Mittwoch, 25. Juli 2012

Ein paar unsortierte Gedanken zum Batman-Triple

Poster via David Chen

Gestern Abend war es so weit: Zahlreiche Kinos des Landes führten in groß beworbenen Triple Features alle drei Batman-Filme von Christopher Nolan auf, ein Ereignis, das ich mir nicht entgehen lassen wollte. Und da ich jetzt auch endlich ein paar knappe Minuten Zeit habe, meine Eindrücke von diesem bombastischen Kinoevent zu schildern, lasse ich euch doch einfach an meinen unsortierten Beobachtungen teilhaben.
  • In meinem Kino wurde noch für zusätzliche Stimmung gesorgt, indem das Kino seine Angestellten als realistische Christian-Bale-Batmans (die männlichen Kartenabreißer/Popcornverkäufer) oder als campige Adam-West-Batmans (die Damen der Schöpfung) rumliefen ließ. Die schienen es ebenfalls für spaßig empfunden zu haben - oder sie waren gut darin, ein falsches Lächeln aufzusetzen.
  • Ich kann nicht nachvollziehen, weshalb Kinos nicht häufiger solche Sonderveranstaltungen auf die Beine stellen. Mein Triple-Feature war nahezu ausverkauft und was alles an Getränken und Naschereien verkauft wurde, sollte die Kasse auch enorm zum Klingeln gebracht haben.
  • Vor allem würde es mich auch freuen, wenn wieder mehr Double/Triple/Quadruple/Whatever-Features stattfänden, weil ich trotz mancher Störfaktoren (gleich dazu mehr) auch wieder richtig Lust auf häufigere Kino-Marathonbesuche bekommen habe. Insgesamt herrschte im Saal eine zum Schneiden dichte Spannung, das Publikum hat die Filme spürbar genossen und an den richtigen Stellen gelacht / mitgefiebert. Außerdem ist es einfach was ganz anderes, ob man nun drei Filme am Stück vor'm heimischen Fernseher sieht oder im Kino.
  • Aber: Ich habe kein Verständnis dafür, wie sich ein kleiner, doch ungeheuerlich störender Prozentteil von Dumbbatzen in ein 17 Euro teures, fast neunstündiges Kinoevent setzen und dann alle paar Minuten mit seinem grell leuchtenden Handy beschäftigen kann. In der Reihe vor mir saß eine dieser nervenden Personen, und wenn sie immer wieder ihr Handy rauskramte, um SMS zu schreiben und Facebook zu checken, hat mich das dauernd aus dem Filmgenuss gerissen, weil mir ihr dämliches Display genau ins Blickfeld leuchtete. Und subtile Hinweise verstehen solche Leute ja nicht, da es niemanden angeht, wann sie ihr Handy benutzen ... Ächz ... Nach einiger Zeit habe ich zum Glück eine Sitzposition gefunden, in der mir das ganze Buhei nicht mehr auffiel.
  • Außerdem wundere ich mich, wie Leute es nicht hinbekommen, pünktlich zu so einem Ereignis aufzukreuzen. Vor Batman Begins bekamen wir sogar noch eine kurze Werbe- und Trailerrolle zu sehen (die Fortsetzungen kamen ohne aus), was für eine kurze Pufferzone sorgte. Und dennoch sind in den ersten 30 Filmminuten ununterbrochen weiterhin Spätankömmlinge in den Saal dazugekommen.
  • Ich gehöre ja zu den vielen, die Batman Begins erst auf DVD zu sehen bekamen, und ich muss sagen, dass ich ihn nun auf der großen Leinwand mehr genossen habe, als auf der Mattscheibe.
  • The Dark Knight hat für mich ein wenig an Faszination verloren - allerdings nicht, weil er schlecht altert, sondern schlicht, weil ich ihn langsam überreizt habe. Es war nun meine sechste oder siebte Sichtung - es wird Zeit, dass ich dem Streifen eine größere Pause gönne.
  • Im Fluss der Trilogie hat mir The Dark Knight Rises mehr zugesagt als auf eigenen Beinen und ich weiß seine Ambitionen nun noch mehr zu schätzen. Zugleich finde ich seine Patzer (erratische Figurenzeichnung, die Wahl der Ellipsen in der zweiten Filmhälfte, manche forcierte Dialogmomente) nach zweiter Sichtung ärgerlicher als beim ersten Sehen.
  • Ich möchte zu der blühenden Diskussion um Banes Stimme beitragen, dass ich sowohl Tom Hardys O-Ton als auch Tobias Kluckerts Synchrobearbeitung großartig finde. Gerade Kluckerts Synchroleistung scheint mir in einigen deutschen Kritiken und Foren sehr schlecht wegzukommen, was mich sehr überrascht. Für mich ist es einfach atemberaubend: Diese kumpelhafte Stimme, die sich ein düsteres, einschüchterndes Timbre aneignet, doch da Bane seine Boshaftigkeit und seine Pläne dermaßen genießt, schleicht sich ein verspielter Singsang in die Sprechdynamik ein, durch den in jedem Satz die Stimme bei ein, zwei Silben unnatürlich hochprescht. Also, wirklich, was haben manche nur? Ich könnte mich in dieser Stimme aalen. Sollte Kluckert als Bane ein Hörbuch rausbringen, ich würde den Kauf in Erwägung ziehen!
  • Während ich Bane als Schurken super fand, waren meine zwei Freunde, die mitgekommen sind, recht stark von ihm enttäuscht, weil er nicht genug eigenes Profil habe.
  • Dafür waren beide von Hans Zimmers Musik ebenso begeistert wie ich.
So, mehr habe ich ad hoc nicht zum Triple zu sagen. Nächste Woche gibt's dann vielleicht mehr zum Thema.

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