Posts mit dem Label John Carter werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label John Carter werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Montag, 20. November 2017

Filmtipps: Fünf zu Unrecht vergessene Disney-Literaturadaptionen

Heute Abend zeigt der Disney Channel eine sehr spannende Ausgabe seiner wundervollen Rankingshow Disney Magic Moments: Es geht um die besten Literaturadaptionen aus dem Hause Disney. Ein reizvolles Thema, bei dem ich mich sehr schwer tun würde, Favoriten zu wählen. Denn was ist überhaupt eine gute Literaturadaption? Ein guter Film, der auf einem Buch basiert? Ein Film, der sich möglichst eng an seiner Vorlage orientiert, ganz gleich, wie filmisch das Umgesetzte dann auch sein mag? Ein gesunder Mittelweg? Wenn ja: Wie sieht denn nun ein gesunder Mittelweg aus? Eher wie der Die drei Musketiere-Realfilm mit Charlie Sheen und Kiefer Sutherland oder eher wie die Muppet-Version der Charles-Dickens-Weihnachtsgeschichte?

Da ich mich gar nicht erst auf diese Debatte einlassen möchte, mag ich euch viel lieber mit einer Filmtipp-Liste auf diese Disney Magic Moments-Folge einstimmen. Ich präsentiere hier in chronologischer Reihenfolge einen Querschnitt fünf nicht genügend gewürdigter Disney-Produktionen, die auf literarischen Werken basieren. Vielleicht mache ich euch so ja Lust, diesen Filmen erstmals eine Chance zu geben oder sie erneut einzulegen?

20.000 Meilen unter dem Meer (1954)

Ein waschechter Disney-Klassiker, den die älteren Disney-Fans zumeist auch mit der ihm gebührenden Innigkeit verehren: Es ist der erste auf US-amerikanischem Boden produzierte fiktionale, reine Disney-Realfilm der Kinogeschichte und zudem ein Meilenstein in Sachen Spezialeffekte. Die abenteuerliche sowie dramatische Adaption des gleichnamigen Jules-Vernes-Romans scheint mir allmählich jedoch in Vergessenheit zu geraten. Prominent platzierte Wiederholungen im Fernsehen sind ein Ding der Vergangenheit und von einer Blu-ray-Veröffentlichung kann man wohl nur noch träumen. Dabei weist dieser Filmklassiker starke Performances von Kirk Douglas und James Mason auf sowie eindrucksvolle Bilder - und da Gore Verbinski in Pirates of the Caribbean - Die Truhe des Todes intensiv auf ihn zurückweist, sollte Disney und seinen jüngeren Fans doch eigentlich daran gelegen sein, das Referenzpuzzle zu vervollständigen, oder?

Dschungel der 1.000 Gefahren (1960)

Ein weiterer Klassiker aus Walt Disneys Schaffenszeit, der sich recht lange dem Prozess des Vergessens verwehrt hat, der nun jedoch, wie ich fürchte, langsam unter den Teppich gekehrt wird: Diese im Original Swiss Family Robinson betitelte Abenteuerkomödie von Pippi Langstrumpfs neueste Streiche-Regisseur Ken Annakin bekam in drei Disney-Parks ein Denkmal in Form eines Baumhauses errichtet und seit rund einem Jahrzehnt ist die Rede von einem Remake. Doch von diesen Randnotizen abgesehen scheint diese Verfilmung eines Johann-David-Wyss-Romans aus der Disney-Fankultur zu entschwinden. Dabei ist es ein farbenfroher, launig gespielter und ansehnlich ausgestatteter Mix aus familiengerechtem Survivalabenteuer und cartooniger Action, wie sie aus einem Donald-Duck-Kurzfilm entflohen sein könnte.

Abenteuer auf Schloß Candleshoe (1977)

Basierend auf dem Roman Christmas auf Candleshoe erzählt dieser Abenteuerspaß mit Helen Hayes und Jodie Foster von vier Waisen, die auf dem Anwesen der verarmten Adelsfrau St. Edmund nach einem Schatz suchen. Charmant gespielt und vor idyllisch-rustikaler Kulisse angesiedelt ist diese Ferienalberei mit einem kecken David Niven in einer wandelbaren Nebenrolle zwar wahrlich kein großes, weltbewegendes Kino. Aber es hat eine eingebaute Gute-Laune-Garantie.

Das Herz einer Amazone (1991)

Kleines, liebenswertes Disney-Kino mit ganz, ganz großen Gefühlen: Basierend auf den Memoiren von Sonora Webster Carver (und Memoiren sind ja auch Literatur, wenngleich keine fiktive...) erzählt dieses herzzerreißende Romantikdrama von einer jungen Frau, die aus ihrem grauenvollen Leben ausbricht und sich während der Großen Depression einer Ausstellertruppe anschließt. Einfühlsam gespielt und für Disney untypisch dramatisch entfaltet dieser gerade einmal 88 Minuten lange Film eine inspirierende, wahre Geschichte. Ja, eine Prise Kitsch ist auch dabei, aber diese ist wohl dosiert. Ein Film zum Dahinschmelzen.

John Carter (2012)

Okay, völlig vergessen dürfte John Carter jetzt noch nicht sein. Aber ich befürchte, dass sich die meisten nur an die galligen Berichte über die finanzielle Fehlleistung dieses Sci-Fi-Abenteuers erinnern, was unfassbar schade ist. Denn mit einem aufwändigen Look, einigen herrlichen Einfällen und einem sehr ambitionierten Storytelling ist dieser Film zweifelsohne ein Paradebeispiel für das verkannte Genre "Kostspielige Disney-Flops, die an der falschen Erwartungshaltung des Publikums gescheitert sind". Andrew Stantons passioniertes Big-Budget-Projekt hat das wahrlich nicht verdient!

So, das waren meine fünf raschen Disney-Filmtipps. Schreibt mir doch in die Kommentare, was ihr von ihnen haltet beziehungsweise, ob ihr sie überhaupt kennt!

Dienstag, 23. Mai 2017

Bias of the Caribbean: The Curse of Disney's Happiness


2016 war ein äußerst seltsames Jahr in der Historie des digitalen Filmdiskurs. Die Diskrepanz zwischen den von Rottentomatoes gelisteten Kritikern und den emsigsten Zirkeln an Social-Media-Filmdiskutanten lag häufig weit auseinander und selten häuften sich derart Filme, wo der Kritikerkonsens dermaßen harsch in Kommentarsektionen zerlegt wurde. Es wurde fast schon zum Online-Running-Gag, und die Reaktionen der DC-Fans, die Warners jüngsten Schub an Verfilmungen mochten, auf die weitestgehend negativen Kritiken sorgten mehrfach für Schlagzeilen. Von der ganzen Ghostbusters-Chose will ich gar nicht erst anfangen ...

2016 wurde auch die (von manchen Leuten tatsächlich ernst gemeinte) Verschwörungstheorie populär, Filmkritiker würden in ihren Urteilen gelenkt. Vor allem Disney würde mit seinen tiefen Taschen dafür sorgen, Kritiker dahin zu schmieren, alles von Marvel toll und ausgewählte Filme der Konkurrenz (vor allem Warner/DC) doof zu finden. Ähnliche "Alles nur eine abgekartete Sache"-Theorien erfreuten sich ebenfalls einer gewissen Beliebtheit.

Keine haltlosen Vorwürfe, lieber Dynamiken nachvollziehen
Enttäuschung durch an den Haaren herbeigezogene Verschwörungstheorien zu kompensieren ist, gelinde gesagt, arm. Und haltlos. Und es hilft niemandem. Es erschwert eher noch das Führen eines Filmdiskurses. Es gibt kein Schmiergeld und es sich einzureden, raubt nur die Möglichkeit, seine Filmpassion weiter auch durch das Genießen spannender Kritiken und Analysen zu verschönern (die man im riesigen Meer des Angebots ja einfach nur finden muss).

Nun nehme ich meine Branche aber nicht einfach auch aus egoistischen Gründen in Schutz. Schließlich widerspreche ich auch oft genug dem Kritikerkonsens. Es ist allen geholfen, von diesem sonderbaren Gedanken wegzukommen, ein hoher Rottentomatoes-Wert ist ein Status, den sich ein Film erarbeiten muss. Und wir müssen davon wegkommen, Kritiken so verbissen hinzunehmen. Natürlich gibt es Fälle, denen anzumerken ist, dass sich da jemand beim Schreiben sehr wichtig genommen hat und versucht, der Leserschaft etwas vorzuschreiben. Meist ist dem aber nicht so. Kritiken sind Einschätzungen, Orientierungshilfen, Diskussionsmotoren. Und als solche auch nicht zwingend in Stein gemeißelt - alteingesessene Publikationen blicken daher auch gerne Mal zurück, wenn ein Kultklassiker anno dazumal von ihnen verrissen oder ein legendärer Flop gefeiert wurde.

Vor allem sind auch Mitglieder des Kritikerzirkels nur Menschen, keine Filmkunstanalyseroboter. Und als solche können wir auch mal von Eigendynamiken oder Kontexten mitgerissen werden. Was auch völlig okay ist. Schließlich schreiben wir ja primär auch für andere Menschen, nicht für irgendwelche Rottentomatoes-Algorithmen - und somit sind die Adressaten von Kritiken ebenfalls Teile von Dynamiken und Kontexten - vor allem aber auch im Idealfall mündig und des selbstständigen Denkens fähig. So dass sie eine negative Kritik auch mal mit einem "Wow, find ich geil!"-Gedanken niederlegen können.

Der Kontext verändert nicht zwingend die Noten, aber sicher die Akustik
Wenn also etwa in unserer modernen Welle an aufwändigen, ambitionierten Superheldenfilmen ein Werk daherkommt, dass eher durchschnittlich ist, dann mag es zwischen den ganzen Genrekollegen enttäuschend sein. Selbst wenn sich das Kinopublikum 1985 noch nach solch einem Film alle Finger geschleckt hätte. Und so passioniert La La Land sein mag, so clever im Einfädeln seiner Referenzen in seine eigene Story, so mitreißend die Songs: Als praktisch ironiefreies Musical, das nicht im Videoclipstil daherkommt und genauso wenig ein Märchen erzählt, ist der Film heute einfach viel erfrischender und andersartiger als es 1950 der Fall gewesen wäre.

Eine ausführliche Kritik kann den Kontext dafür liefern. Und selbst wenn sie es nicht explizit klar macht, so lässt sie vielleicht den Interessenten beim Lesen genug Raum für Selbstrelexion, um zu erkennen: "Ja, Mittelmäßigman ist wirklich nicht schlecht. Er sieht nur im Vergleich zu den restlichen Superheldenfilmen des Jahres eher mies aus." Rottentomatoes hingegen ... kriegt das nicht gebacken und generiert aus den gesammelten Kritiken eine Zahl. Punkt, Ende, Aus.

Verwirrende Meinungsscheren und variierende Erwartungen
Das Abschneiden von Pirates of the Caribbean - Salazars Rache sorgte dieser Tage bei nicht wenigen Filmliebhabern für Verwirrung: Sowohl nach der Preview auf der Branchenexpo als auch nach dem Ende des Social-Media-Embargos war der Konsens sehr positiv. Von einem nötigen frischen Wind war die Rede, der plötzlichen Lust nach weiteren Filmen und einem rundum feinen Abenteuer. Und nun: Mickrige 34 Prozent bei Rottentomatoes. Wie kommt sowas nur zustande? Sind die Kritiker denn alle verrückt geworden?

Nein, das nicht. Rottentomatoes führt nicht über jede einzelne Kritik Buch, die im englischsprachigen Web veröffentlicht wird. Entertainment-Reporter, wie die diversen Leute von Collider, Slashfilm und Co., die zum positiven ersten Reaktionsschub beigetragen haben, werden von Rottentomatoes ignoriert. Und sind eher Teil der Zielgruppe, die solch ein Fantasy-Abenteuer-Komödien-Spektakel loben werden als die etwas diversere Gruppe, die Rottentomatoes berücksichtigt. Hinzu kommt, dass manche einschlägige Portale unterschiedliche Redakteure zur Cinema Con schickten und die Kritik verfassen ließen (auch wenn das Optimismusgefälle schon extrem ist).

Und dann zählt Rottentomatoes halt einfach anders. Weil es unbenotete Kritiken eine Wertung draufpackt. Ich habe mir nach der Pressevorführung im Zug nach Hause in meine Notizen unter anderem geschrieben, dass Salazars Rache allem Humor zum Trotz für Disney-Maßstäbe ein sehr sadistischer, fieser, gemeiner, dreckiger Film ist. Ich finde sowas klasse. Wäre ich rottentomatoesrelevant, könnte das Portal dem Kontext meiner Kritik vielleicht entnehmen, dass die Review bitte als "fresh" zu werten ist, aber bei vielen anderen Kritikern könnte das eher negativ klingen - was dem Pirates of the Caribbean-Zielpublikum schnuppe sein dürfte. Aber es kostet de Film ein paar Prozentpunkte.

Was mich zu einer Feststellung führt: Die (für Rottentomatoes nennenswerten) US-Kritiker scheinen ein ordentliches Problem damit zu haben, wenn ein Film unter der Disney-Flagge segelt, aber gar nicht die muntere, fröhlich-bunte Weltflucht liefert, die sonst mit diesem Namen verbunden wird. Wie viele Kritiken zu Gore Verbinskis Pirates of the Caribbean-Fortsetzungen beinhalteten Variationen von "zu düster", "zu ernst" oder "nicht lustig genug". Dinge, die Gareth Edwards Godzilla, einem Herr der Ringe oder einem Daniel-Craig-Bond von der schreibenden Zunft nicht so leichtsinnig vorgeworfen werden. Oh, aber ein Disney-Seefahrer-Fantasyepos, das hat bitte fluffig, bunt und nett zu sein.

Aber nehmen wir nicht mein Geschwafel für bare Münze. Und schauen auf die Zahlen, die ja als so wichtig erachtet werden.  Nimmt man sich die wenigen Disney-Filme (also astrein, klassisches Disney, nicht Marvel, Star Wars und Co.) mit einem PG-13-Rating, also einer höheren US-Jugendfreigabe als sonst vom Studio gewohnt, zeigt sich ein klares Bild.

Fresh (PG-13):
Fluch der Karibik (2003): 79%
Saving Mr. Banks (2013): 78%
The Finest Hours (2016): 63%

Rotten (PG-13):
Pirates of the Caribbean - Fluch der Karibik 2 (2006): 54%
John Carter (2012): 51%
Pirates of the Caribbean - Am Ende der Welt (2007): 45%
Prince of Persia - Der Sand der Zeit (2010): 36%
Pirates of the Caribbean - Salazars Rache (2017): 34%
Pirates of the Caribbean - Fremde Gezeiten (2011): 32%
Lone Ranger (2013): 31%

Nun werden manche sagen: "Disney macht halt einfach oft miese Filme". Andere werden den einen oder anderen dieser Filme in Schutz nehmen. Und einen Kausalzusammenhang kann ich hiermit nicht belegen, das ist mir klar. Ebenso ist mir bewusst, dass Korrelationen nicht zwangsweise etwas belegen. Interessant finde ich es dennoch: Fluch der Karibik, der für Disney in Sachen "mutigerem" Entertainment als Eisbrecher fungierte (und ironischerweise nicht mit dem Disney-Logo beginnt, sondern es am Ende versteckt) ist "fresh". Saving Mr. Banks, der von der Entstehung eines Disney-Films handelt, steht ebenfalls sehr positiv dar. Und The Finest Hours ... verwirrt mich. Tun wir ihn als Ausnahme ab. Der Rest, alle Piratenepen, die ja laut manchen Kollegen doch bitte einfach nur Komödien sein sollten, Gore Verbinskis zuweilen sehr garstiger Westernritt, die Pirates-Wüstenantwort Prince of Persia und John Carter, der seinen Helden in einer Szene unter einem Berg von Leichen vergräbt ... sie alle sind also schlecht. Schon ein hübscher Zufall.

Vielleicht ist da tatsächlich diese Eigendynamik, die zum Zuge kommt. Die alteingesessenen US-Kritiker rechnen damit, dass Disney ihnen leichten Familienspaß liefert. Dann bekommen sie etwas ganz anderes serviert, und sie reagieren entsprechend darauf. In einer Langkritik kann sich aus diesem Clash zwischen Wunsch und Filmprodukt was spannendes ergeben - oder auch ein Beispiel für voreingenommene Perspektiven, die einem Film die Chance nehmen, gerecht besprochen zu werden. Kommt immer drauf an. Rottentomatoes differenziert da nicht. Und da können noch so viele Social-Media-Vorabkritiken von jüngeren Kritikern, die das "härtere" Disney nicht so verwunderlich finden, Salazars Rache loben. Deswegen muss man aber nicht gleich Sturm laufen und das Gekeile von 2016 im Namen der Piraten fortführen oder seinen Glauben an die Filmkritik aufgeben.

Vielleicht hat aber auch einfach Warner Bros. dieses Mal den größeren Betrag Schmiergeld gezahlt. Das wäre natürlich unerhört ...

Ich verzichte mal darauf, die Ironie zu kennzeichnen. Ich vertraue euch!

Montag, 25. März 2013

Meine 25 Lieblingsfilme 2012 (Teil II)

Der Märzen des Jahres 2013 findet unverhofft schnell sein Ende und wir können bereits erfolgreich auf meine Auswahl der 10 besten Film-Soundtracks 2012, die Oscar-Verleihung und meine Hassfilme 2012 zurückblicken. Aber meine Top 25 der Filme, die 2012 mein Herzen erobert haben, ist weiterhin inkomplett. Manche würden dies als Faulheit betrachten. Ich sehe es als ungezügelte Ehrfurcht. Ich habe nunmal große Schwierigkeiten, meine Lieblinge in eine Rangliste zu zwängen. Doch ich mache Fortschritte ...

Platz 19: Iron Sky (Regie: Timo Vuorensola)

Mond-Nazis greifen die Erde an. Klingt nach Exploitation-Trash oder einem verzweifelten Versuch, auf der Grindhouse-Welle des selbstironischen Retro-Filmmülls mitzuschwimmen. Stattdessen entstand eine überdrehte Komödie, die nach ihrem augenzwinkernden Exploitation-Einstieg völlig unerwartete Wege geht und zu einer dem Popkulturhumor der Web-2.0-Generation angepassten Politsatire voller knalliger Einfälle mutiert. Iron Sky ist bescheuert, aber viel smarter, als eine webfinanzierte Blödelkomödie sein dürfte. Es ist ein Nerdevent von einem Film - und auch wenn er keineswegs in ewige Filmbestenlisten gehört, so macht er mir auch bei wiederholtem Sehen zu viel Spaß, als dass ich ihn von dieser Liste fernhalten könnte.

Platz 18: Chronicle (Regie: Josh Trank)

Was passiert, wenn ein Außenseiter, dem das Unglück an den Fersen haftet und der einen unerträglichen Vater hat, gemeinsam mit zwei anderen Jungs an Superkräften gelangt und die danach aufkeimende Freundschaft auf Band festhält? Nun, die raue Realität lehrte uns, dass Menschen gerne immer und immer wieder auf ihre Lieblingsopfer draufhauen, also darf man sich für einen Superhelden-Found-Footage-Film über einen gepeinigten Jugendlichen keine all zu großen Hoffnungen auf gepflegtes Sozialverhalten machen ... Chronicle ist ein Superheldenfilm, wie man ihn sonst nicht zu sehen bekommt, und ein Paradebeispiel für durchdachte Verwendung des Found-Footage-Ansatzes sowie ein Film, der den Nerv so mancher treffen sollte, die während der Schulzeit auch mal alles andere als rosige Tage erlebten. Das Finale ist leider arg überzogen, weshalb der lebensnahe Subtext leidet, dennoch ist Chronicle ein überraschend starker, resonanter Film und mit seinen gelungenen Tonfallwechseln ungefähr das, was ich von Hancock erwartet hatte.

Platz 17: Skyfall (Regie: Sam Mendes)

Ich habe großen Respekt für die James Bond-Filmreihe übrig, ist sie doch alleiniges Elternteil des spaßigen Agentenkinos und einer der Taufpaten des modernen Blockbusters. Ein Fahnen schwingender Fan des Doppelnullagenten bin ich allerdings nicht, und die ersten beiden Craig-Bonds kamen bei mir trotz großartiger Grundideen nie herausragend weg. Casino Royal zerstörte mit einem elendig lang gezogenen Abschluss zweieinhalb sehr gelungene Akte und Ein Quantum Trost ging in einem Schnittgewitter und zu aufgezogener Action trotz toller Atmosphäre unter. Aber mit Skyfall stieg Craigs Bond in unverhoffte Höhen auf: Die Grundstimmung des Films vereint die düstere, Post-9/11-Blockbuster-Stimmung eines The Dark Knight mit Old-School-Bond-Spaß, sieht dank Kameramann Roger Deakins fantastisch aus und mit Javier Bardem bekam es 007 mit einem seiner stärksten Widersacher zu tun. Großes Unterhaltungskino, was sonst soll man über den Streifen sagen? Leider steigerte er sich in meinen Augen nicht bei wiederholtem Ansehen, sonst wäre vielleicht ein besserer Rang drin.

Platz 16: Dame, König, As, Spion (Regie: Tomas Alfredson)

Nach dem Popcorn-Agenten, kommt nun der Agentenfilm für das geduldige Publikum: George Smiley, ein aufrichtiger und geistig hellwacher Agent im gehobenen Alter, sieht sich mitten im Zeitalter der überdimensionalen Aktenschränke und staubigen Archive mit seinem kniffligsten Fall konfrontiert. Verhöre, nachdenken in verquarzten Zimmern, Aktenwälzen und auf das Stehlen von Akten ersetzen in diesem Agentenfilm Schießereien und Verfolgungen. Gary Oldman begeistert mit einer charakterstarken, coolen Performance, Regisseur Tomas Alfredson zelebriert den 70er-Jahre-Muff und der Fall ist nicht trotz, sondern dank der gelassenen Erzählung enorm spannend.

Platz 15: Gefährten (Regie: Steven Spielberg)

Steven Spielberg hat eine schwer zu verleugnende Neigung zum Kitsch. Nicht all seine Filme fallen dieser Angewohnheit anheim, doch genügend, um dem kommerziellen Regiegott eine sehr sentimentale Ader zuzusprechen, die er mit großem Brimbamborium feiert. Gefährten, die Geschichte des geliebten Pferdes eines Farmersjungen, das als Kriegspferd eingezogen wird und auf wundersame Weise gleich mehrere Stationen des Ersten Weltkrieges mitmacht, macht aus seiner Rührseligkeit nicht eine Sekunde lang ein Geheimnis. Gefährten ist ein lebensbejahendes, liebenswürdiges Gemälde, dass jedoch nicht in reiner Zuckeigkeit versinkt, sondern noch immer eine relativ plausible Geschichte voller interessanter Nebenfiguren erzählt. Die Melodramatik geht eine gesunde Balance mit dem geschichtlichen Hintergrund ein, was vor allem der generell sehr märchenhaften, teils allerdings mit rauer Realität gewürzten Bilder der Kameralegende Janusz Kaminski zu verdanken ist. Gefährten ist wahrlich nicht Spiebergs spaßigster, spannendster oder anspruchsvollster Film, aber visuell wie atmosphärisch ein Anwärter auf seinen schönsten.

Platz 14: John Carter (Regie: Andrew Stanton)

Pinocchio. Fantasia. Tron. Und nun: John Carter. Disney hat eine lange Historie an ambitionierten, ungewöhnlichen Filmen, die trotz passionierter Crew und aufwändigem Marketing (ob gut oder schlecht sei dahingestellt) eine satte Bauchlandung hinlegen. Vergessen werden diese Flops aber nicht. John Carter ist das jüngste Mitglied dieser langen, langen Reihe. Andrew Stantons mit Feuereifer und Herzblut erschaffenes Sci-Fi-Abenteuerepos ging an den Kinokassen baden und teilte die Kritiker. Aber ich sag es euch: Dieser Film wird sich sein Kultpublikum erarbeiten. Zu faszinierend die Mythologie, zu denkwürdig Michael Giacchinos Musik, zu malerisch die Bilder, zu zufriedenstellend das Ende. John Carter ist ein Big-Budget-Flop mit Nachspiel in Sachen Publikumsgunst. Ihr werdet es sehen ...


Siehe auch:

Dienstag, 8. Mai 2012

Die "Avengers" legen die Riege der Kinorekorde in Schutt und Asche

Wir nehmen motherfucking Kurs aus diese motherfucking Kinorekorde!

Möglicherweise habt ihr schon davon gehört: The Avengers hinterläßt gerade dank eines massiven US-Startwochenendes mit einer Mordsgewalt seinen Stempel im Kinogeschichtsbuch. Aber abhängig davon, wann ihr es gehört habt, seid ihr vielleicht gar nicht voll im Bilde. Denn The Avengers kommt beim Kinopublikum derart gut an, dass im Laufe des Wochenendes die Prognosen für das Einspielergebnis mehrmals nach oben korrigiert werden mussten. Zweifelten manche Experten am Samstagmorgen noch am Startrekord, lautete die Frage wenige Stunden später, wie hoch die Marvel-Helden ihn überbieten werden. Sonntagfrüh war sicher, dass die einst undenkbare Grenze von 200 Millionen Dollar fällt. Und erst im weiteren Verlauf des Montags wurde bekannt, dass sie sogar vergleichsweise deutlich fiel:

Sensationelle 207.438.708 Dollar wurden am US-Startwochenende (Freitag bis Sonntag inkl. Mitternachtspreviews) in die Kinokassen gespült, und auf dem Weg dahin stellte The Avengers auch den Rekord für den besten Samstag (69.557.990 $, ca. 18 Mio. vor Spider-Man 3) und den besten Sonntag (57.066.733 $, ca. 14 Mio. vor The Dark Knight) auf. Nur der Rekord für den besten Starttag blieb in den Händen des alten Rekordhalters, nämlich Harry Potter 7.2, der im Gegensatz zu The Avengers auch während der Schulferien startete. Potters letzter Kinofilm hielt auch den Rekord für das beste Wochenende inne, aber der wurde mit einem Plus von 23 Prozent geradezu pulverisiert.

Somit hat The Avengers innerhalb von nur drei Tagen das US-Gesamteinspiel von Der unglaubliche Hulk, Thor und Captain America überholt und weltweit wurden innerhalb von bloß zwölf Tagen sämtliche Filme des "Marvel Cinematic Universe" überrundet. Zu den internationalen Rekorden gehören der zweitbeste Starttag und die drittbeste Startwoche in Australien sowie das beste Startwochenende aller Zeiten in Mexiko, Brasilien, Argentinien, Äquador, Zentralamerika, Peru, Bolivien, Hong Kong, Malaysia, Neu Seeland, den Philippinen und den Vereinigten Arabischen Emiraten. In den USA sorgte The Avengers für Engpässe in den 275 IMAX-Häusern, die schlussendlich über's Wochenenede ausverkauft waren und von denen 110 neue Einnahmerekorde meldeten. Laut Deadline Hollywood besteht das Publikum des Mega-Blockbusters 50/50 aus Kinogängenr über und unter 25 Jahren, zu 60% aus Männern und zu 40% aus Frauen. In den USA wurden zu 52% die 3D-Aufführungen besucht, zu 40% die traditionellen 2D-Aufführungen, zu 8% IMAX und die restlichen vier Prozent gingen an anderweitige Premium-Großbildhäuser.

Nette Randnotiz: Laut THR verhalf The Avengers Disneys kostspieligem (US-)Flop John Carter zu einem gewaltigen Aufschwung von phänomenalen 1.223 Prozent gegenüber der Vorwoche! Grund dafür: Disney programmierte Autokino-Vorstellungen von The Avengers im Doppel mit John Carter, so dass er in den über 150 Autokinos in den Staaten über's Wochenende nochmal 1,5 Millionen Dollar einnahm. Das enttäuschende US-Einspielergebnis beträgt somit rund 70 Millionen gegenüber den mehr als 200 Millionen Dollar im Rest der Welt. Außerdem interessant: Laut Insidekino markiert The Avengers den besten Montag aller Zeiten außerhalb der Ferien sowie den achtbesten gesamt. 

Im Comic-Entwicklungsland Deutschland landete The Avengers nach Besuchern gemessen derweil zum zweiten Mal in Folge hinter American Pie: Das Klassentreffen auf Rang 2 der Kinocharts. Dennoch genügte es, um mit bislang 1,28 Millionen Besuchern jetzt schon der meistbesuchte Film der Avengers-Reihe zu werden.

Samstag, 24. März 2012

Das moderne Kassengift: Schepperndes, geschmiedetes Eisen


John Carter zerrt Disneys Umsatzprognosen nach unten, und auf eine Fortsetzung von Prince of Persia dürfen wir wohl auch noch lange warten. Sofern uns nicht Captain Jack Sparrow entgegen torkelt oder J. R. R. Tolkien die Vorlage verfasst hat, haben es Filme, in denen kämpfende Männer ihr Metall zum Klingen bringen, seit einiger Zeit unfassbar schwer, beim Publikum anzukommen.

Hat etwa Der Herr der Ringe den Schwertfilm gekillt? Die großen Leinwandepen, aus denen früher Kinoträume gesponnen wurden, sind nunmehr nur noch ambitioniert gefilmtes Kassengift. Lassen wir die Zahlen sprechen, ein Meinungsbild darf sich jeder selbst machen:

Die zwei erfolgreichen Reihen:
Der Herr der Ringe I (2001): 871.530.324 Dollar Einnahmen | 93. Mio. Dollar Budget
Der Herr der Ringe II (2002): 926.047.111 Dollar | 94 Mio.
Der Herr der Ringe III (2003): 1.119.929.521 Dollar | 94 Mio.

Fluch der Karibik (2003): 654.264.015 Dollar | 140 Mio.
PotC - Die Truhe des Todes (2006): 1.066.179.725 Dollar | 225 Mio. 
PotC - Am Ende der Welt (2007): 963.420.425 Dollar | 300 Mio.
PotC - Fremde Gezeiten (2011): 1.043.871.802 Dollar | 200 Mio.

Der Rest (im Kino das Budget nicht wieder eingespielt; wird "offiziell" als Erfolg bezeichnet):
Die vier Federn (2002): 29.882.645 Dollar | 35 Mio.
Hidalgo (2004): 108.103.450 Dollar | 100 Mio.
King Arthur (2004): 203.567.857 Dollar | 120 Mio.
Königreich der Himmel (2005): 211.652.051 Dollar | 130 Mio.
Die Chroniken von Narnia I (2005): 745.013.115 Dollar | 180 Mio.
Eragon (2006): 249.488.115 Dollar | 100 Mio.
300 (2007): 456.068.181 Dollar | 65 Mio.
Schwerter des Königs (2007): 13.097.915 Dollar | 60 Mio.
Die Chroniken von Narnia II (2008): 419.665.568 Dollar | 225 Mio.
Robin Hood (2010): 321.669.741 Dollar | 200 Mio.
Prince of Persia (2010): 335.154.643 Dollar | 200 Mio.
Conan, der Barbar (2011): 48.795.021 Dollar | 90 Mio.
Die drei Musketiere 3D (2011): 132.274.484 Dollar | 75 Mio.
John Carter (2012, noch im Kino): 183.433.380 Dollar | 250 Mio.
Alle zusammen: 3.457.866.166 Dollar Einnahmen | 1.830 Mio. Budget
Der Durchschnittsfilm: 246.990.440 Dollar Einnahmen | 130,7 Mio. Budget

Wären da nicht 300 und der erste Narnia-Film, so sähe dieses Bild noch ein gutes Stück deprimierender aus.

Hängt euch bitte nicht an der Terminologie "Schwert" auf, die ich eingangs verwendet habe. Es mag sein, dass gewisse Piraten Degen bevorzugten und der Prinz von Persien Säbel rasseln ließ und einen magischen Dolch in seinem Besitz hielt, doch so kleinlich wollen wir an dieser Stelle nicht sein. Im kollegialen Gespräch mit anderen Kinogängern wird man noch immer von der Schwertchoreographie reden, und ich bezweifle, dass gegebenenfalls jemand in Hollywood sagen wird: "Wenn Säbel floppen, packen wir halt Degen in unser nächstes Epos!"

Empfehlenswerte Artikel:

Montag, 22. August 2011

D23: The Great and Powerful Muppets from Mars


Wer selbst nach dem Trailer noch nicht davon überzeugt ist, dass die Muppets in ihrem kommenden Kinofilm zu alter Form zurückkehren, lässt sich vielleicht von der humorvollen D23-Präsentation des Films umstimmen. Jason Segel, Kermit und Miss Piggy wurden angekündigt, doch als sich der Vorhang öffnete, waren nur Segel und Kermit auf zwei Regiestühlen zu sehen. Die beiden waren fix zu betonen, dass Miss Piggy niemals pünktlich ist. Publikumsrufe wie "Ich liebe dich Kermit!" wurden selbstverständlich sofort mit einem "Ich dich auch erwidert" und Kermit erklärte, dass die Arbeit mit den Co-Stars des Films eine Freude war. Sowohl mit der "wunderschönen wie talentierten Amy Adams" und dem "ebenso talentierten, aber nicht ganz so schönen Jason Segel... nichts für ungut!"

Dann wurden die Clips angekündigt, die einzig und allein eine Schwäche hätten: Miss Piggy käme nicht darin vor. Zum Glück, so Segel, ist sie ja nicht da, weshalb es keinen Ärger zu befürchten gebe. Auf dieses Stichwort hin wurde Miss Piggy mit viel Krawall von einem klassischen US-Chopper in die Halle gefahren. (Quelle: ComingSoon)
Aber nicht nur auf der Bühne waren Segel und die Muppets in bester Form, auch die Clips schienen das Publikum und die US-Blogger sehr zufriedenzustellen. Für viele war die Muppet-Präsentation das Highlight - und das will ja was heißen! Einer der Clips zeigt nahezu die gesamte Muppet-Gang, wie sie zu We Build This City ihr Theater wieder aufräumt. Klingt nach nichts spektakulärem? Tja, den Beschreibungen und Reaktionen nach ist diese Szene voll mit Humor und vielen kleinen typischen Muppet-Charakteristika. Weitere Berichte sprechen davon, dass Jason Segels Skript zwar ganz klar sämtliche Altersgruppen anspricht, aber die nun groß gewordenen Kinder und Jugendliche der 80er Jahre ganz besonders ins Visier nimmt, etwa mit einer Szene, die zeigt, dass Kermits Lebensstil im Höhepunkt der 80er hängen geblieben ist. Wie Jason Segel im Interview mit THR anschneidet, sollen es keine billigen Popkultur-Referenzen sein, sondern Gags, die auch dazu dienen, die Figuren zu charakterisieren. Als riesiger Puppen- und vor allem Muppet-Fan ("Mein Haus ist voller Puppen... deshalb bin ich auch noch immer Single!") nahm er diesen Film halt entsprechend ernst. Und er ist nicht allein: Wie er Collider erzählte, war das Muppet-Set das meistbesuchte seiner Karriere, da einfach alle möglichen Freunde und Bekannte der Beteiligten die Muppets kennenlernen wollten.

Der bereits angekündigte Toy Story-Kurzfilm im Vorprogramm von Die Muppets handelt übrigens davon, wie Buzz Lightyear bei einem Fast-Food-Restaurant vergessen wird. Während er sich mit einigen billigen Happy-Meal-Spielzeugen anfreundet (darunter eine Meerjungfrau, gesprochen von Jane Lynch aus Glee), machen sich Woody und Co. auf, um ihn zu retten.


Natürlich war auch das angeblich 300 Millionen Dollar verschlingende Mammutwerk von Pixars Top-Regisseur Andrew Stanton Teil der D23-Expo. John Carter, laut Disneys eigenen Angaben "nur" eine 250-Millionen-Dollar-Produktion, erhielt durchwachseneres Feedback auf der Expo. Für jede begeisterte Stimme schien es auch einen Zweifler zu geben. Schon der Look des Films entzweite die Geister: Einige sind beeindruckt davon, dass Andrew Stanton eine sehr entsättigte, einheitliche Farbpalette wählte, während andere über die mangelnde Knalligkeit erbost sind. Auch die meisten der CGI-Effekte schienen bislang weder zu begeistern, noch zu enttäuschen, sondern schlichtweg solide zu sein. Aber bis März kann man ja hoffentlich noch einiges retten.

Das Motion-Capturing für Willem Dafoes Figur wurde insgesamt am besten angenommen. Für die Dreharbeiten musste Dafoe drei Fuß hohe Stelzen tragen, damit die Verwandlung in seine Alien-Figur im Computer glaubwürdiger erscheint und damit die Darsteller am Set stets den richtigen Blickwinkel einnehmen, wenn sie mit ihm interagieren. Aus einem ähnlichen Grund wurde am Set auch auf Puppen-Tricktechnik zurückgegriffen, um die vier Arme seiner Figur zu simulieren.

Insgesamt wurden vier Szenen gezeigt, die auf Superhero Hype sehr ausführlich beschrieben werden. Gegenüber den Reportern dieser Website scherzte Andrew Stanton auch, wie lang die Produktionsdauer für dieses Monstrum war: "Ich dachte, Realfilme wären schneller als Animation. Ich war gewohnt, dass Filme bis zu vier Jahre benötigen, was nur ein paar Monate weniger Zeit ist, als ich mit [John Carter] verbracht habe", sagte er über das so weit möglich auf digitale Sets verzichtenden Sci-Fi-Abenteuer.


Der letzte nennenswerte Realfilm, der auf der D23-Expo besprochen wurde, ist Oz: The Great and Powerful, dessen Dreharbeiten erst kürzlich in Detroit begonnen haben. Wie Hauptdarsteller James Franco laut Insidemovies auf der Expo erklärte, beginnt der Film mit einem betrügerischen Straßenzauberer und verführenden Weiberhelden, der während eines Heißluftballontricks von einem Wirbelsturm erfasst und nach Oz transportiert wird. Dort begegnet er den drei Hexen von Oz (Michelle Williams, Mila Kunis, Rachel Weisz) und wird schließlich zum Zauberer von Oz hoch - laut Franco ist dies die einzige Chance seiner Rolle, sich selbst wieder auf den rechten Weg zurückzubringen.

Auf der Expo konnte, da die Dreharbeiten erst vor kurzem angefangen haben, kaum fertiges Filmmaterial gezeigt werden, doch dieses chancierte zwischen Sepia-Tönen und knalligem Technicolor, ganz genau wie dielaut ComingSoon und MovieViral atemberaubende Konzeptzeichnungen. Dieses zeigte unter anderem die smaragdgrünen Hügel von Oz, mit seiner traumartigen Geographie (unmöglich lange Felsformationen und ein elefantenförmiger Berg) sowie der Art-Deco-Architektur der Smaragdstadt. Die güldene Ziegelsteinstraße wurde ebenfalls gezeigt - als ein noch nicht fertig gestellter Weg.

Im März 2013 kommt Sam Raimis kostspieliges Projekt (und somit auch wieder Zach Braff, der eine Nebenrolle übernahm) ins Kino. Und von den paar Dutzend Oz-Projekten, die derzeit in Arbeit sind, bin ich auf dieses am meisten gespannt.

Donnerstag, 11. März 2010

Giacchino komponiert für "John Carter of Mars"

Andrew Stantons John Carter of Mars soll ja kein offizieller Pixar-Film werden, trotz kreativer Einflussnahme des Pixar-Braintrusts. Doch nicht nur sie sorgen für ein klassisches Pixargefühl. Auch der Posten des Komponisten nimmt ein alter Veteran ein: Michael Giacchino, der bislang Brad Birds Pixar-Regiearbeiten Die Unglaublichen und Ratatouille sowie Pete Docters Oben mit Musik versorgte. Für letzteren erhielt er zu Beginn der Woche einen Oscar.

Damit verändert sich für Stanton mit John Carter of Mars nicht bloß das Medium. Die Musik seiner bisherigen Filme schrieb Thomas Newman, der sehr träumerische und ruhige Filmmusik schreibt. Zu John Carter of Mars passt dies natürlich nicht. Der Videospiel- und Action-Serien erfahrene Giacchino hingegen schon. Giacchino hat eine gute musikalische Handschrift, ist sehr wandlungsfähig und beherrscht ruhige und laute Momente gleichermaßen.

Musikalisch dürfte man sich um die Adaption der Burruoghs-Adaption keine Sorgen machen.

(Quelle: MovieScore Magazine)

Samstag, 16. Januar 2010

John Carter of Mars - Der Dreh beginnt

Andrew Stantons erster Realfilm, die Adaption von Edgar Rice Burroughs John Carter of Mars, beginnt endlich mit den Dreharbeiten. Wie man Disneys Pressemeldung entnehmen kann, konnte der Oscar-Preisträger Andrew Stanton (Findet Nemo, Wall•E) den Produktionsdesigner Nathan Crowley (Public Enemies, The Dark Knight, Batman Begins), Kostümdesigner Mayes Rubeo (Avatar, Apocalypto) und Kameramann Daniel Mindel (Star Trek, Mission Impossible III) als Kreativteam um sich scharen.

Zu den Darstellern gehören neben den schon länger bestätigten Taylor Kitsch (X-Men Origins: Wolverine) und Lynn Collins (ebenfalls X-Men Origins: Wolverine) als John Carter und die Kriegerprinzessin Dejah Thoris sowie Willem Dafoe als Marsbewohner Tars Tarkas solch illustre Gesichter wie Thomas Haden Church, Polly Walker, Samantha Morton, Mark Strong, Ciaran Hinds, Dominic West, James Purefoy, Bryan Cranston und Daryl Sabara als Edgar Rice Burroughs.

Weiterführende Artikel:

Montag, 24. August 2009

Disneys Pixar und Gilliam Mega-Verlinkungsstunde!

  • Terry Gilliam: Wünscht sich nichts dringlicher, als bei den kreativen Meistern von Pixar arbeiten zu dürfen. Gilliam liebt die Arbeiten des Animationsstudios und verriet vor kurzem bei einem Presseevent, dass er Andrew Stanton auf der WALL•E-Premiere darum bat, ihm bei Pixar einen Platz frei zu halten, so dass er eines Tages, wenn es ihm unmöglich wird weitere Realfilme zu finanzieren, zu Pixar wechseln kann. Gilliam ist nicht der einzige Realfilmer, der gerne bei Pixar arbeiten würde. Vor einigen jahren kamen erste Gerüchte auf, dass Tim Burton sich bereits bei Pixar umsah und eine Kooperation vorbereitete.
    Außerdem führte /Film ein ausführliches Interview mit Gilliam, in dem er über die Reaktionen auf den Doctor Parnassus-Trailer spricht (zum Trailer).
  • San Diego Comic Con: Wann immer man denkt, dass die San Diego Comic Con 2009 aus der Berichterstattung verschwunden ist, taucht ein neues Interview im Internet auf. Lasseter & Miazaki, Clements & Musker sprechen über Küss den Frosch und den Grund, weshalb sie zu Disney zurückkehrten, Kirk Wise spricht über die 3D-Wiederveröffentlichung von Die Schöne & das Biest und schließlich ein kleines Gespräch mit Toy Story 3-Regisseur Lee Unkrich.
  • Don Hahn fügt dem aktuellen Mini-Boom an Disney-Dokumentationen (siehe auch The Boys und Walt & El Grupo) einen weiteren beitrag hinzu. Waking Sleeping Beauty erzählt ungewohnt ungeschont die Geschichte des Beinahe-Ruins der Disney-Trickstudios in den 70ern und 80ern und des harten Aufstiegs zurück an die Spitze Hollywoods während der frühen 90er. Mehr über den Film vom Der König der Löwen- und Atlantis-Produzenten findet ihr bei Jim Hill.
  • John Carter of Mars: Die britischen Darsteller Samantha Morton, Dominic West und Polly Walkerwerden in Andrew Stantons erstem Realfilm mitspielen. (Quelle: THR)
  • George Lucas: überreicht laut Variety in Venedig am 7. September den Goldenen Löwen an die Pixar-Regisseure. Sie erhalten den preis für ihr Lebenswerk (mehr dazu hier).

Donnerstag, 16. Juli 2009

"John Carter of Mars": Willem Dafoe stößt dazu

Die Castingmeldungen über Pixars und Andrew Stantons (Findet Nemo, WALL•E) Spielfilmdebüt John Carter of Mars gehen endlich wieder weiter:
The Hollywood Reporter meldet, dass Willem Dafoe (Spider-Man, Aviator, Antichrist) in der Adaption von Edgar Rice Burroughs' Sci-Fi-Stoff die Rolle von Tars Tarkas übernehmen wird, einem rauen Marskrieger, der sich mit John Carter zusammenschließt.

Gerüchteweise wird auch Thomas Hayden Church im Film mitspielen, bereits bestätigt wurde das Involvement von Taylor Kitsch und Dejah Thoris. Gedreht wird unter anderem in Utah.

Sonntag, 14. Juni 2009

Thomas Haden Church ebenfalls in "John Carter of Mars"?

Einmal losgetreten, sind die John Carter of Mars-Neuigkeiten nicht mehr aufzuhalten. Gestern wurden die ersten zwei Darsteller des Films bekannt, einen Drehort kennen wir auch schon, und schon fällt der nächste Name: Thomas Haden Church (Spider-Man 3, Sideways) sagt gegenüber Reel Talk, dass er möglicherweise im kommenden Frühling eine "sehr dramatische Rolle" in John Carter of Mars spielen wird.

Unterschrieben ist der Vertrag, so wie man seine Ausdrucksweise verstehen kann, zwar noch nicht, allerdings bezweifle ich, dass Church ein Wackelkandidat ist, und jetzt einfach Mal so über seine eventuelle Rolle spricht.

Samstag, 13. Juni 2009

Hossa! Die ersten zwei bestätigten Darsteller für "John Carter of Mars"!

Dieser Tag musste irgendwann kommen, doch vorbereitet war ich darauf nicht wirklich. Andrew Stantons John Carter of Mars wird nun endlich greifbarer, denn die ersten zwie Schauspieler wurden bekannt gegeben!

The Hollywood Reporter meldet, dass die Darstellerin von Silverfox in X-Men Origins: Wolverine die Thronanwärterin Dejah Thoris spielen wird, während der Kanadier Taylor Kitsch (Gambit in Wolverine) die Titelrolle übernimmt.

Da ich Wolverine nicht gesehen habe, kann ich über die jüngsten Rollen der zwei Darsteller nichts sagen, jedoch bin ich froh über jede Neuigkeit, die es zu diesem Film gibt - langsam wird alles real...

Freitag, 12. Juni 2009

"John Carter of Mars" zieht es nach Utah

Andrew Stantons (Findet Nemo, WALL•E) Realfilmdebüt John Carter of Mars hat eine neue Drehstätte: Wie /Film meldet, wird Stanton seine Adaption des ersten John Carter-Romans A Princess of Mars im November nach Utah ziehen lassen, um dort einen 28 Millionen teuren, sieben monatigen Dreh zu bewerkstelligen. Die Produktion wird über 400 Leute Vollzeit beschäftigen.

/Film meldet außerdem, dass Tom Cruise Interesse daran hatte, zum möglichen neuen Disney-Kinofranchise dazuzustoßen.

Mehr zum Film:

Donnerstag, 16. April 2009

Drehbuchrevision für John Carter

Moviegod.de meldet, dass der Pulitzerpreisträger Michael Chabon das Drehbuch für Andrew Stantons Realfilm John Carter of Mars umschreiben soll. Andrew Stanton und Co-Autor Mark Andrews haben bereits ein sehr gutes Drehbuch geschrieben, und Chabon (der auch an Spider-Man 2 mitwirkte) soll einige Revisionen miteinarbeiten, um es noch weiter zu verbessern.

Mehr zum Film:

Freitag, 6. Februar 2009

Pixar-Interview-Double-Feature: Top Interviews mit Bird und Stanton online

Brad Bird, der Regisseur von Der Gigant aus dem All, Die Unglaublichen und Ratatouille, werkelt seit längerem hinter verschlossenen Türen an seinem nächsten Projekt: 1906, einer bei Pixar entwickelten Realfilm-Koproduktion von Walt Disney Pictures und Warner Bros.

Allein diese Infos weckte bei Disney- und Pixarfans Neugierde. Ein Interview mit Latino Review heizt die Vorfreude über den im von einem schweren Erdbeben heimgesuchten San Francisco des Jahres 1906 angesiedelten Realfilm weiter an:
Bird beschreibt ihn als romantischen, epischen Kriminalfilm mit jeder Menge Action. Das Skript ist noch nicht komplett, die Locationsuche dagegen ist bereits im Gange. Bird sagt, er habe noch keine Castingwünsche, allerdings hätten einige viel versprechende Leute schon Interesse an dem Film geäußert.
Bird möchte laut dem Interview mit Latino Review keinesfalls der Animation den Rücken kehren, seine Wunschprojekte seien halb animiert und halb Realfilme. Für ihn ginge es hauptsächlich ums Filmemachen an sich.
Sowohl Lasseter als auch Andrew Stanton hätten ihm bereits Feedback für 1906 gegeben, Pixar würde den Film generell beeinflussen da er dort entwickelt wird. Weil Pixar aber eine andere Art von Filmen macht (wahrscheinlich spielt Bird auf das Realfilmmedium und vielleicht auch "härteren" Inhalt an), wird er kein Pixarfilm im eigentlichen Sinn sein.

Außerdem verriet Bird, dass die Pre-Produktion an Toy Story 3 fertig sei, und sich die Animatoren für ein paar Wochen von der Arbeit an Oben erholen, bevor sie anfangen Toy Story 3 zu animieren.

Während Bird mit seinem Interview zum ersten Mal seit längerem ein ausführliches Gespräch führte, leistet Andrew Stanton momentan einen wahren Interviewmarathon ab. /Film entdeckte ein ganz besonders sehenswertes: Ein 37-minütiges Videointerview, in dem er über das Abhandenseins eines Pixar internens Wettbewerbs, wer der nettere Kerl sei plaudert oder auch verrät, was seiner Meinung nach die Geheminise von Pixars Erfolgssträhne seien: Der Standort (sie sind nicht in LA) und das damit verbundene Gefühl, die Filmarbeit sei ein Privileg, ein Geschenk, sowie die "seltsame Balance" zwischen der Vision eines einzelnen Filmemachers und der Offenheit dieses Anführers gegenüber dem kompletten Team und dessen Ideen. Sowie letztlich: Das wichtigste sind die Entscheidungen, die einen Film unterstützen. Nicht die, die einen Filmemacher, einen Markennamen oder das Studio selbst unterstützen, sondern die für den Film nötigen Entscheidungen.
Später wird auch der Kinderfilmruf von Animationsfilmen besprochen und der Drehstart für John Carter anvisiert. Also: Reinschauen, reinschauen, reinschauen!

Siehe auch:

Montag, 26. Januar 2009

Ein paar kleinere "John Carter"-Updates


Es ist nichts weltbewegendes, aber AICN hat ein paar Neuigkeiten und Ergänzungen zu den bislang bekannten Informationen über John Carter of Mars:
  • Andrew Stanton über das Projekt: “It is huge, it is exciting, it scares the crap out of me. It’s either going to make me or break me.”
  • Nicht nur Andrew Stanton wird für diesen Film zu Disney "wechseln", er wird auch sein komplettes Kreativteam mitnehmen.
  • Statt eines stilisierten Designs wird der John Carter-Film sehr realistisch sein, da sich Star Wars und viele andere Sci-Fi-Filme so sehr an John Carter bedienten, dass in Stantons Augen eine solche Version nicht mehr funktionieren würde. Stattdessen will er nun eine beeindruckend realistisch aussehende Fassung drehen.
  • Er möchte keinen 3D-Film daraus machen, rechnet aber damit von Disney dazu gezwungen zu werden.
  • Die Figur von John Carter wird ein Soldat des Bürgerkriegs bleiben, so wie in der Vorlage.

Wie gesagt, es sind keine großen Neuigkeiten, aber immerhin etwas. Dass Stanton sein Team mitnimmt ist definitiv erfreulich, ebenso wie die Vorlagentreue. Und was die 3D-Sache angeht, hoffe ich für Stanton, dass er sich durchsetzen kann. Ansonsten werde ich den Film zuerst in 2D sehen, um seiner Vision treu zu bleiben.

Dienstag, 13. Januar 2009

"John Carter of Mars": Das Casting für den Realfilm beginnt

Seit Februar 2007 tuscheln Insider darüber, dass Disney eine Adaption der John Carter of Mars-Reihe plant. Hieß es anfangs noch, es solle ein mehrteiliges Sci-Fi-Kinofranchise von Disney werden, begannen kurz danach Gerüchte darüber, dass sich Pixar diesem Projekt annehmen würde.
Gegen Ende 2007 kristallisierte sich heraus, dass Pixar wohl eine Spielfilmadaption dieses Stoffes aus der Feder von Tarzan-Autor Edgar Rice Burroughs plant, und dass Findet Nemo-Regisseur Andrew Stanton die Leitung an diesem projekt übernimmt.

Eine offizielle Bestätigung gab es jedoch bislang nie, in Interviews drucksten Pixarmitarbeiter herum. Gegenüber SciFi plauderte Stanton nun erstmals aus dem Nähkästchen, und ihr Fanboys da draußen dürft langsam den Champagner kühlstellen und euch ein Zelt besorgen, um vor Kartenverkaufsstart am Kino übernachten zu können. Denn diese Neuigkeiten sind extrem vielversprechend:

Die künstlerischen Aspekte des Films befänden sich laut dem Genie, das uns bereits WALL•E brachte, schon in der Vorproduktionsphase, während er anfängt Darsteller zu casten und einen neuen Storyentwurf zu entwickeln.
Ja, er sprach von Darstellern, denn Pixar scheint die Versuche, diese Information länger geheim zu halten, aufzugeben. "Ich denke, dass [Realfilm] der einzige Weg ist. Ich mein, [in John Carter] sind so viele Kreaturen und Charaktere, dass die Hälfte des Films so oder so am Computer animiert wird, egal ob man es so haben will. [...] Aber es wird alles sehr echt wirken. Die ganze Sache wird sich sehr, sehr glaubwürdig anfühlen.", versprach Stanton, der sich schon lange eine Verfilmung der Vorlage wünschte und alle bisherigen Versuche gebannt verfolgte.

Entgegen früherer Spekulationen betreten die Pixar Animation Studios hiermit jedoch nicht das Realfilm-Terrain: "Es wird bei Disney gemacht, und ich werde sozusagen ausgeliehen.", erklärt Stanton die Situation. Pixars Präsident Ed Catmull sagte August 2008 bereits, dass sein Studio keine Spezialeffektfirma oder ein Spielfilmstudio sein wird, eine Aussage die angesichts der Ankündigung zweier Spielfilmprojekte (das andere wird angeblich Brad Birds Katastrophenfilm 1906) anfangs noch unlogisch wirkte, nun aber Sinn ergibt.

"Wir sind keine Puristen bei Pixar, aber es ist eine Marke, der man das Vertrauen gibt, dass sie für jedes Alter geeignet ist. Diese Geschichte von John Carter wird aber kein Film für jedes Alter sein.", so der Regisseur, der sich sicher ist, dass sein auf circa 120 Minuten Laufzeit ausgelegter Film eine "PG-13"-Freigabe erhalten wird.

Die bislang einzigen Disney-Filme mit dieser Freigabe waren alle drei Teile der Pirates of the Caribbean-Trilogie, Stanton fasst für John Carter of Mars einen Starttermin im Jahr 2012 ins Auge.

Weiterführende Artikel:

Samstag, 27. September 2008

Kleines Update über "John Carter of Mars"

Nachdem Andrew Stantons WALL•E endlich auch in Deutschland gestartet ist, fällt das Scheinwerferlicht langsam aber sicher auf sein nächstes Projekt, die Adaption der Sci-Fi-Reihe John Carter of Mars aus der Feder des Tarzan-Erfinders Edgar Rice Burroughs.
Das Drehbuch zum Film verfasst Stanton zusammen mit dem Storyboard-Zeichner Mark Andrews, der die Regie bei One Man Band und dem Pixar University-Kurzspielfilm Violet führte und auch an Die Unglaublichen, Cars und Ratatouille beteiligt war.

Pixar-Manager Jim Morris verriet gegenüber Sci-Fi.com, dass man sich von den Konzeptzeichnungen und visuellen Ideen der bisherigen Versuchen, John Carter of Mars zu adaptieren, distanzieren wird. Die meisten der vorrangegangenen Adaptionen wollten eine "Deco-esque" Welt im Stil von Frank Frazetta erschaffen, was in Augen des Managers veraltet und starr wirkt. Deshalb versuche man bei der Produktion des Filmes eine passendere, modernere Optik zu finden. Einer 3D-Version wäre Morris abgeneigt, womit er gegen den derzeitigen Hollywood-Trend schwimmt.

Die Gerüchte, John Carter of Mars wäre eine Mischform aus Spiel- und Computeranimationsfilm wollte Morris gegenüber Sci-Fi.com nicht weiter kommentieren. Derzeit experimentiere man mit verschiedenen Darstellungsformen und es sei noch zu früh sich auf etwas festzulegen.
Ausgeschlossen ist ein Spielfilm demnach noch nicht. Vielleicht wird es aber auch etwas ganz unerwartetes.

Wie wäre es mit Scherenschnitt-Animation?

Donnerstag, 14. August 2008

Catmull über Pixars Spielfilm-Zukunft


Wie einige von euch sicherlich wissen, wird seit einiger Zeit darüber spekuliert, dass sich Pixar verstärkt in Richtung Spielfilme orientiert. Ob Brad Birds nächster Film 1906 über das Erdbeben in San Francisco oder Andrew Stantons John Carter of Mars, gleich zwei neue Projekte von Pixars Schwergewichten sollen gänzlich oder zum Teil mit Darstellern gedreht werden. Und die Pixar University veröffentlichte letztes Jahr mit Violet bereits einen Spiel-Kurzfilm.
Ed Catmull, Präsident der Walt Disney Animation Studios und der Pixar Animation Studios, äußerte sich nun auf der SIGGRAPH 2008 über Pixars Zukunft.

Wie AWN meldet, räumt Catmull zwar ein, dass Pixar derzeit an zwei Spielfilm-Projekten arbeitet (dies ist das erste offizielle Statement eines hohen Pixar-Mitarbeiterss über diesen umstand), doch dies bedeute nicht, dass Pixar ein Spielfilm- und/oder Special-Effect-Studio werden möchte:

"We've got two projects coming where there's a live action element. But our view is not that we're trying to diversify; it's more that we've got a creative vision to try something different, and we want to support that vision. Whether or not it goes beyond that we don't know, but we don't want to turn Pixar into a live action studio. In fact, the intent is that the special effects will not be done at Pixar. And the reason, to be perfectly candid, is that the special effects studios out there are really good and very efficient. We do animated features, but what they do with effects is a very different thing. We are not trying to become a special effects company."

Catmulls Aussage ist zugegebenermaßen auch ein wenig verwirrend, aber in einem Punkt schafft sie zumindest Klarheit: Pixar wird vornehmlich ein Animationsstudio bleiben - so wie wir es kennen. Allerdings scheint dies keine festzementierte Regel zu sein, und ab und an dürfen dann Leute wie Bird und Stanton eine "richtige" Kamera in die Hand nehmen.

Montag, 17. März 2008

Die drei kleinen Linkchen und die große, böse Eigenwerbung



  • Jim Hill informiert heute die interessierten Leser über die möglicherweise bald endende Zukunft der Narnia-Reihe und über das John Carter of Mars-Franchise.