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Donnerstag, 26. Mai 2016

Meine Top 5 der Videospielfilme

Videospielverfilmungen sind wieder in aller Munde. Oder zumindest innerhalb der Filmfancommunity wieder ein heißes Gesprächsthema: Aktuell kämpft Warcraft: The Beginning darum, ein großes Publikum in die Säle zu locken und so das Stigma floppender Videospieladaptionen in alle Winde zu zerstreuen. Zudem ging erst kürzlich der Trailer zu Assasin's Creed online, der (trotz diskutabler Musikuntermalung) durchaus Hoffnungen auf eine ansprechende Action-Agenteuergeschichte mit guten Darstellern macht. Und dann ist da ja noch Angry Birds - Der Film, der zwar nicht den gewaltigen finanziellen Überknaller darstellt, den sich Sony einst bei der Ankündigung gewiss ausgemalt hat, der aber sehr wohl beachtliche Zahlen schreibt.

Grund genug, mir eine ruhige Minute zu nehmen und aus der großen Auswahl an Videospielverfilmungen meine fünf Favoriten zu küren. Dabei habe ich mir als Regel gesetzt, pro Franchise nur einen Film auszuwählen. Und Filme über Videospiele gelten nicht, also leider kein Tron oder Tron: Legacy in denen neue Spiele erschaffen, statt bereits erschienene adaptiert werden. Es müssen schon real existierende Videospiele zu cineastischem Leben erweckt werden. Nun dann ... los geht's!

Platz 5: Angry Birds - Der Film (Regie: Clay Kaytis & Fergal Reilly)

Die Verfilmung der Spiele-App Angry Birds ist schwach. Sie hat so ihre ulkigen Momente, insbesondere in der dank Christoph Maria Herbst mit trockenem Sarkasmus aufwartenden deutschen Synchronfassung. Dennoch gibt es viel Leerlauf zu erdulden, während das Chaosfinale irgendwann seinen Reiz zu sehr in die Länge zieht und der Mittelteil dann und wann seine innere Logik auf Standby schaltet. Dennoch: Die Animation ist solide und manch absurder Gag trifft. Angesichts der bislang noch sehr wackligen Lage, in der sich Videospieladaptionen befinden, reicht das für Rang fünf.

Platz 4: Resident Evil: Retribution (Regie: Paul W.S. Anderson)

Ich sehe vor meinem inneren Auge schon die fauligen Tomaten, die ihr gerade gen Monitor, Tablet oder Smartphone schmeißt. Und während ich mich wundere, wo ihr die so plötzlich her habt, zucke ich mit den Schultern und sage: Anderson mag (von Film zu Film immer mehr) die Vorlage mit Füßen treten. Doch seine stylischen, mit toll choreografierten Kämpfen und (später) mit tollem 3D aufwartenden, kleinen, bescheuerten Zombie-Actioner sind nicht nur total Banane, sondern zumeist auch sehr unterhaltsam. Und somit haben sie dem Großteil der bisherigen Videospielverfilmungen einen bis drei Schritte voraus. Der bislang jüngste und (voraussichtlich/angeblich) vorletzte Teil der Reihe gefällt mir am meisten: Er wirft die Alibihandlung über Bord und konzentriert sich allein auf Look, Sound und Action. Darüber hinaus mag er eine dürftige Umsetzung des Resident Evil-Spielemythos sein, als Videospielfilm trumpft er dennoch auf, denn mit seinen Settingsprüngen imitiert Resident Evil: Retribution wunderbar die Level-Logik vieler Games. Hier ist das Lava-Level. Das Großstadt-Level. Das Vorstadt-Level. Das kühle Sci-Fi-Basis-Level. Das Finale!

Platz 3: Need for Speed (Regie: Scott Waugh)

Nach dem großen Qualitätssprung zwischen Platz fünf und Platz vier folgt hier ein noch deutlicher Hopser: Scott Waughs benzingetränkte Blechschadensause Need for Speed mag an den Kinokassen untergegangen sein und wurde zudem von Kritikern verlacht. Aber ihr habt doch alle keine Ahnung! Der auf haptische, turbulente Autostunts setzende Regisseur nimmt die "Glaubwürdiger als Mario Kart, aber mit nachgiebigerer Physik als Gran Turismo"-Logik des Arcade-Style-Rennfranchises und zelebriert eine altmodische, manchmal pathetische, zumeist aber extrem launige Autorennaction, die zumindest in meinen Augen die gesamte Fast & Furious-Saga Staub schlucken lässt. Darauf erstmal ein Bier, und zwar ein gutes!

Platz 2: Prince of Persia: Der Sand der Zeit (Regie: Mike Newell)

Verdammt noch eins, was habe ich diesen Film lieb! Gewiss, dieser klar unter den Erwartungen laufende, nie die geplante Fortsetzung erhaltende Jerry-Bruckheimer-Abenteuerspaß könnte zwischendurch einen Hauch zügiger voranschreiten und das Finale verlässt sich etwas zu stark auf reines Effektgewitter. Aber mit einem charismatischen, augenzwinkernden Jake Gyllenhaal in der Hauptrolle, einer kessen Gemma Arterton in der weiblichen Hauptrolle und einem immens amüsanten Alfred Molina als Tagelöhner mit gutem Herzen sowie mit tollen Kampfsequenzen rund um Steve Toussaint hat diese Kreuzung aus Abenteuerromantik-Nostalgie und modernem, ironisch gewürztem Blockbuster-Pomp allerhand zu bieten. Eine tolle Kameraarbeit, ein schwelgerischer Score und kecker Dialogwitz sind ebenfalls Teil dieses unterschätzten Gesamtpakets. Aber nein, die Welt wollte den Film ja unbedingt ignorieren, also gibt es halt kein Sequel. Tzzz ...

Platz 1: Ralph reicht's (Regie: Rich Moore)

"Du mogelst!", wird nun sicher mancher von euch in den Raum brüllen. Aber was kann ich dafür, wenn der beste Film, in dem Videospielschöpfungen zu den handelnden Figuren gehören, ein Disney-Animationsmeisterwerk ist, in dem die zentralen Rollen an neu geschaffene Persönlichkeiten gingen? Ralph reicht's ist eine wunderschöne Geschichte darüber, wie sehr unsere Tätigkeit unsere Position in der Gesellschaft und unser Selbstwertgefühl beeinflussen kann, und obendrein eine äußerst spaßige Buddy-Komödie, in der halt auch diverse Videospiel-Kultfiguren zu sehen sind. Schade, dass Ralph reicht's (gefühlt) nur eine kleine Disney-Fandom-Halbwertszeit hatte. Aber vielleicht wird der solide Hit irgendwann wiederentdeckt und bleibt dann länger im gemeinschaftlichen Gedächtnis haften?

Donnerstag, 5. Dezember 2013

Disney-Filmvorschläge für all jene, die frisch von der Eisfläche schlittern

Wohin man blickt, wird Die Eiskönigin als der Beginn einer neuen Disney-Renaissance bezeichnet, als ein Animations-Meisterwerk, das neue Wege wagt und die klassische Disney-Formel auf einem hohen Niveau weiterentwickelt. Dass ich in diese Lobeshymnen nicht mit einstimme, habe ich bereits deutlich gemacht. Und auch, wenn ich mittlerweile gelernt habe, zu sehen, weshalb der Film anderen gefallen kann (direkt nach meiner Erstsichtung war ich dagegen ja noch felsenfest davon überzeugt, dass sich Die Eiskönigin eine desaströse Konsensmeinung einfangen wird), so bleibe ich bei meiner kritischen Meinung und werde gewiss noch einige Chancen ergreifen, darauf rum zu reiten. Nicht um den Troll zu spielen, sondern um meiner Frustration mit dem Streifen Raum zu machen.

Anlässlich von Walt Disneys Geburtstag, der sich heute zum 112. Mal jährt, möchte ich an dieser Stelle aber nicht auf Disneys 53. Meisterwerk rumhacken, sondern all jenen, die in ihrer Eiskönigin-Euphorie Lust auf mehr Disney bekommen haben, weitere Produktionen ans Herz legen. Denn vieles, was dieses eisige Musical angeblich erstmals getan hat, ist bereits Teil des großen Disney-Erbes. Damit will ich nicht sagen, dass nichts von dem, was Die Eiskönigin leistet, gut ist. Keineswegs. Ich mag den Eiskönigin-Liebhabern einfach nur Lust bereiten, Disney-Filmen mit ähnlichen Elementen erstmals (oder erneut) eine Chance zu geben ...

Endlich steht keine Romanze im Mittelpunkt
Es stimmt, dass Die Eiskönigin aus den Prinzessinnen-Filmen heraus sticht, weil keine klassische Liebesbeziehung im Mittelpunkt steht, sondern Geschwisterliebe. All zu neu ist der Verzicht auf solche Romantik im Disney-Kanon aber nicht. Wer also gerne wieder einige Disney-Animationsfilme sichten will, jedoch keine Laune auf zu viel Beziehungskitsch hat, darf gerne das Meisterwerk aus dem vergangenen Jahr schauen: In Ralph reicht's dreht sich alles um einen Videospielschurken, der gerne als Held geachtet werden würde. Und auch in Winnie Puuh sowie dem Vorläufer Die vielen Abenteuer von Winnie Puuh gibt es keine Liebeleien. Lilo & Stitch kam in Sachen Geschwisterliebe der Eiskönigin um elf Jahre zuvor und erzählte nicht nur von einem chaotischen Alien, das auf der Erde lernt, brav zu werden, sondern auch von der komplizierten Beziehung der Schwestern Lilo und Nani, die nach dem tragischen Tod ihrer Eltern miteinander auskommen müssen. Und schon der zweite abendfüllende Disney-Trickfilm war völlig frei von Beziehungsgerede: Pinocchio stellte sich somit gegen ein populäres Disney-Klischee, bevor es überhaupt zum Klischee werden konnte!

Die Eiskönigin unterläuft Disney-Liebeskonventionen
Auch ohne zu spoilern kann man sagen, dass Die Eiskönigin sich mit Annas Romantik-Subplot nicht an die typischen Disney-Konventionen hält. Ich betrachtete es als hyperaktive Selbstparodie, andere sehen in dem, was die Regisseure Jennifer Lee und Chris Buck getan haben, eine dramatischere Spielweise von dem, was Disney üblicherweise in seinen Filmen treibt. Wahrscheinlich ist es beides in einem - was wiederum genial oder völlig daneben ist. So oder so: Es gab bereits eine brillante Disney-Selbstparodie in Sachen Romantik und eine sehr dramatische Antwort auf typische Disney-Liebesbeziehungen. Der Mischfilm Verwünscht zieht genüsslich die Albernheit überstürzter Romanzen durch den Kakao, während Pocahontas auf dramatische Weise zeigt, dass nicht alles so selbstverständlich ist, wie Disney es sonst so gerne darstellt ...

Olaf ist so toll: Sein Element sollte der Winter sein, aber er mag stattdessen den Sommer!
Okay, einen sich nach dem Sommer sehnenden Schneemann hat Disney sonst nicht zu bieten. Aber eine recht ähnliche Figur ist Teil von Drei Caballeros: In diesem verrückten, lebhaften Episodenfilm bekommen wir einen Pinguin vom Südpol zu Gesicht, der die Kälte nicht mag und viel lieber auf einer Südseeinsel leben würde. Und den Gedanken "dies ist einfach nicht mein Leben" gibt es auch in mehreren Kurzfilmen zu sehen, wenngleich mit ganz anderen Konzepten: Ferdinand, der Stier etwa zeigt einen Stier, der nicht kämpfen mag, und Lambert, der kleine Löwe handelt von einem Löwen, der sich wie ein Schaf verhält. Tim Burtons und Henry Selicks Stop-Motion-Film Nightmare before Christmas schlussendlich berichtet vom König von Halloween, der viel lieber Weihnachten feiern würde.

Endlich mal eine Prinzessin, die Dinge in die Hand nimmt!
Ahhh, das Klischee der passiven Disney-Prinzessin, die sich retten lässt. Während dies zweifelsfrei auf die Damen der Walt-Disney-Jahre zutrifft, haben Anna und Elsa tatsächlich herzlich wenig mit ihren dienstältesten Kolleginnen gemein. Während Elsa sich ihr eigenes Eiskönigreich errichtet, gibt Anna in ihrer Heimat mit großer Selbstverständlichkeit Befehle, schnappt sich ein Pferd und reitet ins Ungewisse, um den Tag zu retten! Wahrlich eine aktive, junge Frau, die in der Stunde der Not ihr Bestes gibt. Genauso wie die wehrhafte Rapunzel, die sich mit Kneipenschlägern und Palastwachen konfrontiert sieht. Oder die selbstbewusste Tiana aus Küss den Frosch, die sich niemals unterkriegen lässt. Und dann hätten wir da ja noch Mulan, die zwar nicht wirklich eine Prinzessin ist, vom Merchandising aber gelegentlich als eine bezeichnet wird und in ihrem Film den in ihrer Kultur vorherrschenden Sexismus in Frage stellt, um als Mann verkleidet am Kampf gegen eine Heerschar von wilden Hunnen teilzunehmen!

Disney sollte mehr Geschichten von Hans Christian Andersen verfilmen!
Einen Hinweis auf Arielle, die Meerjungfrau erspar ich mir, weshalb ich lieber auf Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern verweise. Diese traurige Kurzgeschichte diente als Vorlage für einen der rührendsten und schönsten Kurzfilme der Disney-Geschichte. Ursprünglich als Teil einer Fantasia-Fortsetzung geplant, landete diese Regiearbeit von Roger Allers letztlich als limitierter US-Start und Bonusmaterial auf der Platinum-DVD und -Blu-ray von Arielle eher am Rande der öffentlichen Wahrnehmung, ist aber ein wahres Kleinod, das man sich ansehen sollte!

In diesem Sinne: Viel Spaß beim (Wieder-)Entdecken, Anschauen und Schwärmen!

Mittwoch, 8. Mai 2013

Die fünf dämlichsten deutschen Filmtitel im "Walt Disney Meisterwerke"-Kanon

Disney. Ich liebe diesen Konzern. Er erschafft denkwürdige Figuren und unvergessliche Filme. Aber er zwängt seinen Fans zuweilen qualvolle Entscheidungen auf. So beweist die deutsche Dependence hin und wieder ein sehr unglückliches Händchen bei der Lokalisierung der Original-Filmtitel.
Zu Ehren der dümmlichsten Einfälle deutscher Vermarktungsexperten küre ich nun die fünf dämlichsten Filmtitel, die der Kanon der Walt Disney Meisterwerke über sich ergehen lassen muss.

Ihr dürft gerne mitschaudern.

Platz 5
(Ralph reichts, 2012)
Originaltitel: Wreck-It Ralph Deutsche Alternativen: Crash-It Ralph, Smash-It Ralph, Randale-Ralph

Platz 4
(Himmel und Huhn, 2005)
Originaltitel: Chicken Little Deutsche Alternativen: Hühnchen junior, Der Himmel stürzt ein!, Mein Vater, die Außerirdischen und ich, Liebling, die Konzernbosse haben uns jegliche Seele geraubt

Platz 3
(Küss den Frosch, 2009)
Originaltitel: The Princess and the Frog Deutsche Alternative: Die Froschprinzessin

Platz 2
(Rapunzel – Neu verföhnt, 2010)
Originaltitel: Tangled Deutsche Alternative: Rapunzel

Platz 1
(Die Eiskönigin – Völlig unverfroren, 2013)
Originaltitel: Frozen Deutsche Alternative: Die Eiskönigin (So simpel kann es sein!)

Kein weiterer Kommentar. Zumindest von meiner Seite aus.

Mittwoch, 17. April 2013

Meine 25 Lieblingsfilme 2012 (Das Finale!)

Endlich können wir mit 2012 abschließen. Am liebsten würde ich im selben Atemzug auch 2013 hinter mir lassen, aber das ist mir nicht vergönnt. Also widme ich mich einfach noch einmal freudig lächelnd den Filmen, die ich vergangenes Jahr am meisten ins Herz schloss. Lange musste ich mit mir hadern, welche Rangfolge zutrifft, doch ich stehe hinter diesen Platzierungen. Sie sind schwer erkämpft und wie ich finde auch schwer korrekt!

Platz 5: Anna Karenina (Regie: Joe Wright)

Joe Wright nahm Tolstois Bollwerk eines Adels-Liebesromans und verwandelte den russischen Literaturklassiker in einen opernartigen Sinnesrausch mit der Grazie eines Ballettstücks. Wrights Anna Karenina besticht damit, dass er die Geschichte eines Liebesdreiecks in der oberen russischen Gesellschaft nicht mit dem üblichen Bilderrealismus klassischer Literaturverfilmungen abbildet, sondern in ein heruntergekommenes, dennoch prunk- und stilvolles Theater verlagert. Die so entstehenden, innovativen Bilder kommentieren und rekontextualisieren die Handlung, in deren Mittelpunkt Keira Knightley steht, die als die titelgebende Anna Karenina eine der besten Leistungen in ihrer Karriere abliefert. Für mich ist es eine Schande, dass dieser Film nicht mehr Aufsehen erregte und ich hoffe, dass er mit der Zeit als kleines Kunstwerk von mehr und mehr Filmliebhabern entdeckt wird.


Platz 4: The Artist (Regie:Michel Hazanavicius)

Michel Hazanavicius' Liebeserklärung an die Magie des Stummfilms und den Findungsreichtum der Traumfabrik ist vergnüglich, auf herrlich nostalgische Weise melodramatisch und zudem ein ausgeklügeltes Beispiel für einen unaufdringlichen Metafilm. Mit diesem Stummfilm kommentiert Hazanavicius die Geschwätzigkeit des modernen Kinos und verweist auf Macken des tonlosen Kinos, ohne diese Beobachtungen in den Mittelpunkt der Erzählung zu drängen. Hinzu kommen Charmebolzen Jean Dujardin und Ludovic Bources eingängige, spaßige Filmmusik – und fertig ist der smarte, geballte Filmspaß.


Platz 3: Die Muppets (Regie: James Bobin)

Regisseur James Bobin, das Autorenduo Jason Segel & Nicholas Stoller und Songkomponist Bret McKenzie gelang mit dem einfallslos betitelten Die Muppets etwas, von dem wohl jeder halbwegs kreativ denkende Fan träumt: Sie brachten ihre aus dem Fokus der Medienwelt entschwundenen Idole zurück! Sie würdigten die filzige Muppet-Truppe mit einem witzigen, lebensfrohen und sich so manchen Seitenhieb auf Disney erlaubenden Film, der den Geist dieser Figuren besser versteht als alles andere seit deren Schatzinsel-Adaption. Der gute, alte Muppet-Witz, fantastische Songs und ansteckend gute Laune. Wundervoll!

Platz 2: Ralph reicht's (Regie: Rich Moore)

In einem Jahr, in dem sich Pixar die zweite künstlerische Schlappe in Folge erlaubte, war es ein Simpsons-Regisseur, der den Disney-Fans zu einem durch und durch gelungenen Animationsfilm verhalf. Das in der faszinierenden Welt der Videospiele angesiedelte Meisterwerk nahm eine Idee, aus der auch eine sich auf Popkulturhumor ausruhende Blödelkomödie hätte werden können, und formierte sie zu einer erfrischenden Komödie mit liebenswürdigen Figuren, deren Schicksal zu berühren weiß. Ob der an Arbeitsunlust zerbrechende Randale-Ralph oder die von ihrem Umfeld ausgestoßene Vanellope: Es fällt schwer, diesen neuen Disney-Helden nicht zu verfallen. Walts altes Kredo, dass es für jeden Lacher auch eine Träne geben sollte, fand nicht nur Berücksichtigung, sondern ging auch völlig auf: Man kommt für die hübsche Idee, einen entnervten Videospielschurken zu sehen und bleibt, weil der Film ganz beiläufig Alltagsfrust behandelt und mit Witz auflöst. Außerdem wissen die toll animierten, neu erschaffenen Welten zu gefallen sowie Henry Jackmans ohrwurmverdächtige Hintergrundmusik. Mit seiner Mischung aus Disney-Zutaten, atypischen Ideen, Witz und Herzlichkeit stellt Ralph reicht's für mich das Lilo & Stitch von Disneys CG-Zeitalter dar. Und das ist ein sattes Kompliment (so lange es nicht von John Lasseter kommt, dem alten Anti-Stitch-Sauertopf)!

Platz 1: Moonrise Kingdom (Regie: Wes Anderson)

Ich saß 2012 exakt einmal mit weit offenem Mund im Kino, während mir ein wohliger Schauer den Rücken herunterlief, der auszudrücken versuchte, wie wenig ich die sich vor meinen Augen erbreitende filmische Qualität fassen kann. Nur einmal vergaß ich völlig, dass ich in einem Kino sitze und verschwand völlig in den Eindrücken, die der gerade laufende Film über mein staunendes Ich ausschüttete. Dieser güldene Moment, der ein Jahr zuvor geschah, als ich erstmals die Laternensequenz in Rapunzel sah, ereignete sich, als Wes Andersons obligatorische Zeitlupenkamerafahrt von einem quirligen Marsch aus der Feder Alexandre Desplats untermalt wurde und ein verliebtes Kinderpärchen triumphierend aufbrach, um ein neues Leben zu beginnen, fernab von den piefigen (und bedrohlichen) Regularien der Erwachsenenwelt. Wes Anderson, trotz meiner Probleme mit Rushmore einer meiner Lieblingsregisseure, verbindet in dieser dramatischen Nostalgiekomödie seinen visuellen Puppenhausstil so gut mit dem Filminhalt, wie seit Die Royal Tenenbaums nicht mehr und lässt das Gefühl einer andersweltlichen Jugendliebe so intensiv wieder auferleben, dass Moonrise Kingdom sie letztlich ausgereifter und umfassender wiedergibt, als sie jemals waren. Verrückter, still vermittelter Humor, denkwürdiges Produktionsdesign und zwei der besten Kinderdarsteller, die ich seit Ewigkeiten auf der Leinwand gesehen habe sowie eine dramaturgisch furios abgestimmte Story – dies könnte mein neuer Lieblingsfilm von Anderson werden und ist zweifelsohne mein Lieblingsfilm 2012!

Siehe auch:

Sonntag, 24. Februar 2013

Oscars 2013: Meine Prognosen und Favoriten im Überblick


Bester Film:
  • Argo
  • Beats of the Southern Wild
  • Django Unchained
  • Liebe
  • Life of Pi
  • Lincoln
  • Les Misérables
  • Silver Linings
  • Zero Dark Thirty
Wird gewinnen: Argo
Ich würde wählen: Django Unchained

Beste Regie:
  • David O. Russel (Silver Linings)
  • Steven Spielberg (Lincoln)
  • Michael Haneke (Liebe)
  • Ang Lee -(Life of Pi)
  • Benh Zeitlin (Beasts of the Southern Wild)
Wird gewinnen: Ang Lee
Ich würde wählen: Ang Lee (oder Steven Spielberg)

Bester Hauptdarsteller:
  • Daniel Day-Lewis (Lincoln)
  • Hugh Jackman (Les Misérables)
  • Bradley Cooper (Silver Linings)
  • Denzel Washington (Flight)
  • Joaquin Phoenix (The Master)
Wird gewinnen: Daniel Day-Lewis
Ich würde wählen: Daniel Day-Lewis


  • Jessica Chastain (Zero Dark Thirty)
  • Jennifer Lawrence (Silver Linings)
  • Emmanuelle Riva (Amour)
  • Quvenzhané Wallis (Beasts of the Southern Wild)
  • Naomi Watts (The Impossible)
Wird gewinnen: Emmanuelle Riva
Ich würde wählen: Jessica Chastain

  • Alan Arkin (Argo)
  • Robert De Niro (Silver Linings)
  • Philip Seymour Hoffman (The Master)
  • Tommy Lee Jones (Lincoln)
  • Christoph Waltz (Django Unchained)
Wird gewinnen: Christoph Waltz
Ich würde wählen: Christoph Waltz

Beste Nebendarstellerin:
  • Amy Adams (The Master)
  • Sally Field (Lincoln)
  • Anne Hathaway (Les Misérables)
  • Helen Hunt (The Sessions)
  • Jacki Weaver (Silver Linings)
Wird gewinnen: Anne Hathaway
Ich würde wählen: Anne Hathaway

  • Liebe (Michael Haneke)
  • Django Unchained (Quentin Tarantino)
  • Flight (John Gatins)
  • Moonrise Kingdom (Wes Anderson & Roman Coppola)
  • Zero Dark Thirty (Mark Boal)
Wird gewinnen: Django Unchained
Ich würde wählen: Moonrise Kingdom

  • Argo (Chris Terrio)
  • Beasts of the Southern Wild (Lucy Alibar und Benh Zeitlin)
  • Life of Pi (David Magee)
  • Lincoln (Tony Kushner) 
  • Silver Linings (David O. Russell)
Wird gewinnen: Argo
Ich würde wählen: Lincoln

  • Merida
  • Ralph reicht's
  • Frankenweenie
  • Die Piraten
  • ParaNorman
Wird gewinnen: Ralph reicht's
Ich würde wählen: Ralph reicht's

  • Before My Time aus Chasing Ice (Musik und Text: J. Ralph)
  • Suddenly aus Les Misérables (Musik: Claude-Michel Schönberg; Text: Herbert Kretzmer und Alain Boubil)
  • Pi’s Lullaby aus Life of Pi (Musik Mychael Danna; Text: Bombay Jayashri)
  • Skyfall aus Skyfall (Musik und Text: Adele Atkins und Paul Epworth)
  • Everybody Needs a Best Friend aus Ted (Musik: Walter Murphy; Text: Seth MacFarlane)
Wird gewinnen: Skyfall
Ich würde wählen: Skyfall

  • Anna Karenina (Dario Marianelli)
  • Argo (Alexandre Desplat)
  • Life of Pi (Mychael Danna)
  • Lincoln (John Williams)
  • Skyfall (Thomas Newman)
Wird gewinnen: Argo
Ich würde wählen: Anna Karenina

  • Argo (William Goldenberg)
  • Life of Pi (Tim Squyres)
  • Lincoln (Michael Kahn)
  • Silver Linings (Jay Cassidy und Crispin Struthers)
  • Zero Dark Thirty (William Goldenberg und Dylan Tichenor)
Wird gewinnen: Argo
Ich würde wählen: Argo

  • Argo (John T. Reitz, Gregg Rudloff und José Antonio García)
  • Les Misérables (Andy Nelson, Mark Paterson und Simon Hayes)
  • Life of Pi (Ron Bartlett, D.M. Hemphill und Drew Kunin)
  • Lincoln (Andy Nelson, Gary Rydsrom und Ronald Judkins)
  • Skyfall (Scott Millan, Greg P. Russell und Stuart Wilson)
Wird gewinnen: Les Misérables
Ich würde wählen: Skyfall

  • Argo (Erik Aadahl und Ethan Van der Ryn)
  • Django Unchained (Wylie Stateman)
  • Life of Pi (Eugene Gearty und Philip Stockton)
  • Skyfall (Per Hallberg und Karen Baker Landers)
  • Zero Dark Thirty (Paul N.J. Ottosson)
Wird gewinnen: Skyfall
Ich würde wählen: Django Unchained

  • Anna Karenina
  • Lincoln
  • Les Misérables
  • Der Hobbit - Eine unerwartete Reise
  • Life of Pi
Wird gewinnen: Anna Karenina
Ich würde wählen: Anna Karenina

  • Skyfall
  • Life of Pi
  • Django Unchained
  • Lincoln
  • Anna Karenina
Wird gewinnen: Life of Pi
Ich würde wählen: Anna Karenina, Skyfall, Django Unchained oder Lincoln

  • Anna Karenina
  • Les Misérables 
  • Lincoln 
  • Spieglein Spieglein
  • Snow White and the Huntsman
Wird gewinnen: Anna Karenina
Ich würde wählen: Anna Karenina

  • Der Hobbit - Eine unerwartete Reise
  • Les Misérables
  • Hitchcock
Wird gewinnen: Les Misérables
Ich würde wählen: Les Misérables

  • Marvel's The Avengers 
  • Life of Pi 
  • Snow White & the Huntsman 
  • Prometheus 
  • Der Hobbit - Eine unerwartete Reise
Wird gewinnen: Life of Pi
Ich würde wählen: Marvel's The Avengers

Bester fremdsprachiger Film:

  • Liebe
  • Kon-Tiki
  • No
  • Die Königin und der Leibarzt
  • Rebelle
Wird gewinnen: Liebe
Ich würde wählen: - Enthaltung, da nicht genug gesehen - 

Beste Dokumentation:
  • Searching for Sugar Man
  • The Gatekeepers
  • How To Survive a Plague
  • 5 Broken Cameras
  • The Invisible War
Wird gewinnen: Searching for Sugar Man
Ich würde wählen: - Enthaltung, da nicht genug gesehen -

Beste Kurz-Dokumentation:
  • Kings Point
  • Open Heart
  • Inocente
  • Redemption
  • Mondays at Racine
Wird gewinnen: Inocente
Ich würde wählen: - Enthaltung, da nicht genug gesehen -

Bester Kurzfilm:
  • Death of a Shadow
  • Curfew
  • Asad 
  • Buzkashi Boys
  • Henry
Wird gewinnen: Buzkashi Boys
Ich würde wählen: Death of a Shadow

Bester animierter Kurzfilm:
  • Paperman
  • Adam and Dog
  • Fresh Guacamole
  • Head over Heels
  • Maggie Simpson in "The Longest Daycare"
Wird gewinnen: Paperman
Ich würde wählen: Paperman

Nicht verpassen: In der Nacht von Sonntag auf Montag wird hier ab ca. 0.30 Uhr live zum Oscar gebloggt!

Montag, 4. Februar 2013

Die 40. Annie Awards: "Ralph reicht's" räumt ab


Am Wochenende wurden zum 40. Mal die Annie Awards verliehen, die namenhaftesten Preise der Animationsbranche. Nachdem Disney, vor sehr kontroversen Hintergründen, in den vergangenen Jahren denkbar schwach abschnitt, kehrte das Maus-Haus bei der diesjährigen Verleihung wieder in den Kreis der stattlichen Gewinner zurück: Ralph reicht's, Disneys 52. abendfüllender Trickfilm, sahnte richtig ab und gewann den Preis in fünf Kategorien, darunter auch der für den besten Langfilm. Außerdem wurde Paperman als bester Kurzfilm geehrt, darüber hinaus gingen vereinzelte Auszeichnungen auch an Merida und Tron Uprising.

Und hier findet ihr die vollständige Auflistung der Gewinner:

Bester Animationsfilm: Ralph reicht's 
Bestes animiertes Special: Despicable Me - Minion Mayhem 
Bester Kurzfilm: Paperman 
Beste animierte Vorschulserie: Bubble Guppies 
Beste animierte Kinderserie: Die Drachenreiter von Berk 
Beste Trickserie für ein allgemeines Publikum: Robot Chicken 
Bestes animiertes Videospiel: Journey 
Bester Studentenfilm: Head Over Heels 

Beste animierte Effekte in einem Animationsfilm: Andy Hayes, Carl Hooper, David Lipton – Die Hüter des Lichts
Beste animierte Effekte in einem Realfilm Jerome Platteaux, John Sigurdson, Ryan Hopkins, Raul Essig, Mark Chataway - The Avengers 
Beste Figurenanimation in einer animierten Fernsehproduktion: Dan Driscoll - SpongeBob Schwammkopf: It’s a SpongeBob Christmas! 
Beste Figurenanimation in einer animierten Kinoproduktion: Travis Knight - ParaNorman 
Beste Figurenanimation in einem Realfilm: Erik de Boer, Matt Shumway, Brian Wells, Vinayak Pawar, Michael Holzl - Life of Pi – 'Tiger' 
Bestes Figurendesign in einer animierten Fernsehproduktion: Robert Valley - Tron Uprising 
Bestes Figurendesign in einer animierten Kinoproduktion: Heidi Smith - ParaNorman 
Beste Regie einer animierten Fernsehproduktion: John Eng -Die Drachenreiter von Berk  
Beste Regie einer animierten Kinoproduktion: Rich Moore - Ralph reicht's  
Beste Musik in einer animierten Fernsehproduktion: John Paesano - Die Drachenreiter von Berk  
Beste Musik in einer animierten Kinoproduktion: Henry Jackman - Ralph reicht's 
Bestes Produktionsdesign in einer animierten Fernsehproduktion: Alberto Mielgo - Tron Uprising 
Bestes Produktionsdesign in einer animierten Kinoproduktion: Steve Pilcher - Merida 
Bestes Storyboard einer animierten Fernsehproduktion: Doug Lovelave - Die Drachenreiter von Berk 
Bestes Storyboard einer animierten Kinoproduktion: Johanne Matte - Hüter des Lichts 
Beste(r) Sprecher(in) in einer animierten Fernsehproduktion: Kristen Schaal - Gravity Falls 
Beste(r) Sprecher(in) in einer animierten Kinoproduktion: Alan Tudyk - Ralph reicht's  
Bestes Drehbuch einer animierten Fernsehproduktion: Trey Parker - South Park 
Bestes Drehbuch einer animierten Kinoproduktion: Phil Johnston und Jennifer Lee - Ralph reicht's  
Bester Schnitt einer animierten Fernsehproduktion: Hugo Morales, Adam Arnold, Davrik Waeden, Otto Ferraye - Kung Fu Panda 
Bester Schnitt einer animierten Kinoproduktion: Nicholas A. Smith, Robert Graham Jones und David Suther - Merida

Winsor McCay Award: Oscar Grillo, Tim Burton, Mark Henn
June Foray Award: Howard Green
Ub Iwerks Award: Toon Boom Animation Pipeline
Tex Avery Award: June Foray

Sonntag, 13. Januar 2013

Golden Globes 2013: Meine Prognose in den Kino-Kategorien


In der Nacht von Sonntag auf Montag werden zum 70. Mal die Golden Globes verliehen, und durch den völlig verschobenen Oscar-Terminkalender dürfte es dieses Jahr besonders spannend werden, zu beobachten, wie die (vermeintlichen?) Oscar-Favoriten abschneiden. Vor der Bekanntgabe der Oscar-Nominierungen waren, dank ihrer stattlichen Globe-Nominierungen, Django Unchained und Zero Dark Thirty sicher scheinende Favoriten, jetzt haben sie urplötzlich eine Außenseiterposition inne.

Nachfolgend gehe ich die Kino-Kategorien durch und versuche mal wieder mein Glück, die Gewinner vorherzusagen. Die Filme/Leistungen, die fett und kursiv markiert sind, haben in meinen Augen die größten Chancen, wobei diese Prognose enorm von den Academy Awards beeinflusst wurde. Noch Mittwochabend hätte ich ganz anders entschieden ...

Bester Film (Drama)
Argo
Django Unchained
Life of Pi
Lincoln
Zero Dark Thirty

Womöglich die schweißtreibendste Globe-Kategorie des Jahres. Im Laufe der Verleihung wird man womöglich schon eine sichere Prognose abhalten können, abhängig davon welche Titel vorab die meisten Preise abräumen, jetzt allerdings sehe ich dank der Oscar-Nominierungen klar Lincoln vorne. Jedoch könnte Lincoln, dessen Schlussakt einigen Kritikern missfiel, das Gangs of New York des Jahres werden und trotz vieler Nominierungen untergehen. Zero Dark Thirty schien vor der relativen Oscarschlappe dank großen Hypes der Favorit zu sein, bedenkt man aber, dass die Globes eigentlich ein glorifizierter Kritikerpreis sind, müsste der am höchsten gelobte Film der Truppe, also Argo, gewinnen. Mit Bauchweh tippe ich also auf den potentiellen Oscar-Liebling, der sich mit Tarantinos Film auch den namenhaftesten Cast teilt. Hm, und am Ende gewinnt dann doch Django Unchained ...

Bester Film (Komdöie oder Musical)
Best Exotic Marigold Hotel
Lachsfischen im Jemen
Les Misérables
Moonrise Kingdom
Silver Linings

Eigentlich wäre Les Misérables der Platzhirsch in dieser Kategorie: Ein großes Musical voller Stars und dann noch ein Drama, das sich zwischen den ganzen Komödien und Dramödien versteckt. Aber dann kam der Hype-Backlash (der die Globes nicht immer juckt) und, viel entscheidender, auch noch die große Silver Linings-Show bei den Oscar-Nominierungen. Zwei junge Schauspielstars (ein fescher Bube und ein Mädel, von dem 80% des Internets mir weiß machen wollen, dass ich es superscharf finden sollte), Depressionen, die zu einer Feel-Good-Story führen und dann ist das alles noch von Harvey Weinstein, der schon ganz andere Filme zum Gold führte ...

Bester Hauptdarsteller (Drama)
Richard Gere (Arbitrage)
Denzel Washington (Flight)
Daniel Day Lewis (Lincoln)
Joaquin Phoenix (The Master)
John Hawkes (The Sessions)

Bester Hauptdarsteller (Musical/Komödie)
Jack Black (Bernie)
Ewan McGregor (Lachsfischen im Jemen)
Bill Murray (Hyde Park am Hudson)
Hugh Jackman (Les Miserables)
Bradley Cooper (Silver Linings)

Auch hier wäre eigentlich Jackman am Drücker, aber ich habe das Vertrauen in diesen Tipp verloren. Aber ich lasse mich gern umstimmen.

Beste Hauptdarstellerin (Drama)
Rachel Weisz (The Deep Blue Sea)
Marion Cotillard (Der Geschmack von Rost & Knochen)
Helen Mirren (Hitchcock)
Naomi Watts (The Impossible)
Jessica Chastain (Zero Dark Thirty)

Beste Hauptdarstellerin (Musical oder Komödie)
Judi Dench (Best Exotic Marigold Hotel)
Emily Blunt (Lachsfischen im Jemen)
Maggie Smith (Quartet)
Jennifer Lawrence (Silver Linings)
Meryl Streep (Wie beim ersten Mal)

Bester Nebendarsteller
Alan Arkin (Argo)
Leonardo DiCaprio (Django Unchained)
Christoph Waltz (Django Unchained)
Tommy Lee Jones (Lincoln)
Philip Seymour Hoffman (The Master)

Eine verflucht schwierige Kategorie, denn es könnte jeden treffen und jeder hätte es verdient. Ich tippe auf DiCaprio, weil er den größten Star-Appeal hat, und wenn bei den Globes alle Stricke reißen, verlasse ich mich auf ihre Promiliebe.
Beste Nebendarstellerin
Sally Field (Lincoln)
Amy Adams (The Master)
Anne Hathaway (Les Miserables)
Nicole Kidman (The Paper Boy)
Helen Hunt (The Sessions)

Beste Regie
Ben Affleck (Argo)
Quentin Tarantino (Django Unchained)
Ang Lee (Life of Pi)
Steven Spielberg (Lincoln)
Kathryn Bigelow (Zero Dark Thirty)

Bestes Drehbuch
Chris Terrio (Argo)
Quentin Tarantino (Django Unchained)
Tony Kushner (Lincoln)
David O. Russell (Silver Linings)
Mark Boal (Zero Dark Thirty)

Bester fremdsprachiger Film
Der Geschmack von Rost & Knochen (Frankreich)
Kon-tiki (Norwegen, GB, Dänemark)
Die Königin und der Leibarzt (Dänemark)
Liebe (Österreich)
Ziemlich beste Freunde (Frankreich)

Bester Animationsfilm
Frankenweenie
Hotel Transsilvanien
Die Hüter des Lichts
Merida - Legende der Highlands
Ralph reicht's

Drei Filmen traue ich den Globe-Sieg zu: Ralph reicht's (hohe Qualität, wenig Anlass, ihn kleinzureden, großer Erfolg), Merida (toller Look, Pixar ist beliebt, großer Erfolg) und Frankenweenie (Tim Burton, Kritikerliebling, allerdings ein Kassenflop). Was ich mutmaße: Burton auf die Bühne zu kriegen, würde die Hollywood Foreign Press Association erfreuen, aber während ich den Oscars zutraue, diesen Film zu wählen, ist er für die Globes zu obskur, zu "düster", zu erfolglos. Was den Fokus auf Pixar und Disney lenkt, und da hat Ralph reicht's mehr Kritikerunterstützung.

Bester Song
For You (Act of Valor)
Suddenly (Les Miserables)
Skyfall (Skyfall)
Not Running Anymore (Stand Up Guys)
Safe & Sound (Die Tribute von Panem)

Bester Score
Dario Marianelli (Anna Karenina)
Alexandre Desplat (Argo)
Tom Tykwer, Johnny Klimek, Reinhold Heil (Cloud Atlas)
Mychael Danna (Life of Pi)
John Williams (Lincoln)

lch weiche hier von meinem "Lincoln rockt sich durch"-Pfad ab und tippe auf den ethnischeren und somit mehr "Sexappeal" ausstrahlenden Life of Pi-Score.

Selten hatte ich so ein mieses Gefühl bei meinen Globe-Prognosen, aber das könnte sich am Ende als etwas Gutes herausstellen: Wenn ich hier völlig danebenliege, dürfte es noch eine aufregende Award-Saison werden.

Donnerstag, 10. Januar 2013

Die Nominierungen für die 85. Academy Awards


Die Nominierungen für die 85. Academy Awards sind bekannt und sie sind wirklich sonderbar. 2013 ist, zumindest zu diesem Zeitpunkt, kein Oscarjahr der auffälligen Sensationen und der nach vorne preschenden, stillen Favoriten, aber eins voller kleiner Überraschungen und positiver wie negativer Wenden. Sehr, sehr spannend wird es dafür am großen Oscarabend, vorausgesetzt, dass sich Lincoln in den Wochen bis dahin nicht sämtliche Indikatorpreise unter den Nagel reißt. Denn von den bisher stärksten Anwärtern auf den Academy Award in der Kategorie "Bester Film" (Argo, Zero Dark Thirty und Lincoln) holte nur der Spielberg-Film eine Regienominierung. Dafür schoss Silver Linings auf erstaunliche acht Nominierungen. Wo auch immer die innige Liebe für den Film herrührt.

Hier ist die komplette Liste der Nominierungen inklusive kurzer Kommentare und meiner Prognosenauswertung. Einen ausführlichen Kommentar findet ihr am Freitag auf Quotenmeter.de.

Bester Film:

  • Argo
  • Beats of the Southern Wild 
  • Django Unchained
  • Liebe
  • Life of Pi
  • Lincoln 
  • Les Misérables
  • Silver Linings
  • Zero Dark Thirty 
Prognosentreffer: 8/9


Liebe habe ich den Durchmarsch außerhalb der Kategorie für den besten fremdsprachigen Film wirklich nicht zugetraut (oder habe ich der Academy nicht zugetraut, ihn durchmarschieren zu lassen?), aber ich bin recht zufrieden mit meiner Prognose. Tja, und nun irgendwie den Gewinner vorhersagen ...

Beste Regie:
  • David O. Russel - Silver Linings
  • Steven Spielberg - Lincoln
  • Michael Haneke - Liebe
  • Ang Lee - Life of Pi
  • Benh Zeitlin - Beasts of the Southern Wild 
Prognosentreffer: 2/5

Kein Affleck? Keine Bigelow? Kein Tarantino? Selten erstaunte das Regiefeld mehr als dieses Jahr. Das sorgt für mehr Spannung, bedenkt man, dass Affleck und Tarantino rausflogen, leidet aber auch die Qualität. Wirklich, eine Nominierung für Russel?

Bester Hauptdarsteller:
  • Daniel Day-Lewis - Lincoln
  • Hugh Jackman - Les Misérables
  • Bradley Cooper - Silver Linings
  • Denzel Washington - Flight
  • Joaquin Phoenix - The Master
Prognosentreffer: 4/5

Passt.

Beste Hauptdarstellerin:
  • Jessica Chastain - Zero Dark Thirty
  • Jennifer Lawrence - Silver Linings
  • Naomi Watts - The Impossible
  • Emmanuelle Riva - Liebe
  • Quvenzhané Wallis - Beasts of the Southern Wild
Prognosentreffer: 3/5

Das habe ich von meiner Bockigkeit, Knightley rein zu nehmen. Andererseits wurde sie schonmal ohne BAFTA- und SAG-Unterstützung nominiert, also hätte ich auch der sein können, der zuletzt lacht. Dass mit Wallis und Riva die jüngste und älteste Nominierte in der Oscar-Geschichte dieser Kategorie dabei sind, ist einen Eintrag in die Historie der Academy Awards wert. Und am Ende gewinnt eh Chastain (verdient) oder Lawrence (über die ich die kommenden Wochen wohl noch einiges sagen muss).

Bester Nebendarsteller:
  • Tommy Lee Jones - Lincoln
  • Alan Arkin - Argo
  • Robert DeNiro - Silver Linings
  • Philip Seymour Hoffman - The Master
  • Christoph Waltz - Django Unchained
Prognosentreffer: 4/5

That's a Bingo! Nicht für mich, aber für die Academy, denn von Waltz lass ich mir die Vorhersage gerne versauen. Waltz ist famos in Django Unchained und hat sich die Nominierung redlich verdient. Schade, dass Javier Bardem nicht mitmischt, der in Skyfall mehr zu tun hat als DeNiro mit seiner Figur in Silver Linings (*nervös an einem Tuch reib und fragil ausseh, fertig*), doch ich muss mir meine Seitenhiebe auf diese Dramödie aufsparen, die Oscar-Saison läuft noch etwas ...

Beste Nebendarstellerin:
  • Anne Hathaway - Les Misérables
  • Sally Field - Lincoln
  • Helen Hunt - The Sessions
  • Amy Adams - The Master
  • Jackie Weaver - Silver Linings
Prognosentreffer: 4/5

Ich kann mich partout nicht erinnern, was Weaver in Silver Linings geleistet hat, doch wenn der Film auch nur einen Bruchteil der Sanctum 3D-Fanbase hat, die mich regelmäßig darin belehrt wie geil der Film ist, so wird mich gewiss auch jemand daran erinnern.

Bestes Original-Drehbuch:
  • John Gatis - Flight
  • Wes Anderson & Roman Coppola  - Moonrise Kingdom 
  • Mark Boal - Zero Dark Thirty
  • Quentin Tarantino - Django Unchained
  • Michael Haneke - Liebe
Prognosentreffer: 4/5

Da hat mir Flight einen gewaltigen Strich durch die Rechnung gemacht. Doch ich bin da zum Glück nicht alleine. Kaum jemand hat dem guten, aber nicht sensationellen Drama, die Nominierung zugemutet. Immerhin macht es die Vorhersage des Gewinners einfacher: Nun haben wir nur vier wahrscheinliche Kandidaten!

Bestes adaptiertes Drehbuch:
  • Chris Terrio - Argo
  • Tony Kushner - Lincoln
  • David Magee - Life of Pi
  • David O. Russell - Silver Linings
  • Lucy Alibar & Benh Zeitlin - Beasts of the Southern Wild
Prognosentreffer: 4/5

Passt.

Bester Schnitt:

  • William Goldenberg - Argo
  • Dylan Tichenor & William Goldenberg - Zero Dark Thirty
  • Michael Kahn - Lincoln
  • Jay Cassidy & Crispin Struthers - Silver Linings
  • Tim Squyres - Life of Pi

Prognosentreffer: 4/5

Echt? Silver Linings für den Schnitt? Und nicht Django Unchained?

Bester fremdsprachiger Film:
  • Liebe
  • Die Königin und der Leibarzt
  • No
  • Kon-Tiki
  • War Witch
Prognosentreffer: 3/5

Ich hätte 4/5 haben können, habe aber in der letzten Sekunde Die Königin und der Leibarzt rausgeschmissen, weil ich wieder auf die Launenhaftigkeit der Fremdsprachen-Branche der Academy gewettet habe. Dumm von mir.

Bester Animationsfilm:
  • Merida
  • Ralph reichts
  • Frankenweenie
  • ParaNorman
  • Die Piraten
Prognosentreffer: 4/5

Freut mich, dass es die Knetpiraten doch reingeschafft haben. Hat mir spontan Lust darauf gemacht, die DVD zu kaufen. Yarr!

Beste Kamera:

  • Skyfall
  • Life of Pi
  • Django Unchained
  • Lincoln
  • Anna Karenina

Prognosentreffer: 4/5

Ein hervorragendes Feld, noch besser als das von mir vorhergesagte (mit Zero Dark Thirty an Stelle von Django Unchained). In einer perfekten Oscarwelt sackt sich Roger Deakins für Skyfall mit seiner zehnten Nominierung endlich den Goldjungen ein, doch ich wäre mit jedem einzelnen der Nominierten zufrieden.

Bestes Szenenbild:

  • Anna Karenina
  • Lincoln
  • Les Misérables
  • Der Hobbit
  • Life of Pi

Prognosentreffer: 3/5

Moment, Der Hobbit wird dafür nominiert, die Sets von Der Herr der Ringe: Die Gefährten nachgebaut zu haben? 

Beste Kostüme:

  • Anna Karenina
  • Les Misérables
  • Lincoln
  • Spieglein Spieglein
  • Snow White and the Huntsman

Prognosentreffer: 3/5

Dass sich beide Schneewittchen-Filme als Oscar-nominiert schimpfen dürfen, klingt irgendwie falsch. Während bei Spieglein Spieglein dank der absurden Kreativität die Nominierung noch sinnig ist, kann der andere Streifen nur von der industrieinternen Liebe zu Colleen Atwood herrühren.

Bester Song:

  • J. Ralph mit "Before my Time“ für Chasing Ice 
  • Walter Murphy und Seth MacFarlane mit "Everybody Needs a Best Friend” für Ted 
  • Mychael Danna und Bombay Jayashri mit “Pi’s Lullaby” für Life of Pi
  • Adele Adkins und Paul Epoworth mit “Skyfall” für Skyfall
  • Claude-Michel Schönberg, Herbert Kretzmer und Alain Boublil mit “Suddenly” aus Les Misérables 

Prognosentreffer: 3/5

Ted? Ted?! TED!!!?

Beste Filmmusik:

  • Anna Karenina, Dario Marianeill
  • Life of Pi, Mychael Danna
  • Lincoln, John Williams
  • Argo, Alexandre Desplat
  • Skyfall, Thomas Newman

Prognosentreffer: 4/5

Erstaunlich, dass sich in diesem heißen Musikjahr Thomas Newman für seine Bond-Musik durchsetzte. Ich gönne es ihm und seiner Filmmusik, trotzdem gräme ich, dass es Hans Zimmer nicht reinschaffte.

Bester Ton:

  • Les Misérables
  • Argo
  • Life of Pi
  • Lincoln
  • Skyfall
Prognosentreffer: 1/5

Schnüff ...

Bester Tonschnitt:
  • Zero Dark Thirty
  • Skyfall
  • Django Unchained
  • Argo
  • Life of Pi
Prognosentreffer: 3/5

Passt.

Bestes Make-Up & Hairstyling:
  • Der Hobbit: Eine unerwartete Reise 
  • Les Miserables
  • Hitchcock
Prognosentreffer: 2/3

Hitchcock < Lincoln < Looper

Beste Effekte:
  • Marvel's The Avengers
  • Life of Pi
  • Snow White & the Huntsman
  • Prometheus
  • Der Hobbit: Eine unerwartete Reise
Prognosentreffer: 4/5

Snow White & the Huntsman, echt jetzt?!

Beste Dokumentation
  • Searching for Sugar Man
  • The Gatekeepers
  • How To Survive a Plague
  • 5 Broken Cameras
  • The Invisible War
Prognosentreffer: 4/5

Bester animierter Kurzfilm
  • Paperman
  • Adam and Dog
  • Fresh Guacamole 
  • Head over Heels 
  • Maggie Simpson in "The Longest Daycare"
Prognosentreffer: 3/5

Paperman ist nominiert, sehr, sehr schön. Ich trau der Academy in dieser Kategorie nämlich schon lange nicht mehr und war leicht nervös, dass er es nicht schafft. Und, wow, Die Simpsons sind nun Oscar-Nominees!

Bester Kurzfilm
  • Death of a Shadow
  • Curfew
  • Asad
  • Buzkashi Boys
  • Henry
Prognosentreffer: 2/5

Bester Doku-Kurzfilm
  • Kings Point
  • Open Heart
  • Inocente
  • Redemption
  • Mondays at Racine
Prognosentreffer: 4/5

Ganz annehmbares Prognosenergebnis, erst recht bei den Überraschungen in den wichtigsten Kategorien. Aber ich sehe Schwarz für meine finale Oscarprognise ...