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Samstag, 1. März 2025

Oscars 2025: Meine Prognose für die 97. Academy Awards


Ich will die Oscar-Saison nicht vor dem Ende der Verleihung loben. Aber bisher fand ich es einen guten Academy-Award-Jahrgang. Ich finde acht der zehn "Bester Film"-Anwärter mindestens gut, die online unter Filmfans heiß diskutierten Kontroversen sind bloß das (zu heiß gekochtes, teils nerviges Online-Blabla, das bald vergessen sein wird), und mit den Nominierungen bin ich auch größtenteils zufrieden.

Und: Es scheint mir eine schwer vorherzusagende Saison zu sein, was die Spannung während der Verleihung in die Höhe treiben könnte. Aber es wird auch sicherlich meine Prognosen-Trefferquote nach dem 22/23 aus dem vergangenen Jahr sicher enorm vermiesen. Doch wer nicht wagt, der nicht gewinnt: Das hier sind sie, meine Vorhersagen für die große Nacht der Hollywood-Nächte.

Bester Kurzfilm
Anuja
Ich bin kein Roboter
The Last Ranger 
A Lien 
Der Mann, der nicht schweigen wollte 

A Lien hat englischsprachigen Dialog und ist ein stressiger Kurzfilm über drohende Abschiebungen und stressige Green-Card-Beschaffungsbürokratie. Das dürfte den US-Anteil der Academy magnetisch anziehen.

Bester Animationskurzfilm
Beautiful Men
In the Shadow of the Cypress 
Magic Candies 
Wander to Wonder 
Beurk! 

Seit vielen Jahren dominieren in dieser Sparte englischsprachige Filme, noch dazu handelt Wander to Wonder oberflächlich von Medien, unter der Oberfläche von Einsamkeit und Sinnsuche. Das halte ich für eine gewinnende Kombi (zumal der zugänglichste Film, der knuffige Beurk! recht simpel animiert ist und in französischer Sprache gehalten).

Beste Kurzdokumentation
Death by Numbers 
Die einzige Frau im Orchester
I Am Ready, Warden
Incident 
Instruments of a Beating Heart

Abseits von Die einzige Frau im Orchester wahrlich keine Wohlfühlkategorie. Ich ahne, dass die Amoklauf-Doku Death by Numbers durch die Kombination aus für die USA brennend-relevantem Thema und zugänglich-emotionalisierender Herangehensweise die Nase vorne hat. Die durch Überwachungskamera-Material zusammen geklöpelte BLM-Doku Incident hat aber auch gute Chancen.

Bester internationaler Film
Emilia Pérez, Frankreich
Flow, Lettland
Für immer hier, Brasilien
Das Mädchen mit der Nadel, Dänemark
Die Saat des heiligen Feigenbaums, Deutschland

Wenn ein Film in dieser Sparte auch in der Hauptkategorie mitmischt, gewinnt er diesen Oscar. Das ist bislang ungeschriebenes Gesetz, trifft dieses Mal aber auf zwei Filme zu. Emilia Pérez hat 13 Nominierungen auf der Haben-Seite, Für immer hier das Momentum: In den vergangenen Wochen hat das Team hinter dem Film ordentlich die Trommel gerührt - und so immer mehr Interessenten für den dramatischen, eindringlichen Film gefunden. Ich tippe auf Für immer hier und bin jetzt schon genervt, weil Film-YouTube das als Beweis werten wird, dass die Kontroversen Emilia Pérez geschadet hätten. Ich sehe es eher als Beweis, dass "In vielen Kategorien geachtet" bei der Academy nun einmal nicht die halbe Miete ist. Wenn das Thema und seine Umsetzung hängen bleiben: Das ist die halbe Miete. Und die hat hier der Militärdiktatur-Film in der Hand...

Bester Dokumentarfilm
Black Box Diaries
No Other Land
Porcelain War
Soundtrack to a Coup d’Etat
Sugarcane

No Other Land gewann zahlreiche Preise, hat aber keinen US-Verleih und daher einen Nachteil im Oscar-Rennen: Es ist einfach, auf einem Festival für ihn zu stimmen, wenn man Teil der Jury ist und ihn auf dem Silbertablett serviert bekommt. Wenn man aber Teil der Academy ist und sich zu einem der sporadischen Sonderscreenings aufraffen muss, sieht das schon anders aus. Porcelain War gewann wiederum den U.S. Documentary Grand Jury Prize beim Sundance Film Festival sowie den Doku-Preis der Regiegilde, zudem war er (im Gegensatz zu allen anderen nominierten Filmen) im Rennen um den Doku-Preis der Produzent:innen-Gewerkschaft. Ich tippe auf's Porzellan!

Bester Animationsfilm
Flow
Alles steht Kopf 2
Memoir of a Snail
Wallace & Gromit – Vergeltung mit Flügeln
Der wilde Roboter

Wenn ein Animationsfilm in weiteren technischen Kategorien nominiert wird, ist das eigentlich ein nahezu sicheres Zeichen, dass er diesen Preis gewinnt. Es müsste also Der wilde Roboter werden. Aber da Flow den Globe gewann, es einen (Shrek ausgenommen) Anti-DreamWorks-Computeranimation-Bias in der Academy zu geben scheint und angesichts der immer internationaler werdenden Academy bin ich mir nicht soooo sicher. Ich wage einen riskanten Flow-Tipp, vernünftige Tippspielsüchtige wählen den Roboter.

Beste Effekte
Alien: Romulus
Better Man – Die Robbie Williams Story
Dune: Part Two
Planet der Affen: New Kingdom
Wicked

Bei den Visual Effects Society Awards gewann die Wüstensaga vier Preise, nicht aber den Preis für die besten Effekte eines fotorealistischen Films. Diese Trophäe ging an die Affen. Ich sage mal vorsichtshalber Dune: Part Two vorher, weil ja die ganze Academy abstimmt. Aber sollte Planet der Affen: New Kingdom gewinnen, ihr wisst jetzt, weshalb!

Bestes Make-Up und Hairstyling
Emilia Pérez
A Different Man
Nosferatu – Der Untote
The Substance
Wicked

Die Academy hat jahrzehntelang Horror in dieser Kategorie unter Gebühr verkauft. Aber es ist halt nicht mehr dieselbe Academy wie früher, und ich sage in einer größeren Kategorie ebenfalls The Substance vorher. Heißt: Ich glaube an Zuspruch für diesen Film. Da muss er doch auch in dieser Kategorie mühelos mit dem Sieg davonziehen?

Bestes Szenenbild
Der Brutalist
Konklave
Dune: Part Two
Nosferatu – Der Untote
Wicked

Das Team hinter Wicked (Nathan Crowley & Lee Sandales) hat in dieser Auflistung die meisten früheren Oscar-Nominierungen auf dem Kerbholz, und manchmal heißt es bei den Oscars ja: Viel hilft viel. Aber ich wäre sehr glücklich, wenn es Der Brutalist wird. Und mit Konklave wäre ich angesichts des hervorragend herbeigemogelten Vatikan-Settings ebenfalls ohne zu murren einverstanden.

Bestes Kostümdesign
Like A Complete Unknown
Konklave
Gladiator II
Nosferatu – Der Untote
Wicked

Paul Tazewell dominierte die vergangenen paar Wochen und sicherte somit Wicked einige Preise. Da wird sich gewiss nun noch ein Oscar dazugesellen.

Beste Kamera
Lol Crawley für Der Brutalist
Greig Fraser für Dune: Part Two
Paul Guilhaume für Emilia Pérez
Ed Lachman für Maria
Jarin Blaschke für Nosferatu – Der Untote

Der Brutalist ist ungeheuerlich bildgewaltig, ein monumentales Kunstwerk - und gewann auch schon ein paar Kamera-Preise, darunter den BAFTA. Ich bin mir dank dieser Sparte recht siegesbewusst, mir wenigstens einen Prognosenpunkt sichern zu können.

Bester Ton
Like A Complete Unknown
Dune: Part Two
Emilia Pérez
Wicked
Der wilde Roboter

Die Dune-Fans dürfen aufatmen: Der wuchtige Sound wird sich wie bei den BAFTAS gegen den Rest durchsetzen. 

Bester Song
The Journey aus The Six Triple Eight
Like a Bird aus Sing Sing
El Mal aus Emilia Pérez
Mi Camino aus Emilia Pérez
Never Too Late aus Elton John: Never Too Late

Saldañas beste Szene in Emilia Pérez und die beste Original-Musicaleinlage des Kinojahres 2024.

Beste Musik
Daniel Blumberg für Der Brutalist
Volker Bertelmann für Konklave
Clément Ducol und Camille für Emilia Pérez
Kris Bowers für Der wilde Roboter
John Powell und Stephen Schwartz für Wicked

Das wiederkehrende Thema aus Der Brutalist wird in die Filmgeschichte eingehen, und dürfte allen im Ohr festsitzen, die den Film gesehen haben. Das muss doch eine einfache Sache werden?

Bester Schnitt
Anora
Der Brutalist
Konklave
Emilia Pérez
Wicked

Der kompakte, mitreißende kleine Thriller oder die rasante Komödie? Ich tippe auf Konklave, wenn es Anora wird, wäre ich aber kein Stück überrascht.

Bestes adaptiertes Drehbuch
James Mangold und Jay Cocks für Like A Complete Unknown
Peter Straughan für Konklave
Jacques Audiard, Thomas Bidegain, Léa Mysius und Nicolas Livecchi für Emilia Pérez
RaMell Ross und Joslyn Barnes für Nickel Boys
Clint Bentley und Greg Kwedar für Sing Sing

Mit dem BAFTA und dem Globe im Rücken dürfte dies an Konklave gehen, zumal sich (denke ich) die Stimmen derjenigen, die in dieser Sparte anspruchsvoll abstimmen wollen, über Nickel Boys und Sing Sing verteilen dürften.

Bestes Original-Drehbuch
Sean Baker für Anora 
Brady Corbet und Mona Fastvold für Der Brutalist
Jesse Eisenberg für A Real Pain 
Moritz Binder, Tim Fehlbaum und Alex David für September 5
Coralie Fargeat für The Substance

Baker gewann den Preis der Autor:innen-Gilde, A Real Pain hatte bei den BAFTAs die Nase vorne und Der Brutalist ist ein Gesamtkunstwerk (das aber bisher nicht DEN alles entscheidenden Drehbuch-Sieg verbuchen konnte). Ich tippe auf Anora, würde mich aber für alles außer A Real Pain freuen. 

Beste Nebendarstellerin
Monica Barbaro für Like A Complete Unknown
Ariana Grande für Wicked
Felicity Jones für Der Brutalist
Isabella Rossellini für Konklave
Zoë Saldaña für Emilia Pérez

Saldaña gewann praktisch alle nennenswerten Indikatorpreise. Sie hat das in der Tasche.

Bester Nebendarsteller
Juri Borissow für Anora
Kieran Culkin für A Real Pain
Edward Norton für Like A Complete Unknown
Guy Pearce für Der Brutalist
Jeremy Strong für The Apprentice: The Trump Story

Ich finde A Real Pain brutal überbewertet und habe auch den Eindruck, dass sich Culkin bloß halbherzig durch den Film schnoddert, nachdem Emma Stone ihn davon abgehalten hat, das Projekt zu verlassen. Aber fast alle anderen finden ihn super in dem Film, zudem gewann er praktisch alle wichtigen Indikatorpreise. Er wird es, und ich werde mit den Augen rollen. (Borissow und Pearce wären deutlich verdientere Gewinner.)

Beste Hauptdarstellerin
Cynthia Erivo für Wicked
Karla Sofía Gascón für Emilia Pérez
Mikey Madison für Anora
Demi Moore für The Substance
Fernanda Torres für Für immer hier

Ein Drei-Personen-Rennen: Demi Moore hat die Comeback-Narrative, den Globe und den SAG Award. Mikey Madison den BAFTA und den Oscar-tauglicheren Film. Fernanda Torres hat ebenfalls einen Globe, zudem gewaltiges Momentum, zumal Für immer hier es auf den Schultern ihrer Darbietung in die Hauptkategorie geschafft hat. 

Es ist die Kategorie, die mich dieses Jahr am meisten stresst, zumal Comeback-Rollen zwar die Presse packen, aber wie Mickey Rourke einst erlebte: Sie führen nicht immer zu Brendan-Fraser-Siegen. Andererseits bewies Everything Everywhere All At Once, dass die verjüngte Academy an wilden Filmen interessiert ist (und Meta-Narrativen)... Ich tippe auf Moore, halte aber Madison und Torres ebenfalls für möglich. Gascón und Erivo wären für mich große Überraschungen!

Bester Hauptdarsteller
Adrien Brody für Der Brutalist
Timothée Chalamet für Like A Complete Unknown
Colman Domingo für Sing Sing
Ralph Fiennes für Konklave
Sebastian Stan für The Apprentice: The Trump Story

Wichtig wäre mir, dass in dieser Kategorie Chalamet für sein eindimensionales Gewimmer in Like A Complete Unknown leer ausgeht. Jubeln würde ich für Fiennes (eher seichter Stoff im Vergleich zu meinen anderen beiden Favoriten, aber er rockt es einfach), Domingo (berührend) und Brody (eine sensationelle, zehrende Leistung... und meine Prognose).

Beste Regie
Jacques Audiard für Emilia Pérez
Sean Baker für Anora
Brady Corbet für Der Brutalist
Coralie Fargeat für The Substance
James Mangold für Like A Complete Unknown

Baker gewann den Preis der Regie-Gewerkschaft, weshalb er die klügere Wahl wäre. Aber wenn bei den Oscars in jüngerer Vergangenheit Regie und Film gesplittet wurden, gewann der technisch eindrucksvollere Film den Regie-Preis. Siehe: Alfonso Cuarón für Gravity versus 12 Years a Slave, Alejandro G. Iñárritu für The Revenant vs. Spotlight, Damien Chazelle für La La Land vs. Moonlight, Alfonso Cuarón für Roma vs. Green Book und Jane Campion für Power of the Dog vs. CODA.

Es ist fast so, als würden unentschlossene Academy-Mitglieder ihren Kopf in dieser und ihr Herz in der anderen Sparte sprechen lassen (hinzu kommen die unterschiedlichen Auswertungsmechanismen). Möglich natürlich, dass Baker sich hier einfach durchsetzt, und all meine Überlegungen vergebens waren. Aber ich glaube, dass sich die Fans von Der Brutalist öfter durchsetzen als bisher in meiner Prognose vorhergesagt. Also tippe ich auch noch auf diesen Preis. Immerhin gewann Corbet den Globe, den BAFTA und diverse regionale Kritikenpreise. Das sollte gereicht haben, um ihn neben Baker bei den Academy-Mitglieder im Hinterkopf fest zu zementieren.

Bester Film
Anora
Der Brutalist
Like A Complete Unknown
Konklave
Dune: Part Two
Emilia Pérez
Für immer hier
Nickel Boys
The Substance
Wicked

Konklave hat den BAFTA und den Ensemblepreis bei den SAG Awards, aber Anora gewann bei den Producers Guild Awards, die Goldene Palme, das Wohlfühl-Momentum und die "Endlich bist du voll im Club angekommen"-Narrative für Sean Baker. Der Brutalist stand dank mehrerer Kritiker-Preise und dem Globe-Drama-Sieg im Rampenlicht und wird sicher noch in kommenden Jahrzehnten sehr, sehr oft thematisiert. Aber wird das die Academy jetzt schon jucken?

Ich tippe auf Anora dank des Momentums und der Mischung aus Humor und Anspruch-Nachglühen vergangener Baker-Filme, womit sich mehrere Winkel der Academy abgeholt fühlen dürften. Und ich bin sehr gespannt, wie das alles am Ende ausgeht...

Donnerstag, 16. Januar 2025

Oscars 2025: Meine Prognose für die Nominierungen zur 97. Verleihung der Academy Awards


Bester Kurzfilm
Anuja
An Orange from Jaffa
Dovecote
The Man Who Could Not Remain Silent
The Masterpiece

Bester animierter Kurzfilm
A Bear Named Wojtek
Beautiful Men
Maybe Elephants
Wander to Wonder
Yuck!

Bester internationaler Film
Brasilien, I'm Still Here
Dänemark, Das Mädchen mit der Nadel
Frankreich, Emilia Pérez
Deutschland, Die Saat des heiligen Feigenbaums
Lettland, Flow

Bester Kurz-Dokumentarfilm
Chasing Roo
Death by Numbers
I Am Ready, Warden
Makayla's Voice: A Letter to the World
Once Upon a Time in Ukraine

Bester Dokumentarfilm
Dahomey
No Other Land
Soundtrack to a Coup d'Etat
Sugarcane
Will and Harper

Bester Animationsfilm
Flow
Alles steht Kopf 2
Memoir of a Snail
Wallace and Gromit: Vergeltung mit Flügeln
Der wilde Roboter

Beste Effekte
Better Man
Civil War
Dune: Part Two
Planet der Affen: New Kingdom
Wicked

Bester Ton
Alien: Romulus
Dune: Part Two
Emilia Pérez
Wicked
Der wilde Roboter

Bester Originalsong
El Mal aus Emilia Pérez
Piece By Piece aus Piece By Piece
Like A Bird aus Sing Sing
Kiss The Sky aus Der wilde Roboter
Harper and Will go West aus Will & Harper

Beste Originalmusik
Daniel Blumberg, Der Brutalist
Trent Reznor und Atticus Ross, Challengers
Volker Bertelmann, Konklave
Alberto Iglesias, The Room Next Door
Kris Bowers, Der wilde Roboter

Bestes Produktionsdesign
Der Brutalist
Konklave
Dune: Part Two
Nosferatu
Wicked

Bestes Makeup und Hairstyling
Beetlejuice Beetlejuice
Dune: Part Two
Nosferatu
The Substance
Wicked

Bester Schnitt
Sean Baker, Anora
David Jansco, Der Brutalist
Nick Emerson, Konklave
Joe Walker, Dune: Part Two
Hansjörg Weibrich, September 5

Beste Kostüme
Colleen Atwood, Beetlejuice Beetlejuice
Jacqueline West, Dune: Part Two
Lisy Christl, Konklave
Massimo Cantini Parrini, Maria
Paul Tazewell, Wicked

Beste Kamera
Lol Crawley, Der Brutalist
Greg Fraiser, Dune: Part Two
Stéphane Fontaine, Konklave
Jomo Fray, Nickel Boys
Jarin Blaschke, Nosferatu

Bestes Original-Drehbuch
Jesse Eisenberg, A Real Pain
Sean Baker, Anora
Brady Corbet und Mona Fastvold, Der Brutalist
Megan Park, My Old Ass
Coralie Fargeat, The Substance

Bestes adaptiertes Drehbuch
Peter Straughan, Konklave
Jacques Audiard, Emilia Pérez
Joslyn Barnes und RaMell Ross, Nickel Boys
Clint Bentley, Greg Kwedar, John "Divine G" Whitfield, Clarence Maclin, Sing Sing
Winnie Holzman und Dana Fox, Wicked

Bester Nebendarsteller
Yura Borisov, Anora
Kieran Culkin, A Real Pain
Edward Norton, Like A Complete Unknown
Guy Pearce, Der Brutalist
Denzel Washington, Gladiator II

Von allen vier Schauspielkategorien lässt mich diese hier am ratlosesten zurück. Halte nur Culkin für gesetzt, alle anderen könnten auch durch sonst wen ersetzt werden. Diese Award-Saison hat sonderbar wenig Nebendarsteller-Debatte, die es gestattet, ein Gespür für die Präferenzen der Academy zu entwickeln...

Beste Nebendarstellerin
Danielle Deadwyler, The Piano Lesson
Ariana Grande, Wicked
Felicity Jones, Der Brutalist
Isabella Rossellini, Konklave
Zoe Saldaña, Emilia Pérez

Bester Hauptdarsteller
Adrien Brody, Der Brutalist
Timothée Chalamet, Like A Complete Unknown
Daniel Craig, Queer
Colman Domingo, Sing Sing
Ralph Fiennes, Konklave

Ich "fühle" nicht wirklich genug Buzz für Craig, aber ich wüsste auch nicht, wer ihn überholen könnte. Sebastian Stan für The Apprentice wäre angesichts seiner BAFTA-Nominierung denkbar, aber ich glaube, da steht ihm die Berührungsangst der US-Academy-Mitglieder mit dem Stoff im Weg. Vielleicht Hugh Grant für Heretic (siehe Globes) oder als völlige "Wer hätte das gedacht?!"-Überraschung Glen Powell für A Killer Romance?

Beste Hauptdarstellerin
Cynthia Erivo, Wicked
Karla Sofía Gascón, Emilia Pérez
Mikey Madison, Anora
Demi Moore, The Substance
Saoirse Ronan, The Outrun

Ronan ist absolute Wackelkandidatin: Pamela Anderson für The Last Showgirl, Nicole Kidman für Babygirl, Fernanda Torres für I'm Still Here und Marianne Jean-Baptiste für Hard Truths könnten es ebenfalls werden. Hier setze ich einfach auf die geballte Stimmgewalt der britischen Academy-Mitglieder. (Und was, wenn die jüngeren Academy-Mitglieder sich an Filme erinnern, die fast ein Jahr zurückliegen? Dann könnte Zendaya endlich mitmischen!)

Beste Regie
Jacques Audiard, Emilia Pérez
Sean Baker, Anora
Edward Berger, Konklave
Brady Corbet, Der Brutalist
Coralie Fargeat, The Substance

Bester Film
Anora
Der Brutalist
Like A Complete Unknown
Dune: Part Two
Konklave
Emilia Pérez
September 5
Sing Sing
The Substance
Wicked

Mittwoch, 6. März 2024

Meine Prognose der 96. Academy Awards: Wer gewinnt bei den Oscars 2024?


Schaut man auf die Indikatorpreise, und lauscht, welche Filme immer noch euphorischer Teil des Diskurses sind, sieht es nach einem Oscar-Rennen aus, das dem aus dem Vorjahr ähnelt: Damals galt Everything Everywhere All At Once als großer Favorit und ging letztlich mit sieben Siegen nach Hause. Dieses Jahr hat Oppenheimer diese Position, bloß, dass er außerdem "Oscar-tauglicher" anmutet, was es leichter macht, über den Schatten zu springen und ihn auch in vielen Kategorien vorherzusagen.

Doch darin liegt auch die große Prognosengefahr: Bloß nicht hinreißen lassen und Oppenheimer zu oft vorhersagen. Oder sich zu sehr ins Bockshorn jagen lassen und ihn daher zu selten vorhersagen...

Beste Regie
Justine Triet, Anatomie eine Falls 
Jonathan Glazer, The Zone Of Interest 
Yórgos Lánthimos, Poor Things
Christopher Nolan, Oppenheimer
Martin Scorsese, Killers Of The Flower Moon

Hat Nolan nach dem BAFTA, dem Critics Choice Award und dem DGA Award wohl sicher im Sack.

Beste Hauptdarstellerin
Annette Bening, Nyad
Lily Gladstone, Killers Of The Flower Moon
Sandra Hüller, Anatomie eines Falls
Carey Mulligan, Maestro
Emma Stone, Poor Things

Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Stone und Gladstone. Gladstone hat den SAG Award, aber Stone den BAFTA und zudem den Film, der diese Oscar-Saison mehr Momentum hat. Ich habe so ein "Killers Of The Flower Moon wird Scorseses nächster Gangs Of New York"-Gefühl, dass der Film völlig leer ausgeht. Andererseits ist eine der großen Weisheiten der vergangenen Oscar-Jahre, dass man bei den großen Kategorien stets auf die Person tippen will, die die Branche auf der Bühne sehen möchte. Und Gladstone als erste Native-American-Gewinnerin ist da die naheliegendere Wahl: Die Branche kann sich auf die Schulter klopfen, zudem ist das ihre große Chance auf eine Oscar-Dankesrede. Stone war dort ja schon... 

Ich wäre mit beiden als Gewinnerin fein, da ich aber keinen Split vorhersagen will: Ich vertrau meinem "Zu finster für die Oscars"-Gefühl und dem Poor Things-Momentum. Und dann mal schauen.

Bester Hauptdarsteller
Bradley Cooper, Maestro
Colman Domingo, Rustin
Paul Giamatti, The Holdovers
Cillian Murphy, Oppenheimer
Jeffrey Wright, American Fiction

Beste Nebendarstellerin
Emily Blunt, Oppenheimer
Danielle Brooks, Die Farbe Lila
America Ferrera, Barbie
Jodie Foster, Nyad
Da'Vine Joy Randolph, The Holdovers

Bester Nebendarsteller
Sterling K. Brown, American Fiction
Robert De Niro, Killers Of The Flower Moon
Robert Downey Jr., Oppenheimer
Ryan Gosling, Barbie
Mark Ruffalo, Poor Things

Murphy, Downey und Randolph halte ich für nahezu (Murphy, könnte vielleicht Giamatti werden) und absolut (Randolph, Downey) gesetzt.

Bestes Original-Drehbuch
Anatomie eines Falls
The Holdovers
Maestro
May December
Past Lives - In einem anderen Leben

Glaube, das machen Anatomie eines Falls und The Holdovers unter sich aus. The Holdovers hat den "Academy stimmt mit dem Herzen ab"-Punkt, Anatomie eines Falls beweist mit dem BAFTA, dass der Film beim englischsprachigen Teil der Branche stark ankommt. Tendiere zu Anatomie eines Falls

Bestes adaptiertes Drehbuch
American Fiction
Barbie
Oppenheimer
Poor Things
The Zone Of Interest

Es fühlt sich seltsam an, einen Beinahe-Durchmarsch von Oppenheimer vorherzusagen, und dann das minutiös strukturierte Drehbuch zu übergehen. Aber American Fiction baute zuletzt Momentum ab, und das hier ist die Kategorie, wo er sich durchquetschen könnte.

Bester Animationsfilm
Elemental
Der Junge und der Reiher
Nimona 
Robot Dreams
Spider-Man: Across The Spider-Verse

Bester Dokumentarfilm
Bobi Wine: The People's President
Die unendliche Erinnerung
Olfas Töchter
To Kill A Tiger
20 Days In Mariupol

Bester internationaler Film 
Das Lehrerzimmer (Deutschland)
Die Schneegesellschaft (Spanien) 
The Zone Of Interest (Großbritannien)
Io Capitano (Italien)
Perfect Days (Japan)

Beste Kamera
El Conde
Killers Of The Flower Moon
Maestro
Oppenheimer
Poor Things

Bester Schnitt
Anatomie eines Falls
The Holdovers
Killers Of The Flower Moon
Oppenheimer
Poor Things

Beste Musik
American Fiction
Indiana Jones und das Rad des Schicksals
Killers Of The Flower Moon
Oppenheimer
Poor Things

Bester Original-Song
It Never Went Away aus American Symphony
I'm Just Ken aus Barbie
What Was I Made For? aus Barbie
The Fire Inside aus Flamin' Hot
Wahzhazhe (A Song For My People) aus Killers Of The Flower Moon

Bester Sound
The Creator
Maestro
Mission: Impossible - Dead Reckoning Teil 1
Oppenheimer
The Zone Of Interest

Alternativ setzt sich Oppenheimer durch, aber bei The Zone Of Interest ist der Sound bei fast allen, die über ihn sprechen/schreiben eines der ersten, größten Argumente für den Film.

Beste visuelle Effekte
The Creator
Godzilla: Minus One
Guardians Of The Galaxy Vol. 3
Mission: Impossible - Dead Reckoning Teil 1
Napoleon

Beste Kostüme
Barbie
Killers Of The Flower Moon
Napoleon
Oppenheimer
Poor Things

Bestes Make-Up und Haarstyling
Golda
Maestro
Oppenheimer
Poor Things
Die Schneegesellschaft

Die Academy liebt überzeugendes Alters-Make-up noch mehr als die Entstellungen, die Dafoe in Poor Things durchleidet.

Bestes Produktionsdesign
Barbie
Killers Of The Flower Moon
Napoleon
Oppenheimer
Poor Things

Wie bei den Kostümen sehe ich hier Barbie als größte Konkurrenz für Poor Things, aber ich bilde mir ein, dass der (noch) schrägere Film das Rennen macht.

Bester Kurzfilm
The After
Ich sehe was, was du nicht siehst
Invincible
Knight Of Fortune
Red, White And Blue

Bester animierter Kurzfilm
Ninety-Five Senses
Our Uniform
Pachyderme
Letter To A Pig
War Is Over! Inspired By The Music Of John & Yoko

Wäre in meinen Augen der schwächste der fünf Filme, aber ich fürchte, dass die Kombi aus "Platt-direkter Antikriegsaussage", "gefällig-massentauglichem Look" und "John Lennon" den Film nach vorne peitscht.

Bester Dokumentar-Kurzfilm
The ABCs Of Book Banning
The Barber Of Little Rock Island
In Between
The Last Repair Shop
Nǎi Nai & Wài Pó

Bester Film
American Fiction 
Anatomie eines Falls 
Barbie 
The Holdovers 
Killers Of The Flower Moon
Maestro
Oppenheimer
Past Lives - In einem anderen Leben
Poor Things
The Zone Of Interest

Dürfte ein klares Rennen sein. Aber ich bin dennoch gespannt. Auf eine schöne Oscar-Nacht!

Samstag, 11. März 2023

Oscars 2023: Meine Prognose für die 95. Academy Awards


Es ist wieder "Hinterher werden alle Gewinner:innen sowas von offensichtlich sein"-Zeit!

Bester Animationsfilm
  • Guillermo del Toro's Pinocchio
  • Das Seeungeheuer
  • Marcell the Shell with Shoes On
  • Der gestiefelte Kater: Der letzte Wunsch
  • Rot
Auch wenn Der gestiefelte Kater: Der letzte Wunsch seit Ende Dezember kontinuierlich neue Fans gewinnt und beispielsweise der Held des filmaffinen Internets ist (zweitbestbewerteter Film des Jahres 2022 bei Letterboxd): Ich denke, dass es hier keinen Weg gibt, der an Pinocchio vorbeiführt. Dafür ist sein Ansehen in der Filmbranche zu gut, sind seine Besprechungen in der Breite zu positiv, ist del Toros Anziehungskraft innerhalb der Academy zu groß.
Und auch wenn mein Herz etwas lauter für den Kater schlägt: Es wäre ein verdienter Sieger.

Bestes adaptiertes Drehbuch
  • Im Westen nichts Neues, Edward Berger, Lesley Paterson & Ian Stokell
  • Top Gun: Maverick, Peter Craig, Ehren Kruger, Justin Marks, Eric Warren Singer & Christopher McQuarrie
  • Living, Kazuo Ishiguro
  • Glass Onion, Rian Johnson
  • Die Aussprache, Sarah Polley
Ich glaube, das Rennen wird sich zwischen Im Westen nichts Neues, der seit Wochen im englischsprachigen Raum ordentlich an Zugkraft zulegt, und Sarah Polleys wenig gesehene, aber viel bewunderte Romanadaption Die Aussprache entscheiden. Knapp sehe ich Polley vorne: Es ist die Kategorie, um dem Film etwas Liebe zukommen zu lassen, und vereint die Votingfraktion "Starke Dialoge" mit diejenigen, die eine starke Erzählstruktur würdigen.

Bestes Original-Drehbuch
  • Triangle of Sadness, Ruben Östlund
  • The Banshees of Inisherin, Martin McDonagh
  • Everything Everywhere All at Once, Daniel Kwan & Daniel Scheinert
  • Die Fabelmans, Steven Spielberg & Tony Kushner
  • Tár, Todd Field
Selbst in einem Jahr, in dem sich das Klima innerhalb der Filmindustrie nicht für die schräge Art von Everything Everywhere All at Once geöffnet hätte, wäre der Film hier ein Topkandidat. Dieses Jahr und nach den zahlreichen Auszeichnungen erst recht.

Beste Kamera
  • Im Westen nichts Neues, James Friend
  • Elvis, Mandy Walker
  • Empire of Light, Roger Deakins
  • Tár, Florian Hoffmeister
  • Bardo, die erfundene Chronik einer Handvoll Wahrheiten, Darius Khondji
Ich denke, das machen Im Westen nichts Neues, Elvis und Tár unter sich aus. Und tippe mal auf die hypnotische Sogkraft von Elvis.

Beste Kostüme
  • Babylon, Mary Zophres
  • Black Panther: Wakanda Forever, Ruth E. Carter
  • Elvis, Catherine Martin
  • Mrs. Harris und ein Kleid von Dior, Jenny Beavan
  • Everything Everywhere All at Once, Shirley Kurata
Der "Wow, das und das und das ikonische Outfit haben die aber sehr gut getroffen"-Effekt könnte Elvis zum Sieg bringen.

Bester Schnitt
  • The Banshees of Inisherin, Mikkel E.G. Nielsen
  • Tár, Monika Willi
  • Elvis, Jonathan Redmond & Matt Villa
  • Everything Everywhere All at Once, Paul Rogers
  • Top Gun: Maverick, Chris Lebenzon & Eddie Hamilton
Noch bevor sich abgezeichnet hat, dass Everything Everywhere All at Once von den großen Filmpreisen akzeptiert wird, meinte ich: Dieser Film müsste den Oscar für den besten Schnitt gewinnen.
Ich werde diese Haltung jetzt nicht verraten, indem ich einen anderen als Sieger vorhersage.

Bestes Produktionsdesign
  • Avatar: The Way of Water, Dylan Cole, Ben Procter & Vanessa Cole
  • Babylon, Florencia Martin & Anthony Carlino
  • Elvis, Catherine Martin & Karen Murphy
  • Die Fabelmans, Rick Carter & Karen O'Hara
  • Im Westen nichts Neues, Christian M. Goldbreck, Ernestine Hipper
So viele detailreich ausstaffierte Sets in Babylon, kann das die generell spaltende Art des Films übertrumpfen?

Bester Dokumentarfilm
  • All that Breathes
  • All the Beauty and the Bloodshed
  • Fire of Love
  • A House Made of Splinters
  • Navalny
Die Doku-Sparte bringt mich regelmäßig zur Verzweiflung: Sage ich den vermeintlich sicheren Gewinnerfilm vorher, gewinnt eine Überraschung. Und umgekehrt. Für mich entscheidet es sich dieses Jahr zwischen Fire of Love (hervorragende Kritiken, wird für seine Bildgewalt und seine Emotionalität gefeiert, ist dank Disney+ leicht zugänglich und hatte somit viel Zeit, Buzz zu gewinnen) und All the Beauty and the Bloodshed (thematisch schwerer, aufwühlender und "wichtiger", spricht über die Relevanz von Medien). Ich gehe dieses Jahr auf "Relevanz" statt "Gefühl".

Bester Doku-Kurzfilm
  • Die Elefantenflüsterer
  • Haulout
  • How Do You Measure a Year?
  • The Martha Mitchell Effect
  • Stranger at the Gate
Meine Prognose: Die Horden an Walrössern ziehen die Aufmerksamkeit der Oscar-Stimmberechtigten auf sich.

Bester internationaler Film
  • Argentina, 1985, Argentinien
  • Im Westen nichts Neues, Deutschland
  • Close, Belgien
  • The Quiet Girl, Irland
  • EO, Polen
Pans Labyrinth verlor einst in dieser Kategorie gegen Das Leben der Anderen, obwohl del Toros Film auch in weiteren Sparten nominiert war. Es wäre also ausgleichende Gerechtigkeit, wenn dieses Mal ein vielfach nominierter deutscher Film den vermeintlich sicheren Oscar versäumt. Doch es wäre auch eine statistisch unweise Prognose. Müsste ich raten, wer in einer Wiederholung des 20 Jahre zurückliegenden Ereignisses dem Antikriegsfilm ein Schnippchen schlägt: Mein Gefühl sagt The Quiet Girl.

Bestes Makeup & Hairstyling
  • Im Westen nichts Neues
  • The Batman
  • Black Panther: Wakanda Forever
  • Elvis
  • The Whale
Die tollen Frisuren in Elvis (plus die zusätzlichen Pfunde an Austin Butler gen Ende) gegen die zusätzlichen Kilos on The Whale und Colin Farrell Verwandlung in The Batman. Oder zieht Im Westen nichts Neues mit seinem rundum großen Buzz davon? Nur das Marvel-Sequel erscheint mir hier trotz guter Arbeit eine unwahrscheinliche Wahl, und sage: Elvis hat einfach mehr Razzle Dazzle und gewinnt daher.

Beste Filmmusik
  • Babylon, Justin Hurwitz
  • The Banshees of Inisherin, Carter Burwell
  • Die Fabelmans, John Williams
  • Im Westen nichts Neues, Volker Bertelmann
  • Everything Everywhere All at Once, Son Lux
Eines Tages wird die Filmgeschichtsschreibung kollektiv den Kopf schütteln, weshalb Babylon bei den Oscars nicht mehr abgeräumt hat. Aber Justin Hurwitz' Ohrwürmer sind zu mitreißend, als dass sie ignoriert werden könnten.

Bester Song
  • Lift Me Up aus Black Panther: Wakanda Forever
  • This is a Life aus Everything Everywhere All at Once
  • Naatu Naatu aus RRR
  • Applause aus Tell It Like A Woman
  • Hold My Hand aus Top Gun: Maverick
Ich halte den Sieg von Naatu Naatu nicht für derart sicher, wie manche Kolleg:innen. Schließlich kommen zwar die Nominierungen aus der Musiksparte der Academy, während die gesamte Academy über den Sieg entscheidet. Und da rechne ich mit einigen, die RRR nicht gesehen haben und lieber diese Kategorie nutzen, um hier für einen favorisierten Film abzustimmen. Sollte sich hier also beispielsweise Top Gun: Maverick durchsetzen: Ich werde keine verwirrten Fragezeichen über dem Kopf haben. Dennoch: Mein Tipp geht gen Indien, weil sich die großen, ernst(er)en (Abspann-)Nummern gegenseitig auf den Füßen rumtreten.

Bester Animations-Kurzfilm
  • The Boy, the Mole, the Fox and the Horse
  • The Flying Sailor
  • My Year of Dicks
  • Ice Merchants
  • An Ostrich Told Me the World Is Fake and I Think I Believe It
Hoffentlich verleiht Riz Ahmed den Preis in dieser Kategorie, damit er diese Titel noch einmal vorlesen kann. Und obwohl die Trick-Kurzfilmkategorie seit vielen Jahren sehr mainstreamig ist und oft der niedlichste Nominierte gewinnt: Die stilistisch vielseitige, intim-ehrliche Coming-of-Sexual-Age-Geschichte My Year of Dicks wird gewinnen, so mein Gespür.

Bester Kurzfilm
  • An Irish Goodbye
  • Le Pupille
  • Nattrikken
  • The Red Suitcase
  • Ivalu
Indikatorpreise und "Es liegt Irland in der Luft" ergeben zusammen diese Prognose.

Bester Ton
  • Im Westen nichts Neues
  • Avatar: The Way of Water
  • The Batman
  • Elvis
  • Top Gun: Maverick
Top Gun: Maverick brachte die Kinos zum Beben und damit die Kassen zum Klingeln, nun ist es an der Zeit, dafür einen Oscar einzusacken.

Beste Effekte
  • Avatar: The Way of Water
  • Black Panther: Wakanda Forever
  • The Batman
  • Im Westen nichts Neues
  • Top Gun: Maverick
Es gewinnt nicht jedes Mal der teuerste Film, wie Ex_Machina bewiesen hat. Und nachdem monatelang fehlberichtet wurde, dass Top Gun: Maverick ja komplett praktisch gedreht wurde, könnte die Erkenntnis, wie viel hier top getrickst wurde, den Film an James Camerons Epos vorbeitragen.

Bester Nebendarsteller
  • Brendan Gleeson, The Banshees of Inisherin
  • Barry Keoghan, The Banshees of Inisherin
  • Ke Huy Quan, Everything Everywhere All at Once
  • Brian Tyree Henry, Causeway
  • Judd Hirsch, Die Fabelmans
Ke Huy Quan hat praktisch alles gewonnen, wofür er in den vergangenen Monaten nominiert wurde. Sehe diese Siegesserie nicht mehr abreißen.

Beste Nebendarstellerin
  • Kerry Condon, The Banshees of Inisherin
  • Jamie Lee Curtis, Everything Everywhere All at Once
  • Stephanie Hsu, Everything Everywhere All at Once
  • Hong Chau, The Whale
  • Angela Bassett, Black Panther: Wakanda Forever
Ich kann mir noch immer nicht vorstellen, dass Bassett für "Ein bisschen streng und traurig gucken in einem Marvel-Film" einen Oscar gewinnt, und tippe daher auf "Oh, eine Ikone in einem vielfach beachteten Film"-Gewinnerin Curtis.

Beste Hauptdarstellerin
  • Ana de Armas, Blonde
  • Michelle Yeoh, Everything Everywhere All at Once
  • Cate Blanchett, Tár
  • Michelle Williams, Die Fabelmans
  • Andrea Riseborough, To Leslie
Es entscheidet sich zwischen Yeoh und Blanchett, in beiden Fällen habe ich jetzt schon die Schnauze voll von den reißerischen Essays und Tweets am Folgetag, in beiden Fällen gewinnt eine starke Schauspielerin in einer großartigen Rolle. Aber ich sage hier Blanchett vorher, die einfach noch eine Spur magnetischer ist in ihrem Film (so jedenfalls meine Meinung) und weil dies die Kategorie ist, wo Academy-Mitglieder, die Tár mögen, am ehesten ihre Begeisterung kanalisieren werden.

Bester Hauptdarsteller
  • Paul Mescal, Aftersun
  • Colin Farrell, The Banshees of Inisherin
  • Austin Butler, Elvis
  • Bill Nighy, Living
  • Brendan Fraser, The Whale
Es ist fatal, auf die "Willkommen zurück"-Narrative reinzufallen, schließlich hat Mickey Rourke auch keinen Oscar für The Wrestler bekommen. Aber da alle Zeichen darauf deuten, dass beim Nebendarsteller sehr wohl diese Karte gespielt wird, tippe ich hier ebenfalls darauf, dass sich die Academy in einer sentimentalen Stimmung befindet.

Beste Regie
  • Ruben Östlund, Triangle of Sadness
  • Martin McDonagh, The Banshees of Inisherin
  • Daniel Kwan & Daniel Scheinert, Everything Everywhere All at Once
  • Steven Spielberg, Die Fabelmans
  • Todd Field, Tár
Wenn die Daniels diesen Oscar nicht gewinnen, wird "Bester Film" nochmal richtig spannend.

Bester Film
  • Im Westen nichts Neues
  • Avatar: The Way of Water
  • The Banshees of Inisherin
  • Elvis
  • Everything Everywhere All at Once
  • Die Fabelmans
  • Tár
  • Top Gun: Maverick
  • Die Aussprache
  • Triangle of Sadness
Wären die vielen Indikatorpreise nicht gewesen, ich würde denken, dass der Film "zu seltsam" für Branchenpreise ist, aber so langsam zieht das Argument nicht. Aber wenn ein Film Everything Everywhere All at Once ausstechen könnte, dann The Banshees of Inisherin.

Freitag, 20. Januar 2023

Oscars 2023: Meine Prognose für die Nominierungen bei den 95. Academy Awards


Die Academy Awards bleiben auch in der Saison 2022/2023 ein undurchsichtiger Mischmasch aus offensichtlichen Antworten und Unberechenbarkeiten. Nach zwei stark von der Pandemie beeinflussten Jahren ist dieses Mal vor allem ein Element für meine Verwirrung zuständig: Zwiegespaltener Diskurs!

Babylon etwa hat zwar viele negative Kritiken und ein desaströses US-Einspielergebnis, doch diejenigen, die ihn lieben, lieben ihn. Sind genug Leute von diesem Schlag in der Academy, um ihm Nominierungen zu sichern? Top Gun: Maverick ist ein sehr gut gemachter, aber inhaltlich total normaler Action-Blockbuster - reicht das dieses Jahr aus, um die Academy in einen ähnlichen Taumel der Begeisterung zu versetzen wie die US-Presse, große Teile der internationalen Presse und das zahlende Publikum?

Everything Everywhere All at Once würde in jedem anderen Jahr als "zu schräg für die Academy" abgetan, aber reichte das monatelange Dauerfeuer an Hype seitens Filmfans und der Presse aus, um im Zusammenspiel mit der Verjüngung der Academy doch mehrere Nominierungen herbeizuwillen? 

Egal, wie es kommt: Am Ende wird es heißen "war doch klar!" Babylon, Top Gun: Maverick und Everything Everywhere All at Once sind drin? "Klar, deren Fans sind doch so vehement!" Sie werden aus dem Rennen ausgeschlossen? "War doch klar: Zu kontrovers, zu tumb, zu schräg!" 

Und was ist mit Die Fabelmans, einem Film, den viele als sichere Bank sahen, der in seinen ersten Schüben der Veröffentlichung auch viel und positiv diskutiert wurde, dann an den US-Kinokassen unterging und in der Industrie wenig besprochen wurde, bevor er gegen Ende der Nominierungs-Votingphase wieder an Fahrt zulegte, etwa durch die auf einmal wieder beachteten Golden Globes?

Ich bin sehr gespannt, was uns am Dienstag erwartet. Meine Vermutungen besagen, dass es folgendes Feld sein wird:

Bester Animationsfilm
  • Guillermo del Toro's Pinocchio
  • Der kleine Nick
  • Marcell the Shell with Shoes On
  • Der gestiefelte Kater: Der letzte Wunsch
  • Rot
Bestes adaptiertes Drehbuch
  • Im Westen nichts Neues, Edward Berger, Lesley Paterson & Ian Stokell
  • Glass Onion, Rian Johnson
  • Living, Kazuo Ishiguro
  • The Whale, Samuel D. Hunter
  • Die Aussprache, Sarah Polley
Bestes Original-Drehbuch
  • Aftersun, Charlotte Wells
  • The Banshees of Inisherin, Martin McDonagh
  • Everything Everywhere All at Once, Daniel Kwan & Daniel Scheinert
  • Die Fabelmans, Steven Spielberg & Tony Kushner
  • Tár, Todd Field
Beste Kamera
  • Im Westen nichts Neues, James Friend
  • Elvis, Mandy Walker
  • Empire of Light, Roger Deakins
  • Nope, Hoyte Van Hoytema
  • Top Gun: Maverick, Claudio Miranda
Beste Kostüme
  • Babylon, Mary Zophres
  • Black Panther: Wakanda Forever, Ruth E. Carter
  • Elvis, Catherine Martin
  • Mrs. Harris und ein Kleid von Dior, Jenny Beavan
  • The Woman King, Gersha Phillips
Bester Schnitt
  • Avatar: The Way of Water, David Brenner, James Cameron, John Refoua & Stephen E. Rivkin
  • Babylon, Tom Cross
  • Elvis, Jonathan Redmond & Matt Villa
  • Everything Everywhere All at Once, Paul Rogers
  • Top Gun: Maverick, Chris Lebenzon & Eddie Hamilton
Bestes Produktionsdesign
  • Avatar: The Way of Water, Dylan Cole, Ben Procter & Vanessa Cole
  • Babylon, Florencia Martin & Anthony Carlino
  • Elvis, Catherine Martin & Karen Murphy
  • Die Fabelmans, Rick Carter & Karen O'Hara
  • Glass Onion, Rick Heinrichs
Bester Dokumentarfilm
  • All that Breathes
  • All the Beauty and the Bloodshed
  • Fire of Love
  • Moonage Daydream
  • Navalny
Bester Doku-Kurzfilm
  • The Elephant Whisperers
  • The Flagmakers
  • Holding Moses
  • How Do You Measure a Year?
  • 38 at the Garden
Bester internationaler Film
  • Argentina, 1985, Argentinien
  • Im Westen nichts Neues, Deutschland
  • Close, Belgien
  • Die Frau im Nebel, Südkorea
  • EO, Polen
Bestes Makeup & Hairstyling
  • Babylon
  • The Batman
  • Black Panther: Wakanda Forever
  • Elvis
  • The Whale
Beste Filmmusik
  • Babylon, Justin Hurwitz
  • The Banshees of Inisherin, Carter Burwell
  • Die Fabelmans, John Williams
  • Guillermo del Toro’s Pinocchio, Alexandre Desplat
  • Die Aussprache, Carter Burwell
Bester Song
  • Lift Me Up aus Black Panther: Wakanda Forever
  • Til You're Home aus Ein Mann namens Otto
  • Naatu Naatu aus RRR
  • Applause aus Tell It Like A Woman
  • Hold My Hand aus Top Gun: Maverick
Bester Animations-Kurzfilm
  • The Boy, the Mole, the Fox and the Horse
  • The Flying Sailor
  • My Year of Dicks
  • New Moon
  • An Ostrich Told Me the World Is Fake and I Think I Believe It
Bester Kurzfilm
  • An Irish Goodbye
  • Le Pupille
  • Nakam
  • The Red Suitcase
  • Warsha
Bester Ton
  • Im Westen nichts Neues
  • Avatar: The Way of Water
  • Babylon
  • Elvis
  • Top Gun: Maverick
Beste Effekte
  • Avatar: The Way of Water
  • The Batman
  • Doctor Strange in the Multiverse of Madness
  • Nope
  • Top Gun: Maverick
Bester Nebendarsteller
  • Brendan Gleeson, The Banshees of Inisherin
  • Barry Keoghan, The Banshees of Inisherin
  • Ke Huy Quan, Everything Everywhere All at Once
  • Paul Dano, Die Fabelmans
  • Eddie Redmayne, The Good Nurse
Beste Nebendarstellerin
  • Kerry Condon, The Banshees of Inisherin
  • Jamie Lee Curtis, Everything Everywhere All at Once
  • Stephanie Hsu, Everything Everywhere All at Once
  • Hong Chau, The Whale
  • Jessie Buckley, Die Aussprache
Spätestens durch ihren Globe-Gewinn und ihre Nominierung bei den SAG Awards nehmen immer mehr Oscar-Expert:innen Angela Bassett mit in ihre Prognose auf. Doch ich kann mir nicht helfen: Weder Black Panther noch Avengers || Endgame haben es geschafft, eine erste MCU-Schauspiel-Nominierung zu bewerkstelligen.
Also lässt sich sagen, dass die Academy in Sachen Schauspielwürdigung nicht an das MCU denkt, und ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Film, dessen Blockbusterbuzz von Avatar: The Way of Water weggewalzt wurde, da groß was ändern wird. Zumal die Academy-Mitglieder, die etwas außerhalb des Rahmens denken schon ihr Stimmgewicht hinter Everything Everywhere All at Once werfen müssen...

Beste Hauptdarstellerin
  • Ana de Armas, Blonde
  • Michelle Yeoh, Everything Everywhere All at Once
  • Cate Blanchett, Tár
  • Danielle Deadwyler, Till
  • Viola Davis, The Woman King
Die vernünftige Prognose wäre, Michelle Williams für Die Fabelmans anstelle von Ana de Armas vorherzusagen: Die Academy liebt gut zusprechende Mutterfiguren, Steven Spielberg und Michelle Williams! Aber: Williams wurde nicht für den SAG Award nominiert, also den Preis der Schauspielgilde! Und selbst wenn SAG und die Academy Awards in dieser Kategorie nicht immer deckungsgleich sind, gehe ich dieses Jahr einfach diesen Weg.

Die jüngere, internationalere Zusammensetzung der Academy lässt sich, so meine Vermutung, eher auf den umstrittenen Blonde ein. Wir werden es sehen...

Bester Hauptdarsteller
  • Paul Mescal, Aftersun
  • Colin Farrell, The Banshees of Inisherin
  • Austin Butler, Elvis
  • Bill Nighy, Living
  • Brendan Fraser, The Whale
Beste Regie
  • James Cameron, Avatar: The Way of Water
  • Martin McDonagh, The Banshees of Inisherin
  • Daniel Kwan & Daniel Scheinert, Everything Everywhere All at Once
  • Steven Spielberg, Die Fabelmans
  • Todd Field, Tár
Bester Film
  • Im Westen nichts Neues
  • Avatar: The Way of Water
  • Babylon
  • The Banshees of Inisherin
  • Elvis
  • Everything Everywhere All at Once
  • Die Fabelmans
  • Tár
  • Top Gun: Maverick
  • The Whale
Kürzlich sicherte sich Im Westen nichts Neues satte 14 Nominierungen bei den BAFTAs - und da beide Akademien einige Überschneidungen in der Zusammensetzung haben, halte ich es also für sehr wahrscheinlich, dass Deutschland einen Film im "Bester Film"-Oscar-Rennen stellen wird. Kurios, dass aus dem Land des ständig selbstgeißelnden "Wir können keine guten Filme!"-Aufrufs bislang so wenig Begeisterung über das Awards-Abschneiden, ach, über den Film generell zu vernehmen war.

The Whale hat zwar abseits Brandan Frasers Performance eher für zwiegespaltene Reaktionen gesorgt, aber ab und zu ist der Academy sowas egal. Und: Filme mit einer lautstark zelebrierten männlichen Performance rutschen üblicherweise auch ins Rennen um diese Kategorie.

Dass Top Gun: Maverick letztlich nicht nominiert wird, halte ich für wahrscheinlicher als wohl viele Oscar-Tippspielende. Doch dieses Oscar-Rennen ist so kurios, ich möchte keinen als sicher geltenden Tipp für ein törichtes Wagnis abgeben, also behalte ich den Mega-Blockbuster in meiner Vorhersage. Aber sollte er oder ein anderer Titel rausfliegen und dafür Glass Onion reinkommen, ich wäre nicht erstaunt.

Freitag, 25. März 2022

Die 94. Academy Awards: Meine Prognose der Gewinnerinnen und Gewinner bei den Oscars 2022


Obwohl wir Ende März haben, und die Oscars somit einmal mehr deutlich später im Kalenderjahr stattfinden als wir es durch die vielen "Februar, allerspätestens Anfang März"-Jahre der jüngeren Vergangenheit gewohnt sind... Ich muss sagen: Mir kam diese Oscar-Saison verflixt kurz vor. Die mitunter unausstehlich hitzig werdenden Oscar-Debatten kochten auf kleinerer Debatte als in der Pre-Pandemie-Ära, und die Indikator-Preise wurden in den einschlägigen Awards-Medien weniger rauf, runter und wieder rauf analysiert als in "normalen" Jahren.

Das ist auf eine Weise angenehm (weniger Galligkeit im Filmdiskurs ist immer eine gute Sache). Aber es nimmt auch Spannung aus der Reise gen Oscar-Nacht. Und... es erschwert die Vorhersage. Aber ich will meine liebgewonnene Oscar-Tradition nicht aufgeben. Also: Hier sind sie, meine ins Blaue geratenen Vorhersagen, wer bei der 94. Vergabe der Academy Awards siegreich hervorgeht.

Bester Kurzfilm
  • Ala Kachuu – Take and Run
  • The Long Goodbye - Gewinner
  • On My Mind
  • Please Hold
  • Sukienka
Bester Kurz-Dokumentarfilm
  • Audible
  • Lead Me Home
  • The Queen of Basketball - Gewinner
  • Three Songs for Benazir
  • When We Were Bullies
Bester animierter Kurzfilm
  • Affairs of the Art
  • Bestia - Gewinner
  • Boxballet
  • Robin Robin
  • The Windshield Wiper
Bester internationaler Film
  • Drive My Car, Japan
  • Flee, Dänemark
  • The Hand of God, Italien
  • Lunana, Bhutan
  • Der schlimmste Mensch der Welt, Norwegen - Gewinner
Ich habe die Befürchtung, dass ich mich ärgern werde. Ich habe seit Wochen das Bauchgefühl, dass Der schlimmste Mensch der Welt diesen Preis gewinnen wird, OBWOHL Drive My Car als "Bester Film" nominiert ist. Drive My Car könnte seine Votes splitten, zudem kam es während der Votingphase zu einem neuen Hoch an Lobpreisungen von Triers Romantik-Dramödie, das Der schlimmste Mensch der Welt über die Ziellinie gebracht haben könnte. Aber ist es klug, den ziemlich sicheren Tipp Drive My Car für ein Bauchgefühl zu opfern?! Nein, überhaupt nicht. Mach ich es dennoch? Ja. Ich bin echt der schlimmste Mensch der Welt...

Beste Dokumentation
  • Ascension
  • Attica
  • Flee
  • Summer of Soul  - Gewinner
  • Writing with Fire
Bester Animationsfilm
  • Encanto  - Gewinner
  • Flee
  • Luca
  • Die Mitchells gegen die Maschinen
  • Raya und der letzte Drache
Beste Effekte
  • Dune - Gewinner
  • Keine Zeit zu sterben
  • Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings
  • Spider-Man: No Way Home
  • Free Guy
Bester Sound
  • Belfast
  • Dune - Gewinner
  • Keine Zeit zu sterben
  • The Power of the Dog
  • West Side Story
Bester Originalsong
  • Down to Joy aus Belfast 
  • Dos Oruguitas aus Encanto - Gewinner
  • Somehow You Do aus Four Good Days
  • Be Alive aus King Richard
  • No Time to Die aus Keine Zeit zu sterben
Beste Originalmusik
  • Nicholas Britell, Don't Look Up
  • Hans Zimmer, Dune - Gewinner
  • Germaine Franco, Encanto
  • Alberto Iglesias, Parallele Mütter
  • Jonny Greenwood, The Power of the Dog
Bestes Produktionsdesign
  • Dune
  • Nightmare Alley - Gewinner
  • The Power of the Dog
  • The Tragedy of Macbeth
  • West Side Story
Bestes Makeup & Hairstyling
  • Cruella
  • Dune
  • Der Prinz aus Zamunda 2
  • The Eyes of Tammy Faye - Gewinner
  • House of Gucci
Bester Schnitt
  • Hank Corwin, Dont' Look Up 
  • Joe Walker, Dune 
  • Pamela Martin, King Richard
  • Peter Sciberras, The Power of the Dog - Gewinner
  • Myron Kerstein und Andrew Weisblum, Tick, Tick…Boom!
Beste Kostüme
  • Jenny Beavan, Cruella - Gewinnerin
  • Massimo Cantini, Cyrano
  • Bob Morgan & Jacqueline West, Dune
  • Luis Sequeira, Nightmare Alley
  • Paul Tazewell, West Side Story
Beste Kamera
  • Greig Fraser, Dune
  • Dan Laustsen, Nightmare Alley
  • Ari Wegner, The Power of the Dog - Gewinnerin
  • Bruno Delbonnel, The Tragedy of Macbeth
  • Janusz Kaminski, West Side Story
Bestes Original-Drehbuch
  • Paul Thomas Anderson, Licorice Pizza - Gewinner
  • Zach Baylin, King Richard
  • Kenneth Branagh, Belfast 
  • Adam McKay, Don't Look Up
  • Joachim Trier und Eskil Vogt, Der schlimmste Mensch der Welt
Bestes adaptiertes Drehbuch
  • Jane Campion, The Power of the Dog 
  • Maggie Gyllenhaal, Frau im Dunkeln
  • Ryusuke Hamaguchi, Drive My Car
  • Sian Heder, CODA - Gewinnerin
  • Eric Roth, Jon Spaihts und Denis Villeneuve, Dune
Bester Nebendarsteller
  • Ciarán Hinds, Belfast
  • Troy Kotsur, CODA - Gewinner
  • Jesse Plemons, The Power of the Dog
  • J.K. Simmons, Being the Ricardos
  • Kodi Smit-McPhee, The Power of the Dog
Beste Nebendarstellerin
  • Jessie Buckley, Frau im Dunkeln
  • Ariana DeBose, West Side Story - Gewinnerin
  • Judi Dench, Belfast
  • Kirsten Dunst, The Power of the Dog
  • Aunjanue Ellis, King Richard
Bester Hauptdarsteller
  • Javier Bardem, Being the Ricardos
  • Benedict Cumberbatch, The Power of the Dog
  • Andrew Garfield, tick, tick... Boom!
  • Will Smith, King Richard - Gewinner
  • Denzel Washington, The Tragedy of Macbeth
Beste Hauptdarstellerin
  • Jessica Chastain, The Eyes of Tammy Faye
  • Olivia Colman, Frau im Dunkeln
  • Penelope Cruz, Parallele Mütter
  • Nicole Kidman, Being the Ricardos
  • Kristen Stewart, Spencer - Gewinnerin
Beste Regie
  • Paul Thomas Anderon, Licorice Pizza
  • Kenneth Branagh, Belfast
  • Jane Campion, The Power of the Dog - Gewinnerin
  • Ryūsuke Hamaguchi, Drive My Car
  • Steven Spielberg, West Side Story
Bester Film
  • Belfast
  • CODA - Gewinner
  • Don't Look Up
  • Drive My Car
  • Dune
  • King Richard
  • Licorice Pizza
  • Nightmare Alley
  • The Power of the Dog 
  • West Side Story
Die Vernunft sagt The Power of the Dog, das Näschen für die Berichterstattung aus Hollywood und der Blick auf den Preis der Produzentengewerkschaft sagt CODA...

Samstag, 5. Februar 2022

Oscars 2022: Meine Prognose der Nominierungen


Die Oscar-Saison wirkte auf mich bislang so leise wie noch nie zu meinen Lebzeiten. Das Ausbleiben eines großen Golden-Globe-Happenings dürfte dazu beigetragen haben, und dass die Schmutzkampagnen (zum Glück!) eher kleiner sind als üblich, ist ebenso willkommen wie ein weiterer Aspekt, der den Rummel klein ausfallen lässt.

Das mag angenehm sein, hat mir die alljährliche Nominierungsprognose aber enorm erschwert. Doch ich glaube, dass das hier unsere Nominierungen 2022 sein werden:

Bester Kurzfilm
  • Censor of Dreams
  • Frimas
  • The Long Goodbye
  • Tala'vision
  • When the Sun Sets

Bester Kurz-Dokumentarfilm
  • Camp Confidential: America's Secret Nazis
  • Coded: The Hodden Love of J.C. Leyendecker
  • The Queen of Basketball
  • Three Songs for Benazir
  • When We Were Bullies

Bester animierter Kurzfilm
  • Affairs of the Art
  • Robin Robin
  • Mum is Pouring Rain
  • Step Into the River
  • Us Again

Bester internationaler Film
  • Drive My Car, Japan
  • The Hand of God, Italien
  • A Hero, Iran
  • Lamb, Island
  • The Worst Person in the World, Norwegen

Beste Dokumentation
  • Ascension
  • Flee
  • Procession
  • The Rescue
  • Summer of Soul

Bester Animationsfilm
  • Belle
  • Encanto
  • Flee
  • Luca
  • Die Mitchells gegen die Maschinen

Beste Effekte
  • Dune
  • Matrix Resurrections
  • Keine Zeit zu sterben
  • Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings
  • Spider-Man: No Way Home

Bester Sound
  • Belfast
  • Dune
  • Keine Zeit zu sterben
  • The Power of the Dog
  • West Side Story

Bester Originalsong
  • So May We Start aus Annette
  • Down to Joy aus Belfast
  • Dos Oruguitas aus Encanto
  • Be Alive aus King Richard
  • No Time to Die aus Keine Zeit zu sterben

Beste Originalmusik
  • Hans Zimmer, Dune
  • Germaine Franco, Encanto
  • Alexandre Desplat, The French Dispatch
  • Alberto Iglesias, Parallele Mütter
  • Jonny Greenwood, The Power of the Dog

Bestes Produktionsdesign
  • Dune
  • The French Dispatch
  • Nightmare Alley
  • The Tragedy of Macbeth
  • West Side Story

Bestes Makeup & Hairstyling
  • Cruella
  • Dune
  • The Eyes of Tammy Faye
  • House of Gucci
  • The Suicide Squad

Bester Schnitt
  • Pamela Martin, Belfast 
  • Hank Corwin, Dont' Look Up 
  • Joe Walker, Dune 
  • Peter Sciberras, The Power of the Dog 
  • Sarah Broshar & Michael Kahn, West Side Story

Beste Kostüme
  • Jenny Beavan, Cruella
  • Massimo Cantini, Cyrano
  • Bob Morgan & Jacqueline West, Dune
  • Janty Yates, House of Gucci
  • Paul Tazewell, West Side Story

Beste Kamera
  • Haris Zambarloukos, Belfast
  • Greig Fraser, Dune
  • Ari Wegner, The Power of the Dog
  • Bruno Delbonnel, The Tragedy of Macbeth
  • Janusz Kaminski, West Side Story

Bestes Original-Drehbuch
  • Paul Thomas Anderson, Licorice Pizza
  • Zach Baylin, King Richard
  • Kenneth Branagh, Belfast
  • Adam McKay, Don't Look Up
  • Aaron Sorkin, Being the Ricardos

Bestes adaptiertes Drehbuch
  • Jane Campion, The Power of the Dog
  • Maggie Gyllenhaal, Frau im Dunkeln
  • Ryusuke Hamaguchi, Drive My Car
  • Sian Heder, CODA
  • Kim Morgan & Guillermo del Toro, Nightmare Alley
Bester Nebendarsteller
  • Jamie Dornan, Belfast
  • Ciarán Hinds, Belfast
  • Troy Kotsur, CODA
  • Jared Leto, House of Gucci
  • Kodi Smit-McPhee, The Power of the Dog

Beste Nebendarstellerin
  • Caitriona Balfe, Belfast
  • Ariana deBose, West Side Story
  • Kirsten Dunst, The Power of the Dog
  • Aunjanue Ellis, King Richard
  • Ruth Negga, Seitenwechsel

Bester Hauptdarsteller
  • Benedict Cumberbatch, The Power of the Dog
  • Leonardo DiCaprio, Don't Look Up
  • Andrew Garfield, tick, tick... Boom!
  • Will Smith, King Richard
  • Denzel Washington, The Tragedy of Macbeth

Beste Hauptdarstellerin
  • Jessica Chastain, The Eyes of Tammy Faye
  • Olivia Colman, Frau im Dunkeln
  • Penelope Cruz, Parallele Mütter
  • Lady Gaga, House of Gucci
  • Nicole Kidman, Being the Ricardos

Beste Regie
  • Paul Thomas Anderon, Licorice Pizza
  • Kenneth Branagh, Belfast
  • Jane Campion, The Power of the Dog
  • Steven Spielberg, West Side Story
  • Denis Villeneuve, Dune


Bester Film
  • Belfast
  • CODA
  • Don't Look Up
  • Drive My Car
  • Dune
  • Licorice Pizza
  • King Richard
  • The Power of the Dog
  • tick, tick... Boom!
  • West Side Story
Ich habe bei dieser Prognose ziemliche Kopfschmerzen, aber, joah, das ist sie halt.