Freitag, 22. April 2011

Ganz knapp vorbei...

 Es war eben knapp daneben, aber doch mit Vollgas...

Es war ein Meilenstein in der Disney-Filmgeschichte, die erste Produktion ihrer Art. Sie führte die Walt Disney Animation Studios in die Welt der modernen 3D-Technologie. Nach einer nicht enden wollenden Reihe von Flopps brachte dieser Film dem Studio seinen ersten nennenswerten kommerziellen Erfolg: Ein beachtliches US-Startwochenende im Werte von 40 Millionen Dollar, ein weltweites Einspielergebnis von über 314 Millionen. Nach Flopps wie Die Kühe sind los! war das dringend nötig. Endlich fand das Studio wieder Anschluss an die übemächtige Konkurrenz in Form von Dreamworks und auf dem Papier schien Disney wieder gewappnet für Verhandlungen mit den sich in Trennungssehnsucht mit ihrem treuen Vertriebspartner befindlichen Pixar Animation Studios.

Und dennoch: Nach Jahren aggressiver Promotion mit Scharen von Onlinevideos, Trailern und Präsenz in der für die US-Popkultur so bedeutende Macy's Thanksgiving Parade... geriet dieser Film in die Vergessenheit. Wenn Disney nur will, kann dieser Konzern selbst gigantischen Flopps eine beachtliche Langzweitnachwirkung spendieren. Aber manchmal kann Disney auch einen Hit ganz nonchalant unter den Teppich kehren. So wie diesen Film aus dem Jahr 2005. Er kam, sah, siegte an den Kinokassen und verpuffte plötzlich. Es ist zwar keiner meiner fünf meistgehassten Disney-Trickfilme, aber er ist ein stolzer Kandidat auf den Titel des schlechtesten Disney-Meisterwerks.

Ihr habt es sicherlich längst erkannt... sofern ihr den Film überhaupt in eurem Gedächtnis präsent habt... ich spreche von einer CGI-Komödie, die in Deutschland über 400.000 Kinobesucher mehr hatte, als Toy Story 3...

Schwache Gemüter verlassen diesen Blog... jetzt!

Die Handlung ist schnell erzählt und läuft, wie es sich für Disney so gehört, wie frisch geschmiert: Hühnchen junior läutet panisch die Notfall-Alarmglocke seines beschaulichen Städtchens und löst somit ein gewaltiges, zerstörerisches Chaos aus. Als sich die Stadt vor ihm versammelt, stammelt er etwas vom Himmel, der ihm auf den Kopf gefallen sei. Niemand glaubt ihm, und sein verwitweter Vater versucht beschähmt, den Vorfall kleinzureden. Aber die Gesellschaft vergisst ihre Narren nie, und so wird selbst lange Zeit später das Gescheniss kommerziell ausgeschlachtet. Sammelteller, Hörbücher, Filme - das ganze Programm.
In seiner Schule ist Hühnchen junior selbstredend eine der ganz großen Lachnummern. Nichtmal wegen dieser "Der-Himmel-stürzt-ein"-Geschichte, sondern alleinschon aufgrund seiner lachhaften Größe und seiner Freunde: Susi Schnatter, dem hässlichen Entlein, dem überdrehten, sich nur über phantomimische Darstellungen ausdrückenden Austauschschüler Luigi Forello und dem enorm übergewichtigen Ed von Speck. Beim Völkerball gießt der bärige Sportlehrer Öl ins Feuer der zerrissenen gesellschaftlichen Rangordnung unter den Schülern und beordert ständige Kämpfe zwischen den Coolen und den Losern, wobei die Loser immer ordentlich ihre Packung abkriegen. Hühnchen junior beschließt, dass mit diesem ständigen Gepiesacke Schluss sein muss und bettelt darum, in das Baseballteam seiner schule aufgenommen zu werden. Im großen Finalspiel hängen dann Sieg und Niederlage allein von ihm ab - und entgegen aller Chancen und besseren Wissens gelingt Hühnchen junior der alles entscheidende Homerun. Die ganze Stadt feiert den kleinen Racker, er erlangt den Respekt seines ihn liebenden, aber unfähigen Vaters zurück und alles ist wieder paletti. Bis Hühnchen junior erneut mit vollem Karacho der Himmel vor den Latz knallt. Hühnchen junior passt das gar nicht und macht sich drauf und dran, das Geheimnis hinter der Stop-Schild-förmigen Himmelsplatte in seinem Kinderzimmer zu lüften. Dabei verliert er wieder jegliche Achtung, die er sich erarbeitet hat - und erfährt, dass sich Aliens in seinem beschaulichen Ort aufhalten. Nach der Inspektion des schaurigen Raumschiffs schließt sich Hühnchen junior und seinen Freunden ein knuffig-pelziges Alienbaby an. Genau dies wird der Kleinstadt aber zum Verhängnis, denn nun starten die Aliens eine Invasion, um ihren verlorenen Schützling zu retten.

Was.. für'n... Schrott! Selten hat man bei wichtigen Disneyproduktionen ein konfuseres, shizophrenerens Plotkonvolut erlebt, als bei Himmel und Huhn. Adaption der grundlegenden Fabel, klischeehafte Loser-Schulgeschichte und hektische Sci-Fi-Parodie wurden hier wüst in einen Topf geschmissen und zu einem vollkommen unkonzentrierten, unzusammenhängendem Irgendwas gebaut. Himmel und Huhn ändert Genre, emotionalen Kern und Schwerpunkt alle fünfzehn bis zwanzig Minuten, und das selbstrendend nicht in einem genialen, kunstvollen Schachzug, der mit sämtlichen Zuschauererwartungen und Filmgesetzen Schindluder treibt, sondern einfach nur aus totaler Unfähigkeit. Mit entsprechenden Ergebnissen: Es kann sich schlichtweg keine kohärente Geschichte bzw. Atmosphäre bilden und somit weder Spannung, noch eine emotionale Bindung zu den Figuren.

Welcher Teufel Disney geritten hat, so einen unausgegorenen Schwachfug als erstes computeranimiertes Meisterwerk auf die Welt loszulassen? Naja, es war die Ära, als Michael Eisner, einstiger Retter des von Unmengen Fans profitierenden Konzerns, jegliche Bodenhaftung verlor und ein goldenes Huhn nach dem anderen zur Schlachtbank führte. Es war eben jene von vielen Disney-Liebhabern aus der Erinnerung verbannte Phase des Studios, als David Stainton Präsident der Disney-Trickstudios war und die lebende Zeichnerlegende Glen Keane im Anschluss an den desaströsen Kinostart von Der Schatzplanet während einer semi-öffentlichen Studiobesprechung beschimpfte. Als David Stainton die Geldmittel für Walt Disney Animation Studios zusammenkürzte (und trotzdem ein Film nach dem anderen den Budgetplan sprengte) und Überlegungen angestellt wurden, die Grenzen zwischen Fernseh- und Kinoproduktion zu verwischen. Als ein außergewöhnliches Projekt des Kult-Regieduos Ron Clements & John Musker allen Ernstes eingestellt wurde, weil Stainton Angst hatte, es wäre unfähig, Happy Meals zu verkaufen. So kann sich ein Mann wandeln, der während der Blütezeit der Disney-Rennaissance noch auf der Seite der Künstler war.


Himmel und Huhn litt, um das Schauspiel mal abzukürzen, unter einer denkbar schlechten Gemütslage im Disney-Studio, wohl mehr noch als mein stetes Schreckensbeispuel Die Kühe sind los!. Und, was wohl noch schwerer wiegt, so wurde Himmel und Huhn von etwas erdrückt, was man nicht in jedem Filmlernbuch nachlesen kann: Himmel und Huhn wurde mit der falschen Grundmentalität angepackt. So etwas ist nicht immer leicht zu beschreiben, aber wie ich etwa in meinem Kommentar über Rob Marshalls Nine ausführte, spürte man diesem Musical einfach an, dass sich Harvey Weinstein und Marshall nach dem Erfolg von Chicago wieder einen Haufen Oscars und super Kritiken versprachen, wenn sie mit Nine einfach nur die Erfolgsformel wiederholen und stärker in Richtung Kunstfilm feinjustieren.
Ein Film kann auf dem Papier alles haben, einen erfahrenen Regisseur, gute Darsteller, ein tolles Produktionsdesign, wenn die "Absichten" hinter der Gestaltung zu kalkuliert sind, dann verliert er oftmals ein Stückchen seiner "Seele". Das ist zwar viel pseudo-esoterisches Gelaber, aber wenn der Filmliebhaber ehrlich ist, so merkt man einfach, dass viele Filme, von denen man weiß, dass die Beteiligten ihr Herzblut hineinsteckten, einfach generell besser sind als vergleichbare, berechnete Produktionen.

Und Himmel und Huhn dürfte der durchkalkulierteste (und vor allem fehlkalkulierteste) Eintrag in Disneys legendären und begnadeten Meisterwerke-Kanon sein, der uns wohl jemals unterkam. Einen nicht unerlässlichen Anteil daran hatte die sich ständig einmischende Geschäftsleitung. Es fängt schon beim Geschlecht der Hauptrolle an: Eisner beorderte, dass das kleine Hühnchen entgegen Mark Dindals anfänglichen Entwurf männlich sein muss, weil Jungs Filme mit Mädchen in der Hauptrolle angeblich wie die Pest meiden. Ihr wisst schon, das kommt vom Studio, zu dessen beliebtesten Produktionen Arielle, die Meerjungfrau und Die Schöne und das Biest zählen...

Um das chaotische Wesen von Himmel und Huhn zu verstehen, muss man sich also stärker in die damalige Situation des Disney-Konzerns versetzen. Das Durchschnittspublikum schien der traditionellen Zeichentrickkunst den Rücken zugewandt haben (über Sinn und Unsinn dieser Vermutung lässt sich bestimmt an anderer Stelle diskutieren), mit Der Schatzplanet legte Disney eine der kostspieligsten Bruchlandungen seiner Geschichte hin. Dreamworks rüttelte brutal am Thron des Traditionsstudios - sowoh kommerziell, als auch mit aggressivem Anti-Disney-Humor. Pixar wurde bereits als "das neue Disney" umfeiert, was man auch in Emeryville spitz kriegte, wo man aufgrund des Erfolgs und der penetranten, unkooperativen Geisteshaltung Michael Eisners medienwirksam lautstark über eine Abkapselung von Disney nachdachte. Die Walt Disney Animation Studios (damals noch Walt Disney Feature Animation) standen unter gehörigem Zugzwang, und was macht man in Hollywood, wenn man unter Zugzwang steht? Genau: Die Geschäftsführung und Marktforschung reißen den Künstlern die Fäden aus der Hand.

Jo.

Dass Himmel und Huhn die mehr oder minder überstürzte Umkehr vom Zeichentrick zur Computeranimation war, kann ich angesichts der damaligen Marktsituation (und etwas Lob über den Film, das ich später noch loswerden möchte) nachvollziehen. Was den Spaß an Himmel und Huhn aber gehörig verhagelt, ist die krampfhafte und unnatürliche "Ver-Dreamworks-isierung" des Films. Und ja, mir ist klar, wie totgeschlagen das sprichwörtliche Pferd ist, dass sich ein Disneyfan über den Klassenfeind Dreamworks aufregt. Der erste Shrek war ja gut, ebenso wie Shrek 2 (wenngleich er vor allem in den USA zu sehr über den grünen Klee gelobt wurde), bloß ist es die eine Sache, wenn ein Studio sein Ding macht, und die andere, wenn ein zweites, an und für sich vollkommen lebendiges und identitätsstarkes Studio meint, Trittbrettfahrer zu spielen. Und es ist noch schlimmer, wenn dabei weder eine reizvolle Symbiose aus eigener und geliehener Identität oder eine gelungene Kopie entsteht, sondern ein am Kern vorbeipfefferndes Unglück. Himmel und Huhn raubt nicht die Dreamworks-Essenz (sofern es so etwas gibt), sondern erinnert frappierend an den wohl dank einer Abmachung mit Chernabog höchstpersönlich für einen Oscar nominierten Große Haie, kleine Fische. Soll heißen: Statt einer passionierten Genreparodie mit eigenständigen Figuren und einer standfesten Geschichte gibt es bunte Abziehbildchen von Figuren und kopflos in die Laufzeit geschmissene Referenzen auf alles, woran die Filmemacher gerade so dachten. Anders ausgedrückt: Himmel und Huhn enthält Humor der schlechteren Dreamworks-Sorte. Freche, neunmalkluge Nebenfiguren, ein sonnenbebrilltes Stachelschwein, das "Jo!" sagt und als Brüller des Jahrzehnts verkauft wird, Spice Girls-Karaoke und... Tanzeinlagen zum Filmschluss. Denn wie soll ein Trickfilm sonst aufhören?

Aber es ist ja nicht so, als würde Himmel und Huhn durchgehend auf den Dreamworks-Zug aufspringen. Zwischenzeitlich erinnert Mark Dindals Nachfolgewerk auf die durch die Bank weg gelungenere, erfrischendere und herzlichere Zeichentrickkomödie Ein Königreich für ein Lama an einen schwachen Disney-Streifen. Der gesamte Baseball-Subplot weckt Erinnerungen an Sonntag-Nachmittage, wenn die Disney Filmparade einen B-Movie aus dem Disney-Archiv zog und die inspirierende Geschichte eines Underdogs erzählt, der sich Respekt und Liebe erkämpft. Nur halt auf eine Viertelstunde zusammengequetscht, somit abgehetzt und ohne den großen emotionalen "Payoff" eines Disney-Fernseh-Sportfilmchens.
Klingt alles nach mittelschwerer Katatsrophe? Nun, es hat schon einen Grund, weshalb Himmel und Huhn trotz vermeintlichen Erfolgs nicht an das große Pixar- oder Dreamworks-Geld heranreichte und sich Disney (wohl auch aufgrund der schwachen Merchandising-Verkäufe und miesen Kritiken) plötzlich wieder um eine Einigung mit Pixar bemühte.

Trotzdem, es ist nicht alles Scheiße, was von Disney vergessen gemacht wird. Himmel und Huhn enthält tatsächlich einige Ansätze, um ein akzeptabler Film zu werden. Ganz vorne steht die Animation: Die Figuren bewegen sich, als seien sie einem Classic Cartoon entsprungen, biegen und dehnen sich, haben richtigen Schwung. Auch das Figurendesign ist insgesamt recht ansprechend, ebenfalls an frühere Disney-Kurzfilme angelehnt. Knuffig, putzig, effektiv. Blöderweise gibt's bei der Figurengestaltung ein paar Ausrutscher (etwa Ed von Speck), die das Gesamtbild stark herunterziehen, trotzdem gönnt sich der Film mit seiner Weltengestaltung einige nette visuelle Gags, die ihn zumindest punktuell wie eine Meisterwerk-Kanon-Entsprechung der klassischen Disney-Cartoons erscheinen lässt. Etwa während der anfänglichen Massenpanik oder jedes Mal, wenn der hohle Truthahn-Bürgermeister auf seine Hinweiskarten haltenden Bodyguards schielt. Die Hintergründe sind Geschmacksfrage: Die krummen, bunten Häuser in Hühnchens Stadt sind recht treffend in CGI-Welten übertragene Antworten auf den grafischen Stil der "Limited Animation"-Phase der 50er/60er Jahre, was manche schäbig, andere cool finden würden. Retrospektiv leiden die detailarmen und sehr weitflächig ausgeleuchten Hintergründe von Himmel und Huhn leider mehr am Zahn der Zeit, als die lebhaft animierten Figuren, da heutzutage realistischeres und plastischeres Rendering an der Tagesordnung steht. Aber für mich als Classic-Cartoon-Verfechter bleibt die Figurenanimation in Himmel und Huhn nach Rapunzel die beste, da dynamischste in der CGI-Ära der Walt Disney Animation Studios. Da waren Triff die Robinsons und Bolt im Anschluss steifer. Besonders der (leider vollkommen überflüssige) Luigi Forello ist klasse animiert.

Und auch die Popkulturreferenzen und die stete Selbstparodie sind nicht durch die Bank weg nervig. Das selbstparodistische Intro ist, betrachtet man den Film zum ersten Mal, eigentlich ganz humorig. Zwar aggressiver, da offensichtlicher, als die Selbstdekonstruktion in Ein Königreich für ein Lama oder Verwünscht, lachen musste ich trotzdem. Was dem Intro, und eigentlich dem gesamten Film, schadet, ist die Inkonsistenz von Himmel und Huhn. Nach dem parodistischen Anfang kehrt der Film erstmal auf weniger giftiges Terrain seine Heimat. Es ist die Schulkomödien-Phase, wo "zeitgemäßer Humor" (Stchwort: Handys) und die bemühte, möchtegern-herzzerreißende Geschichte des missverstandenen Hühnchens in den Fokus treten. Und je weiter dieser Teil voranschreitet, fühlt sich der Anfang des Films immer deplatzierter an. Bereits wenn das zweite Intro anspringt und zum eingängig-coolen Song One Little Slip (hat nichts mit Damen-Unterwäsche zu tun und heißt auf Deutsch Ganz knapp vorbei) das Gefühlsleben des kleinen Heldens beleuchtet wird, weiß man gar nicht mehr, was der Einstiegsgag überhaupt sollte. Wenn man den Film mit etwas Abstand erneut überdenkt (oder ihn sogar nochmal sieht), irritiert der Anfang umso mehr. Da sind die visuellen Seitenhiebe auf Krieg der Welten und Signs oder Anspielungen auf Disneyland und die Micky-Maus-Armbanduhr von Ingersoll schon flüssiger in den Filmkorpus eingebettet, weshalb ich sie auch mehrere Jahre nach Kinostart ganz amüsant finde. Diese Momente, in denen Himmel und Huhn sich mehr um Hercules-Witz bemüht sind es, die am besten funktionieren. Und ja, auch den Keulenschlag gegen Hollywood zum Schluss finde ich richtig gelungen, ebenso wie fast alles, wo die Aliens im Zentrum des Witzes stehen. Das Gerede von der Cosmopoliente, vergangenen Musikrichtungen oder einfach alles, was sich um Ed "ich bin fett und panisch, also bin ich lustig!" von Speck dreht, ist dagegen anstrengend.


Und das emotionale Zentrum von Himmel und Huhn? Nun, da es vom inkonsequenten Humor des Films und dem runtergeratterten Baseball-Handlungsfaden total zerfressen wird, kann man nicht all zu viel positives sagen. Dennoch: In den Schlüsselszenen haben sich die Drehbuchautoren und Sprecher schon redliche Mühe gegeben, und auch vor dem Hintergrund des Eröffnungssongs One Little Slip (der an meiner Disney-Songhitliste nur ganz knapp vorbei huschte), können Hühnchen junior und sein Vater für wenige Augenblicke wirklich lebendige, nachvollziehbare Figuren werden. Dann bricht wieder alles zusammen...

Und somit komme ich wieder zu einem früheren Gedanken zurück: Himmel und Huhn ist für mich mehr traurig, denn hassenswert. Einige Gags sitzen, manche Sequenzen stehen fest auf zwei Beinen und behaupten Himmel und Huhn als hübsche Disney-Selbstparodie, computeranimierten Cartoon in XL-Länge oder animierten Disney-Realfilm aus einer Zwischen-Güteklasse. Alles recht in Ordnung, und mit mehr Konsistenz sogar mit Potential bedacht, eines dieser kleinen Disney-Meisterwerke der Marke Bernard und Bianca im Känguruhland, Robin Hood oder Basil, der große Mäusedetektiv zu werden. Nur zieht Himmel und Huhn gar nichts, was er anfängt, konsequent durch, ändert unentwegt sein Hauptaugenmerk, verliert seine Identität und huscht wie ein kopfloses Huhn über den Bauernhof der Animationskomödien. Was ihn zu einem 08/15-Zeitvertreib irgendeines Anfängerstudios machen würde. Aber da er in der gigantischen Tradition Disneys steht... Erdrückt ihn die Last seiner Ahnen und Nachfolger. Und all das im Namen erhoffter Gewinnmaximierung. Wirklich traurig.

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4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Tatsächlich ein schlechterer Disney-Film und schlechter als alle Dreamworks-Filme (und erst recht Pixar-Filme). Wahrscheinlich der schlechteste Animationsfilm den ich bisher gesehen habe. Im Gegensatz zu Rapunzel erinnert mich dieser überhaupt nicht an Disney.

P.S.:
Aber der erste computeranimierte Film der Disney-Meisterwerke ist doch Dinosaurier und nicht dieser hier?

Sir Donnerbold hat gesagt…

Jein - die Figuren bei "Dinosaurier" sind computeranimiert, die Hintergründe dagegen real.

Anonym hat gesagt…

Ich habe den Film damals im Kino gesehen. Und wir haben viel gelacht, weil eingie Witze sich mit unseren Insidern überschnitten, aber ich msuste soeben mit entsetzen feststellen, dass der film total aus meinem Gedächtnis verschwunden ist. Selbst an Atlantis, der noch länger zurück liegt, kann ich mich besser erinnern...

Jaguar D Sauro hat gesagt…

Schöne Review von dir Sir Donnerbold, der ich in großen Punkten zustimme. Aber in meinen Augen hast du etwas vergessen, und zwar die verkorksten Moralen des Films: Das Eltern ihren Kindern zuhören müssen und die total verhunste, dabei vollkommen ausgeschlachtete Moral "Sei du selbst".

Ich liebe es einfach, wenn der Film mir erzählt, dass man sich selber treu sein sollte nur um am Ende mit den Foxmädchen, dass man wieder in ihr altes ich verwandeln kann, zu sagen "...es sei denn du ärgerst gern andere, dann verdienst du es, dass deine ganze persönlichkeit verändert wird du Bastard". Selten eine so halbherzige Moral gesehen meiner Meinung nach.

Dennoch schöne Review^^

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