Wicked
Bester Film
Anora
Der Brutalist
Like A Complete Unknown
Dune: Part Two
Konklave
Emilia Pérez
September 5
Sing Sing
The Substance
Wicked
The Straight Story (Drama, 1999) Aus der Kategorie "Dinge, die aktuell nicht passieren würde": Ende des 20. Jahrhunderts beschloss die Walt-Disney-Pictures-Führungsriege, das Portfolio des ikonischen Studios zu diversifizieren. Deshalb erwarb man die US-Rechte an David Lynchs geradlinigstem Film: Die berührende, wahre Geschichte eines Mannes, der auf einem Aufsitzrasenmäher durch die USA fährt, um noch einmal seinen Bruder zu sehen, mit dem er sich zerstritten hat. Lynch erzählt den Stoff sensibel, nachdenklich und metaphorisch überhöht, ohne den "Eine Kuriosität, aus dem Leben gegriffen"-Aspekt dieses Dramas zu zerstören. Ich will, dass wieder mehr solcher Filme auch unter dem Disney-Namen erscheinen. ARD-Mediathek, abrufbar bis zum 14. Januar 2025 um 20.14 Uhr
À la Carte! – Freiheit geht durch den Magen (Historische Romantikdramödie, 2021) In seinem bislang besten Film blickt Ca$h-Regisseur Éric Besnard (mit etwas künstlerischer Freiheit, aber auch einem genauen Blick auf historische Genauigkeit bezüglich der Speisen und Requisiten) auf die Entstehungsgeschichte des Restaurant-Konzepts. Sinnlich, amüsant und mit französischer Freude an Aufmüpfigkeit, aber auch voller kleiner zwischenmenschlicher Dramen. Eine kleine Köstlichkeit. ARD-Mediathek, abrufbar bis zum 26. Januar 2025
Quiz (Drama-Miniserie, 2020) Basierend auf dem wahren TV-Skandal, der Großbritannien auf Trab hielt: Der frühere Major Charles Ingram nimmt am Quotenphänomen Who Wants to Be a Millionaire? (dem Original-Wer wird Millionär?) teil, jedoch glaubt das Produktionsteam, während seines Auftritts irreguläre Vorkommnisse bemerkt zu haben... Kurzweilig-informativer, mit Sinn für Showmanship, aber auch nuancierter Blick hinter die Kulissen der Ur-Erfolgsshow und ihrem berühmtesten Streitfall. ARD-Mediathek, abrufbar bis zum 9. Februar 2025
Shahid (Semi-dokumentarisches Meta-Musicaldrama, 2024) In diesem autobiografisch angehauchten Film der Regisseurin und Autorin Narges Kalhor versucht die Titelheldin (Baharak Abdolifard), ihren mittleren Namen "Shahid" zu streichen, der "Märtyrer" bedeutet und sie unwohl an ihren Urgroßvater erinnert, der 1907 im Zuge der Revolution im Iran umgebracht wurde. Doch sie stößt bei diesem Versuch bloß auf immer neue bürokratische Hürden. Ein selbstreflexiver Film über Migration, Feminismus, den Wert der Kunst und iranische Kulturgeschichte. Ungewöhnlich, klug, lustig, eindringlich. Höchst empfehlenswert! ZDF-Mediathek, abrufbar bis zum 20. März 2025
Die Ausstattung der Welt (Dokufiktion, 2023) In Die Ausstattung der Welt blickt das Regie-Duo Susanne Weirich & Robert Bramkamp auf den Requisitenfundus Studio Babelsberg, den Hamburger Fundus Props und den delikatessen Requisitenfundus Berlin: Wie sind sie organisiert, wie geht die Belegschaft an ihre Aufgabe heran, wie vielseitig können Requisiten sein? In einer das Gezeigte thematisch vertiefenden und daher aussagekräftigen, aber zwischendurch ungelenk eingebauten, fiktionalen Ebene beschäftigt sich zudem eine von Thelma Buabeng gespielte Doktorandin für Postcolonial Studies mit rassistischen Tendenzen im deutschen Film im Speziellen und der Kunstgeschichte im Allgemeinen. arte-Mediathek, abrufbar bis zum 11. April 2024
Welke & Pastewka - Wiedersehen macht Freude (TV-Nostalgieshow, 2024) Ende 2024 sind zwei neue Folgen der unaufgeregten, nerdig-lustigen TV-Nostalgieshow Welke & Pastewka erschienen, in der die titelgebenden Gastgeber auf Skurrilitäten vergangener TV-Tage zurückblicken. Zu Gast waren Anke Engelke und Klaas Heufer-Umlauf, die wahren Stars sind aber die TV-Kleinode und beschämenden Archivfundstücke. Ich hoffe, dass die Show endlich mal mehr Laufzeit und mehr Folgen pro Jahr bekommt. ZDF-Mediathek, die neuen Folgen sind bis zum 25. respektive 31. Dezember 2025 abrufbar
Die Fahrten des Odysseus (Monumentalfilm, 1954) Kirk Douglas, Anthony Quinn und Silvana Mangano in einer farbintensiven Materialschlacht frei nach Homer, inszeniert von Mario Camerini und Mario Bava. arte-Mediathek, abrufbar bis zum 5. Januar 2025
Natürlich die Autofahrer (Komödie, 1959) Heinz Erhardt spielt einen privat humorvoll verpeilten, beruflich überkorrekten Witwer, Vater und Verkehrspolizisten, der nicht bemerkt, wie sehr ihn seine Nachbarin und gute Freundin mag. Eines Tages sieht sich der überzeugte Fußgänger gezwungen, den Führerschein zu machen (herrlich als Fahrlehrerin: Trude Herr). Harmloser Wohlfühlspaß, dessen biederes Naturell durch ein paar flottere Musikeinlagen und gezielte Seitenhiebe aufgebrochen wird. ARD-Mediathek, abrufbar bis zum 26. Januar 2025
Drei Mann in einem Boot (Komödie, 1961) Wasserstraßen-Trip-Komödie mit heimeligen Stadt- und Landpanoramen entlang des Rheins, amüsanten Dialogen, etwas Slapstick-Chaos. Ich kann mir nicht helfen, ich hab eine irrationale Schwäche für diesen klamaukig-piefigen Film. ARD-Mediathek, abrufbar bis zum 26. Januar 2025
Manche mögen's heiß (Komödie, 1959) So, schrauben wir das Qualitätslevel mal exorbitant in die Höhe: Billy Wilders Gangster-, Liebes-, Screwball-, Verkleidungs- und Musikkomödie Manche mögen's heiß ist einer der lustigsten Filme aller Zeiten. Was damals zur Zersetzung des Hays Codes beigetragen haben soll, ist heute noch immer ein Dauerfeuerwerk an Pointen, Lachsalven, Verbalkapriolen und Lebensfreude. Jack Lemmon, Tony Curtis, Marilyn Monroe und Joe E. Brown spielen allesamt brillant, das Drehbuch aus der Feder von Wilder und I.A.L. Diamond ist raffiniert, ruhelos und bei allem frechen Witz liebevoll und der Schlusssatz ist ein Schlusssatz für die Filmewigkeit. arte-Mediathek, abrufbar bis zum 28. Januar 2025
Hape Kerkeling: Total normal (Doku, 2024) Anlässlich Hape Kerkelings 60. Geburtstag reist diese ARD-Doku durch das Leben und die Karriere des Ausnahme-Entertainers und geht darauf ein, wie die Bundesrepublik ihn prägte (und umgekehrt). ARD-Mediathek, abrufbar bis zum 9. März 2025
Harris Tweed - Rückkehr einer Legende (Reportage, 2022) Praktisch, modisch, verpönt, wieder verehrt: Der Tweed-Stoff wurde bereits vieles genannt, und diese Reportage nimmt sich seine derzeitige Renaissance zum Anlass, hinter die Kulissen des Stoffes an, aus dem seit Jahrzehnten Lieblings- und Hass-Lehrer:innen gemacht werden. arte-Mediathek, abrufbar bis zum 13. März 2025