Donnerstag, 12. März 2015

Brennendes Interesse (Most Wanted)

Vorfreude ist manchmal eben doch die schönste Freude. Wenn Filme nicht mehr sind als in der Ferne auf uns wartende Luftgebilde, von denen kaum jemand weiß, was genau mit ihnen geschieht, dann kann man als Filmliebhaber mutmaßen, spekulieren, hoffen. Manche Filme wecken größere Erwartungen und Vorfreude, als andere - das liegt in der Natur der Sache. Aber auf welche warte ich besonders gebannt? Eine Antwort darauf erfolgt nun. Denn dies hier ist sie, die achte Auflage meiner unregelmäßigen, filmischen Sehnsuchtsrangfolge ...

Platz 25: Mad Max: Fury Road

Die bisherigen Trailer sind einfach überwältigend und Tom Hardy hat bei mir eher einen Felsen als nur einen Stein im Brett. Und was man vorab so alles über diesen postapokalyptischen Actioner hört, ist einfach Wahnsinn. Dennoch nur Rang 25? Ja, denn ob der Film über die gesamte Laufzeit die Energie der Trailer halten kann, muss ja noch bewiesen werden ...

Platz 24: Untitled Christmas Eve Project

Seth Rogen und Joseph Gordon-Levitt sowie Anthony Mackie und Lizzy Caplan in einer Weihnachtskomödie des 50/50-Regisseurs Jonathan Levine. Viel mehr weiß ich nicht, aber bei diesen Beteiligten bin ich bereits hellhörig.

Platz 23: Southpaw

Boxfilme sind manchmal ganz schon öde, aber wenn sie funktionieren, dann gehören sie zu ganz großen Glanzstücken der Sportfilmwelt. Und da sich Jake Gyllenhaal zu einem meiner Lieblingsschauspieler mausert und ich ihm zudem mehr und mehr bei der Auswahl seiner Projekte vertraue, bin ich sehr gespannt, was er hier unter der Regie Antoine Fuquas und an der Seite von Rachel McAdams und Forest Whitaker so leisten wird!

Platz 22: The Walk

Robert Zemeckis ist zwar nicht mehr ganz der Alte, aber wenigstens hat er seinen Motion-Capturing-Unsinn hinter sich gelassen. Flight war bereits ein ganz nettes, etwas rührseliges Drama, nun bin ich sehr gespannt, was er aus der unglaublichen, jedoch wahren Geschichte eines Mannes machen wird, der zwischen den Twin Towers einen Drahtseilakt hinlegte. Joseph Gordon-Levitt übernimmt die Hauptrolle und Ben Kingsley spielt ebenfalls mit. Könnte sehr, sehr nett werden.

Platz 21: Army of One

Nicolas Cage spielt einen Handwerker, der nach den Terroranschlägen des 11. Septembers beschließt, im Alleingang Osama bin Laden niederzustrecken. Das wird entweder Trash, Kult oder kultig-trashig! *Manisches Lachen*

Platz 20: Pan

Joe Wright ist ein Regisseur, dem meines Erachtens nach nicht genügend Aufmerksamkeit geschenkt wird. Doch mit dem Fantasy-Epos Pan könnte er mit einem Paukenschlag all die Beachtung einholen, die ihm gebührt. Oder gnadenlos untergehen. Aber daran will ich nicht glauben: Piraten, Feen, Indianer, auffällige Kostüme, britische Waisen und ein manischer Hugh Jackman! Leute, das muss doch gut gehen!

Platz 19: True Story

Reale Kriminalgeschichten sind aktuell en vogue, und diese könnte auch mich anfixen, obwohl ich mich bislang vehement wehre, beispielsweise den Serial-Podcast zu hören: James Franco, Jonah Hill, Felicity Jones und Gretchen Mol spielen in einem Indiedrama über den wahren Fall von Christian Longo, einem mehrfachen Mörder, der sich die Identität eines geachteten Journalisten aneignet, um dem FBI zu entkommen. Die Reaktionen auf dem Sundance-Filmfestival waren zumindest sehr gut ...

Platz 18: The Deep Blue Good-by

James Mangold, Regisseur solch unterschiedlicher Filme wie Walk the Line und Knight and Day, adaptiert hiermit den ersten Part einer 21-teiligen Detektivromanreihe über einen Einzelgänger, der auf einem Hausboot lebt und gegen Entgelt entwendetes Gut wieder zurückholt. Christian Bale spielt den schroffen Protagonisten, Rosamund Pike übernimmt die weibliche Hauptrolle. Bale, Pike, Ermittler-Edelpulp à la A Walk Among the Tombstones? Ich bin an Bord!

Platz 17: Crimson Peak

Guillermo del Toros letzter Film war in meinen Augen ja eine Katastrophe, aber nach dem hohlen Pacific Rim scheint sich der Regisseur wieder auf seine Stärken zu beruhen: Crimson Peak sieht nach einem großen, prächtigen Gruselvergnügen mit fähigen Schauspielern, toller Atmosphäre und beeindruckenden Produktionswerten aus. Das Halloween-Must-See 2015?

Platz 16: Irrational Man

Emma Stone gehörte zu den Pluspunkten von Magic in the Moonlight, nun hat sie eine zweite Chance, im Woody-Allen-Filmekosmos zu bestechen. Irrational Man wird eine romantische Krimi-Tragikomödie über einen Dozenten, der sich in eine Studentin verliebt ... und es mit einem Mordfall zu tun bekommt. Klingt nach einem leicht verschrobenen Allen, und mit Joaquin Phoenix und Emma Stone stimmt die Besetzung zweifelsfrei. Wir dürfen gespannt sein.

Platz 15: Zootopia

Rapunzel-Ko-Regisseur Byron Howard und Ralph reicht's-Regisseur Rich Moore verfilmen die Graphic Novel Jungle Town und sie wissen es nicht einmal! Aber im Ernst: Die Idee hinter diesem Disney-Animationsfilm über einen tierischen Schmelztiegel von einer Großstadt erinnert vage an den italienischen Comic, der am äußersten Rand des Disney-Kosmos angesiedelt ist: Es geht um Cops, Schubladendenken und einen kniffligen Fall. In den Hauptrollen sind hier aber eine kluge Häsin, die als erste ihrer Art einen Polizeijob annimmt, und ein betrügerischer Fuchs zu sehen. Klingt spannend!


Per se könnte ich Captain America: Civil War noch deutlich besser in dieser Liste platzieren, da die Thematik genial ist, die Captain America-Teile bislang Marvel in absoluter Bestform zeigten und zudem die Russo-Brüder erneut Regie führen werden. Allerdings versuche ich mit aller Macht, mich nicht dauernd dazu hinreißen zu lassen, an spätere Marvel-Filme zu denken, wenn die nächste Episode des 'Marvel Cinematic Universe' ja auch noch beachtet und herbeigesehnt werden will.

Platz 13: The Revenant

Kürzlich mit dem Oscar für die beste Regie, das beste Original-Drehbuch und den besten Film prämiert, macht Alejandro González Iñárritu mit The Revenant bereits jetzt einige Oscar-Blogger nervös: Wird der Mexikaner erneut bei den Academy Awards abräumen? Nun, derart frühe Prognosen sind nicht all zu akkurat, dennoch klingt dieser teils fiktionale, teils fakteninspirierte Western-Thriller verdammt gut: Leonardo DiCaprio spielt einen im 19. Jahrhundert lebenden Trapper, der von seinen Mitstreitern verraten und zum Sterben zurückgelassen wird - doch wie durch ein Wunder überlebt er und nimmt sich vor, Rache zu üben. Tom Hardy und Domhnall Gleeson sind in Nebenrollen zu sehen, erste Filmbilder sehen rau, schroff und packend aus. Oh, und Emmanuel Lubezki ist wieder als Kameramann tätig, wir dürfen also mit fesselnden Planfahrten rechnen.

Platz 12: Everest

Jake Gyllenhaal schon wieder, und dieses Mal hat er zudem Keira Knightley im Schlepptau, der ich ja schon deutlich länger meine filmische Bewunderung schenke. Mit dabei ist darüber hinaus Josh Brolin, den ich auch stets sehr gerne sehe. Und dann ist das Ganze zudem ein 3D-Actionabenteuer-Thrillerdrama (ich liebe es, wenn Genregrenzen gesprengt werden), das auf wahren Begebenheiten basiert und in schwindelerregenden Bildern von einer tragischen Everest-Expedition erzählt. Ich halte meine Reisetabletten bereit, halte meinen Atem an und bin bereit, im Kino vor lauter Höhenangst in Schweißausbrüche zu geraten!

Platz 11: Hail, Caesar!

Die Coens haben einen Lauf, und nach ihrem melancholischen, still-komischen Inside Llewyn Davis scheint Hail, Caesar! wieder ihre verschroben-lustigere Seite zu repräsentieren: Eddie Mannis (Josh Brolin), ein Rädchen im Getriebe Hollywoods der 50er-Jahre, macht sich auf die Suche nach einem verschollenen Castmitglied eines Historienschinkens. George Clooney, Channing Tatum, Tilda Swinton und Ralph Fiennes sind ebenfalls mit von der Partie.

Platz 10: Heart of the Sea

Ron Howard ist zwar keine wandelnde Garantie für gute Filme, doch wenn er den Nagel auf dem Kopf trifft, dann so richtig. Mit einer Adaption des Buchs über den Mann, der angeblich die Inspiration zu Moby Dick darstellte, scheint er zumindest meinen Nerv treffen zu wollen. Die Trailer versprechen eine nasse, raue Optik, einen losgelösten, intensiven Chris Hemsworth und ganz großes Seefahrerkino.

Platz 9: SPECTRE

Nach dem großartigen Skyfall hat Sam Mendes eine schwere Hürde zu nehmen. Aber mit einem Cast, der sich unter anderem aus Christoph Waltz, Léa Seydoux, Monica Bellucci, Dave Bautista und Andrew Scott zusammensetzt, mit einer neuen Ski-Actionsequenz (Bond auf Skiern läuft nahezu immer gut) und SPECTRE als Widersacher des MI6 bin ich sehr zuversichtlich. Roger Deakins führt leider nicht mehr die Kamera, aber Hoyte van Hoytema

Platz 8: Star Wars: Das Erwachen der Macht

Der Beginn einer (potentiellen) neuen Ära für die Walt Disney Company, die mit den kommenden Star Wars-Filmen einen Schritt näher an der absoluten Herrschaft Hollywoods heranrücken wird: Star Wars: Das Erwachen der Macht ist natürlich ein wirtschaftlicher Schachzug, doch angesichts der beteiligten Personen erscheint mir der Film auch ein Fanprojekt zu werden. Von professionell tätigen Fans für Fans, die nach mehr Star Wars-Qualität schreien. Ich frage mich daher vor allem nur: Wie wird der Streifen anfangen? Und wie gut wird der wohl unvermeidliche Cliffhanger?

Platz 7: Tron 3

Tron: Legacy ist einer dieser Filme, die mit wiederholtem Anschauen immer besser werden. Und er brachte die Tron-Mythologie an einen Punkt, der bombastisches Potential für eine Fortsetzung verspricht. Wenn Disney dem passionierten, doch so wunderbar kühle Ästhetik erschaffenden Regisseur Joseph Kosinski relativ freies Geleit geben sollte, und er seine Versprechungen halten wird, eine anspruchsvollere, gleichwohl düsterere und dynamischere Fortsetzung zu erschaffen, dann könnte uns ein absolutes Meisterwerk bevorstehen. Disney, Kosinski: Elektrifiziert uns Jungs und Mädchen, wenn ihr so freundlich wärt!

Platz 6: The Hateful Eight

Samuel L. Jackson, Kurt Russell, Channing Tatum, Jennifer Jason Leigh, Walton Goggins, Demián Bichir, Tim Roth, Michael Madsen und Bruce Dern. Gedreht auf 70mm-Film, unter Verwendung einer Ultra-Panavision-70-Anamorphic-Linse. Ein Quentin-Tarantino-Kammerspiel-Psychothriller-Western im CinemaScope-Look. Nuff said.

Platz 5: Alles steht Kopf

Nach den künstlerischen Rückschlägen Merida und Cars 2 war Die Monster Uni zwar wieder ein hübsches, aufgewecktes Kinovergnügen, allerdings ist der gefühlte popkulturelle Nachhall des monströsen Prequels erschreckend gering. Für Pixar steht also eine Menge auf dem Spiel, zumal sich unter Fans so gar keine Euphorie bezüglich Der gute Dinosaurier einstellen mag und die angekündigten Sequels ... Naja ... Umso erfreulicher, dass das bislang veröffentlichte Material auf diesen cartoonig-einfallsreichen Blick in das Gefühlszentrum von uns Menschen wieder klassische Pixar-Qualität verspricht. Witzig ist es allemal, und ich ahne, dass es auch wieder die erhofften dramatischen Untertöne zu sehen gibt.

Platz 4: Projekt: Neuland

Brad Birds zweiter Pixar-Film war um Längen besser als sein erster, bereits schon genialer Computeranimationsfilm. Jede Wette, dass Tomorrowland, wie dieses Sci-Fi-Wunderwerk im Original heißt, deutlich stärker wird als Mission: Impossible - Phantom Protokoll? Bird und Autor Damon Lindelof versprechen intelligentes, inspirierendes Storytelling, die bisherigen Ausblicke auf den Film laden zum Staunen ein und zudem wird überdeutlich, dass Disney-Fans bei dieser Produktion aus dem fröhlichem Grinsen nicht mehr herauskommen werden. Vielleicht wird es mein Lieblingsfilm 2015, aber Platz drei dieser Liste hat in Sachen "brennendes Interesse" den "Ich will auf keinen Fall, dass er nach hinten verschoben wird"-Supersonderbonus ...

Platz 3: Avengers: Age of Ultron

Bis Tron: Legacy seine Fortsetzung erhält, dauert es ja noch ein klein wenig, aber in Avengers: Age of Ultron scheint Black Widow ja zumindest den Tron-Look am Leben zu erhalten. Sehr schmuck! Oh, und dann wäre da natürlich, dass die drei Trailer zum Film mich völlig umgehauen haben, Marvel sich schon länger keinen Totalausrutscher erlaubt hat und ich den Avengers-Cast nur zu gerne in Aktion erlebe. Joss Whedons Kurzzusammenfassung ist da nur das Sahnehäubchen: "Adventure is the best way to put it. Then sci-fi, action, western, war, woman’s picture, horror movie. Not kidding!"

Platz 2: Pirates of the Caribbean: Dead Men Tell No Tales

Ja, richtig gelesen. Der fünfte Teil der Pirates of the Caribbean-Reihe belegt aktuell "nur" Rang zwei meiner Most-Wanted-Hitliste. Aber keine Angst: Das bedeutet nicht, dass ich nicht vor Vorfreude platze! Die Kon-Tiki-Jungs Joachim Rønning und Espen Sandberg haben mein Vertrauen, dass sie ein spaßiges, abenteuerlustiges und auch mit dramatischen Zwischentönen aufwartendes Piratenabenteuer umsetzen. Und der wichtigste Teil des Casts rund um die Rückkehrer Johnny Depp, Geoffrey Rush, Kevin McNally, Martin Klebba sowie Stephen Graham kann sich sehen lassen: Javier Bardem macht als Schurke stets etwas her! Newcomerin Kaya Scodelario finde ich auch ganz in Ordnung, Brenton Thwaites aber muss mich noch überzeugen. Außerdem bin ich etwas geknickt, dass nicht Dariusz Wolski als Kameramann tätig ist, des Weiteren werde ich Pintel und Ragetti erneut vermissen. Darüber hinaus hoffe ich sehr, dass Penelope Cruz willens der Kontinuität wenigstens einen Cameo erhält. Wichtig ist mir aber, dass die Pflichten des Komponisten an die oder den Richtige/n gegeben werden. Geoff Zanelli wäre ein würdiger Nachfolger für den nicht zurückkehren wollenden Hans Zimmer, doch ohne Bestätigung bin ich in dieser Hinsicht noch etwas hibbelig. Die Pirates-Filme sind sehr musikgesteuert, dieser Posten muss also perfekt besetzt werden.

Platz 1: Gore Verbinskis Driverless Car Race Movie

Gore überholt das von ihm mitgeschaffene Pirates of the Caribbean-Franchise? Was zur Hölle? Tja, ich kann es mir auch nicht erklären .. Aber während mich der Drehbeginn von Pirates of the Caribbean: Dead Men Tell No Tales sehr glücklich gemacht hat, versetzte mich die Ankündigung dieser "epochalen Action-Abenteuer-Komödie" über ein transkontinentales Autorennen in Euphorie! Die Vorstellung, dass die größten komödiantischen Kinodarsteller unserer Zeit (so Gores Wunschvorstellung des Ensembles) passive Teilnehmer eines Rennens sich selbststeuernder Autos verkörpern, die aufgrund ihres menschlichen Kontrolldrangs alles kaputt machen, finde ich einfach zu genial. Vielleicht ist es die noch vage Natur dieses Projekts, die mich so fiebrig macht. Die Vorstellung, Gore könnte einen neuen Film wie Eine total, total verrückte Welt drehen, der völlig über die Strenge schlägt, abartig lang ist, in jeder noch so kleinen Rolle wen namhaftes aufweist und das breiteste Filmformat nutzt, das wir haben, ist einfach zu köstlich. Wahrscheinlich wird das nicht passieren, jedoch bin ich mir sicher, dass Gore eher etwas wie Das große Rennen um die Welt abliefert als ein neues Rat Race. So, nun muss ihm nur irgendjemand Unsummen an Geld in den Rachen schmeißen!

Was lernen wir hieraus? Um mich in Vorfreude zu versetzen, sollte ein Film im Idealfall mit Tom Hardy, Joseph Gordon-Levitt, George Clooney, mindestens einem Avenger, Jake Gyllenhaal und Keira Knightley sowie Rosamund Pike auf der Besetzungsliste aufwarten. Ein Oscar-nominierter oder -prämierter Kameramann wäre nicht schlecht. Das Ganze wird natürlich von Disney in die Kinos gebracht und von Gore Verbinski inszeniert. Fertig ist die Kiste!

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