
Die Sendung begann mit einem Rückblick auf die Vorwoche, gefolgt von einem Gespräch mit der nun in einem leuchtenden Rot gekleideten, letzte Woche beinahe ersoffenen, Amilia, die erklären soll was in der Vorwoche bei ihrem Experiment schief ging. Ihre Erklärung ist völlig nichtssagend und wird von ihr mit einem Katja-Burhkard-Memorial-Lispeln vorgetragen. Den Sprachfehler hatte sie in der Vorwoche nicht. Spätfolgen? Nein, bestimmt war dies der Grund für ihr scheitern. Wie will man sich auf Simon Gosejohanns Gedanken konzentrieren, wenn man die ganze Zeit damit beschäftigt ist mittels seiner unglaublichen Fähigkeiten das Lispeln wegzuzaubern?!
Auftritt der Promis für diese Woche: Rennfahrerin Christina Surer, Giovanni Zarella und seine Frau Jana Ina. Super, mit Jana Ina hat man sich endlich wieder einen Promi geholt, dem man glaubt, dass er so blöd ist die gequirlte Rabenkacke in dieser Sendung auch wirklich glaubt.
Als erstes "Experiment" des Abends legt sich Jan Rouven, Germany's Next Marc Terenzi, in ein von ihm selbst gebautes, so genanntes, "Bett des Todes". Statt hier nun Witzchen über den tragischen Tod von im Bett verstorbenen Promis zu machen ("Also, ich als Verehrer von Elvis wünsche mir da lieber eine Toilette des Todes", "Geschmacklos, wird hier einfach Heath Ledgers Erbgut in eine Geller-Show verfrachtet...", usw.), möchte ich den ganzen Schmarren shcnell hinter mich bringen: Über dem Bett hängen mehrere Schwerter, die an Seilen befestigt sind Jana Ina soll an einem Seil nach dem anderen ziehen, nur nicht an einem Seil.
Wenn die Schwerter aufgelöst ausgelöst werden, verfehlen sie Rouven nur knapp. Bis auf eins, dass genau auf Rouvens Herz zielt. Erklärung des Mentalisten an seine Assistentin Jana Ina: "Da laufen ganz viele Versorgungslinien zusammen. Wenn mich das Schwert hiert trifft, verliere ich ganz viel Blut."
Netter, wenn auch offensichtlicher, Zaubertrick (nur beim Demonstrationsschwert wird bewiesen, dass es scharf ist, ein Kasten verdeckt angeblich, welches Seil zu welchem Schwert führt, verdeckt in Wahrheit eine Funksteuerung oder einen mechanismus, der das "gefährliche" Schwert erst beim letzten Ziehen - wenn Jan Rouven wieder aus dem Bett befreit wurde - auslöst), schlecht verkauft. Rouven will nämlich Spannung reinbringen ("Jana! Ziehe nicht an Seil 2! Ich habe ein schlechtes Gefühl!") und macht sich so selbst zum Affen (Nach dem Trick: "Jana, ich habe dich zu keinem Zeitpunkt beeinflusst, es war alles deine Entscheidung.")
Es folgt ein völlig lahmer Taschenspielertrick von Danny Ocean, der so verkauft wird, als könnte sein Pendel Dinge wiederfinden und zählen. Ocean findet eine (von ihm platzierte) Streichholzschachtel und sagt, wieviele Hölzchen drin sind... *schnarch*
Verena Wriedt wurde, nachdem sie letzte Woche bewiesen hat, weshalb man sie in der ersten Staffel nicht mit wichtigen Aufgaben betreute, in die Telefonzentrale verbannt. Uri Geller verrückt Tische, behauptet aber, er würde mit den Toten kommunizieren.
Tja, und sogar die Zuschauer sind mittlerweile faul geworden. Die Tricks auf der Bühne sind ja schon recht lahm, doch was nun alles per MMS verschickt wurde... Letzte Staffel gaben sich die Zuschauer ja die Mühe, es halbwegs echt aussehen zu lassen. Doch jetzt schickte ein Zuschauer tatsächlich ein Video eines sich von allein bewegenden Weinglases...
Und die ganze Zeit war der Zeigefinger volle Kanone im Bild. Das Glas hat sich ja nichtmal von der Stelle bewegt, sondern wackelte nur (seltsamerweise nur, wenn sich auch der Zeigefinger bewegte).
Verena Wriedts Kommentar zu dem Video: "Hier sehen wir, wie jemand ein Glas festhält... Und es sich bewegt! Und... jetzt fällt es um. Erstaunlich."
Es folgte der dritte Kandidat: Jan Becker. An sich ist der Trick gut (Giovanni soll sich "wünschen", was seine Frau Jana Ina nun tun soll, Jan Becker wird mit seinen tollen Fähigkeiten diesen Wunsch, von dem Jana Ina nichts weiß, in Erfüllung gehen lassen und das so darstellen, als könnte die Liebe zwischen den beiden zum gedankenlesen führen --- Auflösung dank Geller entlarvt: Unterwassermikro), doch der wurde so trocken, öde und dahingeschludert vorgetragen, dass ich es kaum aushielt.
Die Sendung ist eh völlig öde geworden: Es sind noch zuviele Überreste von dem "Wir beweisen, dass es so etwas gibt"-Gerotze vorhanden (man spricht z.B. von "Experimenten" und nicht von "Aufführungen" oder gar "Tricks"), als dass man die Sendung ernstnehmen könnte, zugleich ist alles aber so unspektakulär und verhalten genug, als dass man aus dem Lachen gar nicht mehr rauskommt. Es ist einfach langweilig.
Außer wenn Ully Loup auf die Bühne kommt. Der Mann, der vor kurzem noch bei Clever als heiterer Partyzauberer auftrat hat es sich wohl zur Aufgabe gemacht die ganze Sendung zu sprengen, in dem er sich ein völlig übertriebenes Gruselimage verpasst. In langem Ledermantel gekleidet und mit bedrohlich-wahnsinnigem Blick tritt er auf die Bühne und schnauzt Uri Geller, der ihn über sein nächstes Experiment ausfragen will, an: "In mir herrscht ein Chaos aus Angst, Hass, Verzweiflung, Trauer und Wut! Man sollte mich nicht fragen..."
Der Mann erzählt schaurige Geschichten aus seiner Kindheit, beschreibt sich selbst in den schaurigsten Worten, und versucht die ganze Zeit einen Preis als Klaus-Kinski-Stimmenimitator zu gewinnen. Er wendet sich an die anwesenden Promidamen und drückt aus seinem Hals heraus: "Wenn ich verspreche... euch nicht zu NAAHE zu kommen... wollt ihr dann mir mir spielen?"
Die Regie lag danach wohl vor Lachen unter dem Schaltpult, denn die versäumte ihren Einsatz. Statt beim Stichwort den gruseligen Tusch zu setzen, musste der arme Ully es gleich zweimal sagen:
"Ich erinnere mich..."
"Ich ERINNERE mich...!" *bödö-döh-dömm!* "...an meine... Kind....heit....!"
Er erzählt grausige Dinge über den Teddy, den er quälte, dass er ihm ein Glasauge rausriss und der Teddy daraufhin abgehauen ist. Seither wird Ully von dem Glausauge verfolgt. Würde erklären, weshalb er so verrückt ist (mal im Ernst, selbst in der Irrenanstalt würde keiner mit ihm spielen wollen)... Nur wissen wir ja, dass er nur so tut.
Es folgt ein Hütchenspiel, bei dem er erkennt, was in welcher Schachtel steckt. Joah. Dann durfte Amila ihren Trick von letzter Woche nochmal aufführen, dieses Mal lief alles glatt, und am Ende entschuldigt sich Stefan Gödde für die Abwesenheit von Vincent Raven, der sei nämlich krank.
Vielleicht hat er tatsächlich die Vogelgrippe. Möglicherweise aber ist er mit seinen Raben in die Anderswelt geflohen, weil er sich für diese stinklangweilige Show schämt. Nur Loup war peinlich, aber auf eine so kranke Weise, die man gesehen haben muss, um sie sich vorstellen zu können.
Doch für fünf Minuten brüllendes flüstern und Glubschaugen im Ledermantel schau ich mir den Dreck nicht nochmal an.
2 Kommentare:
"Doch für fünf Minuten brüllendes flüstern und Glubschaugen im Ledermantel schau ich mir den Dreck nicht nochmal an."
Du guckst dir den Dreck doch eh jede Woche an.
Ully Loup gab's auch bei TVT gesehen, das reicht mir. Hab schon in der ersten Staffel aufgehört, mich mit dem Schrott zu quälen.
Sei dir da Mal nicht zu sicher. Ich habe jetzt drei Wochen auf den Humorfaktor der ersten Staffel gewartet. In der ersten Woche kam so gut wie gar nichts. In der zweiten gab es kurz etwas unfreiwilliges (der Indianer), etwas peinliches (Trick klappt nicht) und wen gezielt komisches (Simon). In Woche drei war es völlig öde, und Ully Loup sprengt die Definition von unfreiwillig komisch, da ich einem kerl, der in der selben Senderfamilie zwei Images vertritt zutraue, dass er extra so übertreibt. Der Rest der Show war öde.
Meine Geduld ist sozusagen am Ende. ;-)
Viiiiiieleicht schaue ich noch in Folge 4 rein... Aber in zwei Wochen wird Uri Geller definitiv ohne mich rumgaukeln müssen.
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