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Donnerstag, 21. November 2013
Monty Python's Reunion und Gilliams Don Quixote
Die Könige des britischen Humors sind zurück: Am Dienstag geriet die Information an die Öffentlichkeit, dass sich die fünf noch lebenden Mitglieder der unsterblich komischen Monty-Python-Truppe wieder zusammenraufen und einen Reunionauftritt hinlegen, nun, zwei Tage später, wurde diese Information durch eine offizielle Pressekonferenz der Pythons bestätigt. Am 1. Juli 2014 werden die fünf Briten in der Londoner O2-Arena einen Bühnenauftritt absolvieren, bei dem sie neues und altes Material aufführen. Der Ticketverkauf startet am 25. November (und wird meiner Prognose nach sicherlich am selben Tag enden, denn die Karten werden gewiss gut weggehen). Glücklicherweise wird das Special auch im (britischen) Fernsehen übertragen (und eine DVD-Auswertung wird garantiert auch nicht fern sein).
Wie Cleese auf der Pressekonferenz anmerkte, "wollen die Leute unbedingt die alten Kracher wiederhören, die wir in einer äußerst vorhersehbaren Weise nicht mehr machen möchten", außerdem gaben er, Eric Idle, Terry Gilliam, Michael Palin und Terry Jones zu verstehen, dass sie definitiv bloß diesen einen Auftritt planen ... eine Tour aber nicht ausgeschlossen werden darf. Erwartungsgemäß wird es hinsichtlich weiterer gemeinsamer Projekte noch allerhand Hin und Her geben, schließlich sind die Pythons recht wankelmütig und kommen immer nur zeitweise miteinander aus. Oder um den einstigen Produzenten der Gruppe, Martin Lewis, zu zitieren: "Sie sind die ganzen letzten Jahre übereinander hergezogen. Deswegen bin ich eigentlich ein bisschen enttäuscht, dass sie nun wieder zusammen auftreten wollen. Die einzige Hoffnung ist, dass sie sich sofort wieder an die Gurgel gehen, sobald sie mit den Proben anfangen. Das wäre dann wieder wie früher."
Seit Graham Chapmans Tod kam es zu zahlreichen Beinahe-Reunions der Gruppe. Der Kinofilm Der Wind in den Weiden vereinte vier der fünf Pythons (Terry Gilliam saß aus), Planungen für eine selbstironische Fortsetzung von Die Ritter der Kokosnuss wurden von John Cleese über den Haufen geworfen, dieser unterstützte dafür Eric Idles Musical Spamalot, dass die anderen drei Mitglieder eher belächelten. Das Comedy-Konzert Not the Messiah (He's a Very Naughty Boy) dagegen brachte Idle, Jones, Gilliam und Palin zusammen, während nun wieder Cleese mit Abwesenheit glänzte. Der Animationsfilm A Liar's Autobiography: The Untrue Story of Monty Python's Graham Chapman schlussendlich musste ohne Idle auskommen, während Chapman Archiv-Tonaufnahmen zum Dank sein Trickfilm-Ich vertonte.
2014 also nimmt eine Odyssee ihr Ende und die Pythons treten wieder zusammen auf ... und es könnte sein, dass sich eine weitere vermeintlich unendliche Geschichte ihrem Abschluss nähert. Terry Gilliam verriet Coming Soon nämlich, dass er sich schon wieder seinem mittlerweile legendären, unvollendeten Projekt The Man Who Killed Don Quixote widmen möchte. Und dies nur wenige Monate, nachdem er unmissverständlich klar machte, diesen Film für immer aufgegeben zu haben, weil er mittlerweile eh jede größere Idee zum Film in andere Projekte steckte.
Insofern ... wenn das ursprüngliche Konzept in allen anderen Gilliam-Filmen landete, wieso nicht The Man Who Killed Don Quixote als Python-Film reaktivieren? Hm, wie wär's?
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Montag, 13. August 2012
Terry Gilliam sucht den Sinn des Lebens
... und das ohne jegliche Einmischung der Gesellschaft mit beschränkter Hoffnung aka The Crimson Permanent Assurance. Jedenfalls so weit wir bislang ahnen können.
Wie diverse US-Portale heute berichteten, plant Terry Gilliam derzeit, sein 2009 aufgegebenes Sci-Fi-Projekt The Zero Theorem über eine Forschungsreise über unsere Existenz und den Sinn des Lebens (oder dessen Abhandensein) wiederzubeleben und ab Oktober zu drehen. Mit Christoph Waltz hat er auch bereits einen talentierten Schauspieler an der Angel, der eine der Hauptfiguren, das exzentrische Computergenie Qohen Leth, spielen soll.
Wie es sich für Gilliam gehört, sind die Details des Projekts kunstvoll verschroben: Ein virtueller, nur auf einem Computerbildschirm existierender Psychiater, der sich von der Welt abschottende Qohen Leth sowie eine Femme fatale machen sich via Virtuelle-Realität-Anzügen auf eine Reise ins Innere, um ein Theorem über die menschliche Seele aufzuschlüsseln.
Also, mich spricht dieses Kauderwelsch enorm an. Könnte eine technischere, weniger persönliche, dafür aber greifbarere Antwort auf Das Kabinett des Doktor Parnassus werden. Mit einer ordentlichen Dosis Brazil.
Dienstag, 25. Januar 2011
Meine Lieblings-Kinofilme 2010 (Teil II)
Es ist an der Zeit, weitestgehend mit 2010 abzuschließen. Nach der abschreckenden Liste der schlechtesten Kinofilme des Jahres und meinen halbwegs sortierten Gedanken über das Kinojahr 2010, fing ich vor einigen Tagen die Übersicht auf meine Lieblings-Kinofilme 2010 an. Die Top Ten habe ich ganz dreist ausgelassen, nicht zuletzt auch, weil ich mir über die Rangfolge der zehn Spitzenproduktionen der vergangenen zwölf Monate noch einige Gedanken machen musste.
Jetzt bin ich endlich so weit, meine Momentaufnahme spruchreif zu veröffentlichen - also zögere ich es besser nicht weiter hinaus. Schließlich stehen mittlerweile sogar die Oscar-Nominierungen fest!
Hier also meine zehn Lieblingsfilme des Kinojahres 2010!
Da mir im Kinojahr 2010 ein paar vielversprechende Independent-Filme entgangen sind, hätte ich beinahe ein schlechtes Gewissen bekommen, Prince of Persia nun an dieser Stelle über A Serious Man oder Up in the Air zu platzieren. Aber nur beinahe. A Serious Man wird zwar mit mehrfachem Ansehen imer bisser (nicht, weil man ihn dann erst verstünde, sondern weil sein Humor schlichtweg durch Wiederholung an Reiz gewinnt), bloß ist diese Hitliste keine Zukunftsprognose, sondern eine Bestandsaufnahme. Und Up in the Air hatte im Mittelteil ein paar leicht behebbare Hänger. Prince of Persia gab mir als Popcornfilm in seiner Liga mehr, als die zwei genannten Oscar-Kandidaten 2010 in ihrer Kategorie, und deswegen sehe ich nicht ein, mich für diese Entscheidung zu verteidigen. Mit seiner reisewütig machenden Orient-Abenteuerromantik, einem außerordentlich charismatischen Jake Gyllenhaal in der Hauptrolle und einer ebenfalls sehr schmucken Gemma Arterton sowie einem spaßig aufgelegten Alfred Molina ist Prince of Persia ein sehr kurzweiliges Stück Popcornkino geworden, das Bruckheimers Hochglanz-Pomp mit altmodischen Hollywood-Epen vereint. Und der Score von Harry Gregson-Williams wird mit jedem Mal Anhören nicht etwa öde, sondern immer betörender. Wenn Tron: Legacy mit einem vergleichbaren weltweiten Einspielergebnis eine Fortsetzung erhält, wüsste ich nicht, weshalb es keinen zweiten Ausflug nach Bruckheimers Persien geben sollte.
Superhelden sind in unseren Unterhaltungsmedien allgegenwärtig, so dass die Filmwelt nunmehr fast alle Spielarten durchexerziert hat: Ob spaßig wie Iron Man, beschwingt mit angedeuteter Tiefe (Spider-Man) oder grimm, reif und nachdenklich wie Nolans Batman-Filme, in parodistischer Form (Superhero Movie), als schwelgende sowie eigenständige Hommage (Die Unglaublichen) oder als Dekonstruktion (Watchmen), die maskierten Rächer haben schon vieles durchgemacht. Kick-Ass nimmt dieses Spektrum und schmeißt es in einen Mixer - wodurch wir eine extrem kurzweilige, freche, alberne, knallig-bunte und beißend gesellschaftskritische Comicadaption erhalten, die an den Kinokassen leider etwas unter wert lief. Aber der treffend ausgewählte Soundtrack, ein genüsslich übertreibender Nicolas Cage und die hervorragende Chloe Mortez als rotziges und saucooles Hit-Girl werden ihn im kollektiven Nerd-Gedächtnis sturmfest verankern.
Noch vor einem Jahr wäre mir wahrscheinlich selbst im Traum nicht die Idee gekommen, den "Klassenfeind" Dreamworks mit einer derart hohen Platzierung zu ehren. Aber die Disney-Flüchtlinge Dean DeBlois und Chris Sanders (Lilo & Stitch) zauberten mit Drachenzähmen leicht gemacht einen liebevoll ausgearbeiteten Abenteuerfilm über Freundschaft und Identitätsfindung herbei, der sich mit seiner reichhaltig geschaffenen Welt obendrein optimal für das vom Studio so geliebte Geschäft mit Fortsetzungen eignet. Statt Madagascar 6 einen neuen Film über Hicks und Ohnezahn sehen zu dürfen, ist eine ungleich angenehmere Vorstellung. Neben seinen sympatischen Figuren bestach Drachenzähmen leicht gemacht insbesondere durch sein von Kameralegende Roger Deakins unterstütztes, stimmungsvolles und die gesamte Wikingerwelt des Films greifbarer machendes Lichtdesign. Und John Powell schrieb für DeBlois' und Sanders' Dreamworks-Debüt den mit Abstand besten Score seiner bisherigen Karriere - die epochalen schottisch-nordischen Folkloreklänge lassen einen sofort in eine faszinierende, familienfreundliche und trotzdem nicht ungefährliche Welt abtauchen, in der Wikinger Drachen zähmen und vielleicht bald lernen werden, wie man ein Pirat wird...
Edgar Wright drehte mit Shaun of the Dead eine irrwitzige Zombie-Parodie, auf die dann mit Hot Fuzz eine absolut abgefahrene und einfallsreiche Actionparodie folgte. Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt mag zwar keine Parodie sein, verfolgt aber konsequent Wrights exponentielles Wahnwitz-Wachstum. Der knallige, bunte und rasante Geekgasmus von einem Film wäre ein Spitzenanwärter auf den Titel "Bester Videospielfilm aller Zeiten"... entstamme seine Idee nicht einem Comic. Selten (oder gar "Noch nie"?) lehnte sich ein Realfilm so sehr an Videospiel-Dramaturgie einerseits, Comic- und Anime-Ästhetik andererseits an, und war dennoch ansehnlich und unterhaltsam. Scott Pilgrim ist in erster Linie Nerd- und Situationskomik pur, gefolgt von einem großartigen Style, der vermeintlich über die Substanz geht. Aber hier lassen sich, so meine Beobachtung, zu viele von dem feschen Äußeren blenden. Gewiss, die Handlung selbst ist sehr geradlinig und nicht gerade Stoff, der die grauen Zellen überfordert. Doch die den Film durchziehende Symbolik und die von der simplen Geschichte umspannte Thematik bieten durchaus reizvolles Analysematerial. Es ist vielleicht trivial, Liebesproblematik via Videospielmetaphern auszuloten - zumindest ist Scott Pilgrim somit dem Vorwurf der Einfallslosigkeit gefeiht. Denn all jene klassischen und dementsprechend allgemeinhin als anspruchsvoll und intellektuell akzeptierten Liebesmetaphern sind längst überrereizt. Scott Pligrim währenddessen, wird den von der Moderne losgelösten, verstaubten Museumsstereotypen Rätsel aufgeben. Und... was soll's... der Film macht einen Mordsspaß!
Ich mag Ben Affleck. Und seit The Town soviel positive Resonanz und Medienaufmerksamkeit erhielt, wie sie schon Gone Baby Gone verdiente, kann man sich im Internet auch wieder trauen, dies zuzugeben. Als Schauspieler gab er im dramatischen Kriminalthriller / spannenden Sozialkrimi / sozialkritischen Thrillerdrama /whatever zwar nicht seine Karrierebestleistung (dies wäre im dramatischen Fach ungebrochen seine Rolle in Chasing Amy), aber als Drehbuchautor und Regisseur steht Affleck noch großes bevor. Wie er ohne den belehrenden Zeigefinger zu erheben die harsche Realität in zur Kriminalität tendierenden Sozialmilieus aufzeigt, und gleichzeitig stille, freundliche Töne ausbalanciert, die adrenalingeladenen Banküberfälle nahtlos in den sonst etwas gediegeneren Film einwebt, hat echt hohe Klasse. The Town ist feinfühlig und umwerfend zugleich und ich hoffe, dass uns Affleck mit weiteren Filmen auf diesem (oder gerne auch höherem) Qualitätniveau spendiert.
Im Anschluss an seinen vermutlich berühmtesten und kultigsten Film, die Gonzo-Journalismus-Leinwandadaption Fear and Loathing in Las Vegas, verließ den US-amerikanisch-britischen Fantasten Terry Gilliam das Glück. The Man Who Killed Don Quixote war eines der größten Produktionsdebakel aller Zeiten, Brothers Grimm litt unter einem herrischen Harvey Weinstein und wurde äußerst kritisch aufgenommen. Zuletzt ging Gilliam auf die Suche nach seinem inneren Kind, welches sich als kleines und hilflos in einer eingebildeten Welt gefanges Mädchen herausstellte. Das Ergebnis, die Buchadaption Tideland, wurde böse verrissen. Um seine von ansehnlichen Höhen und niederschmetternden Tiefen geprägte Karriere zu verarbeiten, tat sich Gilliam mit seinem früheren Skriptpartner Charles McKeown zusammen, woraufhin sie ins Leere hinein die mehrfach verschlüsselt autobiographisch geprägte, surrealistische Tragikomödie Das Kabinett des Doktor Parnassus entwarfen. In die Filmhistorie ging dieses vor Einfällen beinahe platzende, gleichermaßen melancholisch einer fantasievolleren und den Kuriositäten der Welt aufgeschlossenere Zeit nachtrauernde, wie hoffnungsvolle und die Imagination zelebrierende Gedankenkonstrukt jedoch aufgrund einer Tragödie und ihren den Film (makabererweise?) aufwertenden Folgen ein: Hauptdarsteller Heath Ledger verstarb während der Dreharbeiten, weswegen die mit ihm befreundeten Schauspieler Johnny Depp, Jude Law und Colin Farrell für die verbliebenden Fantasiesequenzen einsprangen. Das Kabinett des Doktor Parnassus besticht mit einer traumgleichen Logik, die dennoch nicht völlig die Narrative übernimmt, so dass die grundlegende Handlung verständlich bleibt, sowie mit einem eingespielten und ambitionierten Ensemble. Eine angemessene Prise Humor, an Ideenreichtum überbordende Ausflüge in die Welt der Vorstellungskraft und eine bei allem Chaospotential fokussiert bleibende Inszenierung machen Das Kabinett des Doktor Parnassus für mich zu einem von Gilliams eindrucksvollsten Werken.
Inception. Intelligentes Kino mit berauschenden Schauwerten und einer wummernd-schwelgerischen Filmmusik. Eine clevere, die Konventionen mehrerer Genres verträumt auf den Kopf stellende, für den konzentrierten Zuschauer einfach zu verfolgende Geschichte, die allerdings nicht zwangsweise auf dem leichtesten Weg zu verstehen ist. Christopher Nolan überlässt uns unserem eigenen Schicksal in seiner im Detail irrealen Traumkonstruktion. Beschränken wir uns allein auf die Ebene des spannenden und Actionthrillers, öffnen wir uns auch der emotional vernarbten Ebene, die nicht bloß unseren Unterhaltungsnerv, sondern auch unser Herz anspricht? Oder trauen wir uns auch auf die intelektuelle Ebene? Denn was viele Cineasten nicht verstehen... vor allem jene die Nolan so lange die Treue hielten, bis er kommerziellen Erfolg verbuchte... und sich nun wieder in den Nischen anderer großer Könner verkriechen, welche bloß leider weniger Vertreter des Durchschnittspublikums verführen...: Anspruchsvolles Kino ist nicht gleichbedeutend mit einer schwer zu verfolgenden Narrative! Man kann ein simples Plotkonzept nehmen ("Mann sucht Hund") und daraus einen dummen Film drehen ("Adam Sandler hat Blähungen, sein Hund läuft ihm weg. Rob Schneider hilf Sandler, den Hund zu suchen. Chaos vorprogrammiert!") oder einen intelligenten Film, dessen oberflächliche Handlung simpel bleibt, der aber so gestaltet ist, dass wir über zahlreiche Themen nachdenken und die Symbolik des Films grübeln dürfen, sofern wir wollen. So ist Inception. Man muss nicht über die Bedeutung der Traumebenen, die Relevanz des Schuldgedanken oder vermeintliche Irrführungen diskutieren. Man kann es aber - und das finde ich wesentlich gehaltvoller, als Filme, nach denen man allein darüber rätselt, was überhaupt die Handlung war.
Dies ist der Grund, weshalb ich so lange gebraucht habe, um meine Top Ten zusammenzustellen: Die Frage "The Social Network oder Inception?" Ich habe lange mit mir gerungen. Inception hat die bessere Musik, die aufregendere Kameraarbeit und natürlich auch das überwältigendere Szenenbild. Aber The Social Network ist straffer erzählt und packt einen mit simpleren Mitteln genauso sehr, wie Nolans Großwerk. Inception erzählt eine sehr gute Idee... sehr gut. The Social Network nimmt das weniger cineastische Thema Facebook und kreiert eine zeitlose Parabel über Freundschaft, Machtgier und Verrat. Ich konnte mich einfach nicht entscheiden, welchen Film ich besser platzieren sollte. Letztlich habe ich mich, wie ihr unschwer sehen könnt, ganz knapp für The Social Network entschieden. Die Figuren in Inception reizen mich ein Stück weit weniger, als die in The Social Network, und er hat eine (wirklich nur ein wenig) reizvollere, ambivalente Atmosphäre. Die Darstellerriege wird bei Filmpreisen leider nicht genug geehrt, dafür scheint sie wohl auch etwas zu jung sein (so manche Jury tendiert ja zu etwas gesetzteren Semestern), denn die mehrdimensionalen Figuren von The Social Network machen aus der potentiell laffen Moral-Lehrstunde eine scharfe Beobachtung ohne simple Antworten. Obwohl, okay, wir können sicher alle einigen, dass Zuckerberg ein charakterliches Arsch ist, Genie hin oder her.
Quentin Tarantinos Lieblingsfilm des Jahres - wer hätte gedacht, dass man das jemals über einen Disney/Pixar-Film sagen könnte? Der Ex-Videothekar ist zwar für seinen facettenreichen Filmgeschmack bekannt, von Softcore über Samuraifilme und Spaghettiwestern hin zu großer Kunst, und dennoch klingt es ungewöhnlich, dass er Toy Story 3 dermaßen wertschätzt. Aber wieso sollte er es auch nicht tun? Lee Unkrich nimmt das Kinopublikum in Toy Story 3 auf eine emotionale Achterbahfahrt mit, von scharfem Wortwitz und überzeichnetem Slapstick zu herzerwärmender Sehnsucht nach unbeschwerten Kindheitstagen, hochspannenden Momenten und herzzerreißender Dramatik, die einen an den Rand seines Sessels zerrt. Sehr selten fiebert man derart mit Leinwandfiguren (noch dazu einem Haufen Spielzeug!) mit, wie in Toy Story 3, einem Film der Erwachsenen gleichviel bietet, wie Kindern. Für Kinder dürfte die emotionale Reise noch aufregender (und womöglich beschwerlicher) sein, als für Erwachsene, da die gruseligen und nervenzerfetzenden Passagen die unverdorbene Jugend noch stärker treffen dürfte, gleichzeitig entfalten die rührenden und herzlicheren Stellen erst ihre volle Wirkung, wenn man wie Andy oder seine Mutter erst ein paar Jährchen mehr hat, auf die man zurückblicken kann. Toy Story 3 ist enorm kurzweilig und nicht auf den Kopf gefallen, denn der fein getarnte Gefägnisausbruchfilm berührt mit seiner toll erzählten Handlung Themen wie das Erwachsenwerden, Trennungen und Freundschaft.
Jetzt bin ich endlich so weit, meine Momentaufnahme spruchreif zu veröffentlichen - also zögere ich es besser nicht weiter hinaus. Schließlich stehen mittlerweile sogar die Oscar-Nominierungen fest!
Hier also meine zehn Lieblingsfilme des Kinojahres 2010!
Platz 10: Prince of Persia - Der Sand der Zeit
Da mir im Kinojahr 2010 ein paar vielversprechende Independent-Filme entgangen sind, hätte ich beinahe ein schlechtes Gewissen bekommen, Prince of Persia nun an dieser Stelle über A Serious Man oder Up in the Air zu platzieren. Aber nur beinahe. A Serious Man wird zwar mit mehrfachem Ansehen imer bisser (nicht, weil man ihn dann erst verstünde, sondern weil sein Humor schlichtweg durch Wiederholung an Reiz gewinnt), bloß ist diese Hitliste keine Zukunftsprognose, sondern eine Bestandsaufnahme. Und Up in the Air hatte im Mittelteil ein paar leicht behebbare Hänger. Prince of Persia gab mir als Popcornfilm in seiner Liga mehr, als die zwei genannten Oscar-Kandidaten 2010 in ihrer Kategorie, und deswegen sehe ich nicht ein, mich für diese Entscheidung zu verteidigen. Mit seiner reisewütig machenden Orient-Abenteuerromantik, einem außerordentlich charismatischen Jake Gyllenhaal in der Hauptrolle und einer ebenfalls sehr schmucken Gemma Arterton sowie einem spaßig aufgelegten Alfred Molina ist Prince of Persia ein sehr kurzweiliges Stück Popcornkino geworden, das Bruckheimers Hochglanz-Pomp mit altmodischen Hollywood-Epen vereint. Und der Score von Harry Gregson-Williams wird mit jedem Mal Anhören nicht etwa öde, sondern immer betörender. Wenn Tron: Legacy mit einem vergleichbaren weltweiten Einspielergebnis eine Fortsetzung erhält, wüsste ich nicht, weshalb es keinen zweiten Ausflug nach Bruckheimers Persien geben sollte.
Platz 9: Kick-Ass
Superhelden sind in unseren Unterhaltungsmedien allgegenwärtig, so dass die Filmwelt nunmehr fast alle Spielarten durchexerziert hat: Ob spaßig wie Iron Man, beschwingt mit angedeuteter Tiefe (Spider-Man) oder grimm, reif und nachdenklich wie Nolans Batman-Filme, in parodistischer Form (Superhero Movie), als schwelgende sowie eigenständige Hommage (Die Unglaublichen) oder als Dekonstruktion (Watchmen), die maskierten Rächer haben schon vieles durchgemacht. Kick-Ass nimmt dieses Spektrum und schmeißt es in einen Mixer - wodurch wir eine extrem kurzweilige, freche, alberne, knallig-bunte und beißend gesellschaftskritische Comicadaption erhalten, die an den Kinokassen leider etwas unter wert lief. Aber der treffend ausgewählte Soundtrack, ein genüsslich übertreibender Nicolas Cage und die hervorragende Chloe Mortez als rotziges und saucooles Hit-Girl werden ihn im kollektiven Nerd-Gedächtnis sturmfest verankern.
Platz 8: Drachenzähmen leicht gemacht
Noch vor einem Jahr wäre mir wahrscheinlich selbst im Traum nicht die Idee gekommen, den "Klassenfeind" Dreamworks mit einer derart hohen Platzierung zu ehren. Aber die Disney-Flüchtlinge Dean DeBlois und Chris Sanders (Lilo & Stitch) zauberten mit Drachenzähmen leicht gemacht einen liebevoll ausgearbeiteten Abenteuerfilm über Freundschaft und Identitätsfindung herbei, der sich mit seiner reichhaltig geschaffenen Welt obendrein optimal für das vom Studio so geliebte Geschäft mit Fortsetzungen eignet. Statt Madagascar 6 einen neuen Film über Hicks und Ohnezahn sehen zu dürfen, ist eine ungleich angenehmere Vorstellung. Neben seinen sympatischen Figuren bestach Drachenzähmen leicht gemacht insbesondere durch sein von Kameralegende Roger Deakins unterstütztes, stimmungsvolles und die gesamte Wikingerwelt des Films greifbarer machendes Lichtdesign. Und John Powell schrieb für DeBlois' und Sanders' Dreamworks-Debüt den mit Abstand besten Score seiner bisherigen Karriere - die epochalen schottisch-nordischen Folkloreklänge lassen einen sofort in eine faszinierende, familienfreundliche und trotzdem nicht ungefährliche Welt abtauchen, in der Wikinger Drachen zähmen und vielleicht bald lernen werden, wie man ein Pirat wird...
Edgar Wright drehte mit Shaun of the Dead eine irrwitzige Zombie-Parodie, auf die dann mit Hot Fuzz eine absolut abgefahrene und einfallsreiche Actionparodie folgte. Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt mag zwar keine Parodie sein, verfolgt aber konsequent Wrights exponentielles Wahnwitz-Wachstum. Der knallige, bunte und rasante Geekgasmus von einem Film wäre ein Spitzenanwärter auf den Titel "Bester Videospielfilm aller Zeiten"... entstamme seine Idee nicht einem Comic. Selten (oder gar "Noch nie"?) lehnte sich ein Realfilm so sehr an Videospiel-Dramaturgie einerseits, Comic- und Anime-Ästhetik andererseits an, und war dennoch ansehnlich und unterhaltsam. Scott Pilgrim ist in erster Linie Nerd- und Situationskomik pur, gefolgt von einem großartigen Style, der vermeintlich über die Substanz geht. Aber hier lassen sich, so meine Beobachtung, zu viele von dem feschen Äußeren blenden. Gewiss, die Handlung selbst ist sehr geradlinig und nicht gerade Stoff, der die grauen Zellen überfordert. Doch die den Film durchziehende Symbolik und die von der simplen Geschichte umspannte Thematik bieten durchaus reizvolles Analysematerial. Es ist vielleicht trivial, Liebesproblematik via Videospielmetaphern auszuloten - zumindest ist Scott Pilgrim somit dem Vorwurf der Einfallslosigkeit gefeiht. Denn all jene klassischen und dementsprechend allgemeinhin als anspruchsvoll und intellektuell akzeptierten Liebesmetaphern sind längst überrereizt. Scott Pligrim währenddessen, wird den von der Moderne losgelösten, verstaubten Museumsstereotypen Rätsel aufgeben. Und... was soll's... der Film macht einen Mordsspaß!
Platz 6: The Town
Ich mag Ben Affleck. Und seit The Town soviel positive Resonanz und Medienaufmerksamkeit erhielt, wie sie schon Gone Baby Gone verdiente, kann man sich im Internet auch wieder trauen, dies zuzugeben. Als Schauspieler gab er im dramatischen Kriminalthriller / spannenden Sozialkrimi / sozialkritischen Thrillerdrama /whatever zwar nicht seine Karrierebestleistung (dies wäre im dramatischen Fach ungebrochen seine Rolle in Chasing Amy), aber als Drehbuchautor und Regisseur steht Affleck noch großes bevor. Wie er ohne den belehrenden Zeigefinger zu erheben die harsche Realität in zur Kriminalität tendierenden Sozialmilieus aufzeigt, und gleichzeitig stille, freundliche Töne ausbalanciert, die adrenalingeladenen Banküberfälle nahtlos in den sonst etwas gediegeneren Film einwebt, hat echt hohe Klasse. The Town ist feinfühlig und umwerfend zugleich und ich hoffe, dass uns Affleck mit weiteren Filmen auf diesem (oder gerne auch höherem) Qualitätniveau spendiert.
Platz 5: Das Kabinett des Doktor Parnassus
Im Anschluss an seinen vermutlich berühmtesten und kultigsten Film, die Gonzo-Journalismus-Leinwandadaption Fear and Loathing in Las Vegas, verließ den US-amerikanisch-britischen Fantasten Terry Gilliam das Glück. The Man Who Killed Don Quixote war eines der größten Produktionsdebakel aller Zeiten, Brothers Grimm litt unter einem herrischen Harvey Weinstein und wurde äußerst kritisch aufgenommen. Zuletzt ging Gilliam auf die Suche nach seinem inneren Kind, welches sich als kleines und hilflos in einer eingebildeten Welt gefanges Mädchen herausstellte. Das Ergebnis, die Buchadaption Tideland, wurde böse verrissen. Um seine von ansehnlichen Höhen und niederschmetternden Tiefen geprägte Karriere zu verarbeiten, tat sich Gilliam mit seinem früheren Skriptpartner Charles McKeown zusammen, woraufhin sie ins Leere hinein die mehrfach verschlüsselt autobiographisch geprägte, surrealistische Tragikomödie Das Kabinett des Doktor Parnassus entwarfen. In die Filmhistorie ging dieses vor Einfällen beinahe platzende, gleichermaßen melancholisch einer fantasievolleren und den Kuriositäten der Welt aufgeschlossenere Zeit nachtrauernde, wie hoffnungsvolle und die Imagination zelebrierende Gedankenkonstrukt jedoch aufgrund einer Tragödie und ihren den Film (makabererweise?) aufwertenden Folgen ein: Hauptdarsteller Heath Ledger verstarb während der Dreharbeiten, weswegen die mit ihm befreundeten Schauspieler Johnny Depp, Jude Law und Colin Farrell für die verbliebenden Fantasiesequenzen einsprangen. Das Kabinett des Doktor Parnassus besticht mit einer traumgleichen Logik, die dennoch nicht völlig die Narrative übernimmt, so dass die grundlegende Handlung verständlich bleibt, sowie mit einem eingespielten und ambitionierten Ensemble. Eine angemessene Prise Humor, an Ideenreichtum überbordende Ausflüge in die Welt der Vorstellungskraft und eine bei allem Chaospotential fokussiert bleibende Inszenierung machen Das Kabinett des Doktor Parnassus für mich zu einem von Gilliams eindrucksvollsten Werken.
Platz 4: Inception
Inception. Intelligentes Kino mit berauschenden Schauwerten und einer wummernd-schwelgerischen Filmmusik. Eine clevere, die Konventionen mehrerer Genres verträumt auf den Kopf stellende, für den konzentrierten Zuschauer einfach zu verfolgende Geschichte, die allerdings nicht zwangsweise auf dem leichtesten Weg zu verstehen ist. Christopher Nolan überlässt uns unserem eigenen Schicksal in seiner im Detail irrealen Traumkonstruktion. Beschränken wir uns allein auf die Ebene des spannenden und Actionthrillers, öffnen wir uns auch der emotional vernarbten Ebene, die nicht bloß unseren Unterhaltungsnerv, sondern auch unser Herz anspricht? Oder trauen wir uns auch auf die intelektuelle Ebene? Denn was viele Cineasten nicht verstehen... vor allem jene die Nolan so lange die Treue hielten, bis er kommerziellen Erfolg verbuchte... und sich nun wieder in den Nischen anderer großer Könner verkriechen, welche bloß leider weniger Vertreter des Durchschnittspublikums verführen...: Anspruchsvolles Kino ist nicht gleichbedeutend mit einer schwer zu verfolgenden Narrative! Man kann ein simples Plotkonzept nehmen ("Mann sucht Hund") und daraus einen dummen Film drehen ("Adam Sandler hat Blähungen, sein Hund läuft ihm weg. Rob Schneider hilf Sandler, den Hund zu suchen. Chaos vorprogrammiert!") oder einen intelligenten Film, dessen oberflächliche Handlung simpel bleibt, der aber so gestaltet ist, dass wir über zahlreiche Themen nachdenken und die Symbolik des Films grübeln dürfen, sofern wir wollen. So ist Inception. Man muss nicht über die Bedeutung der Traumebenen, die Relevanz des Schuldgedanken oder vermeintliche Irrführungen diskutieren. Man kann es aber - und das finde ich wesentlich gehaltvoller, als Filme, nach denen man allein darüber rätselt, was überhaupt die Handlung war.
Platz 3: The Social Network
Dies ist der Grund, weshalb ich so lange gebraucht habe, um meine Top Ten zusammenzustellen: Die Frage "The Social Network oder Inception?" Ich habe lange mit mir gerungen. Inception hat die bessere Musik, die aufregendere Kameraarbeit und natürlich auch das überwältigendere Szenenbild. Aber The Social Network ist straffer erzählt und packt einen mit simpleren Mitteln genauso sehr, wie Nolans Großwerk. Inception erzählt eine sehr gute Idee... sehr gut. The Social Network nimmt das weniger cineastische Thema Facebook und kreiert eine zeitlose Parabel über Freundschaft, Machtgier und Verrat. Ich konnte mich einfach nicht entscheiden, welchen Film ich besser platzieren sollte. Letztlich habe ich mich, wie ihr unschwer sehen könnt, ganz knapp für The Social Network entschieden. Die Figuren in Inception reizen mich ein Stück weit weniger, als die in The Social Network, und er hat eine (wirklich nur ein wenig) reizvollere, ambivalente Atmosphäre. Die Darstellerriege wird bei Filmpreisen leider nicht genug geehrt, dafür scheint sie wohl auch etwas zu jung sein (so manche Jury tendiert ja zu etwas gesetzteren Semestern), denn die mehrdimensionalen Figuren von The Social Network machen aus der potentiell laffen Moral-Lehrstunde eine scharfe Beobachtung ohne simple Antworten. Obwohl, okay, wir können sicher alle einigen, dass Zuckerberg ein charakterliches Arsch ist, Genie hin oder her.
Platz 2: Toy Story 3
Quentin Tarantinos Lieblingsfilm des Jahres - wer hätte gedacht, dass man das jemals über einen Disney/Pixar-Film sagen könnte? Der Ex-Videothekar ist zwar für seinen facettenreichen Filmgeschmack bekannt, von Softcore über Samuraifilme und Spaghettiwestern hin zu großer Kunst, und dennoch klingt es ungewöhnlich, dass er Toy Story 3 dermaßen wertschätzt. Aber wieso sollte er es auch nicht tun? Lee Unkrich nimmt das Kinopublikum in Toy Story 3 auf eine emotionale Achterbahfahrt mit, von scharfem Wortwitz und überzeichnetem Slapstick zu herzerwärmender Sehnsucht nach unbeschwerten Kindheitstagen, hochspannenden Momenten und herzzerreißender Dramatik, die einen an den Rand seines Sessels zerrt. Sehr selten fiebert man derart mit Leinwandfiguren (noch dazu einem Haufen Spielzeug!) mit, wie in Toy Story 3, einem Film der Erwachsenen gleichviel bietet, wie Kindern. Für Kinder dürfte die emotionale Reise noch aufregender (und womöglich beschwerlicher) sein, als für Erwachsene, da die gruseligen und nervenzerfetzenden Passagen die unverdorbene Jugend noch stärker treffen dürfte, gleichzeitig entfalten die rührenden und herzlicheren Stellen erst ihre volle Wirkung, wenn man wie Andy oder seine Mutter erst ein paar Jährchen mehr hat, auf die man zurückblicken kann. Toy Story 3 ist enorm kurzweilig und nicht auf den Kopf gefallen, denn der fein getarnte Gefägnisausbruchfilm berührt mit seiner toll erzählten Handlung Themen wie das Erwachsenwerden, Trennungen und Freundschaft.
Platz 1: Rapunzel
Fast ein Jahrzehnt in der Planungsphase. Der 50. abendfüllende Animationsfilm der Disney-Trickstudios. Die Rückkehr des Hofkomponisten Alan Menken. Eine turbulente Produktionsgeschichte und das Versprechen, die Starre der Computeranimation mit der Wärme und Zartheit der disney'schen Zeichentrickfilme zu unterwandern. Oder, um zum Punkt zu kommen: Alles andere, als mindestens die Silbermedaille für Rapunzel, wäre eine herbe Enttäuschung! Doch Disneys zweiter Versuch in Folge, wieder zu den Wurzeln zurückzukehren, ist mehr als bloß geglückt: In Deutschland ist Rapunzel auf dem besten Wege, Inception von Platz 3 der Jahrescharts zu stürzen, in den USA reichte es für die Produktion der Walt Disney Animation Studios immerhin für die Top 10 (zum ersten Mal Tarzan 1999) und weltweit steht er allein hinter Tarzan, Aladdin und Der König der Löwen. Da der blonden Prinzessin noch einige profitable Märkte bevorstehen, könnte sie sogar bald in die Top 3 aufsteigen. Aber das (zumindest im Rahmen dieses Artikels) entscheidendste ist: All dieser Erfolg kommt vollstens verdient! Rapunzel wird dem Durchschnittspublikum sicherlich als ein gutes Disneymärchen in Erinnerung bleiben, aber für mich als Disneyfan ist es ein lang ersehntes und mit viel Liebe gestaltetes Geschenk. Disney soll keinesfalls wieder die Musicalformel überreizen oder sich allein auf Märchen beschränken, aber wenn gelegentlich solche Glanzstücke wie Rapunzel entstehen, dann geht mir wahrlich das Herz auf. Die Animation ist fantastisch, die künstlerische Gestaltung im besten Sinne märchenhaft und die Figuren haben diesen magischen Disney-Charme, den man einem Nicht-Disneyfan so schwer erklären kann. Zauberhafte Romantik, gesunder Humor und eine fesche Prise Abenteuer verleihen der atemberaubenden Verpackung von Rapunzel einen Inhalt, wie man ihn sich von seinem aufgeweckten Disney-Märchen wünscht und machen Glen Keanes Traumprojekt zu einem Disney-Meilenstein für die Ewigkeit. Soll so viel über die Kreisel aus Inception diskutiert werden, wie man will, soll David Finchers Freundschafts- und Gierparabel mit ihrem den Zeitgeist einfangenden Facebook-Aufhänger doch seine ganzen Preise abräumen und Toy Story 3 als zigster Pixar-Film vom Feuilleton als die Reifewerdung des kindischen Trickfilms gefeiert werden - Walt Disneys Dumbo feiert am 23. Oktober den 70. Jahrestag seiner Uraufführung, und noch freuen sich Kinder und Erwachsene gleichermaßen über die Neuveröffentlichung dieses Films für ihr Heimkino. In 70 Jahren werden Filmhistoriker und Animationsliebhaber in einer Dokumentation erklären, wieso Rapunzel heutzutage so rezipiert wurde und warum er in der Retrospektive so wirkt. Es sei denn natürlich, die Inkas haben recht. Aber für den verfrühten Weltuntergang kann unser Langhaar ja nichts.
Eine ehrenhafte (oder unehrenhafte?) Sonernennung geht an dieser Stelle noch an Knight & Day. Der Agentenactioner mit Tom Cruise und Camerin Diaz gehörte zu den unterhaltsamsten Kinoerlebnissen des vergangenen Jahres. Aber aus unfreiwilligen Gründen. Es stimmt einfach kaum etwas in diesem Regiedesaster, James Mangold verlor jeglichen Fokus und ließ seine Produktion in alle möglichen Richtungen abdriften. Und Tom Cruise gibt, ohne es zu wissen, die beste Tom-Cruise-Parodie aller Zeiten ab. Ich wollte keine unabsichtlich gelungenen Filme in die Hitliste mit einschließen, täte ich es jedoch, wäre er wohl im ersten Teil dieser Hitliste gelandet.
Außerdem habe ich lange überlegt, Tron: Legacy zu berücksichtigen. Doch ich fand es nachvollziehbarer, wenn ich mich am deutschen Kinojahr orientiere. Da das Spektakel aber erst dieses Jahr startet, habe ich es aus der Liste rausgekürzt.
Viel mehr kann ich an dieser Stelle auch nicht mehr über mein Kinojahr 2010 erzählen. Ich kann nur hoffen, dass Disneys Trickstudios, Dreamworks und Illumination Entertainment und Pixar das Niveau halten können, während sich Bruckheimer, Kevin Smith und das Independent-Kino 2011 steigern können. Der Nerdfaktor von 2010 kann sich übrigens gerne auf 2011 übertragen.
Weitere Hitlisten:
Eine ehrenhafte (oder unehrenhafte?) Sonernennung geht an dieser Stelle noch an Knight & Day. Der Agentenactioner mit Tom Cruise und Camerin Diaz gehörte zu den unterhaltsamsten Kinoerlebnissen des vergangenen Jahres. Aber aus unfreiwilligen Gründen. Es stimmt einfach kaum etwas in diesem Regiedesaster, James Mangold verlor jeglichen Fokus und ließ seine Produktion in alle möglichen Richtungen abdriften. Und Tom Cruise gibt, ohne es zu wissen, die beste Tom-Cruise-Parodie aller Zeiten ab. Ich wollte keine unabsichtlich gelungenen Filme in die Hitliste mit einschließen, täte ich es jedoch, wäre er wohl im ersten Teil dieser Hitliste gelandet.
Außerdem habe ich lange überlegt, Tron: Legacy zu berücksichtigen. Doch ich fand es nachvollziehbarer, wenn ich mich am deutschen Kinojahr orientiere. Da das Spektakel aber erst dieses Jahr startet, habe ich es aus der Liste rausgekürzt.
Viel mehr kann ich an dieser Stelle auch nicht mehr über mein Kinojahr 2010 erzählen. Ich kann nur hoffen, dass Disneys Trickstudios, Dreamworks und Illumination Entertainment und Pixar das Niveau halten können, während sich Bruckheimer, Kevin Smith und das Independent-Kino 2011 steigern können. Der Nerdfaktor von 2010 kann sich übrigens gerne auf 2011 übertragen.
Weitere Hitlisten:
- Musikalisches Immergrün - Meine 333 liebsten Disney-Lieder
- Fear and Loathing in Disneyville
- Mehr Nazis braucht man nicht
- Abseits der Attraktionen: Meine Top Ten im Disneyland Paris
- Meine Lieblings-Kinofilme 2010
- Meine Lieblings-Kinofilme 2011 - Teil I
- Meine Lieblings-Kinofilme 2011 - Teil II
- Meine Lieblings-Kinofilme 2011 - Teil III
- Meine 25 Lieblingsfilme 2012 (Teil I)
- Meine 25 Lieblingsfilme 2012 (Teil II)
- Meine 25 Lieblingsfilme 2012 (Teil III)
- Meine 25 Lieblingsfilme 2012 (Das Finale!)
- Meine 30 Lieblingsfilme 2013 (Teil I)
- Meine 30 Lieblingsfilme 2013 (Teil II)
- Meine 30 Lieblingsfilme 2013 (Teil III)
- Meine 30 Lieblingsfilme 2014 (Teil I)
- Meine 30 Lieblingsfilme 2014 (Teil II)
- Meine 30 Lieblingsfilme 2014 (Teil III)
Montag, 6. September 2010
Terry Gilliam bleibt verflucht
Wir erinnern uns: 2000 wollte Terry Gilliam mit The Man Who Killed Don Quixote seine ganz eigene Behandlung der Don Quijote-Thematik auf Film bannen. Zahlreiche Probleme, darunter eine schwerwiegende Verletzung von Jean Rochefort, der Don Quijote spielen sollte, zwangen Gilliam, die Produktion abzubrechen. Die legendäre Katastrophe wurde sogar dokumentiert. Lost in Mancha ist eine Doku, die jeder Interessierte am Filmgeschehen auf seine Prioritätenliste setzen sollte.
Januar 2009 kündigte Gilliam an, es nochmal versuchen zu wollen. Juli 2009 sagte Johnny Depp ab. Im Mai dieses Jahres hieß es, dass Ewan McGregor den für Depp vorgesehenen Part übernimmt und die Finanzierung steht. Jetzt veröffentlichte Variety einen Artikel, in dem Gilliam die Seifenblase erneut platzen lässt. Vor eineinhalb Monaten sei die Finanzierung in sich zusammengefallen. Gilliam selbst sagt, dass dieses Projekt stets etwas sei, auf dass er sich freuen könne und er tatsächlich Angst habe, es irgendwann anzupacken und zu realisieren. Wieso der Finanzplan für den Film kollabierte, wurde nicht bekannt gegeben.
Die unendliche Geschichte geht also weiter...
Januar 2009 kündigte Gilliam an, es nochmal versuchen zu wollen. Juli 2009 sagte Johnny Depp ab. Im Mai dieses Jahres hieß es, dass Ewan McGregor den für Depp vorgesehenen Part übernimmt und die Finanzierung steht. Jetzt veröffentlichte Variety einen Artikel, in dem Gilliam die Seifenblase erneut platzen lässt. Vor eineinhalb Monaten sei die Finanzierung in sich zusammengefallen. Gilliam selbst sagt, dass dieses Projekt stets etwas sei, auf dass er sich freuen könne und er tatsächlich Angst habe, es irgendwann anzupacken und zu realisieren. Wieso der Finanzplan für den Film kollabierte, wurde nicht bekannt gegeben.
Die unendliche Geschichte geht also weiter...
Montag, 17. Mai 2010
Obi-Wan Kenobi, der auf Windmühlen starrt

Vor einigen Monaten sagte Gilliam, er habe seinen neuen Hauptdarstellergefunden, wolle ihn aber noch nicht preisgeben. Dann kamen Stimmen auf, laut denen Gilliams Projekt noch immer in Gefahr sei: Gilliams geheimnisvoller Hauptdarsteller wolle erst zusagen, wenn die Geldgeber zustimmten, die wiederum wollten erst ihr Okay geben, wenn der Hauptdarsteller fest zugesagt hat.
Doch jetzt ist alles im Lot: Ewan McGregor wird für Johnny Depp einspringen und neben Don Quichotte über die Leinwand reiten. Laut Empire stehen Gilliam nun 20 Millionen Dollar zur Verfügung. Ab jetzt heißt es Daumen drücken.
Weiterführende Artikel:
Dienstag, 16. März 2010
Ihr könnt hier nicht drehen, das ist Fledermausland!
Wie Movie Web in einem Interview erfuhr, plant Steve Pink, der Autor von Grosse Point Blank und High Fidelity mit John Cusack, ein Remake von Fear and Loathing in Las Vegas.
Glücklicherweise träumt Pink bloß in den blauen Himmel hinein und hat noch keine konkreten Pläne bezüglich des Remakes. Es fällt mehr in die Kategorie "Ja, sollte ich Mal machen".
Pink, der bereits eine Bühnenproduktion zu Fear and Loathing in Las Vegas auf die Beine stellte, bezeichnet sich als Liebhaber der Hunter-Thompson-Ästhtetik und denkt er (und John Cusack) wüssten, wie man sie am besten umsetzt.
Pink und Cusack hätten außerdem eine Fortsetzung zu Grosse Pointe Blank im Sinn. Ob das nötig wäre und heute noch funktioniert? Ich glaube nicht. Grosse Pointe Blank ist so ein Film, den man am besten alleine stehenlässt.
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Dienstag, 2. Februar 2010
Die Oscar-Nominierungen 2010 - Überraschungen und erwartetes, bunt gemischt

Bevor es los geht: Es sind nicht die überraschendsten Oscars - aber bei weitem auch nicht die ärgerlichsten. Aber seht selbst:
Bester Film
- Avatar (James Cameron & Jon Landau)
- The Blind Side
- District 9 (Carolynne Cunningham & Peter Jackson)
- An Education (Finola Dwyer & Amanda Posey)
- Tödliches Kommando - The Hurt Locker
- Inglourious Basterds (Lawrence Bender)
- Precious (Lee Daniels, Gary Magness & Sarah Siegel-Magness)
- A Serious Man (Joel & Ethan Coen)
- Oben (Jonas Rivera)
- Up in the Air (Daniel Dubiecki, Ivan Reitman & Jason Reitman)
Kommentar: Da sage noch Mal einer, dass sich solche Dinge wie "Hype" oder "Anti-Hype" nicht auf die Academy auswirken. Erhielt Nine noch eine Globe-Nominierung, wurden die Verfechter von Rob Marshalls Musical beim Aufkommen der zahlreichen schlechten Kritiken immer leiser. Und bei den Oscars taucht Nine plötzlich nicht mehr unter den besten Filmen auf...
Doch kommen wir zum wichtigsten: Oben ist nominiert und erhält somit die Ehre, die bereits Ratatouille und Wall•E verdient gehabt hätten. Dass mit Avatar und District 9 gleich zwei Sci-Fi-Filme nominiert sind, hätte vor einem Jahr wohl ebenfalls kaum jemand gedacht.
Beste Regie
- James Cameron für «Avatar»
- Kathryn Bigelow für «Tödliches Kommando - The Hurt Locker»
- Quentin Tarantino für «Inglourious Basterds»
- Lee Daniels für «Precious»
- Jason Reitmann für «Up in the Air»
Kommentar: In Zukunft werden die Leute es wohl nicht weiter lassen können, die fünf Regie-Nominierten als die fünf "echten" Nominierten für den besten Film zu bezeichnen. Wie klassisch dieses Feld wirklich ist, dürfte allerdings lange ausdiskutiert werden. Ein hip-cooler, satirischer und sich mitunter an Schundfilmen bedienender Ex-Videothekar, ein komödiantischer Regisseur und der Macher eines megalomanischen Sci-Fi-Spektakels, das schreit nicht gerade "Oscarklischee".
Bester Schauspieler
- Jeff Bridges für «Crazy Heart»
- George Clooney für «Up in the Air»
- Colin Firth für «A Single Man»
- Morgan Freeman für «Invictus - Unbezwungen»
- Jeremy Renner für «Tödliches Kommando - The Hurt Locker»
Kommentar: Der Dude ist nominiert! Würde ich Kaffee mögen, gäb's darauf einenWhite Russian...
Beste Schauspielerin
- Sandra Bullock für «The Blind Side»
- Helen Mirren für «Ein Russischer Sommer»
- Carey Mulligan für «An Education»
- Gabourey Sidibe für «Precious»
- Meryl Streep für «Julie & Julia»
Kommentar: Mélanie Laurent ist wohl tatsächlich an der Kategorienverwirrung gescheitert. Tarantino selbst behauptete ja in verschiedenen Interviews Mal, dass Brad Pitt / Christoph Waltz / Mélanie Laurent die Hauptrolle seines Films inne habe. Dass die Weinsteins und Universal zudem mitten im Rennen ihren Kurs änderten und Laurent nicht weiter für die beste Nebenrolle, sondern für die beste weibliche Hauptrolle empfahl, wird ihr endgültig das Oscargenick gebrochen haben. Streep indes scheint bald für alles nominiert zu werden.
Bester Nebendarsteller
- Matt Damon für «Invictus - Unbezwungen»
- Woody Harrelson für «The Messenger»
- Christopher Plummer für «Ein Russischer Sommer»
- Stanley Tucci für «In meinem Himmel»
- Christoph Waltz für «Inglourious Basterds»
Kommentar: Da klopf' ich mir auf die Schulter. Voller Prognosenerfolg. Waltz 4 Win!!!
Beste Nebendarstellerin
- Penélope Cruz für «Nine»
- Vera Farmiga für «Up in the Air»
- Maggie Gyllenhaal «Crazy Heart»
- Anna Kendrick für «Up in the Air»
- Mo’Nique für «Precious»
Kommentar: Cruz wird ebenfalls bald für alles nominiert...
Bester Animationsfilm
- Coraline (Henry Selick)
- Der Fantastische Mr. Fox (Wes Anderson)
- Küss den Frosch (John Musker & Ron Clements)
- Brendan und das Geheimnis von Kells (Tomm Moore)
- Oben (Pete Docter)
Kommentar: Europäisches Trickabenteuer ersetzt bei den Oscars fleischige Bällchen. Fein. Da nehme ich den Knick in meiner Prognose dankend an. Wenn Oben nicht gewinnt, sollte jedem klar sein, dass die Stimmberechtigten mit ihrer Stimme Politik betreiben ("wenn ich Oben wähle, der ja schon so gut wie sicher ist, mhh...").
Bestes adaptiertes Drehbuch
- District 9 (Neil Blomkamp & Terri Tatchell)
- An Education (Nick Hornby)
- In the Loop (Jesse Armstrong, Simon Blackwell, Armando Iannucci & Tony Roche)
- Precious (Geoffrey Fletcher)
- Up in the Air (Jason Reitman & Sheldon Turner)
Kommentar: Positive Überraschung mit District 9.
Bestes Originaldrehbuch
- Tödliches Kommando - The Hurt Locker (Mark Boal)
- Inglourious Basterds (Quentin Tarantino)
- The Messenger (Alessandro Camon & Oren Moverman)
- A Serious Man (Joel & Ethan Coen)
- Oben (Bob Peterson, Pete Docter & Tom McCarthy)
Kommentar: Tarantino gegen Pixar gegen die Coens. Saucoole Kategorie, dieses Jahr.
Bestes Szenenbild
- Rick Carter und Robert Stromberg für «Avatar»
- Dave Warren und Anastasia Masario für «Das Kabinett des Doktor Parnassus»
- John Myrhe für «Nine»
- Sarah Greenwood für «Sherlock Holmes»
- Patrice Vermette für «The Young Victoria»
Kommentar: Die Pforten für Anerkennung digitaler Sets sind geöffnet. Und es hat bloß zwei Milliarden Dollar dafür gebraucht! Ich glaube kaum, dass von nun an auch Filme wie Oben oder Ratatouille für das Design nominiert werden, aber rein technisch bestünde da kein gradueller Unterschied. Allein dafür schonmal Danke, Mr. Cameron.
Beste Kamera
- Mauro Fiore für «Avatar»
- Bruno Delbonnes für «Harry Potter und der Halbblut Prinz»
- Barry Ackroyd für «Tödliches Kommando - The Hurt Locker»
- Robert Richardson für «Inglourious Basterds»
- Christian Berger für «Das weiße Band»
Kommentar: Digitale Welten finden den Weg zu den Oscars, Teil Zwei. Außerdem: Ein Hurra für Deutschland und Schwarz-weiß-Fotografie sowie auf Kriegsdramen mit Westernästhetik und Comicsensibilität. Und für diese Vorhersagen ließ ich mich schief angucken...
Beste Kostüme
- Janet Patterson für «Bright Star»
- Cahterine Leterrier für «Coco Chanel - Der Beginn einer Leidenschaft»
- Monique Prudhomme für «Das Kabinett des Doktor Parnassus»
- Colleen Atwood für «Nine»
- Sandy Powell für «The Young Victoria»
Kommentar: Ui, da habe ich aber bei der Vorhersage daneben gegriffen. Parnassus überrascht mich ein wenig (hielt ich für zu abgedreht für diese Kategorie), das Fehlen der Basterds bedauere ich.
Bester Schnitt
- Stephen Rivkin, John Refoua und James Cameron für «Avatar»
- Julian Clarke für «District 9»
- Bob Murawski und Chris Innis für «Tödliches Kommando - The Hurt Locker»
- Sally Menke für «Inglourious Basterds»
- Joe Klotz für «Precious»
Kommentar: Wow, hätte nicht gedacht, dass ich in dieser Kategorie so gut liege. Letztlich haben es hier sogar fünf "Best Picture"-Nominierte hierein geschafft...
Bestes Make-Up
- Aldo Signoretti und Vittorio Sodano für «Il Divo»
- Barney Burman, Mindy Hall und Joel Harlow für «Star Trek»
- Jon Henry Gordon und Jenny Shircore für «The Young Victoria»
Kommentar: Autsch, meine schlechteste Vorhersage dieses Jahr...
Bester Musik
- James Horner für «Avatar»
- Alexandre Desplat für «Der Fantastische Mr. Fox»
- Marco Beltrami und Buck Sanders für «Tödliches Kommando - The Hurt Locker»
- Hans Zimmer für «Sherlock Holmes»
- Michael Giacchino für «Oben»
Kommentar: Hans Zimmer ist zurück! Er musste bloß mal seine weniger exzentrische Seite in etwas anderem, als einer Fortsetzung zeigen. Die Nominierung für Oben freut mich sehr, und dank Desplat haben es trotz Disqualifizierung von Küss den Frosch zwei Animationsfilme ins Rennen geschafft. Bin zufrieden.
Bester Song
- Almost There aus «Küss den Frosch»
- Down in New Orleans aus «Küss den Frosch»
- Loin de Paname aus «Paris 36»
- Take It All aus «Nine»
- The Wary Kind aus «Crazy Heart»
Kommentar: Mist, mist, mist! Ich war kurz davor (I Want To) Come Home aus Everybody's Fine durch (Down in) New Orleans zu ersetzen, wurde dann aber feige und hangelte mich stärker an den Globes entlang... Ich hätte also beinahe diese freudige Überraschung "offiziell" vorhergesehen.
Bester Tonschnitt
- Christopher Boyes und Gwendolyn Yates Whittle für «Avatar»
- Paul N. J. Ottosson für «Tödliches Kommando - The Hurt Locker»
- Wylie Stateman für «Inglourious Basterds»
- Mark Stoeckinger und Alan Rankin für «Star Trek»
- Michael Silvers und Tom Myers für «Oben»
Kommentar: Eigentlich sehr naheliegende Nominierungen. Bin einverstanden.
Bester Ton
- Christopher Boyes, Gary Summers, Andy Nelson und Tony Johnson für «Avatar»
- Paul N. J. Ottosson und Ray Beckett für «Tödliches Kommando - The Hurt Locker»
- Michael Minkler, Tony Lamberti und Mark Ulano für «Inglourious Basterds»
- Anna Behlmer, Andy Nelson und Peter J. Devlin für «Star Trek»
- Greg P. Russell, Gary Summers und Geoffrey Patterson für «Transformers 2»
Kommentar: Und die Pflichtnominierung für einen hohlen Blockbuster geht dieses Jahr an...
Beste visuelle Effekte
- Joe Letteri, Stephen Rosenbaum, Richard Baneham und Andrew R. Jones für «Avatar»
- Dan Kaufman, Peter Muyzers, Robert Habros und Matt Aitken für «District 9»
- Roger Guyett, Russel Earl, Paul Kavanagh und Burt Dalton für «Star Trek»
Kommentar: Hier setzte sich günstige Qualität gegen 2012 durch. Ich bin positiv überrascht.
Bester ausländischer Film
- «Ajami» (Israel)
- «El Secreto de Sus Ojos» (Argentinien)
- «The milk of sorrow» (Peru)
- «Un Prophéte» (Frankreich)
- «Das weiße Band» (Deutschland)
- Burma VJ
- The Cove
- Food, Inc.
- The Most Dangerous Man in America: Daniel Ellsberg and the Pentagon Papers
- Which Way Home
- China’s Unnatural Disaster: The Tears of Sichuan Province
- The Last Campaign of Governor Booth Gardner
- The Last Truck: Closing of a GM Plant
- Music by Prudence
- Rabbit á la Berlin
- French Roast
- Granny O’Grimm’s Sleeping Beauty
- The Lady and the Reaper
- Logorama
- A Matter of Loaf and Death
- The Door
- Instead of Abracadabra
- Kavi
- Miracle Fish
- The New Tenants
- 9 Nominierungen für Avatar - Aufbruch nach Pandora
- 9 Nominierungen für Tödliches Kommando
- 8 Nominierungen für Inglourious Basterds
- 6 Nominierungen für Precious
- 6 Nominierungen für Up in the Air
- 5 Nominierungen für Oben
- 4 Nominierungen für District 9
- 4 Nominierungen für Nine
- 4 Nominierungen für Star Trek
- 3 Nominierungen für An Education
- 3 Nominierungen für Crazy Heart
- 3 Nominierungen für Küss den Frosch
- 3 Nominierungen für Young Victoria
Morgen empfehle ich euch, bei Quotenmeter.de vorbeizuschauen, dort habe ich die Ehre, meine Meinung über die Nominierungen zusammenzufassen!
Freitag, 8. Januar 2010
Das Kabinett des Doktor Parnassus

Gilliam behandelt in seinem neusten Werk, wie ihm seine eigene Sterblichkeit bewusst wurde, ebenso wie die ihn stets ereilenden Produktionsschwierigkeiten und sein sinkender Stern am Kinofirmament. Die Zeiten, in denen Gilliam von anspruchsvollen Kinofans und Filmkritikern gefeiert wurde und man seine fantastischen Ideen aufsaugte, sind längst vergangen und jüngere Filme wie Brothers Grimm oder der passionierte Tideland wurden rüde abgescholten. Unter diesen Eindrücken schuf Gilliam die emotionale und mit originellen Ideen gespickte Geschichte des mehrere Jahrhunderte alten Doktor Parnassus (Christopher Plummer), einem weisen Geschichztenerzähler, der zusammen mit seinem treusten Freund Percy (Verne Troyer) vor langer Zeit die Menschen scharenweise um sich sammelte und auf abenteuerliche, erstaunliche Reisen durch seinen Geist mitnahm, in der heutigen Zeit jedoch als alter Sack in einer als Freakshow verschrieenen Fahrattraktion am Rande der Gesellschaft lebt. Niemand möchte sich mehr mitreißen lassen, die verklärte moderne Gesellschaft hat keine Zeit mehr für Träume und ausschweifende Abstecher in andersartige Welten.
Auch Parnassus' Tochter Valentina (Lily Cole) hat, bei all ihrer Liebe zu ihrem Vater, manche Probleme mit dem Leben als Schaustellerin eines "Imaginariums" und spielt gelegentlich mit dem Gedanken auszubrechen und ein normales, bürgerliches Leben zu beginnen. Dies kommt dem jungen Anton (Andrew Garfield), der ein Auge auf das Doktors Kleinod geworfen hat, nur recht. Zu seinem Leidwesen liest die Zaubertruppe eines Nachts einen mysteriösen Namenlosen (Heath Ledger) auf, der sein Gedächtnis verlor und in dem Parnassus die Rettung für seine Show und seine Tochter sieht, die Gegenstand eines dunklen Pakts zwischen Parnassus und Mr. Nick (Tom Waits) ist.

Mit dieser "Fehlrezeption" kann man allerdings noch gut leben. Wesentlich ärgerlicher finde ich, wie garantiert es ist, dass einige weibliche Zuschauer den Film nicht aus den Gründen liebschätzen werden, die ihm gebühren. Hey, Johnny Depp, Heath Leder, Colin Farrell und Jude Law in ein und der selben Rolle? Willkommen in Sabberhausen...
Schon im Kino hörte ich die schmachtenden, ja sogar lüsternen Kommentare, und wenn es nach dem Kinobessuch heißt, dass der Streifen "suspekt" war und sofort die Diskussion beginnt, welcher der vier wandelnden Frauenträume heißer aussah, dann zeichnet sich der Ruf des Films als Nährboden erotischer Fantasien sehr schnell ab. Wirklich, meine Damen, muss das sein? Sonst keine Qualitäten entdeckt?
Dabei gibt es doch so viele. Vor allem sind sie verhältnismäßig zugänglich. Natürlich ist Terry Gilliam weiterhin kein Mainstream-Filmer, jedoch ist Das Kabinett des Doktor Parnassus weniger verschlossen als Gilliams Vorgängerwerk Tideland, einem ähnlich persönlichen und ambitioniertem Projekt, welches, obgleich es meiner Beobachtung nach weniger tiefschürfend als Parnassus ist, die Brücken zum Publikum radikaler abfackelt und einen größeren Verständniswillen der Zuschauer verlangt. Ein Film für jedermann ist bei Das Kabinett des Doktor Parnassus nicht zu erwarten, allerdings geht Gilliam fairer mit seinem Publikum um und gibt ihm genug Chancen, sich auf diesen anspruchsvollen und psychadelischen Trip einzulassen. Wenn weniger Zuschauer Gefallen daran finden, als an Brazil, 12 Monkeys oder Fear and Loathing in Las Vegas, ist dies mehr seinem melancholisch-deprimierten Grundtenor (der im Kontrast zum energischen Feuerwerk an Einfällen in den Fantasieweltsequenzen steht) und der Fülle an Motiven zu verschulden, als der filmischen Umsetzung oder der ungesunden Selbstverliebtheit, die Tideland für viele schwer verdaulich machte. Die zahlreichen Themen von Doktor Parnassus sind nunmal kein Stoff für einen abgedrehten Kultfilm, den man schnell einlegen kann - aber das will Gilliam auch gar nicht abliefern. Das Kabinett von Doktor Parnassus ist sein bislang anspruchvollster, tiefgreifendster Film und zugleich ein sehr schön anzuschauendes Werk mit einvernehmenden schauspielerischen Leistungen, die die Emotionalität, den Intellekt und die verborgene Schönheit Gilliams Kopfgeburt bündeln und mühelos zum Leinwandleben erwecken, so dass sich die von Gilliam intendierte Wirkung systematisch für den geneigten Zuschauer entfalten kann, vollkommen unabhängig davon, wieviel Denkarbeit er zu leisten gewillt ist. Das Kabinett von Doktor Parnassus funktioniert tadellos als Interpretationsobjekt und gleichermaßen als überwältigendes Beispiel für die menschliche Vorstllungskraft.

Der mysteriöse Neuankömmling des reisenden Kabinetts muss sich den Fokus des Films allerdings mit der Titelfigur teilen, die von Christopher Plummer dramatisch ins Nirgendwo zwischen altersbedingter Lethargie, Resignation und Weltfremde anlegt und trotz, oder gerade wegen, ihrer geminderten Aktivität die wehmütige Stimmung des Films entscheidend prägt.
Ihm gegenüber steht der Sänger Tom Waits, der eine vorzügliche, charismatisch-durchtriebene Inkarnation des Teufel abgibt. Die von Waits und Gilliam gewählte Interpretation des verkörperten Bösen als aalglatter, einen kühlen Kopf bewahrenden Spieler in feinem Anzug und Melone ist einleuchtend simpel und gerade deswegen überraschend und prägnant, man kann einfach nicht genug haben von Waits ergötzlicher Arglist.
Die größte Überraschung des Films ist aber die Leistung Lily Coles. Das eine unschuldige Zerbrechlichkeit ausstrahlende Model mit herzförmigen Gesicht ist wie geschaffen für Filme solcher verschrobener, düster-sentimentalen Träumer wie Terry Gilliam oder Tim Burton. Cole hat diesen gewissen, unantastbaren "Nicht von dieser Welt"-Blick drauf, zugleich verwurzeln sie und Valentinas verständlicher Subplot Das Kabinett des Doktor Parnassus in der Realität. Mit feinfühliger Mimik und zartem Ausdruck gibt sie einen für Ledgers und Andrew Garfields Rolle verführerischen Quell der Unschuld, der seinen Platz in der Geschichte dieses Universums zu finden versucht.
Zwischen den Darstellern und der Regie von Terry Gilliam besteht ein ständiges, funktionierendes Geben und Nehmen. Ohne die ansprechenden Leistungen der Schauspieler wäre Das Kabinett des Doktor Parnassus zweifelsohne nicht so zugänglich und mitreißend, doch wäre der Regisseur Gilliam nicht fähig, das mit Motiven und Einfällen überladene Skript des Autors Gilliam (sowie seines Drehbuchpartners Charles McKeown) für den Zuschauer fassbar umzusetzen und aus der persönlichen Erzählung mit eindrucksvollen Fantasiebildern einen extrovertierten Film mit gefühlvollem Intellekt zu gestalten (statt einen weiteren abgedrehten Film mit introvertierter Geisteshaltung zu veröffentlichen), ließe das gelungene Schauspiel erneut große Teile des Publikums kalt.

Bei seiner Motivfülle kann Das Kabinett des Doktor Parnassus die angerissenen Thematiken nie gänzlich abhandeln, Terry Gilliam beschränkt sich auf einen sehr assoziativen Marsch quer durch seine Gedankengänge, dem Trip durch den Zauberspiegel der klapprigen Bühne hinein in Parnassus Fantasiewelten gleich. Die Unsterblichkeit der Magie, die Macht der Vorstellungskraft und - was bei einem solch veranlagten Film durchaus zu Erstaunen vermag - die Existenzberechtigung des durchschnittlichen und irdischen werden ebenso sehr angerissen, wie das neckische, ewigwährende Spiel zwischen Gut und Böse, die geschichtliche Immanenz des Erzählvorgangs (welchem Gilliam auf sehr originelle Weise eine große Rolle in unserem Leben zuschreibt) oder auch die Auffassung von Moralvorstellungen. Obendrein ist Das Kabinett des Doktor Parnassus eine Parabel über Unschuld, Bauernschläue, Beredsamkeit und Verführung - der Verführung von Wetten, süßer Vorstellungen, verbotener Früchte und der süchtig machenden Imagination.
Möglicherweise mag man vor Sichtung des Films mehr imposante Fantasiesequenzen von irritierender Schönheit erwarten, als Terry Gilliam tatsächlich abliefert. Vor dem Hintergrund dessen, was Gilliam erzählt, ist die Dosis an verstörten, traumtänzerischen Reisen in die Fantasie jedoch genau richtig gewählt. Bekehren wird Terry Gilliam mit Das Kabinett des Doktor Parnassus wohl kaum jemanden, verlorene Jünger sollte er mit seinem jüngsten Gedankenkonstrukt dagegen durchaus wieder um sich versammeln können - ebenso, wie der brillant besetzte Film einige Neugierige anlocken könnte. Und solange sie sich nicht von der abgewrackten Front der Wunderkammer des Terry Gilliam abschrecken lassen und einen Schritt hineinwagen, werden sie mit einem unvergleichlichen Ereignis belohnt. Man muss sich nur unbesorgt verführen lassen.
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Donnerstag, 3. Dezember 2009
Gilliam verriet, wer sein neuer Don Quijote werden soll

Schauspiellegende Duvall (Wer die Nachtigall stört, Der Pate, Apocalypse Now) schob im Gespräch mit Collider der Vorfreude jedoch einen kleinen Riegel vor: Gilliam hat noch nicht genug Geld für die Finanzierung des Projekts zusammen.
Wer weiß, vielleicht spielt Parnassus weltweit genug ein? Schön wär's...
Dienstag, 13. Oktober 2009
Gillam und seine Oscar-Chancen

In einem Interview mit The Daily Telegraph rechnete Gilliam mit der steifen Hollywood-Riege ab und erklärte, dass man in Hollywood erkennen muss, dass dort nur Angst herrsche, und man keinen intelligenten Leuten begegnete. "Die Leute haben Anhst Entscheidungen zu machen oder gar so etwas wie - ich hasse es das Wort "Vision" zu verwenden, aber ihnen allen mangelt es an ihr." In dieser Welt, in der hauptsächlich Filme Oscars gewinnen, die auf den Geschmack der Acadamy abzielen und solch eigensinniges wie die Arbeit Gilliams keine Chance hat, wird er keinen Oscar gewinnen: "Ich werde - das sage ich vorher - nie einen Academy Award bekommen. Und irgendwie mangelt es meinem Leben dadurch an nichts!", resümierte Gilliam im Interview, in dem er auch erklärt wie er Johnny Depp für The Imaginarium of Doctor Parnassus gewinnen konnte. Den Artikel könnt ihr euch hier durchlesen.
Donnerstag, 8. Oktober 2009
Terry Gilliam hat seinen Don Quijote gefunden

Auch Johnny Depp, der damals als die Hauptfigur Toby Grisoni (einem Zeitreisenden aus dem heutigen London) gecastet wurde, steht nicht mehr zur Verfügung. Zeitprobleme.
Dennoch nimmt der neue Anlauf diesen Film zu drehen Gestalt an. Gilliam habe das Drehbuch fertig, das Geld käme zusammen und laut Empire fand er auch seinen neuen Don Quijote.
Verraten möchte Gilliam den Namen des Schauspielers allerdings nicht - ginge es nach ihm würden wir es erst in einem Jahr erfahren.
Mir soll's Recht sein. So lange vergnüge ich mich mit dem Trailer zu Gillaims nächsten Film, Doctor Parnassus...
Montag, 24. August 2009
Disneys Pixar und Gilliam Mega-Verlinkungsstunde!
- Terry Gilliam: Wünscht sich nichts dringlicher, als bei den kreativen Meistern von Pixar arbeiten zu dürfen. Gilliam liebt die Arbeiten des Animationsstudios und verriet vor kurzem bei einem Presseevent, dass er Andrew Stanton auf der WALL•E-Premiere darum bat, ihm bei Pixar einen Platz frei zu halten, so dass er eines Tages, wenn es ihm unmöglich wird weitere Realfilme zu finanzieren, zu Pixar wechseln kann. Gilliam ist nicht der einzige Realfilmer, der gerne bei Pixar arbeiten würde. Vor einigen jahren kamen erste Gerüchte auf, dass Tim Burton sich bereits bei Pixar umsah und eine Kooperation vorbereitete.
Außerdem führte /Film ein ausführliches Interview mit Gilliam, in dem er über die Reaktionen auf den Doctor Parnassus-Trailer spricht (zum Trailer). - San Diego Comic Con: Wann immer man denkt, dass die San Diego Comic Con 2009 aus der Berichterstattung verschwunden ist, taucht ein neues Interview im Internet auf. Lasseter & Miazaki, Clements & Musker sprechen über Küss den Frosch und den Grund, weshalb sie zu Disney zurückkehrten, Kirk Wise spricht über die 3D-Wiederveröffentlichung von Die Schöne & das Biest und schließlich ein kleines Gespräch mit Toy Story 3-Regisseur Lee Unkrich.
- Don Hahn fügt dem aktuellen Mini-Boom an Disney-Dokumentationen (siehe auch The Boys und Walt & El Grupo) einen weiteren beitrag hinzu. Waking Sleeping Beauty erzählt ungewohnt ungeschont die Geschichte des Beinahe-Ruins der Disney-Trickstudios in den 70ern und 80ern und des harten Aufstiegs zurück an die Spitze Hollywoods während der frühen 90er. Mehr über den Film vom Der König der Löwen- und Atlantis-Produzenten findet ihr bei Jim Hill.
- John Carter of Mars: Die britischen Darsteller Samantha Morton, Dominic West und Polly Walkerwerden in Andrew Stantons erstem Realfilm mitspielen. (Quelle: THR)
- George Lucas: überreicht laut Variety in Venedig am 7. September den Goldenen Löwen an die Pixar-Regisseure. Sie erhalten den preis für ihr Lebenswerk (mehr dazu hier).
Samstag, 8. August 2009
"The Imaginarium of Dr. Parnassus" - Der internationale Trailer ist da
Wow... tief in mir hegte ich ja bislang Zweifel, ob The Imaginarium of Doctor Parnassus nicht vielleicht doch ein zu sehr in die pure Schlagkraft des Einfallsreichtums verliebter Flickenteppich werden könnte, aber der Trailer hat mich für's erste davon überzeugt, dass Gilliams neuster Film an Brazil, Twelve Monkeys und Fear and Loathing in Las Vegas anschließen kann (wobei Brothers Grimm und Tideland ja auch schon besser sind, als uns die überwiegende Kritikermeinung weismachen will).
Ich finde es nur etwas unglücklich im Trailer die ursprünglich ausschließlich von Heath Leder verkörperte Hauptfigur Tony in der Gestalt von Johnny Depp "Nothing's permanent. Not even Death" sagen zu lassen.
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Mittwoch, 1. Juli 2009
Gilliam zurück in La Mancha. Ohne Depp?

Überraschend ist allerdings, dass Johnny Depp zögert, sich diesem Projekt erneut hinzugeben: Regisseur und Autor Gilliam gibt Depp zwar das "Erstlingsrecht", sich die für ihn gedachte Rolle anzusehen und anzunehmen (oder eben nicht), doch Depp äußerte im Interview mit Ain't it Cool News bedenken, ob es klug wäre, sich erneut daran zu versuchen.
Gilliam jedenfalls möchte laut diesem Interview im nächsten Frühjahr mit den Dreharbeiten loslegen. Ob mit oder ohne Depp.
Montag, 25. Mai 2009
Erste Kritiken und Clips zu "The Imaginarium of Dr. Parnassus"

Doch die ersten Kritiken deuten darauf hin, dass es auch Gilliams erster von den Kritkern anerkannter Film seit Twelve Monkeys werden könnte - also seit immerhin vierzehn Jahren!
Wer bis zum Kinostart nicht warten möchte, kann sich hier und hier ein paar Clips aus dem Film ansehen.
Donnerstag, 7. Mai 2009
Fotos aus dem Land des Skurrilen

Außerdem gibt es auf der Seite vier Bilder zu Terry Gilliams The Imaginarium of Doctor Parnassus. Zwei davon habe ich hier für euch abgebildet, darunter einen beeindruckenden Blick auf die Titelfigur, den mysteriösen Doctor Parnassus, danach Heath Ledger in seiner letzten Rolle, Tony - welcher ebenfalls von Jude Law, Colin Ferrell und Johnny Depp gespielt wird.


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Sonntag, 18. Januar 2009
Terry Gilliam kämpft wieder gegen Windmühlen

Die Geschichte eines Mannes, der plötzlich in der Geschichte von Don Quixotte landet, sollte 2000 mit Johnny Depp und Jean Rochefort in den Hauptrollen verfilmt werden, doch alles ging schief. Gilliam, der seit Tideland und The Brothers Grimm unerklärlicherweise seinen Kultstatus bei den Cineasten dieser Welt verspielte, begann mit seinem Co-Autor vor kurzem die Arbeit an einer Neufassung des Skripts, welches laut Empire Online kurz vor der Vollendung steht und, so Gilliam, vielleicht einen besseren Film ergibt, weil er sieben zusätzliche Jahre zum reifen hatte.
Sieben? Naja, Gilliam scheint wohl ein paar Jahre ausgelassen zu haben, doch so lange er es endlich schafft seinen Film zu verwirklichen, ist mir das Recht.
Ob Depp weiterhin zur Verfügung steht, ist unbekannt. Da er aber mit Gilliam auch an The Imaginarium of Doctor Parnassus arbeitete und zusammen mit Jude Law und Colin Farrell Heath Ledgers Rolle vervollständigte, halte ich es nicht für ausgeschlossen.
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