Samstag, 22. Dezember 2007

Verwünscht noch eins - Disney bleibt halt Disney. Gut so!



Gut Ding will manchmal auch Weile haben. Die Idee zu Verwünscht (Originaltitel: Enchanted) - bereits September 1997 erwarb Disney das ursprüngliche Drehbuch von Bill Kelly für stolze 450.000 Dollar. Die Geschichte war dem Studio zwar zu Beginn noch etwas zu sehr gewagt (die Prinzessin in dieser Version wäre plötzlich auf einer Junggesellenabschiedsparty in Chicago aufgetaucht und wurde für eine Stripperin gehalten), doch man wusste, dass man die Geschichte den eigenen Erwartungen entsprechend verändern könnte. Aber die Produktion lief und lief nicht an. Immer wieder kam etwas dazwischen, die Geschichte wurde erneut verändert und optimiert. Und der Regiestuhl ging von einer Hand in die andere.

Aber zumindest bei Disney hat eine turbulente Produktionsgeschichte nicht zwingend einen unter Problemen leidenden Film zu bedeuten. Verwünscht ist ein mehr als gelungener Beweis dafür.
Wer also bei Verwünscht eine scham- und witzlose Disney-Parodie befürchtete, sei entwarnt. Viel mehr ist der Film eine zauberhafte Verbindung von Märchen, Disney-Familienkomödie und Romantik. Eine tolle Mischung für jede Altersgruppe - und obendrauf gibt es eine Spur extra Magie für Disney-Liebhaber.

Standesgemäß beginnt der Film mit dem noch jungen "Walt Disney Pictures"-Logo, welches nun auch leicht abgewandelt wird. Nachdem der Disney-Schriftzug eingeblendet wurde fährt die Kamera auf das Schloss zu, führt uns zu einem Raum, in dem ein Märchenbuch liegt (die erste von zahlreichen Hommagen und Ehrerbietungen an Disney-Klassiker wie Schneewittchen und die sieben Zwerge). Das Buch öffnet sich, wie gewohnt von Geisterhand, und eine Erzählerin (im Original niemand geringeres als Julie "Mary Poppins" Andrews) führt uns in die Geschichte ein:


Giselle ist eine junge, hübsche und freundliche Dame im Zeichentrickkönigreich Andalasien. Sie lebt leicht verträumt in einer kleinen Baumhütte, zusammen mit zahlreichen sprechenden Tieren, darunter auch das vorlaute, aber charmante Backenhörnchen Pip, und träumt davon eines Tages ihren Traumprinzen zu treffen. Derweil ist der fesche, flotte und heldenmütige (aber auch einfältige) Prinz von Andalasien, Prinz Edward, gemeinsam mit seinem Diener Nathaniel (welcher in Wahrheit die getreue rechte Hand der bösen Königin Narissa ist) auf Trolljagd. Prinz Edward hört Giselles betörenden Gesang und eilt zu ihr. Wie es sich für eine Märchenwelt gehört, planen die zwei kurz nachdem sie sich kennen lernten eine romantische Hochzeit. Königin Narissa fürchtet aber dadurch ihre Macht zu verlieren und schubst Giselle deshalb an ihrem Hochzeitstag einen magischen Brunnen hinab, welcher geradewegs ins moderne New York führt.

Bis hierhin ist Verwünscht in liebe- und fantasievoller, traditioneller Animation gehalten. Die Farben sind lebendig, die Figuren dynamisch gezeichnet, im typischen Disney-Märchen-Stil. Nur ein wenig knuddeliger. Die Landschaft ist ein wenig bunter. Allein in solchen Details wird klar, dass Disney sich keineswegs seiner Wurzeln entledigen möchte. Man spürt, dass die Animatoren (die hierfür nicht bei Disney, sondern im Studio des einstigen Disney-Mitarbeiters James "Jessica Rabbit" Baxter arbeiteten, da er zu Produktionsbeginn halt besser ausgestattet war) es wahrlich genießen wieder eine Märchensequenz zu drehen. Zugleich ist da dieses zwinkernde Auge. Es ist keinesfalls beißender Humor a la Shrek. Es ist nicht einmal Ironie... es ist viel mehr dieses Quentchen Übertreibung, das schlicht zum Film dazugehört. Die Märchenwelt ist bunt und naiv, die unsrige verbittert und trist. Und so kommt es, dass man bei der Märchensequenz über die disney'schen Märchenfilmgesetze lacht, ohne sie nieder zu machen. Ein in der Theorie unglaublich schwer klingender Drahtseilakt, der bei Verwünscht so leicht von der Hand geht, das man gar nicht mehr drüber nachdenkt, es funktioniert, weil es gerade auf der Leinwand so gezeigt wird...

Außerdem läuft Verwünscht bis zum Eintritt ins reale New York in einem kleineren Bildformat, ein Trick, den wir schon von Bärenbrüder kennen - mit dem Wechsel der Welt, ändert sich das Format zum leinwandfüllenden Breitbild.

So erlebt man in voller Breite, wie die verwirrte und hilflose Giselle durch New York stolpert, auf der Suche nach einem Schloss, wo sie um Rat fragen kann.
Auf dieser, natürlich erfolglosen, Suche trifft sie Robert Philip, allein erziehender Vater und Scheidungsanwalt, sowie auf dessen Tochter. Diese ist überzeugt, dass Giselle eine echte Prinzessin ist, während ihr naives Gerede von Traumprinzen und fernen Königreichen Robert nur denken lässt, er wäre einer netten, aber auch völlig verwirrten Frau begegnet. Da diese völlig durchnässt ist, bietet er ihr an, dass sie sich bei ihm Zuhause abtrocknet und ihren Traumprinzen anruft. Doch Roberts Tochter Morgan lässt nicht nach, und so darf Giselle über Nacht bleiben.

Prinz Edward bleibt derweil natürlich nicht untätig und teleportiert sich selbst nach New York, um Giselle zu retten. Auch Pip macht sich auf, um dem Prinz unter die Arme zu greifen. Die böse Königin Narissa bekommt dies jedoch mit und schickt deshalb schickt sie auch Nathaniel nach New York und beauftragt ihn damit Giselle zu töten.

Soviel also zur Ausgangssituation. Wie man sich denken kann, stellt die an die Liebe auf einen Blick glaubende, an eine Märchenwelt gewöhnte Giselle das Leben von Scheidungsanwalt Robert auf den Kopf. Bereits am nächsten Morgen bringt sie aus Versehen dessen Verlobte Nancy Tremaine auf den Gedanken, er würde sie mit Giselle betrügen. Und während Prinz Edward auf der verzwickten Reise durch New York ist um Giselle zu finden (und Pip alles mögliche unternimmt um Nathaniel zu stoppen) erklärt Robert Giselle, dass es die Liebe auf den ersten Blick nicht gibt. Sie dagegen versucht Robert ihre romantischeren, aber auch naiveren, Vorstellungen nahe zubringen.


Verwünscht ist somit ein Film, wie er nur von Disney kommen kann. Die Kollidierung von unserer Welt und der Märchenwelt ist eigentlich dazu verdammt schmalzig und albern zu sein. Oder aber zwar nett, aber auch leidlich bemüht, wie etwa die Hallmark-Produktion Ein Kuss mit Folgen. Oder aber das Konzept würde zur bösen Märchenparodie verkommen, die die Realität wie sie ist als das einzig wahre zelebriert.
All dies ist Verwünscht zum Glück nicht geworden. Hier wird sehr erfolgreich ein Kompromiss zwischen den romantisch-fantastischen Märchenvorstellungen und der Wirklichkeit geschlossen - oder zumindest der disney'schen Familienfilmversion eben jener. Denn natürlich ist Verwünscht ein süßer, verträumter Film über Liebe, Fantasie und ewigem Glück. Aber was anderes sollte er auch nicht sein - weder soll er zum pursten Kitsch verkommen, der dem Erwachsenen den Genuss vermiest, noch soll zur anderen Seite überkippen.
Das dominierende Element, das zum erfolgreichen Balanceakt in Verwünscht gehört, ist natürlich das Märchenelement. Während zum Beispiel Pixars diesjähriges Meisterwerk als modernes Märchen beschrieben werden könnte, ist dieser Film zum Großteil ein klassisches Disney-Märchen, nur halt mit modernerem Setting. Dass sich dies nicht beißt ist dem zu verdanken, dass Giselle nicht in einem zynischen New York landet, sondern bloß in einem realistisch denkendem New York. Scheidungsanwalt Robert glaubt nicht an die märchenhafte Liebesvorstellung Giselles, weil er realistisch denkt und auch zu gewissem Grad verletzt ist. Wirklich zynisch und verbittert ist er nicht. Dies ist zwar nur eine feine Unterscheidung, doch dieser haben wir es zu verdanken, dass Giselle wegen vermeintlichen Wahnvorstellungen nicht in eine Psychiatrie verfrachtet wird und dass die New Yorker sich bei den Begegnungen mit den Märchenfiguren zwar zu Beginn den Kopf kratzen, aber nicht gleich wild auf diese "Fremden" einprügeln.
Insofern besteht der Verwünscht-Mix also auch aus einer Prise "90er-Jahre-Disney-Fantasy-Famlienkomödie". Vor allem auch im Fernsehen brachten die Disney Studios im letzten Jahrzehnt fantasiereiche Geschichten, die im hier und jetzt spielen, heraus.

Verwünscht aber ist besser durchdacht und liebevoller konzipiert als die meisten anderen Vertreter dieses Genres. So kommt es, dass es bei Verwünscht im Gegensatz zu Produktionen wie Life Size oder auch Inspektor Gadget keinen Leerlauf gibt. Keine Szene ist überflüssig und in keinem Moment weiß der Film nicht mehr, wie er jung und alt zugleich unterhalten kann, so dass der Zuschauer plötzlich mit einer halbgaren Sequenz genötigt wird.


Außerdem ist Verwünscht eine tolle Situationskomödie. Die meisten Lachern erntet Verwünscht nicht aufgrund der übertriebenen Märchenmomente (diese sind ja meistens rein liebevoll), sondern aufgrund aus diesen Situationen entstehenden Reaktionen oder Twists. Dass Giselle in New York nur dreckige Tiere anlockt ist keinesfalls eine Parodie auf Märchen, sondern das Ergebnis dessen, dass in New York halt weniger saubere Disney-Cartoon-Tiere herumlaufen wie in Andalasien. Noch witziger als diese für Giselle neue Situation sind hierbei aber ihre Reaktionen darauf. Und der einfältige Prinz Edward bringt den Zuschauer nicht zum lachen, weil er dumm ist, viel mehr sind es die Ergebnisse seiner Dummheit die witzig sind. Schließlich ist New York viel komplexer als die Welt in Disney-Märchentrickfilmen, wo es meistens genügt herbeizureiten und das nächstgelegene zu tun (Prinzessin wach küssen oder erst den unübersehbaren Drachen töten und dann die Prinzessin küssen). Kein Wunder, dass Prinz Edward in New York überfordert ist.

Doch die Märchencharaktere sorgen nicht nur für den meisten Spaß, sie bieten auch die interessantesten darstellerischen Leistungen im Film, allen vorran natürlich Amy Adams als Giselle, die zu Recht für den Golden Globe nominiert wurde.
Sie spielt nicht nur die liebenswürdige "Prinzessin" (ist sie ja eigentlich gar nicht, aber sag das mal den jungen Mädchen, die sich vom Disney-Prinzessinen-Merchandising reinlegen lassen), sie IST diese Figur. Sie verkörpert den Charakter einer solchen Zeichentrickfigur nahezu perfekt. Es bestünde ja die Gefahr, dass Giselle aufgrund ihrer Naivität zur reinen Witzfigur ohne jedes Krümmelchen Verstand verkommt, doch dank Adams' liebevoller Identifikation mit ihrer Figur ist Giselle richtig glaubwürdig - eine Märchenfigur, die zunächst völlig unbeirrt so weiterlebt wie bisher. Halt nur in New York und nicht in der bunten Märchenwelt.

Im Gegensatz zu Giselle wirklich ein wenig dümmlich, aber trotzdem keineswegs lächerlich ist Prinz Edward, gespielt von James Marsden. Man sieht ihm die Freude an dieser herrlich einfältigen und simpel gestrickten Persönlichkeit an. Edward hat die Rollenverteilung aus Märchen geradezu gefressen und handelt dem entsprechend - und so sorgt Marsden für zahlreiche Lacher. Man könnte auch sagen, dass er von allen am meisten Hommage und Parodie am besten vereint. Adams ist so wie die Originale, Marsden dagegen verkörpert eine augenzwinkernde Hommage an die frühen Disney-Prinzen. Timothy Spall wiederum ist ein herrlicher Sidekick - er ist eine echte Witzfigur, verkörpert das cartoonhafte seiner Rolle ohne dabei jedoch zu parodieren. Seine Rolle könnte 1:1 aus einem Disney-Meisterwerk stammen.

Die wohl ehrlichste Hommage ist aber die Königin Narissa. Egal ob von Susan Sarandon gespielt oder von Andreas Deja gezeichnet - sie ist eine tiefe Verbeugung vor Malefiz und der bösen Königin aus Schneewittchen. Die Boshaftigkeit sprüht geradezu aus der Leinwand. Gerade dies könnte vielleicht einige Zuschauer gegen die Figur stimmen.
Denn Narissa funktioniert nur als Figur aus einer Hommage, wie Verwünscht eine ist - Narissa besitzt nicht die Eigenständigkeit wie etwa ihre rechte Hand, die so auch in einem "echten" Disney-Meisterwerk vorkommen könnte. Mich aber stört es nicht: Die Disne-Bösewichter sind zu Recht beliebte, aber selten genug ausreichend gewürdigte Figuren und deshalb kann ich es Deja und Sarandon nicht verübeln, dass sie die Chance ergriffen haben um sich gebührend vor den "Villains" zu verneigen. Zumal sich in Narissa sogar ein Hauch Ysma eingeschlichen hat (eine Figur, die Andreas Deja abgegeben hat, als aus dem ernsten Märchenmusical eine Kömodie wurde), so dass wir nicht nur einen Einblick kriegen, wie die Figur vielleicht unter Deja geworden wäre, sondern auch den nötigen Schuss Humor in der Figur präsentiert bekommen, der Narissa dem restlichen Film anpasst. Und deshalb hatte ich den ganzen Film über riesige Freude an ihren Szenen.

Ansonsten ist von den Darstellern nur noch Patrick Dempsey zu erwähnen, der eine sympathische Figur abgibt. Ihm kommt die schwierige Aufgabe zu, als Mensch aus der echten Welt gegen die hyperaktive Giselle anzuspielen. So verwundert es nicht, dass er hauptsächlich der "reale" Gegenpart zu ihr ist und nicht mehr. Aber man muss ihm zu gute schreiben, dass er im von Giselle ausgelösten bunten Treiben nicht untergeht, sondern hie und da auch einen kleinen Impuls abgibt, zum Beispiel wenn er Giselles Gesang kommentiert. Sicherlich keine denkwürdige Darstellung, aber er holt das beste aus der Rolle.

Alle anderen menschlichen Figuren werden eher an der kurzen Leine gehalten, wofür man sich bei dem Regisseur Kevin Lima und den Autoren bedanken muss. Weitere Figuren im Scheinwerferlicht hätte der Film nicht weiter tragen können - und ihn möglicherweise runtergezogen. Zwar nimmt zum Beispiel India Menzels meistens eher passive Nancy dem Film weiteres von seiner Realität, aber dafür gewinnt er wieder an magischem Charakter - außerdem geraten gerade solche Rollen wie die von Nancy bei Disney sehr gerne zickig und nervig, was aber durch die eher kurze Screentime Nancys vermieden wird.

Besonders nennenswert dagegen ist noch das Backenhörnchen Pip, welches vor allem in New York auf Hochtouren anläuft. Die übertriebene Mimik und Gestik des plötzlich verstimmten Pips ist Komikgold pur. Im Gegensatz zu den computeranimierten Tieren aus Narnia bemüht man sich hier keineswegs um Realismus, Pip wirkt wie eine Cartoonfigur, was sich auch damit erklären lässt, dass er ja auch eine ist. Das cartoonhafte trifft auf alle Spezialeffekte in Verwünscht zu, was auch keineswegs stört, da somit der krasse Kontrast zwischen modernem CGI und Zeichentrick umgangen wird.


[Spoileranfang]Lediglich die computeranimierte Drachenform von Narissa fällt negativ auf. Narissa wirkt als Drache zu cartoonhaft, sieht zu nett und süß aus. An dieser Stelle hätte man sich mehr an Malefiz' Drachenform orientieren sollen, die im Gegensatz zu den anderen Tieren des Films eben nicht dem disney'schen Knuddeltierschema entsprang, sondern unheimlich und bedrohlich wirkte - im Gegensatz zu Narissas Drachenform.[/Spoilerende]

Soviel also zu den Figuren und ihren Darstellungen - doch eine Frage, die wohl viele Disneyfans beschäftigte muss noch beantwortet werden. Wie sind die Songs?

Nun, gerade Musik ist schwer objektiv einzuschätzen, aber wem die typischen Menken-Songs aus Arielle, Die Schöne und das Biest und Aladdin gefielen wird ebenso auf seine Kosten kommen wie die Freunde der eher "klassischeren" Disney-Songs wie in den älteren Prinzessinnenfilmen. Denn an genau diesen zwei Stilen orientiert sich Verwünscht bei seinen wichtigsten Liedern.
"Der wahren Liebe erster Kuss" ist ein klassisches Liebes- und Wunschlied wie "A Dream is a Wish your Heart makes" oder "Ich wünsch mir" - die Stimmung solcher Lieder haben Alan Menken und Stephen Schwartz perfekt eingefangen ohne sich zu sehr bei den Vorbildern zu bedienen.
"Das flotte Aufräumlied" steht in der Tradition der großen Disney-Reinemachlieder "Wer bei der Arbeit pfeift" und "Mit einem Teelöffelchen Zucker", ist stilistisch aber näher an Menkens Broadway-Sound. Die Szene selbst dagegen ist vom Grundkonzept her (Giselle macht zusammen mit Ratten und Tauben sauber) eine herrliche Parodie eben jener, wird aber dank zahlreichen im Detail versteckten Hommagen richtig liebenswürdig (außerdem arbeitet Giselle wesentlich mehr mit als Schneewittchen).
"Wie Zeigst Du Deine Liebe?" ist das zentrale Musikstück des Films, eine ausufernde Musiksequenz im Central Park.

["Spoiler" über den Ablauf einer Szene in der Mitte des Films]
Gerade diese Szene zeigt, wie der gesamte Film zu sehen ist. Zu Beginn der Sequenz kam ich aus dem Lachen nicht heraus - da in New York die üblichen Musicalgesetze ja nicht gelten kann Giselle nunmal nicht auf die Unterstützung aller umstehenden rechnen und wird bloß von Straßenmusikern begleitet, die gerade eh nichts besseres zu tun haben. Dieser Zusammenprall der Realität mit Giselles Welt ist zu Beginn Komik pur - doch mit und mit entfleucht die Sequenz den Gesetzen unserer Welt und wird zur opulenten Broadwy-Musical-Sequenz die an die besonders fröhlichen Lieder anderer Menken-Disneyfilme erinnert, aus Lachen über Giselles nicht ganz gelingen wollenden Versuch wie in Andalasien zu handeln wird Begeisterung darüber, wie es nun doch klappt. Zugleich schwingt neben der Opulenz und Dynamik der Szene dieser Hauch Romantik mit - eine wirklich Gänsehaut erregende Mischung.
[/Spoilerende]

Die restlichen Lieder sind eher aus der unsrigen Welt: "So nah!" ist eine romantische Popballade, der Abspannsong "Ever, ever After" klassischer Radiopoprock, möchte mir aber nicht wirklich gefallen, da er im Gegensatz zu "So nah" gar nichts besonderes oder märchenhaftes an sich hat.

Alles in allem ist Verwünscht schlicht und ergreifend ein hervorragender Disney-Film mit viel Humor und Romantik, der als Familienfilm genauso gut funktioniert wie als "Date-Movie" für junge und jung gebliebene Pärchen.

Ich bin also vollauf zufrieden und werde deshalb ein zweites Mal ins Kino gehen, um den Film zu sehen.

Und nach meiner zweiten Sichtung werde ich hier einen genaueren Blick auf die Disney-Anspielungen werfen.

Bis dahin... geht gefälligst in diesen Film und lasst euch verzaubern!

Siehe auch:

2 Kommentare:

schwul-und-liberal hat gesagt…

James Marsden ist auch wirklich ein toller Schauspieler, dessen Weizen gerade zu blühen anfängt!

Anonym hat gesagt…

Mit "That's How You Know" bzw. "Wie zeigst Du Deine Liebe" ist Alan Menken wieder einmal ein herrlicher Ohrwurm gelungen, der mir ewig nicht mehr aus dem Kopf ging. Sehr schade, dass er dafür keinen Oscar bekam.

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