Mittwoch, 2. Januar 2008

Pirates of the Caribbean - Soundtrack Treasures Collection

ACHTUNG! Dieser Beitrag enthält zahlreiche SPOILER für die gesamte PIRATES-Trilogie!

Während Disney (genauer gesagt "Walt Disney Studios Home Entertainment") sich bei den DVD-Veröffentlichungen des piratenstarken Franchises um Captain Jack Sparrow noch ziert, eine wirklich befriedigende Trilogiebox zu veröffentlichen (bislang gibt es nur eine simple Pappbox mit den drei Single-Discs) und selbst die Special-Edition-DVD von Pirates of the Caribbean: Am Ende der Welt gerade zu herausschreit "es wird bald eine noch bessere Version erscheinen", erbarmt man sich wenigstens bei Walt Disney Records den Fans.

Erst kürzlich veröffentlichte das im Vergleich zu den Kollegen von Time Warner und Universal recht schmächtig wirkende Plattenstudio eine schmucke Soundtrack-Box zum Pirates-Franchise. Statt einer simplen Packung, die einfach nur die drei Film-Soundtracks zu einem günstigen Preis vereint, bietet man den Fans hier eine durchaus ambitionierte Alternative an.

Die "Pirates of the Caribbean - Soundtrack Treasures Collection" enthält nämlich nicht drei, sondern fünf Discs (vier CDs und eine DVD). Mancher würde vermuten, dass man auf anderem Wege auch nichts mehr verdient hätte.

Während man mit einer Umverpackung der DVDs noch Geld scheffeln mag, weil der Pool an potentiellen Käufern noch recht groß ist, wäre eine simple 3er-Box im Soundtracksektor möglicherweise weniger Erfolg versprechend. Der Markt für (instrumentale) Soundtrackalben ist halt kein sonderlich großer. Trotzdem liefen die PotC-Alben wirklich sehr gut, Teil 1 hat längst Goldstatus erreicht und das dritte Album schaffte sogar den Sprung in die deutschen Top Ten. Wer die normalen Alben also haben möchte, wird sie wohl schon besitzen. Es muss also eine bessere Version als eine simple "Alle drei zusammen"-Edition her.

Ob man es nun so sehen möchte oder ob man einfach glaubt, dass Disney für Sammler und Fans ohne vollständige PotC-Sammlung ein schönes Schmankerl zur Weihnachtszeit bieten möchte (ich weiß übrigens selber nicht, was ich glauben soll)... Fakt ist, dass diese Sammlung neben den neu verpackten "alten" CDs eine weitere mit unveröffentlichtem Musikgut liefert - und oben drauf noch eine DVD mit zwei neuen Dokus über die PotC-Musik und einem Liveauftritt.

Klingt so, als würde diese Box die ultimative CD-Veröffentlichung zur PotC-Trilogie sein? Tut es zu Recht!
Die Verpackung:


Eine feste, edel-schwarze Pappbox mit dem "The Curse of the Black Pearl"-Teaserposter-Totenkopf. Das ist das erste, was man von dieser Collection sieht. Innen drin sind die fünf Discs, die sich nicht in normalen CD-Hüllen, sondern hübschen Digipacks befinden. Die ersten drei Soundtracks haben die altbekannten Booklets mit dabei (nur "Am Ende der Welt" liefert Begleitinformationen, etwa dass Verbinski den Einfluss der Musik auf die Filme mit dem in Rockopern vergleicht), die zwei neuen Discs haben ebenfalls eigene Booklets, die jedoch nicht der Rede wert sind. Insgesamt ist die Packung also ein "Upgrade" gegenüber den normalen CDs und eher sammlergerecht, jedoch auch kein faszinierender Blickfang wie zum Beispiel die Extended-Edition-Herr-der-Ringe-DVDs oder die (angeblich unpraktische) Alias-Gesamtbox. Aber wen kümmert schon die bloße Verpackung? So lange die Sammleredition besser und einheitlicher als die normale Version ist, soll uns das nicht länger aufhalten...

Die erste Disc: Pirates of the Caribbean - The Curse of the Black Pearl

Das mittlerweile wohlbekannte Original. Vor und kurz nach Kinostart entzweite der Score von "Pirates of the Caribbean - The Curse of the Black Pearl" die Filmkritiker, da der an Bruckheimer-Produktionen wie The Rock erinnernde Sound manchen selbst für einen solch unkonventionellen Piratenfilm wie diesen zu modern war. Aber mit der größer werdenden Fanbase des Films stieg scheinbar auch die Anerkennung für die Filmmusik. Einige der Hauptthemen konnte man immer wieder auf öffentlichen Veranstaltungen und als Untermalung von TV-Produktionen hören und das Album hielt sich standhaft in den Albumcharts der Länder, in denen der Film besonders gut lief.

Ursprünglich sollte ja Alan Silvestri ("Zurück in die Zukunft", "Falsches Spiel mit Roger Rabbit", "Forrest Gump", "Lilo & Stitch" u.a.) den Score schreiben, doch vor allem Produzent Jerry Bruckheimer fand die Musik zum Film unpassend, weshalb er auf einen seiner "Stammkomponisten", Hans Zimmer, zurückgreifen wollte. Der war jedoch für eine andere Produktion verpflichtet und übertrug die Komponistenstelle an Klaus Badelt. Zimmer schrieb allerdings einige der Hauptthemen und war an der Produktion beteiligt, weitere Kollegen griffen Zimmers Zögling Badelt ("K-19", "Equilibrium") unter die Arme, um alle Arrangements dem Zeitdruck gemäß fertig zu stellen.

Mir selbst gefiel die Musik zum Film sehr gut, die wirklich dynamischen Musikthemen untermalen die Szenen im Film nahezu perfekt und im Gegensatz zu anderen Scores verbesserte sich dieser auch mit mehrmaligem Ansehen des Films erheblich. Rückblickend ist jedoch zu sagen, dass gerade die Soundtrack-CD im Vergleich zu den Nachfolgern etwas mager daherkommt. Die wiederkehrenden Musikthemen werden nämlich von schnöder "Begleitmusik" (also simplen Stellen, die einfach nur dienen den Film zu untermalen) umrahmt. Anders gesagt: Zwischen den Hauptmotiven wird recht bemüht und etwas behäbig übergeleitet - etwas, dass bei den Nachfolgern weit weniger auffällt. Dort gehören nämlich auch fast alle Stellen abseits der emotionalen oder actionreichen Spitzen zur Hauptkomposition dazu.

Dies fällt jedoch nur dem Albenkäufer auf - "normale" Begleitmusik gibt es im Film an sich immer. Nur wurde diese bei den PotC-Fortsetzungen nicht mit auf die CD gepresst. Beim Ansehen des Filmes ist diese kleine Kritik (die auch erst retrospektiv aufkommt, da man nun bessere Alternativen hat) dagegen irrelevant.
Ebenfalls nur für den Besitzer der CD ein kleines Ärgernis: Die Tracks sind stellenweise etwas wahllos aufgeteilt und betitelt. Mal wird eine Melodie auf zwei Tracks verteilt, ein anderes Mal wird die Musik zur Sequenz mit Elizabeth und der verfluchten Pearl-Crew im Mondschein als "Swords Crossed" betitelt, während der zur Szene gehörige Name einen völlig anderen Track schmückt.

Doch all dies ändert nichts daran, dass die Themen aus diesem Score herrlich dynamisch und actionreich sind und perfekt zum Film passen. Kein Wunder, dass sich viele der Melodien zu Leitmotiven der Trilogie gemausert haben.

1) Fog Bound: Der Track beginnt mit einer leicht heiteren, aber auch elegant wirkenden Version des Musikthemas für den "fliehenden Jack Sparrow" - eine Version, die in dieser Form gar nicht im Film vorkommt. Es lässt sich nur mutmaßen, dass diese Musik vielleicht über die Studiologos gelegt werden sollte. Es folgt die vom Anfang des Films bekannte schaurige Nebelmusik und nach einer kurzen Überleitung überspringen wir ein paar Minuten des Films und sind schon beim Liebesthema zwischen Will und Elizabeth, wie es am Ende ihrer gemeinsamen Szene im Hause der Familie Swann zu hören ist. Da diese Melodie (zumindest im Film) an dieser Stelle nahtlos in das nächste Stück übergeht wäre es klüger gewesen den Track nach dem Nebelthema enden zu lassen, und den dritten Teil dieses Tracks an den Anfang von Track 2 zu legen.

2) The Medallion Calls: Es geht direkt weiter mit dem Rest des "Will & Elizabeth-Liebesthemas" (für die ganz peniblen: die Musik läuft während Elizabeth sich verabschiedet, wegfährt und Will beim rausgehen erstmals "Elizabeth" zu seiner geliebten sagt), welcher sofort in eine ganz andere Melodie übergeht. Jacks grandiose Auftrittsmelodie mit herrlich übertriebenen Trompeten - eine solche "Super-Badass-Action-Hero-Melodie", die (erst recht in Verbindung mit der dazugehörigen Szene) fast schon an eine Parodie grenzt und somit den Charakter des einmaligen Jacks (er glaubt nunmal an den Mythos, der sich um ihn rankt, er ist der Überpirat, den die Musik ankündigt, das sinkende Bötchen aber nicht gerade verspricht) beschreibt findet man einfach nicht nochmal. Direkt im Anschluss geht die Melodie in ein kurzes Statement des "betrunkenen Jack"-Motivs über.

3) The Black Pearl: Nach einer guten Portion rein atmosphärischer Untermalungsmusik folgt das, hier leicht dumpf klingende, Kampfthema des Films, welches unter anderem bei Jacks Flucht vor der Navy (nachdem er Elizabeth gerettet hat) und beim Schwertkampf in der Schmiede zu hören ist. Im Anschluss hört man noch ein paar Atmosphäre schaffenden Melodien... Ein Track, den man gerne überspringen kann, denn...

4) Will & Elizabeth: Bietet in knapp über zwei Minuten das besagte Kampf-/Actionthema in einer reineren Tonabmischung und völlig ohne sonstige Ausschmückungen.

5) Swords Crossed: Nach knapp einer Minute bloßer Atmosphäre (die aber dieses Mal was origineller ausfällt und sich deshalb hören lassen kann) folgt die Musik die man am Ende von Barbossas Monolog über den Fluch (und Elizabeths folgendem Fluchtversuch aus der Kajüte) hören kann, welche auf das Thema der verfluchten Piraten vorbereitet. Dieses ist übrigens eines meiner absoluten Lieblingsmusikthemen aus der Trilogie - dieser verrückt-aggressive Track ist und bleibt einfach genial.

6) Walk The Plank: Untermalungsmusik und das "fliehender Jack"-Thema.

7) Barbossa Is Hungry: Das epische und weniger auf dynamische-Actionmelodien, sondern eher "seriösere" Seeschlachtthema, das unter anderem bei der Verfolgungsjagd der Pearl auf die Interceptor zu hören ist. Ein guter, vierminütiger Track der auch aus dramatischeren Seefahreractionern stammen könnte. Erst gegen Ende lehnt sich das Thema an schnellere The Rock-mäßige Melodien an und ist somit eine nette Abwechslung auf diesem Soundtrack. Allerdings fehlt hier der hohe Ohrwurmfaktor der anderen Hauptthemen aus dem Film.

8) Blood Ritual: Auf eine kurze Version der wiederkehrenden Melodie für dramatischere Szenen folgt eine weitere Actionmelodie, die sich leicht des "Barbossa Is Hungry"-Themas bedient und es mit dem Kampfthema verbindet. Ungefähr ab Minute 2:21 gibt es letztlich erstmals eine (kurze und in das Restthema eingebundene) Variation von "He's a Pirate" (der berühmtesten und meiner Meinung nach auch besten PotC-Melodie) zu hören.

9) Moonlight Serenade: Der Titel gehört eigentlich zu Track 5. Aber sie uns das doch mal egal: Nach etwas ("royal" anmutender) atmosphärischer Musik und nachdem kurz der Anfang von "Barbossa Is Hungry"erfolgt nun wieder "He's a Pirate". Auch dieser Track geht nahtlos in den nächsten Track über...

10) To The Pirates Cave!: Erneut ist das Thema der verfluchten Piraten zu hören (nun mit mehr Hall und, hört mal genau hin, Piano-Unterstützung), welches nahtlos zu einer sehr kurzen Abwandlung von "He's a Pirate" hinüberführt. Es folgt das Liebesthema zwischen Will und Elizabeth.

11) Skull & Crossbones: Hier verbirgt sich der große Actiontrack, der eine ausgewachsene "He's a Pirate"-Variation heiter mit anderen Seefahrt- und Actionthemen des Films verbindet. In der zweiten Hälfte wird alles etwas dramatischer - sogar eine dramatisierte Version von "He's a Pirate" hat sich mit reingemogelt.

12) Bootstrap's Bootstraps: Beginnt mit der Melodie der unter Wasser wandelnden Piraten (man wundere sich spätestens hier über die Tracknamen) und bedient sich daraufhin mehrerer bereits eingeführter Themen, die nun teils gedämpfter, teils noch selbstständiger zu hören sind.

13) Underwater March: Der dramatische Track zum aufgelösten Fluch und dessen Folge: Barbossa spürt endlich etwas. Seinen eigenen Tod. In der Mitte folgt die sowohl an "He's a Pirate" und das Liebesthema erinnernde, erlöst-frohe Melodie, die im Film während des Triumphes der Navy gegen die Crew der Black Pearl zu hören ist, am Ende ertönt nochmal, nun in voller Version, das Unterwasserthema.

14) One Last Shot: Eigentlich die Melodie zum konventionellen Teil des Filmschlusses: Liebliche Geigen und Bläserkompositionen für Will und Elizabeth und eine fröhliche aufgelegte Variation des Jack-Flucht-Themas, gefolgt vom ausführlich gespielten Will und Elizabeth-Themas (kurzzeitig durch Jack-Melodien unterbrochen). In der zweiten Hälfte des Tracks übernimmt aber wieder Sparrow. Mit einer wesentlich energischeren Triumphmelodie, die leicht an das Liebesthema erinnert, wird die Rückkehr Jacks zur Pearl gefeiert.

15) He's a Pirate: Ohne andere Melodien die sich einmischen und in voller Länge: Die Pirates-Melodie. Schlichtweg. Absolute. Klasse.

Die zweite Disc: Pirates of the Caribbean - Dead Man's Chest


Beim zweiten Film der Reihe durfte Hans Zimmer wirklich selbst die Stelle des Komponisten ausfüllen. Dies dürfte wohl mit dazu beigetragen haben, dass sich die Musik dem Trend des restlichen Films anschloss: Größer, verwegener, verrückter, düsterer. Wichtigste Neuerung ist hier ganz klar der Einsatz eines kompletten Orchesters, im Vergleich zum hauptsächlich durch Synthesizer erzeugten ersten Soundtrack. Das Orchester, vor allem die sehr kraftvollen Streicher, verleihen den alten Musikthemen in diesem Score eine neue, größere Tragweite und stimmen sie auch auf die neuen Themen ab, die für noch actionreichere beziehungsweise noch emotionalere Szenen geschrieben wurden.
Hinzu kommt, wie bereits gesagt, dass die Tracks auf dieser CD zum Großteil wirklich nur die eigentlichen Musikthemen repräsentieren und zusätzlich noch meistens recht gut geschriebene "Überleitungsmusik" oder Melodien mit einmaligem Einsatz beinhalten. Füllmaterial gibt es hier fast gar nicht mehr zu hören.

Stattdessen bekommt der Zuhörer eine beeindruckende Anzahl an verschiedensten Instrumenten zu hören. So bekommt die für Seeungeheuer wohl obligatorische Orgel eine wirklich prominente Rolle in diesem Score, aber es wird auch zur E-Gitarre gegriffen. Aber auch für Bruckheimer untypische Holzbläser finden sich in der Musik wieder.

Trotzdem musste ich mich am Anfang zugegebenermaßen mit diesem Score anfreunden. Nach dem ersten Kinobesuch hatte ich keineswegs eine schlechte Meinung von der Filmmusik, aber mir sind hauptsächlich nur Wiederholungen aus dem ersten Film aufgefallen, so dass mir die Musik zum zweiten teil nicht sonderlich originell vorkam. Bei der zweiten Sichtung des Films habe ich mich jedoch in die Musik von Davy Jones und dem Kraken verliebt, so dass ich den Soundtrack definitiv als gut einstufen konnte. An das Original wollte er aber noch längst nicht herankommen. Erst als ich die CD besaß und die Musik vom Film losgelöst beurteilen konnte fielen mir einige tolle Stellen auf, die ich bislang nicht bemerkt hatte. So lernte ich auch diesen Soundtrack lieben, aber der erste Score wollte seinen Thron nicht wirklich räumen.

Selbst heute kann ich mich nicht richtig entscheiden, welcher Score mir besser gefällt. Der zweite klingt natürlich besser und hat zwei tolle, neue Hammerthemen und obendrauf noch einen fantastischen Actiontrack der fast schon als Medley der ersten beiden Soundtracks durchgehen könnte, aber er hat auch einige Tracks, die ich zwar handwerklich und künstlerisch zwar respektiere (und die auch im Film super funktionieren), aber mir beim Nebenbeihören im Alltag nicht sonderlich zusagen. Außerdem fehlt mir mein Lieblingsstück "He's a Pirate" ein bisschen, dass hier doch was kurz kommt.
Mit leichtem Zögern würde ich trotzdem sagen, dass ich diesen Soundtrack mehr liebe und mit etwas mehr Sicherheit ist zu vermerken, dass dieser hier rein künstlerisch gesehen besser ist als sein Vorgänger.

1) Jack Sparrow: Diesen Track könnte man fast schon als eine Suite bezeichnen. Etwas mehr als sechs Minuten lang präsentieren sich hier die überarbeiteten und neuen Jack-Themen in einer wunderbar dramatischen Form - vor allem ist dieser Track wunderbar durchdacht, die einzelnen Themen gehen vorbildlich ineinander über und bilden zusammen ein beeindruckendes Ganzes. Der Track beginnt zunächst mit dem "betrunkenen Jack". Basierend auf der im ersten Teil kurz verwendeten Melodie baut Zimmer hier ein langsames (im 3/4-Walzertakt gehaltenes) Thema, welches Jacks langsames Torkeln einmalig repräsentiert. Das Cello und die genütlichen Bläser werden nach einer dreiviertel Minute von anschwellenden Violinen begleitet, Spannung baut sich gemächlich auf. Es folgt das Flucht-Thema von Jack, welches in dieser Version weniger spielerisch und amüsant ist, sondern durch den Ton- und Geschwindigkeitswechsel gegenüber der "Ursprungsversion" aus Teil 1 und durch die Besetzung des gesamten Orchesters eine gewisse Tragik und vor allem auch Dramatik hinzugewinnt. Außerdem bekommt dieses Thema nun einige neue Parts, die die bekannte Notenfolge ergänzen (wäre es ein Lied könnte man sagen, dass wir nun zum aus dem Vorgänger bekannten Refrain auch die Strophen vorgestellt bekommen). Zimmer hat sich seinen Wunsch, die Jack-Themen zu überarbeiten, also wirklich erfüllt. Ungefähr zur vierten Minute des Stücks beginnt schließlich das neue Actionthema für Jack, welches aus einer kurzen, schnellen sich steigernden Notenfolge (die wir vor allem in der Wasserradszene des Films noch öfter zu hörne bekommen werden) und einer wesentlich dramatischeren Melodie besteht (ab Minute 4:14).
Die Musik in diesem Track wird nicht in genau dieser Form im Film verwendet, es gibt also keine 6-Minuten-Sequenz, in der man diesen Track genau so hören könnte. Stattdessen wurde diese Suite auf mehrere Szenen aufgeteilt, zum einen hört man sie zu Beginn des Films mit Jack auf der Pearl und zum anderen liefert sie die Untermalung zur Flucht von der Kannibaleninsel. Die in diesem Track verarbeiteten Musikthemen wiederum sind noch öfter zu hören.
Dieser Track ist zum einfach so anhören zwar sehr gut, vor allem da man hier drei der Jack-Themen schon ineinander verwoben hat, allerdings gibt es im Laufe des Tracks teils schmissigere Varianten der Melodien.

2) The Kraken: Johnny Depp lehnte die Figur des Jack Sparrows an Keith Richards an, weil er fand, dass Piraten so etwas wie die Rockstars ihrer Zeit waren. Hans Zimmer ist dieser Ansicht alles andere als abgeneigt und sieht in den Piraten (erst recht in denen dieses Films) Rocker- und Motorradbanden. Die Trilogie bräuchte demnach auch ein völlig losgelöstes, wildes Rockerthema. Das Ergebnis war das Kraken-Thema und es treibt ein Grinsen der Begeisterung auf mein Gesicht, wann immer ich es höre. Die wildesten Szenen des Films sind mit der wildesten Musik des Films perfekt untermalt und die Rockelemente des Stücks sind meiner Meinung nach unvergleichlich gut auf das eher klassisch besetzte Orchester übertragen worden. Zusätzliche Besonderheit erlangt der Track durch seine Verstärker-Spielereien und den Einsatz der Orgel, welche dem ganzen Stück noch sein Unterwasser-/Seeungeheuer-Feeling verleihen.

3) Davy Jones: Allein das düstere, tragische und tief im Kern auch ungemein romantische Musikthema von Davy Jones wird in diesem Track dargeboten. Zuerst hören wir es von einer Spieluhr, doch später wird es von einer tiefen Orgel gespielt. Diese Musik drückt die tragische Liebesgeschichte, die diese Figur so sehr prägte und erst im dritten PotC-Film eine größere Rolle spielt, wirklich sehr gut aus und könnte von der Stimmung her genauso gut zur Ballsaalszene der Haunted Mansion-Rides (und dem Pariser Ableger Phantom Manor) passen. (Schade, dass die eigentliche Verfilmung dieser Attraktionen es nicht so gut hingekriegt hat.)

4) I've Got My Eye on You: Dieser Track beginnt mit einer "Neuauflage" der Eröffnungsmusik aus "The Curse of the Black Pearl" (der Musik während die Kamera durch den Nebel fährt). Die Synthesizer werden nun durch einen Gong, Hicthcock-ähnlich eingesetzte Streicher, einen Männerchor und sogar durch eine E-Gitarre ersetzt, was dem ganzen noch mehr Schauer verleiht - zu Recht, schließlich soll hiermit nicht einfach nur ein dichter Nebel unterlegt werden, sondern die Szene am türkischen Gefängnis, wo ausgehungerte Gestalten von Vögeln geplagt werden und die Augen ausgepickt bekommen. Die zweite Hälfte dieses Tracks besteht aus der mittlerweile legendären Jack-Sparrow-Einmarschmusik. Man muss loben, dass dieses Musikthema so selten in der Trilogie eingesetzt wird. Es bleibt allein für Jacks schrägen Auftritte reserviert, was seine Besonderheit wahrt.

5) Dinner is Served: Auch dieser Track lässt sich in zwei Segmente teilen: Zum einen den Percussion-lastigen, exotischen ersten Teil und zum anderen die zweite Hälfte, die einen originellen, reinen Walzer in die Karibik einführt. Beide Parts gehören zu Szenen auf der Insel der Pelegostos. Ratet mal, welche zwei.

6) Tia Dalma: Dieser Track bricht den bislang hervorragenden Lauf des Soundtracks. Auf ein kurzes Statement der "Unterwassermarsch"-Musik aus dem Vorgängerfilm folgt zunächst knapp eine Minute atmosphärischer Füllmusik (die bislang ja völlig absent von der CD war). Es folgt ab Minute 1:30 das sehr sanfte, mysteriöse Tia Dalma-Musikthema. Leider ist dieses Thema bei weitem nicht so überzeugend wie die Figur, die es begleitet. Rückblickend verliert dieser Track für mich sogar noch weiter an Stellenwert, da der nächste Film (und auch der nächste Soundtrack) dieses Musikthema um einiges besser hingekriegt hat. Interessanterweise ist dort leider der Charakter Tia Dalma ein wenig schlechter dargestellt.
Ungefähr das letzte Drittel dieses Tracks besteht übrigens wieder aus "Atmo".

7) Two Hornpipes (Tortuga): Basierend auf einem älteren Seefahrt-Chantey präsentiert sich hier der stimmungsvolle Ausreißer aus dem Soundtrack. Völlig unbesorgte, irische Musik, komplett mit Akkordeon und der obligatorischen Fidel. Herrliche Musik zum saufen und raufen. Kein Wunder. Begleitet dieses Stück doch die Tortuga-Sequenz des Piratenspektakels.
Auch wenn, oder gerade weil, dieses Stück aus dem restlichen Score herausfällt ist es einer meiner heimlichen Lieblinge der Filmreihe.

8) A Family Affair: Dieser recht düstere Track mit einem stimmungsprägenden Chor beinhaltet eine stark abgewandelte Version eines der Seeschlacht-Themen aus Teil 1, möglicherweise sogar "Barbossa is Hungry" (ich kann es wirklich nicht mehr ganz raushören). Außerdem hört man im letzten Drittel eine sehr sanfte Variation des Davy-Jones-Themas. Alles in allem eine ganz originelle Mischung dieser Themen und neuer, "einmaliger" Musik und zudem eine sehr gute Untermalung für die Szenen zwischen Will und seinem Vater an Bord der Flying Dutchman, doch zum Anhören aus Spaß an den PotC-Soundtracks nicht gerade ein Favorit. Zumindest ich überspringe diesen Track sehr oft. Wenn schon ein trauriges Stück aus Dieser Filmreihe, dann wenigstens eines aus dem "Klassenprimus" At World's End.

9) Wheel of Fortune: Dieser Track ist das besagte Actionstück aus der Einleitung zum zweiten Soundtrack. Passend zur hyperaktiven, überdrehten und irrwitzigen Actionszene auf Isla Cruces, wo Jack Sparrow, Will Turner und James Norrington um den Schlüssel zur Truhe von Davy Jones kämpfen und letztlich noch Elizabeth, Pintel, Ragetti und die Crew der Flying Dutchman dazu stoßen, um die Truhe zu erlangen, liefert Hans Zimmer hier eine dynamisches Stück Musik ab, dass sich verschiedenster Musikthemen dieses Films und des Originals annimmt. Die einzelnen Themen sind super ineinander verflochten und toll arrangiert, alles wird sehr gut durch zusätzliche Kompositionen und kleinsten Notenabfolgen zusammengehalten und hie und da gibt es besonders gelungene Abwandlungen der alten Themen, vor allem "He's a Pirate" beweist in diesem Kontext, dass es selbst nach dem häufigen Einsatz in Teil 1 immer noch nicht abgenutzt ist.
Das Spektakel beginnt mit knapp 20 Sekunden verhältnismäßig ruhiger Intromusik, die meiner Meinung nach an die etwas leiseren Parts von "Barbossa is Hungry" angelehnt ist. Soundtrack.net vermutet an dieser Stelle viel mehr eine Abwandlung der Davy-Jones-Musik, aber die kann ich selbst bei bestem Willen erst etwas später in diesem Track raushören. Jedenfalls folgt daraufhin ein sehr geniales Crossover aus dem Intro des Jack-Actionthemas (aus diesem Film) und He's a Pirate, welches die Spannung sehr gelungen aufbaut. Es folgen kurze Statements der Kraken- und Davy-Jones-Themen sowie kurz darin eingewoben die "betrunkene" Jack-Melodie. Das Fluchtthema des Kapitäns leitet schließlich hervorragend in den düsteren Hauptpart seines Actionthemas hinüber. Alles ist erfrischend neu arrangiert und ab und an gewinnt die begleitende "Verpackung" die alles innerhalb dieser Szene zusammenhält auch die Übermacht. Ungefähr bei 5:52 wird erneut "He's a Pirate" angespielt und zum Schluss des Tracks mischen sich an Davy-Jones-angelehnte Melodien mit Schwertkampfmelodien des ersten Films.

10) You Look Good Jack: Dieser Track besteht aus der (leicht anders aneinandergereihten) Musikuntermalung der Begegnung zwischen Jack und Stiefelriemen Bill. Hauptsächlich bekommt der Zuhörer hier extra für diese Szene geschriebene Musik, von den zahlreichen Themen wird kaum etwas verwendet. Dieser Track präsentiert sich sehr mysteriös und unheimlich, schafft dies jedoch ohne das Overstatement des Tia-Dalma-Tracks. Viel mehr schafft diese unheimliche Komposition die richtige Stimmung und wird zwar nicht ganz zu einem Ohrwurm, lässt sich aber dennoch sehr gefällig hören. Zwei Klimax (eins, als Bill vom Kraken erzählt, eins als Jack in Panik ausbricht und die Crew weckt) sorgen für zusätzliche Spannung und vor allem den zweiten Klimax könnte ich mir auch als Teil eines weiteren, wiederkehrenden Themas vorstellen. Ab 3:44 hören wir schließlich doch noch eine bereits bekannte Melodie. Das Fluch-Thema aus Teil 1 wird nun in einer sehr kompakten, von einer kräftigen E-Gitarre unterstützen, Abwandlung gespielt, bevor sich die Musik wieder beruhigt und ein, zwei Takte der Davy-Jones-Melodie spielt. Der Track klingt mit atmosphärischer Musik aus, die zumindest mir jedoch weit besser durchdacht vorkommt als das "Füllmaterial" der ersten Soundtrack-CD und sich deshalb auch hören lassen kann. Ähnlich wie beim Davy-Jones-Thema wird vor Schluss des Tracks noch ein, zwei Takte des Kraken-Themas gespielt.

11) Hello, Beastie: Dies ist der längste und wohl dramatischste Track der CD. Relativ zu Beginn wird kurz das Liebesthema aus Teil 1 angespielt, bevor der Chor einsteigt und die sanften, aber tragischen Streicher unterstützt. Als Untermalung von Jack Sparrows Todessequenz präsentiert sich die Musik selbstverständlich zunächst sehr traurig und langsam, doch es folgt ab Minute 3:21 ein längerer Part, der schneller ist und heroische Anklänge hat, dabei aber weiterhin leicht deprimiert bleibt. Diese Musik spielt, als Jack sich aus den von Elizabeth angelegten Handschellen befreit und dem Kraken stellt, trifft in ihrer Stimmung perfekt den Gemütszustands Jacks. Daraufhin läuft der Track weiter, repräsentiert die Musik bis hin zum Ende des Films, webt in seine zum größten Teil eigenen Komposition kurz nochmal das Liebesthema zwischen Will und Elizabeth aus Teil 1 ein sowie einen kurzen Hauch der Davy-Jones-Melodie. Ungefähr ab Minute 5:28 hören wir (erstmals auf dem Soundtrack!) wie das Lord-Beckett-Thema gespielt wird, bevor wieder die "exklusive" Komposition die Oberhand gewinnt. Das alles ist sehr emotional geschrieben und hat eine gewisse Komplexität, die neu für die bisherigen Pirates-Tracks ist. In den letzten drei Minuten kann man hie und da wieder kurz das alte Liebesthema vernehmen, doch es geht schnell wieder unter. Wir erreichen hier langsam die Musik, die gespielt wird, als die letzten Überlebenden des Krakenangriffs bei Tia Dalma angelangt sind. Die letzten circa 45 Sekunden übernimmt eine mystische, schnelle Melodie, die sich aufbauscht und letztlich in eine (kaum wiederzuerkennende), fröhliche mit komplettem Orchester-besetzte Version des Jack-Fluchtthemas überleitet.

12) He's a Pirate - Tiësto Remix: Spätestens hier bin ich mit meinem musikalischen Latein am Ende. Völlig am Ende. Dieses Review zu schreiben ist für mich als Nicht-Musiker (ich kann kein Instrument spielen und habe nie gelernt Noten zu lesen) eh eine große Herausforderung, da ich versuche mich vor Musiken nicht völlig zu blamieren, aber dennoch verständlich auszudrücken. Bis zu diesem Punkt habe ich mich darauf verlassen, was ich als jemand der gerne Musik hört (wie wohl fast jeder) mit der Zeit selber gelernt habe und auf das, was durch meine intensive Filmleidenschaft noch so alles an Wissen hinzukam (irgendwann habe ich halt begonnen mich intensiver mit den Soundtracks zu beschäftigen und auch das eine oder andere an Wissen anzulesen). Über manche Stellen half mir auch das weiter, was ich auf einem Radioseminar gelernt habe. Und wenn alle Stricke rissen hatte ich noch meine Freunde ("Ja, das ist definitiv ein Cello, kein Kontrabass...") und zur Not noch das Internet ("Aha, meine Kumpels hatten Recht, es ist ein echtes Piano und keine Synthesizer!"). Aber nun weiß ich nicht weiter. Ich mag keinen Techno, keiner meiner Freunde mag Techno und im Internet konnte ich über diesen Track auch nicht viel finden außer simples "Mag ich." oder "Mag ich nicht." Während ich die anderen Tracks also wenigstens noch ein klein wenig beschreiben konnte, kann ich hier wirklich nur meine rein subjektive Meinung wiedergeben (etwas, was ich beim Rest versucht habe nebenher zu erledigen).
Dieser Track grenzt an eine Zumutung! Zunächst wundere ich mich, warum ein Stück als Remix neu aufgelegt wird, wenn es mit dem original fast nichts zu tun hat. Die Melodie verändern, etwas hinzufügen, das Stück neu interpretieren - das macht noch alles Sinn, aber meinem Gehör nach hat Tiësto hier nichts anderes gemacht als eigene Technobeats und sonstige Klangtapete um einen kurzen Schnipsel der "He's a Pirate"-Melodie zu platzieren, der von irgendeinem Techno-Sound-Dingsbummst zwischen Minute 1:59 und 3:07 erst solo gespielt wird und schließlich von immer mehr verschiedenen Beats überlagert wird und schließlich gänzlich überdeckt wird. Ab 3:21 kann man einen weiteren Part der Original-Melodie in seltsamen Arrangement hören, der aber recht schnell verschwindet. Der Rest des Remixes ist zwar hörbar (ich habe kein Ohrenbluten bekommen und auch keine unnötigen Aggressionsschübe - für ein Technolied eine ungemeine Leistung!), aber für über sieben Minuten ist das herzlich wenig Pirat und reichlich viel belgischer Danceclub. Wenn schon ein Remix, dann sollte es ein passender sein. Als Musikrichtung böte sich Rock hervorragend an. Dieser findet eh subtil seinen Eingang in die Pirates-Kompositionen und würde somit eine Coverversion mit viel höherem Wiedererkennungswert ermöglichen. Zudem ist Rock wohl unbestritten die Musikrichtung vorhergegangener Jerry-Bruckheimer-Produktionen, also würde diese Wahl besser in den Bruckheimer-Actionfilm-Kanon passen. Zu guter letzt würde es außerdem meinen Geschmack treffen. Nicht dass das entscheidend wäre, aber... es sei mal erwähnt...

Die dritte Disc: Pirates of the Caribbean - At World's End

Aller guten Dinge sind drei, sagt der Volksmund. Zumindest bei den Soundtracks zur "Pirates of the Caribbean"-Reihe bewahrheitet sich dieses Sprichwort auch. Mit dem dritten und abschließenden Soundtrack der Reihe hat Hans Zimmer das Meisterstück der Reihe abgeliefert. Erneut gewinnt die Musik an Breite hinzu. Dies bezieht sich auf die Bandbreite an Musikinstrumenten, aber vor allem auch auf die "epische Weite" der Melodien. War der erste Score noch ein Poster, entwickelte sich der zweite zu einem großen Ölgemälde - doch dieser Soundtrack setzt noch einen obenauf und hat Panoramaformat.
Diese Entwicklung passt perfekt zu dem, was im dritten Film der Reihe geschieht. Die Anzahl der malerischen Kamerafahrten, die einfach nur die Landschaft in ihrer gesamten Schönheit zeigen, ist im Vergleich zu den ersten beiden Filmen geradezu explodiert. Und so, wie die Piraten erst am Ende der Welt richtig poetisch werden, zeigt sich nun auch die Musik von ihrer malerischen Seite.
Zugleich aber verlieren die Actionsegmente keineswegs an Dynamik, sondern können im großen Finale sogar noch eine Schippe drauflegen.

Zimmer schrieb für diesen Film mehrere Suiten, die er zusammen mit dem Orcherster komplett einspielte, bevor er die Musik den einzelnen Filmszenen "auf den Leib" schrieb. Dann erst spielte er die neu geschriebene Musik, die sich den vorher geschriebenen Suiten bediente, zum Film synchron mit den Musikern ein. Zimmer wählte diese etwas umständliche Arbeitsmethode, weil er wollte, dass die einzelnen Leute die Musik perfekt spielen. Durch den zusätzlichen Arbeitsschritt mit den Suiten hatte das Orchester mehr Zeit sich an einzelne Melodien zu gewöhnen, so dass sie später flüssiger ineinander übergehen können und besser abgewandelt werden.

Der wichtigste Zuwachs bei diesem Soundtrack sind ganz klar die zwei neuen Musikthemen, die sich durch den gesamten Film ziehen, und zwar in allen möglichen Variationen.
Zum einen wäre da "Hoist the Colours", ein neues Thema, welches der Zuschauer zu Beginn des Films in Form eines gesungenen Piratenliedes vorgestellt bekommt. Eben diese Eröffnungssequenz des Films gehört für mich zu den besten Szenen der letzten Kinojahre und die bewegende Komposition aus diesem Filmmoment wird im restlichen Film immer wieder, neu abgewandelt, als neue Piratenmelodie verwendet. Am meisten wird das Stück als Actionkomposition verwendet, aber sie wird nicht nur darauf beschränkt.

Das andere neue Leitmotiv ist das Liebesthema, welches in drei Parts eingeteilt werden kann. Für Zimmer ist dieses Stück eigentlich auch die Hauptmelodie des gesamten Films und dementsprechend kann man es in nahezu jeder Art von Szene vernehmen. Es wird in die Actionszenen eingearbeitet, es ist die schwelgende Untermalung für die Reise durchs ewige Eis und das Liebesthema dient auch zur Dramatisierung tragischer Szenen. Und zu guter letzt kommt es auch seiner ursprünglichen Aufgabe nach und findet seine Verwendung in den romantischen Momenten zwischen Will und Elizabeth.

Diese Soundtrack-CD kann man wie das Album seiner Lieblingsband einfach so von vorne bis hinten hören. Jeder neuer Track bringt ein komplett neues Lied mit unterschiedlichem Stil und neuer Stimmung. Füllmaterial ist völlig abwesend, jede einzelne Note erfüllt eine bestimmte Aufgabe und scheint das Ergebnis eines komplexen Gedankengangs zu sein, auf das Schema F wurde in keinem Moment zurückgegriffen.
Bereits beim ersten Ansehen des Films habe ich mich in den neuen Score verliebt, hielt mich mit der "Krönung" während meiner damaligen Filmbesprechung noch etwas zurück, da ich warten wollte, wie die Musik "solo" funktioniert. Tatsächlich habe ich dabei noch weitere schöne Stellen entdeckt, und somit steht zumindest für mich persönlich das Urteil fest. "Am Ende der Welt" erwartet uns die beste Piratenmusik!

1) Hoist the Colours: Das einzige Lied in der gesamten Box. Zwar mag ich die deutsche Synchronfassung tatsächlich ein bisschen mehr und hätte gerne an dieser Stelle die komplette Fassung (und nicht nur die Kurzfassung bis zur Titeleinblendung), doch das ist meckern auf extrem hohem Niveau. Denn das Lied ist meiner Meinung nach absolut großartig. Betrüblich und energisch zugleich, zudem noch Teil einer tollen, völlig unerwarteten Szene, die mich im Kino mit offenem Mund dasitzen ließ und mir noch immer Gänsehaut über den ganzen Körper jagt. Einfach nur... *verneig*

2) Singapore: Der Track beginnt mit sehr mystischer und ruhiger, aber irgendwie auch angespannter asiatisch angehauchter Musik, die uns in Sao Fengs hygienisch nicht ganz einwandfreies Badehaus führt. Nach etwas über einer Minute stören militärische Trommeln diese Atmosphäre und leiten in einen Actiontune über, der im Film die ersten paar Szenen der großen Actionsequenz in Singapur begleitet (bis die Piraten und die East India Trading Company das Badehaus verlassen und schließlich ganz Singapur - oder zumindest alles was wir davon sehen - in Schutt und Asche legen). Laut Soundtrack.net spielen die Trommeln, die zum (neuen) Actiontune überleiten übrigens Becketts Thema, aber ich kann es wirklich nicht raushören. Der Actiontune selbst ist sehr originell, da er das militärische und asiatische sehr interessant mischt und sehr zeitlos wirkt. Die Bläser wirken sehr metallisch und modern (könnten fast aus einem 90er-Jahre-Bruckheimer stammen), der Rest wirkt dagegen eher altmodisch. Schade allerdings, dass der angetäuschte Höhepunkt nicht in die sehr schöne "Hoist the Colours"-Rendition überleitet, die hier im Film anschließt, sondern direkt zum Nebel-Thema aus "The Curse of the Black Pearl" überleitet, welches hier mit asiatischen Instrumenten und Sao Fengs "Erkennungsmelodie" überspielt wird. Ab circa 2:42 leiten energische Trommeln schließlich zu Jacks Einmarschmelodie über, die hier so bombastisch wie noch nie zuvor angelegt wird, mit noch deutlicherem und heroischerem Chor sowie einem treibenden, militärischen "Underliner". An das Thema schließt, wieder Mal, das betrunkene Jack-Thema an. Insgesamt also ein proppevoller Track mit mehreren tollen Melodien, die alle schön ineinander greifen.

3) At Wit's End: Dieses Wortspiel war wohl unvermeidlich. "At Wit's End" bedeutet nämlich "Am Ende des Verstands". Dort finden sich unsere Figuren aber noch nicht ganz, viel mehr leiten die zum Track zugehörigen Szenen zu einer (scheinbar) sinn- und verstandslosen Szene hin. Dieser Track gehört zu den Szenen zwischen denen in Singapur und denen in "Davy Jones' Locker" und mit stolzen acht Minuten ist er einer der längsten in der Pirates-Discographie. Außerdem ist dieser schöne Track einer der komplexesten und poetisch-emotionalsten des gesamten PotC-Franchises. Man sieht während des Hörens die eisige Landschaft geradezu vor sich und spürt die verworrenen Gefühle der Hauptfiguren. Verzweiflung, (enttäuschte) Liebe und der Tatendrang, der sich bei dieser langen Reise zum Ende der Welt in ihnen aufstaut. Ab Minute 2:00 wird es sogar kurzfristig höchst mystisch, der Frauenchor scheint nicht von dieser Welt und erinnert mich heftig an die Kristall-Sequenzen aus Disneys Meisterwerk "Atlantis". Sollten Bruckheimer und Disney also tatsächlich Atlantis als Schauplatz des nächsten "Pirates of the Caribbean"-Filmes wählen, wüsste ich, woher man aus dem bisherigen Musikfundus der Trilogie eine Titelmelodie für die versunkene Stadt ableiten könnte.
Nach dieser sehr atlantischen Musik schwingt der Track hinüber zu einer deprimierend-traurigen Spieluhr-Variation des Davy-Jones-Themas ab, welches sich in eine kräftigere Version selbiges Themas verwandelt. Daraufhin folgt ein weiteres neues Thema aus diesem Film, das erstmals gespielt wird, als sich die Piraten dem Rande der Welt nähern (ich halte es wie Soundtrack.net und bezeichne es einfach als "Ende der Welt"-Thema).

4) Multiple Jacks: Spätestens hier rate ich denen, die eine musikalisch-professionelle Beschreibung suchen einen Blick auf Soundtrack.net.
Dem Zuhörer erwarten bei diesem Track knapp 4 Minuten seltsamster Abwandlungen der Jack-Themen und atmosphärisch passende Zusatzkompositionen, die so wirken, als seien sie tatsächlich frisch aus der Nervenanstalt oder Davy Jones' Reich. Zimmer spielte hier wie verrückt mit dem Verstärker und dem Mischpult und schuf so die perfekte Erkennungsmelodie für Probleme mit dem Verstand.

5) Up Is Down: Ein weiterer Höhepunkt der Piraten-Scores! Zwar bloß läppische 2:42 Minuten lang, weiß dieser Track auf ganzer Linie zu überzeugen und kann sich mit den allgemein weiter verbreiteten PotC-Stücken messen. Wie Zimmer verriet, werden hier relativ zu Beginn die drei Noten, die in den meisten Hauptthemen der Trilogie vorkommen, absteigend und nicht aufsteigend gespielt (dem Titel entsprechend). Der Anfang dieses Tracks erinnert zudem an das Seeschlacht-Thema (nicht "Barbossa Is Hungry", das andere) aus dem ersten Film, doch bevor man dies überhaupt registrieren kann, geht das Stück über in eine heiter-verspielte irisch anmutende Melodie (inklusive Fidel, natürlich), welche sich (spätestens bei Einstieg des restlichen Orchesters) als der abgewandelte zweite Teil des Liebesthemas entpuppt. Daraufhin folgt eine heitere Version des ersten Liebesthema-Parts und die "Ende der Welt"-Melodie, alles fast bis zur Unerkenntlichkeit der fröhlichen Natur der vorhergegangenen Musik und der Szene angepasst. Ein toller, dynamischer, origineller und schneller Track, der keine Wünsche offen lässt.

6) I See Dead People in Boats: Diesen Track könnte man als die traurige Version des epischeren "At Wit's End" bezeichnen und ist von den drei "Todestracks" der Trilogie ("Underwater March" in Teil 1, "Hello, Beastie" in Teil 2 und eben dieser hier) mein liebster. Er ist zusammengesetzt aus der Musik, die während der Fahrt durchs Reich der Toten zu hören ist und der Untermalung von James Norringtons Tod. Ungefähr ab der fünften Minute bekommt der Zuhörer hier übrigens den dritten und letzten Teil des Liebesthemas vorgestellt.

7) The Brethren Court: Nachdem wir kurz das alkoholisch-erheiterte Jack-Thema in einer an "Multiple Jacks" erinnernden Variation zu hören bekommen, singt ein Männerchor sanft, fast ehrfurchtsvoll, ein Stück der "Hoist the Colours"-Melodie. Den Rest dieses Melodie spielen daraufhin ein Akkordeon, eine Mandoline und einige weitere "fremdartige", für die Trilogie eher ungewöhnliche Instrumente - wohl um das Aufeinandertreffen mit Piraten, die nicht aus der Karibik stammen zu symbolisieren. Dieser Track ist weit weniger neuartig, komplex oder einfach nur mitreißend-energisch wie der Großteil dieses Albums, aber er ist schön anzuhören und deshalb absolut in Ordnung.

8) Parlay: "The Kraken" in "Dead Man's Chest" war sozusagen das Geständnis Zimmers, er sähe die Piraten dieser Filmreihe als Mitglieder einer Rockerbande, die halt nur zufällig Schiffe fahren, und nicht etwa Motorräder. Mit diesem Track gestehet Zimmer eine weitere Ansicht über die Filme: In Wahrheit sind sie Spaghetti-Western... nur mit Piraten und Wasser anstelle von Cowboys und Sand. Dieser Track ist stilistisch eine Verbeugung vor Ennio Morricone. Tiefe Gitarrenriffs, Mundharmonika und eine Anspannung in der Luft, die man mit dem Messer schneiden könnte. Die E-Gitarre nahm übrigens der Regisseur der Filme, Gore Verbinski, selber in die Hand und die Melodie, die er "dahinrockt" ist der erste Part des Liebesthemas. Das Stück vor der E-Gitarre wird dagegen von einer Variation des Beckett-Themas untermalt.

9) Calypso: Vorsichtig leiten Violinen den Track ein, als ein Chor beginnt die Tia-Dalma-Melodie aus "Dead Man's Chest" anzustimmen. Es folgt eine Mischung aus neuer Überleitung, dem Nebelthema und einem sanfteren Chor, der sich weiterhin dem Tia-Dalma-Thema widmet. Dann stimmt der Chor plötzlich eine neue, dramatische Melodie an (im Film zu hören, während Calypso wächst), doch danach wird der Track wieder mystisch und leiser.
Das Tia-Dalma-Thema finde ich leider insgesamt eher nur mittelmäßig und es hat kaum Wiedererkennungswert, doch hier wird es wesentlich besser in Szene gesetzt als noch im Vorgänger, und im Zusammenhang mit der eigentlichen Szene ist die Musik sogar ganz gut. Die Szene selbst ist übrigens bei weitem nicht so lächerlich wie manche Kritiker oder Fans sie sehen, aber auch ich muss sagen, dass hier die einzigen zwei Kameraeinstellungen / -aufnahmen zu finden sind, die mir in diesem Teil etwas sauer aufstoßen. In zwei kurzen Einstellungen sieht Calypsos Heranwachsen etwas... mh... nicht unausgegoren (die Effekte sind eigentlich gut)... aber... nicht ganz passend aus, diese zwei Bilder wirken im Kontext der restlichen, eher imposanteren, Aufnahmen etwas schlecht gewählt aus. Das ist zwar schade, aber wenn man bedenkt, dass ich aus Teil 1 am liebsten eine ganze Figur und zwei längere Einstellungen rausschneiden würde, und mir an Teil 2 ebenfalls zwei Einstellungen (ebenfalls länger als die zwei hier bemängelten) nicht so sehr gefallen wie der gesamte restliche Film, ist das alles auch wieder nur halb so wild.

10) What Shall We Die For: Es beginnt mit einer deprimierten, langsamen und gedämpften Version des "Hoist the Colours"-Themas, das sich langsam steigert und schließlich heroisch wirkt, sich weiter steigert und daraufhin dank des nun von einem großen Chor gesungenen Textes des Liedes zu einem großen Auslöser für Gänsehaut verwandelt. Kurz, knapp, klasse.

11) I Don't Think Now is the Best Time: Das Kern- und Herzstück dieser CD und auch des Filmes erwartet uns hier, bei der Musik zum großen Endkampf zwischen der Black Pearl und der Flying Dutchman in Mitten des "Maelstroms", eines gewaltigen Strudels, ausgelöst von Calypso. Wirklich freudig ist, dass dieses über zehnminütige Stück Score den hohen Erwartungen (immerhin ist es die Musik zur größten Actionsequenz in einer großen Action-Abenteuer-Trilogie) vollends gerecht wird. Es beginnt sehr dramatisch mit dem subtil im Hintergrund der atmosphärischen Musik gespielten Davy-Jones-Thema und dem vom Chor angestimmten Seefahrt-Thema aus Teil 1, gefolgt vom nun stärker gespielten Jones-Thema. Daran schließt sich ein "At Wit's End"-ähnlicher Frauenchor an. Die Musik wird wieder leiser, als plötzlich eine dramatisierte, aber auch herrlich quirkige Abwandlung des Jack-Flucht-Themas folgt, die zum Jack-Action-Thema aus "Dead Man's Chest" führt. Diese zwei Jack-Themen bilden das Intro zu einem wahren Spektakel. Schnell hintereinander folgen "Hoist the Colours", das Seeschlacht/Seefahrt-Thema aus Teil 1 und die "Ende der Welt"-Melodie, allesamt wunderbar abgewandelt, mit einem sehr dramatischen, aber auch schwungvollen Chor und kompletter, energischer Orchester-Untermalung.
Unerwarteter Weise spielt sich dies in einem walzer'esquen 3/4-Takt ab (was sich für Kenner des Films durch die Hochzeit zwischen Will und Elizabeth erklärt), und überraschenderweise passt dieser auch noch perfekt. Ähnlich wie bei "Wheel of Fortune" aus Teil 2 wird alles von einer Art "Underliner" verbunden und zusammengehalten. Und genauso wie besagter Track fungiert dieses Stück auch als eine Art Medley der Filmreihe - denn des weiteren verbinden sich hier das zur Actionmelodie umgewandelte erste und letzte Drittel des Liebesthemas mit "He's a Pirate" und dem Underliner aus "Wheel of Fortune". Zu guter letzt bekommen wir auch wieder das Schwertkampf-Thema aus Teil 1 zu hören, natürlich auch unter die anderen Actiontracks und den 3/4-Takt-Underliner gemischt.

12) One Day: Der Track eröffnet mit einer sanften Streicher-Variation des mittleren Drittels des Liebesthemas, doch mit der Zeit gewinnt die Musik an Kraft und wir hören eine sehr heroische Abwandlung des Liebesthemas aus Teil 1, dazu hört man weiterhin die Melodie des Liebesthemas. Nun ist die Piratenhaupthandlung abgeschlossen und wir widmen uns der Liebe zwischen Will und Elizabeth - das Liebesthema läuft komplett und in der richtigen Reihenfolge ab, die Musik ist kraftvoll und zugleich romantisch. Eine wirklich schöne Komposition, die die romantischen Töne der Trilogie endlich auf Augenhöhe mit ihrer Action- und Abenteuermelodien bringt.

13) Drink Up Me Hearties: Der letzte Track bringt auch die letzte Uneinigkeit zwischen Soundtrack.net und mir. Hört die Soundtrack-Profi-Seite aus dem eröffnenden Akkordeon dieses Tracks die Jack-Einmarschmelodie heraus, erkenne ich dort zunächst noch das betrunkene Jack-Thema. Es folgt jedenfalls ein letzter mythischer Chor (während Jack im Film die Karte Sao Fengs bedient) und erst daraufhin höre ich Jacks Einmarschmelodie in abgewandelter Form raus, wie sie in "He's a Pirate" überleitet. Es folgt das "Intro" von Jacks Action-Thema, welches sich immer mehr steigert und dann folgt eine zunächst treibende, dann aber schwelgende Abwandlung des Liebesthemas, mit der "Up is Down"-Variation sanft im Hintergrund. Gen Ende wird das Orchester nahezu melancholisch und klingt letztlich aus. Während das Ende des Films noch schreit "Da kommt noch was, da kommt noch was!", ist dieser Track mit seinem heiteren Intro, dem kurzen mystischen Zwischenteil, dem groß angelegten "He's a Pirate" und dem darauf folgenden Liebesthema dagegen völlig endgültig.
Der Soundtrack zu "At World's End" ist ein großartiger Abschluss der Trilogie (genauso wie der Film), doch er schließt das Kapitel auch endgültig. Die Musik wird actionreicher und emotionaler, gen Ende sogar melancholisch. Das hilft dem Album selbst ungemein, hinterlässt aber auch die Frage, wie da der vierte Teil musikalisch noch anschließen möchte. Zumindest Hans Zimmer sagt ja, er habe mit der Trilogie abgeschlossen (was das Ende dieses Tracks auch unterstreicht, es wirkt wie eine Verbeugung vor dem Publikum, ein herabfallender Theatervorgang).
Also bleibt die Frage nach dem vierten Teil spannend. Kann ein neuer Komponist in Zimmers Fußstapfen treten? Und wird er die alten Melodien auch weiterhin verwenden?
Wir werden sehen...

Die vierte Disc: Pirates of the Caribbean - Remixed & Unreleased



Kommen wir nun zu der einzigen CD in dieser Kollektion, die den Filmfans, die bereits alle Soundtrack-CDs der Reihe besitzen, neues Material bietet.
Auf dieser CD befinden sich 15 Tracks, die gesamte Laufzeit beträgt 76 Minuten und 56 Sekunden. Das Musikspektrum auf dieser Disc reicht von Demoversionen der Filmmusik hinüber zu einigen der ursprünglichen Suiten, die Zimmer für den abschließenden Teil der Trilogie schrieb, bis hin zu Musik, die zwar in den Filmen vorkam, aber bislang nicht auf den Soundtracks zu finden war sowie weiteren Techno- und Dance-Remixes der PotC-Musik.

Zumindest die erste Hälfte dieser Disc ist der Stoff, aus dem Fanträume gestrickt werden. Die Filmmusik ist dank der ersten acht Tracks auf der CD weitestgehend abgedeckt und auch das nicht verwendete Material ist sehr interessant. Leider fehlen trotzdem noch ein paar Musikstellen. Weder die musikalische Untermalung von Wills Sterbeszene aus "At World's End" lässt sich finden, noch die "Hoist the Colours"-Variation, die während der Kampfszene in Singapur zu hören ist. Außerdem fehlt weiterhin die Begleitmusik zu Jacks in Zeitlupe ablaufenden Schuss auf die Rum- und Pulverfässer während des Krakenangriffs in "Dead Man's Chest", genauso wie die "Barbossa Is Hungry"-Abwandlung in eben jenem Film. Sehr schade ist auch, dass die percussionlastige "He's a Pirate"-Version zu Beginn des Abspanns des zweiten Pirates-Films fehlt.

Auch wenn somit noch immer nicht alle musikalischen Ergebnisse der Trilogie auf CD festgehalten sind, so stellt mich die erste Hälfte dieser CD sehr zufrieden. Es bleibt auch nicht zu befürchten, dass Disney eine zweite Trilogie-Box der Soundtracks hinterher wirft (so wie es bei den DVDs zu befürchten ist), denn dafür ist diese CD-Sammlung schon viel zu gut ausgebaut. Die fehlenden Musikstücke müsste man also entweder mühevoll aus den Filmen schnipseln, möchte man sie unbedingt auf CD haben - oder man wartet, ob es nicht eines Tages eine 10-Disc-Collection mit allen Soundtracks zu den sechs Filmen plus 4 Bonus-Discs erscheint. Da ist dann vielleicht doch Platz für die fehlenden Stücke.

Die Remixe (allesamt schon auf den Remix-CDs zu Teil 2 und Teil 3 der Filmreihe erschienen) sind stellenweise recht akzeptabel für diese Musikrichtung, aber ich hätte mir weiterhin lieber Rock-Cover der Musik gewünscht, oder auch die 2 Medleys, die es auf der "Trinkt aus, Piraten, Yo-Ho"-Single zu hören gibt. Diese CD kann man übrigens mittlerweile für weniger als sieben Euro bei Amazon bestellen.

1) Pirates, Day One, 4:56 AM (Original Hans Zimmer Theme - The Curse of the Black Pearl): Dies ist die Demomusik, die Hans Zimmer als kleinen Freundschaftsdienst für Gore Verbinski geschrieben hat, obwohl er das Angebot, als Komponist einzuspringen, nicht annehmen konnte. In dieser Demo - die an einem Morgen um Punkt 4:56 Uhr fertig wurde - kann man bereits einige der Leitthemen erkennen, die später unter dem Arrangement Klaus Badelts ihren Weg in "The Curse of the Black Pearl" gefunden haben. Bereits bei diesem Demoband hat Zimmer sich hörbar bemüht die einzelnen Musikstücke gut ineinander übergehen zu lassen, man mag fast denken, dass sich jedes der Themen aus den anderen hinaus entwickelt. Von der Klangqualität und der simplen "Orchestrierung" her erkennt man natürlich, dass dies bloß ein Demo ist und nicht etwa endgültige Filmmusik, aber das ändert nichts daran, dass es wirklich sehr gute 3 Minuten 46 sind, die ins Ohr gehen und so ganz nebenher dem Fan einen Blick in die Entstehungsgeschichte der Filmmusik geben.

2) Marry Me (Score Suite from At World's End): Diese über 11-minütige Suite präsentiert das "Liebesthema" aus "At World's End" erstmals in seiner ursprünglichen, reinen Version, also so, wie es von Hans Zimmer geschrieben wurde, bevor die einzelnen Drittel neu arrangiert und den Filmszenen angepasst wurden. Mit dabei ist auch eine Stelle des Liebesthemas, die zwar im Film vorkam, aber nicht auf der Soundtrack-CD zu hören war, nämlich das Stück, das während Jacks und Elizabeths "Flucht" von der sinkenden Flying Dutchman zu hören ist und wie sie an zwei "Fallschirmen" langsam wieder ins Wasser hinuntersegeln.
Ähnlich wie der erste Track dieser CD ist dies fast schon ein Stück "Making of" - wir werden aus dem Filmkanon rausgenommen und bekommen ein "Liebeslied" vorgestellt, wie es eigentlich abläuft, können also unseren Horizont erweitern und sind nicht weiter auf die abgewandelten Versionen beschränkt.
Ab Minute 7:10 gönnt uns Hans Zimmer übrigens eine anders besetzte, leicht unterschiedlich arrangierte Version von "Up Is Down", die unter anderem mehr Einsätze der Querflöten und einen stärkeren Hall hat. Es gibt noch weitere, hörbare Unterschiede, die jedoch (zumindest für mich) schwer zu benennen sind.
Insgesamt ein sehr schöner Track, mit wirklich romantischen Melodien und einem gewissen melancholischen Touch. In direkter Abfolge zu Track 1 ist diese Suite zudem ein großer Kontrast. Stellt man diese beiden Stücke gegenüber, wird deutlich, wie sich die PotC-Filme entwickelt haben.

3) The Heart of Davy Jones (Score Suite from Dead Man's Chest): Im Grunde ist dies die Streicher- und Holzbläser-Coverversion des Davy-Jones-Tracks vom "Dead Man's Chest"-Soundtrack. Interessanterweise wirkt dieses Musikthema ohne Einsatz der Orgel noch tragischer und depressiver.

4) Lord Cutler Beckett (Theme from Dead Man's Chest, Score Suite from At World's End): Ein Blick ins Internet offenbart: Die wohl größte Kritik, die aus Fankreisen an die Soundtrack-CDs ging war, dass Becketts Thema völlig unterrepräsentiert sei. Gerade jene Fans sollten mit dieser über acht-minütigen Suite mehr als nur befriedigt sein. Wenn man sich die Filme schon öfter angesehen hat, erkennt man beim Hören dieses originellen, sehr interessant orchestrierten Tracks, der zahlreiche Stimmungswandlungen durchgeht, dass Stücke dieser Suite über den gesamten Score des dritten Films verteilt sind, immer wieder Mal kann man etwas aus der Suite in einer Szene wieder finden. Manches erinnert im Arrangement wiederum frappierend an Stellen aus "Dead Man's Chest".
Vieles dieser Suite ist aber auch gänzlich unbekanntes Material, für das es wohl keine passenden Filmstellen gab, so wie etwa die Stellen, in denen Becketts Thema plötzlich in einen Walzer übergeht, oder wie aus dem nichts mit einem akkurat arrangierten Stück des Jack-Sparrow-Action-Themas gekreuzt wird. Zimmer hat sich bei dieser Suite wohl den Spaß gegönnt, und das akkurate Beckett-Thema genutzt um sich richtig auszutoben. Ein scheinbarer Widerspruch, dessen Ergebnis sich aber wirklich klasse anhört.

5) Jack's Theme Bare Bones Demo (Hans Zimmer Piano Demo from Dead Man's Chest): Die Jack-Sparrow-Suite so wie sie von Hans Zimmer für "Dead Man's Chest" erarbeitet wurde in der originalen Piano-Demoversion. Sozusagen Track 1 der "Dead Man's Chest"-CD für den Hausgebrauch.

6) Hoist the Colours Suite (Score Suite from At World's End): Der Abschluss der "At World's End"-CD deckte ja bereits einen Teil des Abspanns ab. Während des restlichen Abspanns gab es ja unter anderem einige "Hoist the Colours"-Versionen zu hören. Diese sind Zimmers "Hoist the Colours Suite" entnommen, die wir hier in ihrem vollen Glanz präsentiert bekommen. Obwohl ich "Hoist the Colours" gemeinsam mit Jacks Einmarschmusik, dem Kraken-Thema, "He's a Pirate" und dem Fluch-Thema extrem schätze und zu meinen Score-Favoriten zähle, so muss ich trotzdem sagen, dass mir der "AWE"-Abspann am wenigsten liegt. Die anderen beiden Filme entließen den Zuschauer mit sehr energisch-dynamischen Medleys der wichtigsten Melodien, während im AWE-Abspann nach "Drink Up Me Hearties" eben diese epische, leicht nachdenkliche Musik kommt. Es klingt wirklich klasse, aber nach dem Finale des Films ist es doch ein ziemlich plötzlicher Tempowechsel. So, losgelöst vom Film, habe ich die "Hoist the Colours Suite" aber endlich mögen gelernt.

7) The Pirate Lord of Singapore (Score Suite from At World's End): Der Singapore-Track der AWE-CD ohne die eingeschobene Jack-Melodien und dafür mit noch mehr, immer selbstbewusster eingesetzten, asiatischen Instrumenten und spielerischen Melodien. Auch die Actionmelodie, die im Film und auf dem AWE-Soundtrack ja eher traditionell gespielt wurde ist hier asiatisch "besetzt". Insgesamt ein spielerischer und witziger Track, der aber etwas kürzer meiner Meinung nach pointierter gewesen wäre.

8) Just Good Business (Score Suite from At World's End): Weitere Abwandlungen des Becketts Thema, hier vor dem Hintergrund einiger dramatischeren Actionmelodien. Möglicherweise besteht diese Suite aus alternativer Musik für den Beginn der Maelstrom-Sequenzen oder für den Angriff der Pearl und der Dutchman auf Becketts Schiff.

9) He's a Pirate (Pete 'n' Red's Jolly Roger Mix): Im Gegensatz zum Remix auf dem DMC-Soundtrack, bei dem sich das Original unter zahlreichen Bässen versteckt hatte, spielen hier tatsächlich alle Techno-Programme die "He's a Pirate"-Melodie, nichts überdeckt das Original. Außerdem sind die Bässe nicht so tief und alles klingt irgendwie freundlicher, hat mehr Wiedererkennungswert. Trotzdem nicht so wirklich meine Musik.

10) He's a Pirate (Friscia & Lamboy Tribal Treasure Mix): Huch, was ist passiert? Das "Lied" beginnt mit zunächst echt klingender Percussion und fast denkt man, jemand wäre auf die kluge Idee gekommen eine exotische Trommlergruppe (das Safri-Duo etwa?) nach einer "He's a Pirate"-Version zu fragen, und nicht noch jemanden aus der Techno-Ecke. Leider steigen dann die typischen Bässe und seltsamen Computerspielereien ein. Trotzdem ist dieser Remix sogar für meinen Geschmack ganz gut. Das nervige Techno-Gespiele bleibt bei einem "Techno-Underliner" der die eigentliche Melodie stört. Der Rest besteht aus benennbarem Zeug, wie einer sehr deutlich als solche zur erkennenden Synthesizer-Violine (oder mehreren), einer Art Buzzer (ja ich weiß, das klingt komisch, aber irgendwie muss ich es benennen) und E-Percussion, die allesamt das Original nachspielen. Man kann also im Elektronikdschungel noch was erkennen und es klingt ganz gut. Ist das etwa Techno für Anfänger? Es hat Melodie, wenig übertünchenden Bass und es klingt immerhin nach etwas!

11) He's a Pirate (Pelo Verde Mix): Mit Ausnahme des Intros und einem völlig unbenennbaren irgendetwas, dass fast die ganze Zeit zu hören ist, ist dies wohl von allen Remixen der, der dem Original am nahesten kommt. Samples vom Original, sehr sanfte E-Percussion als durchgehende Untermalung, die Originalmelodie steht im Vordergrund und wird nur von den Zusätzen "unterstützt". Dieser Track steht also im absoluten Gegensatz zu Tiëstos, der ja scheinbar eher das Original nahm um den Rest aufzupeppen. Definitiv der beste von den ganzen Remix-Tracks.

12) He's a Pirate (Chris Joss Ship Ahoy Tribal Mix): Nimmt einen ähnlichen Ansatz wie Track 10 und nähert sich dem "He's a Pirate"-Theme über Percussion und sachte eingesetztem Techno-Kram. Dieser Track ist nur irgendwie dunkler in der Klangfarbe. Statt zwei Techno-Percussions hätte man spätestens hier eine Rockversion nehmen sollen...

13) Jack's Suite (Paul OakenfoId Mix): Rücksturz. Das Original hört man nur für knapp eine Minute (Minute 1 bis 2 und dann im letzten Drittel nochmal für wenige Sekunden). Irgendwann folgt sogar etwas weiteres, das sich wie eine Melodie anhört (unter all den Bässen und dem Gerassel), mir aber bislang gänzlich unbekannt aus den Filmen ist. Naja...

14) Jack's Suite (The Crystal Method Mix): Mh. Gefällt mir nicht.

15) Pirates Live Forever (Ryeland Allison Mix): Ich weiß nicht. Manchmal höre ich es und denke, ich kann es mir auch noch zu Ende anhören, manchmal schalte ich dagegen wieder sofort zum Beginn der CD zurück. Irgendwie... naja. Besser als der Tiësto Remix ist es trotzdem noch.

Die fünfte Disc: Pirates of the Caribbean - Making of a Score

Die fünfte und letzte Disc dieser Sammlerbox ist eine DVD mit gänzlich neuem Filmmaterial. Anfangs ging das Gerücht rum, hier würde der Fan all die Videos vom Bonusmaterial der Film-DVDs finden, die sich mit der Musik beschäftigten. Stattdessen finden sich auf dieser ab 12 Jahren freigegebenen DVD extra für die Soundtrack-Treasures-Collection hergestellte Videos. Die drei Filmchen haben zusammengerechnet eine Laufzeit von circa 45 Minuten und füllen die Lücken, die das Bonusmaterial auf den drei Film-DVDs gelassen haben.

Leider gibt es keinerlei Untertitel (die hätten sich für solch eine Nischen-DVD wohl nicht rentiert), doch zum Glück ist das meiste für Leute, die Schulenglisch sprechen sehr verständlich und die wenigen Verständnislücken lassen sich durch wiederholtes Hören problematischere Stellen bereits schließen.

1) Making of a Score: Der Titel ist ein bisschen irreführend. Denn statt eines typischen Making ofs mit verschiedenen Stetements einzelner Verantwortlichen, Szenen vom Set und aus den Filmen, erwartet uns hier ein auf die Produktion zurückblickendes Gespräch mehrerer Verantwortlicher. In einem großen Raum versammelt und von einem Kamerateam beobachtet sprechen Hans Zimmer, Gore Verbinski, Jerry Bruckheimer und viele weitere darüber, wie sie nun im Rückblick die letzten Jahre sehen. Zahlreiche, in gemütlicher Runde zum besten gegebene, witzige Anekdoten, wie Bruckheimers Reaktion auf ein stolz angekündigtes Barbossa-Thema für Teil 1, und einige sehr interessante Einblicke in den Entstehungsprozess lassen die Zeit wie im Nu verfliegen. Das Beste ist, dass man diesem Material anmerkt, dass alles ehrlich gemeint ist. Es gibt kleinere Seitenhiebe auf Kollegen, ernst gemeinte Kritik und auch viel Lob, das nicht wie übliches PR-Gewäsch klingt, sondern wie die ehrliche Meinung derjenigen, die es verteilen. Klar. Das Material entstand nach Kinostart des ersten Films und findet sich allein als Teil einer Sammlerbox für eingefleischte Fans. Da kann man auch mal ehrlich sein.

2) The Man Behind the Pirates Music: Hier findet sich das, was man sich allgemein unter einem "Making of" vorstellt. Es gibt Bilder von den Ausfnahme-Sessions, Filmschnipsel und Interviews, in denen Zimmer seinen Beruf im allgemeinen und seine Gedanken bei der Arbeit für die PotC-Reihe im speziellen preis gibt. Lobenswert auch hier die Ehrlichkeit Zimmers. Auch in diesem Video gilt, dass das Material nicht dazu gedacht ist, die Filme zu bewerben, sondern den Fans einen Einblick in deren Entstehung zu geben. So geht Zimmer zum Beispiel auch (wenn auch kurz) auf die Kritiker ein, denen die PotC-Filme nicht genug "klassische" Piratenmusik bieten.
Dieses Extra bringt einem Zimmer als Person etwas näher, er macht einen wirklich sehr sympathischen Eindruck, und liefert auch einige eher unbekannte und auch vorher gänzlich unbekannte Fakten über die Musik der Filmreihe.

3) Hans Zimmer's Live Performance at Disneyland for the World Premiere of Pirates of the Caribbean: At World's End: Der Titel sagt eigentlich alles. Dieses Filmchen dauert ca. 8 Minuten und 45 Sekunden und zeigt, wie Zimmer und die Hauptmusiker der Trilogie ein Medley aus Jacks Actionthema, dem AWE-Liebesthema und "Up is Down" spielen.

Fazit

Kommen wir nun zur entscheidenden Frage. Lohnt sich die Anschaffung dieser CD-Box überhaupt? Nun, gerade bei einer Sammlung, die neues und altes Material enthält, muss man die potentielle Käuferschaft aufteilen.
Definitiv ist diese Sammlung jedem zu empfehlen, der sich zwar die PotC-Soundtracks anschaffen wollte , aber noch nicht alle oder sogar keines der drei Alben besitzt. Außerdem ist klar, dass Hardcore-Fans, die einfach alles von "Pirates of the Caribbean" besitzen möchten, zuschlagen sollten.
Wer die Filme mag, aber bislang keinerlei Interesse an der Hintergrundmusik hatte, sollte sich vielleicht mal einen der drei Soundtracks anhören. Wer Blut geleckt hat, findet hier die günstigste Möglichkeit das versäumte nachzuholen.
Wer bereits alle drei Soundtracks hat, aber nicht zum engeren Fankreis der Filme gehört, muss anhand dieser Rezension (vornehmlich den Abschnitten über Disc 4 und 5) entscheiden, ob sich der Preis von rund 40 Euro für 8 weitere Tracks lohnt. Höchst wahrscheinlich eher nicht.
Dem Pirates-Fandom (ohne Kaufsucht) dagegen sei diese Sammlung ans Herz gelegt. Neues, teils unbekanntes Material und eine schmucke Aufmachung versprechen Stunden an Hörspaß und außerdem ab sofort ein gutes Gewissen, wenn man mal wieder vorhat einen der Soundtracks wohin mitzunehmen. Die schönere Version bleibt halt zu Hause, die andere geht mit auf Tour.

Ich zumindest bin hochzufrieden mit dieser Sammlung. Die Box, in der sich alle CDs befinden leidet zwar ein wenig an Understatement, aber sie sieht trotzdem gut aus und ist sehr gut verarbeitet. Die fünf einzelnen Digipacks sehen klasse aus und die ersten drei CDs sind für mich schon längst Kult. Die vierte CD bietet gutes bis grandioses neues Material aus den Filmen und aus dem Entstehungsprozess, leider aber auch die Techno-Remixe. Man hätte sie auf zwei oder drei Stück (vorzugsweise auf die besseren) reduzieren können.
Dass weiterhin fünf Musikstellen aus den Filmen fehlen ist zwar schade, im Hinblick auf deren Länge und der Tatsache, dass nur zwei davon gänzlich neue Musik wären (die anderen drei ja "nur" bestimmte Versionen bekannter Melodien) aber zu verkraften. Muss man sich mal mit dem Tonband vor den Fernseher setzen...
Die DVD, letzten Endes, bietet das denkbar beste Hintergrundmaterial, das es für Score geben kann.
Alles in allem die beste CD-Veröffentlichung, die Walt Disney Records je zustande gebracht hat, meiner Meinung nach toppt sie sogar das Sammlerstück "The Music of Disney: A Legacy in Song".

Und jetzt hätte ich das ganze gerne mit den DVDs, nur in noch besserer Ausführung!

4 Kommentare:

Luanalara hat gesagt…

Wunderbare Besprechung der CD-Box! *Applaus*

Ich konnte damals auch nicht umhin, mir die Box zu holen - die unveröffentlichten Stücke haben mich einfach zu sehr gelockt. *g* Und mit Begeisterung hab ich dann auch festgestellt, dass eben diese eine Stelle des Liebesthemas, Jacks und Elizabeths Fallschirmflucht, mit dabei ist, genauso wie die lange, beschwingtere Instrumentalversion von "Hoist the Colours".

Aber ich kann Disney nicht verstehen: Warum gibt es bis heute keine vernünftige SE für die Trilogie? Wieso keine geschnittenen Szenen zu DMC und AWE, wo es doch bei Teil 1 Massen davon gab? Ich weiß, dass es genug Fans gibt, die sich eine neue SE nur wegen dieser Extras kaufen würden (ja, ich gehör auch dazu)... Es will einfach nicht in meinen Kopf, v.a. da sich Disney bisher nie eine Möglichkeit zum Geldmachen entgehen ließ, man muss es ja mal so sagen. Es wird das sinnloseste Merchandise auf den Markt geworfen, aber für eine mit Extras vollgepackte DVD-Box reicht's nicht? Wieviele Versionen gab es nachher von LotR? Die haben sich doch auch gut verkauft.

Ich war mir auch sicher, dass Disney noch irgendwas in petto hat... aber nach 2 Jahren beginnt man zu zweifeln. Vielleicht kommt ja was zum Release von Teil 4, wer weiß.

Sir Donnerbold hat gesagt…

Danke für's Lob. Ich habe mir echt Mühe gegeben, den Anforderungen dieser Box zu entsprechen.

In den nicht ganz zwei Jahren seit Erscheinen hat sich in meiner Meinung allerdings so manches getan, einige Stücke sind mir nämlich um einiges stärker ans Herz gewachsen. Vor allem das Liebesthema (insbesondere in der Langfassung "Marry Me") ist über Monate hinweg für mich immer schöner und bedeutsamer geworden. Auch "Hoist The Colours" finde ich mittlerweile NOCH besser als damals.

Aber hey, das erlaubt mir immerhin eines Tages einen weiteren Artikel über die Piratenmusik zu schreiben. ;-)

Anonym hat gesagt…

tolle Besprechung. Würde mir sehr gerne weitere Soundtrackbesprechungen wünschen, da ich in der Regel meine Zeit brauche, um Rezensionen zu finden, die wirklich track für track abhandeln.

Sir Donnerbold hat gesagt…

Ja, ich finde es auch immer Schade, wenn Score-Besprechungen nicht von Track zu Track gehen, sondern allgemeinere Statements abgeben. Wenn man eine CD bespricht, bietet sich dieses Vorgehen doch an.

Ich werde Mal schauen, was sich bezüglich Soundtrack-Kritiken betrifft. Nach "Musikalisches Immergrün" bestünde ja definitiv Bedarf an neuen Musikartikeln. :-)

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