Mittwoch, 9. Dezember 2009

Die Zehn-Satz-Rezension zu "Die Muppets: Briefe an den Weihnachtsmann"


  1. Im Weihnachts-Fernsehspecial Die Muppets: Briefe an den Weihnachtsmann aus dem Jahr 2008 folgen wir Kermit, Gonzo, Fozzie, Rizzo und Pepe auf ihre Reise zum Nordpol, um dort dem Weihnachtsmann drei an ihn adressierte Briefe abzugeben, die sie nicht rechtzeitig zur Post bringen konnten.
  2. Weihnachtsfilme mit den Muppets haben mittlerweile Tradition, neben dem allseits beliebten Kinofilm Die Muppets Weihnachtsgeschichte existieren bereits mehrere für's Fernsehen gedrehte Specials, zu letzt der lose auf Ist das Leben nicht schön? basierende, von der Kritik mittelmäßig aufgenommene It's a Very Merry Muppet Christmas Movie (ebenfalls für NBC).
  3. Seit Disney die Rechte an den Muppets hält, versuchte man bislang erfolglos abseits des Internets und der Themenparks eine gelungene Verwendung für die Muppets zu finden, mehrere Konzepte für Fernsehserien verstaubten in den Archiven ABCs und die Idee, die Muppets in halbstündigen Specials namens Studio DC Almost Live mit Disney-Channel-Stars zu kombinieren fand nur vereinzelt Freunde, während der Fernsehfilm Muppets - Der Zauberer von Oz von 2005 sogar als mittlere Katastrophe gehandelt wurde (einen Ruf, den er sich, mit Ausnahme einiger weniger Gags, redlich verdient hat).
  4. Bevor Disney mit Hilfe des lebenslangen Muppet-Fans Jason Segel die Puppen endlich wieder ins Kino bringt, hoffentlich auch wieder in alter Form, versucht sich der Konzern mit Briefe an den Weihnachtsmann also nochmal mit der erfolgserprobten Kombination aus Muppets und Weihnachten - leider spürt man diese Berechnung dem nichtmal eine Stunde andauernden Film an.
  5. Der Geschichte mangelt es an Ideen und die außerordentlich lauen Gags wurden zusammenhaltslos in die Handlung hineingedrescht, ein Umstand, den die hölzerne Regie nicht zu kaschieren vermag.
  6. "Gewürzt" wird dieser den magischen Funken missende Fernsehfilm mit enttäuschend uninspirierten, starren Liedern von Komponist Paul Williams, der über ein Jahrzehnt zuvor in Die Muppets Weihnachtsgeschichte großartige Arbeit leistete.
  7. Die obligatorischen Stargastauftritte sind kaum besser, einzig Uma Thurman in einer übertrieben-glückseligen Gastrolle kann ein Lächeln auf's Gesicht zaubern.
  8. Über die gesamte Laufzeit verteilt verstecken sich bloß ein paar gelungene Gags (etwa mit dem ewigen Versuchskaninchen Beaker), was den Blick auf die geschnittenen Szenen im Bonusmaterial zu einer kleinen Tortur macht, denn eben dort befinden sich mehrere urig-komische Szenen, die dem Film richtig gut getan hätten.
  9. Die Muppets: Briefe an den Weihnachtsmann ist keine solche Beleidigung an die Muppets wie Der Zauberer von Oz, aber mit all seiner Einfallslosigkeit trotz mancher netter Momente noch immer eine der schlechtesten Muppet-Produktionen, das von manchen Fans missachtete Special It's a Very Mery Muppet Christmas Movie gefiel mir im Vergleich deutlich besser, und mit den bisherigen Kinoproduktionen darf man Briefe an den Weihnachtsmann gar nicht erst vergleichen.
  10. Wer einem Muppet-Freund zu Weihnachten eine Freude machen möchte, der sollte diese DVD lieber links liegen lassen und die Muppet Show-Staffelboxen importieren oder einen Brief an die deutsche Disney-Dependence verfassen und um neue Synchronstimmen für die Muppets bitten, denn was man sich hier leistete ist unter aller Kanone, was dem eh schon mäßigen Film den letzten Hauch von Emotion raubt.
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1 Kommentare:

Zauberer De Pasco hat gesagt…

Schade dass es keine Fernsehserie mehr gibt. Und dann sowas: eine Stunde und mit lauen Gags. Dann lieber die alten Folgen auf Video anschauen und sich freuen.

Viele Grüße
Zauberer und Comedykellner De Pasco

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