Donnerstag, 30. April 2009

Weist Newell den Lone Ranger an?

Mike Newell wird nicht vielen Kinogängern etwas sagen. Seine Filmografie dagegen schon eher: Vier Hochzeiten und ein Todesfall, Donnie Brasco, Harry Potter und der Feuerkelch und, derzeit in Produktion, Prince of Persia: The Sands of Time.

Und es scheint, als würde sich ein weiterer, großer Titel in diese Liste einreihen: /Film meldet, dass sich Mike Newell in Vertragsverhandlungen mit Disney und Bruckheimer befinde, um die Regie bei The Lone Ranger zu übernehmen. Das Drehbuch zu der Filmadaption der alten Radio- und Fernsehserie stammt von den Shrek-, Fluch der Karibik- und Die Maske des Zorro-Autoren Ted Elliott und Terry Rossio, Johnny Depp wurde bereits als der getreue Sidekick Toto gecastet.

Die besonders vielversprechende Seite an der Meldung, Newell solle der Regisseur von The Lone Ranger werden: So, wie wir Erfolgsproduzent Bruckheimer kennen, würde er niemals einem Regisseur ein zweites Big-Budget-Projekt anvertrauen, wenn er sich nicht sicher ist, dass er bei seinem anderen aktuellen Bruckheimer-Projekt gute Arbeit leistet. Oder anders gesagt: Mensch, muss Jerry das bisherige Prince of Persia-Material geil finden, wenn er dessem Regisseur sofort noch eine große Nummer in den Schoß legt.

Falls sich Newell zudem als schnelles Arbeitstier erweist, dürfen wir ihn nun sicher zudem auf die Liste potentieller Gore-Verbinski-Nachfolger beim Pirates of the Caribbean-Franchise setzen. Falls nicht doch Gore in seine eigenen Fußstapfen tritt, weil aus Bioshock nichts wird...

Mehr Lone Ranger:

Skandal?! Glatzköpfe produzieren Toy Story 3!

Andrew Stanton ließ sich während der Produktion von WALL•E einen Bart wachsen - der ihm wesentlich besser steht als sein rasiertes Antlitz, welches uns noch aus Zeiten von Das große Krabbeln und Findet Nemo bekannt sein dürfte.

Doch Stanton ist nicht der einzige Pixarianer, der sich seinen Haarwuchs von einem Film diktieren lässt, oh nein. Viel mehr hat sich die komplette Toy Story 3-Produktionsmannschaft eine Glatze (oder einen Irokesen) verpassen lassen. Und das sieht dann so aus:

(Quelle: Flickr. Hier gibt's das Bild auch in größer)

Unter der Crew gilt jetzt folgender Wettbewerb: Wer schafft es, sich von nun an (bis zum Ende der Produktion) länger nicht die Haare zu schneiden?
Der Sinn der Sache: Es gibt keinen. Der Anlass: Der offizielle Beginn der Produktion. Die Vorproduktionsphase ist abgeschlossen, was nach außen hin traditionell durch einen Umzug der Crew innerhalb des Pixargebäudes signalisiert wird. Und dieses Mal halt auch durch so eine Spielerei...

Ich liebe diese Quirligkeit von Pixar. Bereits vor einem Jahr druckte sich die Technikcrew des Films eigene T-Shirts, zu Halloween gibt es einen Kostümwettbewerb und auf dem Gelände wird bereits vor dem Film newt gewarnt. Herrlich.

Weiterführende Artikel:

Witzige "Star Wars"-Poster - Extra für Disney-Mitarbeiter

1997 fanden im Disney-MGM-Studios Park (nun in Disney's Hollywood Studios umgetauft) erstmals die Star Wars Weekends statt. Die unheimlich beliebte Aktion mit jeder Menge Specials für Star Wars- und Disneyfans zieht nicht nur originelles Merchandising (siehe oben) mit sich, sondern auch witzige Shows und Paraden sowie Gastauftritte von Star Wars-Figuren und -Darstellern.

Um die diesjährige Aktion zu bewerben, wurden extra vier sehr witzige Poster erstellt, die Star Wars-Charaktere mit der Realität eines Freiteitparks konfrontieren lässt. Die Poster sind allerdings nicht Teil einer öffentlichen Marketingkampagne, sondern hängen im Backstagebereich des Themenparks, um die Cast Member auf das Ereignis einzustimmen.

Dank Star Wars.com kamen diese Poster jetzt an die Öffentlichkeit, und ich möchte sie euch nicht vorenthalten:




Mehr Star Wars:

Neues Spiel mit Roger Rabbit?

Falsches Spiel mit Roger Rabbit war ein Riesenerfolg und wird bis heute von Fans gefeiert. Warum gibt es also keine Fortsetzung? Die Antwort ist einfach: Rechtsstreitigkeiten zwischen Spielberg und Disney. Und dass Robert Zemeckis, der Regisseur dieses großartigen Mischfilms, sich mittlerweile voll und ganz Motion-Capturing-Filmen wie Der Polarexpress und Beowulf verschrieben hat, ist auch nicht gerade hilfreich.

Zumindest letzteres scheint ein Ende gefunden zu haben. Gegenüber MTV sagte Zemeckis, dass er in Folge all der digitalen Filmtechniken und Motion Capturing wieder über Roger Rabbit nachdenkt. Dass er auf das Nachhaken der MTV-Reporter antwortete, er könne nich nicht weitere Details bekannt geben ist ebenfalls viel versprechend. Wenn es seine eigene Spinnerei ist, könnte er doch genau das sagen...

Und die Streitigkeiten zwischen Spielberg und Disney? Naja, dank des Dreamworks-Deals sitzen die zwei Parteien eh wieder an ein und demselben Tisch...
Bleibt "nur" zu hoffen, dass (sollten Zemeckis' Gedanken realisiert werden) ein gescheites Drehbuch gefunden wird, Zemeckis sein Regietalent wiederentdeckt und man nicht plötzlich einen Spielfilm mit CGI-Elementen dreht, sondern schön brav wieder Zeichentrick verwendet...

Mittwoch, 29. April 2009

Retroposter für Oben

Wie schon für Die Unglaublichen, Ratatouille und WALL•E gestaltete der Designer Eric Tan im Auftrag von Pixar ein wundervolles Set von Werbepostern in altmodischem Design.
Nach den 50er/60er-Retrofuturistischen Produktwerbeplakaten für den großartigen Roboterfilm weist zumindest das erste dieser Poster nun ein "leichtes" 40er-Reiseplakat-Feeling auf. Vielleicht liegt es aber auch nur an der Location, dass ich mich an Saludos Amigos erinnert fühle, denn die anderen passen sich nahezu nahtlos an Tans andere Bilder an...

Hier eine Auswahl der von Pixar Planet entdeckten Poster:


Gremlins 3 - Wenn, dann wohl ohne Dante

Hollywood stürzt sich in den letzten Jahren auf alles, was die späten 70er und 80er Jahre so hergeben. Bloß die seit Jahren kursierenden Fanwünsche und Gerüchte rund um einen dritten Gremlin-Film wollen sich einfach nicht in konkretere Pläne verwandeln.

Regisseur Joe Dante ist sich sicher, dass er für einen eventuellen dritten Teil (oder ein Remake) nicht verantwortlich sein würde. Mit Verweis auf Looney Tunes: Back in Action sagte er in einem Interview mit Bloody Disgusting lachend: "Sie haben diesen Fehler einmal gemacht, es ist ein überflüssiges Argument; sie kommen nicht wieder auf mich zurück." Davon, dass er gerne zurückkommen würde, verlor Dante interessantwerweise auch kein Wort.

Dafür kann er Gremlins-Fans schon ordentlich aussehendee Blu-Ray-Fassungen versprechen, was auch Spielbergs Produktionsfirma Amblin zu verdanken ist, die sehr freundlich zu Filmemachern ist: "Wenn dein Film auf irgendeinem Videosystem rausgebracht wird, holen sie dich zurück zu ihnen und lassen es dich prüfen". Dies betreffe die Farbrestauration und den Filmtransfer.

Dante versucht auch Warner Bros. zu überreden, diese von einem Fan gedrehte Szene auf die Scheiben zu pressen, doch er befürchtet, dass rechtliche Probleme dem im Weg stehen.

Siehe auch: Meine Rezension zu den ersten zwei Teilen

Dienstag, 28. April 2009

Peter Laird über die derzeitigen Pläne für den neuen Turtles-Film


Jetzt geht's Schlag auf Schlag: Kaum ist der neuste Turtles-Reeboot offiziell, klopft MTV beim Turtles-Mitschöpfer Peter Laird an, um brühwarme Details über die aktuellen Plöne zu erfahren. Und Lairds Wünsche für den kommenden Film können sich durchaus lesen lassen - das Problem ist nur, dass es wirklich bloß seine Wünsche sind, und keine von den Studios abgesegneten Entscheidungen.

Dennoch seien sie hier mitgeteilt:
  • Laird stellt sich eine von Batman Begins inspirierte Originstory vor, der aber neben der altbekannten geschichte auch etwas neues erzählt. Man kann schon jetzt davon ausgehen, dass der endgültige Film nicht viel von dieser Idee repräsentieren wird. Kommerziell am erfolgreichsten waren die Turtles nunmal als hippe, poppige Kinderunterhaltung. Ein düster-psychologischer PG-13-Thriller wird an den Anzugträgern nicht vorbeikommen.
  • Er wünscht sich Shredder, Baxter Stockman, die "Mousers"-Roboter, April O'Neil und Casey Jones in dem Film, was auch alles in den derzeit stattfindenden kreativen Diskussionen besprochen wird. Ginge es nach ihm, würde der Film auch die Tür für ein oder gar zwei Fortsetzungen öffnen.
  • Sein Vorbild bei der Gesichtsanimation für die Turtles wäre Davy Jones aus Pirates of the Caribbean. Bedenkt man jedoch, dass Fluch der Karibik ungleich erfolgreicher als der Computer animierte TMNT war, halte ich das für solche Leistungen nötige Budget für eine Utopie.
(Quelle: MTV)

Geht Scrubs jetzt doch weiter?

Im Januar waren sich Scrubs-Erfinder Bill Lawrence und Hauptdarsteller Zach Braff noch sicher: Die großartige Comedyserie mit perfekt eingesetzten ernsten Elementen findet dieses Jahr in ihrer achten Staffel ein Ende.

Jetzt aber stecken die Scrubs-Stars wieder in Verhandlungen mit ABC und zwar alle Stars, wie Movie Infos meldet. Dabei machte Zach Braff schon mehrmals deutlich nach der achten Staffel höchstens für Gastauftritte zur Verfügung zu stehen. Nachdem auch weitere Darsteller Interesse nach neuen Ufern äußerten, überlegte man eine neunte Staffel mit teils oder komplett neuer Crew, andere Quellen sprachen von einem Scrubs-Spin-Off.

Für einen kurzen Moment können Scrubs-Fans derzeit aber aufatmen und sich Hoffnungen auf eine stilechte, ohne Umbesetzungen erzwungene Fortsetzung der mit angeschlagenen Quoten gesegneten Serie machen.

Wohin die Reise am Ende geht? Eine Diagnose ist mir noch unmöglich, doch wenn die achte Staffel hält, was man mir von ihr versprach, darf man den Patienten gerne weiter an die lebenserhaltenen Maschinen stecken...

Mehr Scrubs:

Actionstar Nicolas Cage will WAS nicht mehr?!

Erinnert sich irgendjemand an das Poster zu Bangkok Dangerous? Das Poster, auf dem stümperhaft eine Waffe wegretuschiert wurde, die Nicolas Cage hält?

Anscheinend war das so etwas wie ein Vorzeichen, denn der mit einem Oscar ausgezeichnete Hollywoodstar, der in den letzten Jahren aufgrund seiner originellen Frisuren und seiner nicht länger an einen aus der Coppola-Familie stammenden Oscargewinner erinnernden Rollenwahl immer mehr Hähme einstecken musste, scheint von seinem aktuellen B-Actionmovie-Image und auch von seiner Hochglanzactionfilm-Phase unter Produzent Jerry Bruckheimer genug zu haben.

Denn aus Rücksicht vor seinem 3-jährigen Sohn möchte Cage in seinen Filmen keine Waffen mehr einsetzen, er wolle nämlich "mehr Verantwortung dafür übernehmen, was (s)ein Gesicht im Kino repräsentiert".

Wenn dem so ist, freu ich mich schon auf die Fortsetzung von Das Vermächtnis der Tempelritter und Das Vermächtnis des geheimen Buches: Das Vermächtnis der bedrohlichen Walkie-Talkies aus Steven Spielbergs sagenumwobenen Filmarchiv.

Mehr Nicolas Cage:

Lynchjustiz gegen Synchronfassungen

Ohje, wenn diese Meldung mal nicht nach hinten losgeht... Vielleicht sollte ich vorerst die Comment-Sektion sperren? *g*

Regisseur David Lynch machte bei einem Moskaubesuch gegen Synchronfassungen Jagd: Die Sprecher mit ihren übertriebenen Stimmen würden jegliche Atmosphäre sowie den Charakter der Akteure zerstören, sagte er während der Eröffnung seiner Kunstausstelltung "The Air is on Fire".
Ginge es nach ihm, sollten Filme nur noch im O-Ton mit Untertiteln veröffentlicht werden.

Ich möchte nicht die ewige Diskussion vom Zaun brechen - ich möchte hier bloß sagen, dass sich Lynch mal nicht zu weit aus dem Fenster lehnen sollte, denn nicht alle Synchronisationen sind so wie die derbsten Schreckensbeispiele polnischer und russischer Synchronarbeit, die man auf Youtube und Co. auffinden kann. Kennt Lynch denn auch gute Beispiele? Anscheinend nicht.

So, und jetzt darf der Flamewar in den Kommentaren beginnen. Ich für meinen Teil gucke gelegentlich O-Ton, vor allem bei Filmen wo es einem empfohlen wird oder auch nur mal bei vereinzelten Szenen, die in die Kategorie "hier hat eine sonst gute Synchro gepatzt" oder "Mh, wie das wohl im Original klingt?" fallen. Aber das ewigliche "Synchro macht alles kaputt" ist ebenso engstirnig wie "Was nicht in meiner Sprache gesagt wird, ist uninteressant".

Also, spart euch den Synchrondiskussionskrieg am besten.

Montag, 27. April 2009

The Surrogates: Endlich gibt's ein erstes Poster

Ooookay, treue Blogleser werden sich vielleicht an diesen Blogeintrag erinnern, wo ich schon einmal ein Surrogates-Poster präsentierte. Aber dieses nur aus Text bestehende etwas kann man doch nicht wirklich Poster nennen, wenn man jetzt auch dieses hübsche (virale) Teaserposter begutachten kann:

Der für Touchstone Pictures produzierte Sci-Fi-Film mit Bruce Willis in der Hauptrolle spielt in einer Welt, in der sich die Menschheit von handelsüblicher Kommunikation verabschiedete und stattdessen auf Interaktion via ferngesteuerte Roboter setzt, so genannte "Surrogates".

Neben Bruce Willis spielt auch Ving Rhames (Pulp Fiction) mit. Als ausführende Produzentin ist Elizabeth Banks (Scrubs, Zack & Miri Make a Porno) tätig. Deutscher Kinostart der Graphic-Novel-Adaption ist der 22. September dieses Jahres.

Virales Muppet-Video für Webby nominiert

Seit letztem Jahr produziert die original Muppetcrew in unregelmäßigen Abständen tolle Webvideos mit den Muppets in der Hauptrolle. Eines der Videos aus der ersten Staffel, Beaker's Ode to Joy, ist jetzt für den Internetoscar Webby nominiert.

Und die Muppetcrew ließ es sich nicht nehmen deshalb ein kleines Promovideo zu erstellen:



Wer Beaker jetzt einen Sieg gönnt, der kann hier für ihn abstimmen.

Sonntag, 26. April 2009

Rodriguez gibt Predators-Details

Seine Frauengefängnisserie scheint mittlerweile völlig in Vergessenheit geraten, dafür nehmen Predators und Machete endlich Form an. Machete soll noch dieses Jahr kommen, und wie Rodriguez AICN gegenüber erzählt, existiert das Predators -Drehbuch schon seit 15 Jahren: Den Job habe er bereits vor den Dreharbeiten zu Desperado erhalten, und sein außerordentlich brutales Skript von damals führe zum mit Dschungeln besiedelten Planeten der Predator.

Ob sein Treatment jedoch wirklich als Basis für seinen kommenden Predator-Film verwendet wird sei derzeit noch fraglich, doch er hofft im endgültigen Film (genau wie im Drehbuch) weitere außerirdische Charaktere einführen zu können und dabei die Balance zwischen der Erweiterung des Predator-Universums und der Konzentrierung auf die "alten" Predators aufrecht zu erhalten.

Rodriguez wird den Film nicht als alleiniger Regisseur drehen (sonst hätte er ja nicht mehr genug Zeit, neue Projekte anzukündigen), möchte die Produktion aber in seinem Studio abhalten, so dass er jederzeit ankommen und die coolsten Szenen mitdrehen könne.

Eine Pressemitteilung, die besser ist als die dazugehörige Sendung

Seit letzter Woche läuft auf Super RTL jeden Sonntag um 17.30 Uhr die exklusiv für den Sender produzierte Puppenserie Haselhörnchen - Hier knallt die Ente. Die Serie selbst ist ganz nette Kinderunterhaltung. Schade eigentlich, denn diese Pressemitteilung für den Serienstart versprach kongeniale Familienunterhaltung auf anarchischem Muppet-Niveau:




Wieso die Pressemitteilung ein breiteres Publikum anspricht als die Serie bleibt wohl ein Geheimnis der Macher.

Samstag, 25. April 2009

Gore Verbinski hat Budgetprobleme - Bioshock gestoppt

Als Gore Verbinski, der Regisseur der Pirates of the Caribbean-Trilogie und The Ring, Anfang dieses Monates offiziell bekannt gab, dass er sich lieber der Videospieladaption Bioshock als einem vierten PotC-Film widmen möchte, hatte er bestimmt mit einer gänzlich anderen Entwicklung gerechnet:

Universal stoppte radikal die Vorproduktion von Bioshock und entließ bereits mehrere Mitglieder der Produktionscrew. Anlass waren die Budgetvorstellung von Gore Verbinski, mit denen das produzierende Studio wohl nicht weiter einverstanden war: Die geschätzten Kosten von 160 Millionen Dollar seien Universal zu enorm für eine Videospieladaption und Grund genug, vorerst das Interesse am Projekt zu verlieren.

Sowohl Verbinski, als auch Universal versicherten der Branchenzeitschrift Variety jedoch, dass man gemeinsam daran arbeite Möglichkeiten zu finden das Budget zu kürzen, um die Produktion wieder fortsetzen zu können. Unter anderem ist ein Wechsel des Drehorts im Gespräch, statt in Los Angeles solle Bioshock nun kostengünstiger in London gedreht werden.

Mit Totalstopps der Produktion hat Gore Verbinski bereist Erfahrung: Sowohl Fluch der Karbik, als auch Pirates of the Caribbean - Fluch der Karibik 2 (und somit dessen Fortsetzung Am Ende der Welt) wurden aufgrund des zu erwarteten Budgets von Disney in der Vorproduktion gestoppt. Bei diesen Projekten hatte Verbinski allerdings noch Disneys Erfolgsgarantie und Überproduzent Jerry Bruckheimer auf seiner Seite, der Anekdoten aus dem Disney-Studio zu Folge bei Fluch der Karibik nach dessen Produktionsstopp seitens Disney in einer Sitzung mit dem Geschäftsrat sogar eine Budgeterhöhung herausgehandelt haben soll. Jetzt dagegen stärkt Verbinski niemand von der Machtgewalt eines Bruckheimers den Rücken, weshalb es spannend bleibt, in wievielen Punkten sich der Regisseur durchzusetzen vermag.

Weiterführende Artikel:

Jerry Bruckheimer spricht über G-Force

Der neue Trailer zu G-Force sieht schonmal ganz witzig aus und bei der großen Promoaktion für den Film sollten Amerikaner ihn eh nicht völlig ignorieren können. Wir dagegen können (vorerst?) selbst entscheiden, ob wir was von Jerry Bruckheimers Agentenactionkomödie mit Nagern in der Hauptrolle hören wollen oder nicht.

Angesichts des neusten Collider-Artikels über G-Force finde ich persönlich, dass man dem Film wirklich eine Chance geben sollte. Collider-Autor Steve Weintraub beschreibt, dass er eigentlich kein Interesse an dem Film hatte, durch einige der Presse vorgeführte Clips allerdings überzeugt wurde. Die Animationen seien sehr gut, die 3D-Effekte herausragend und vor allem: G-Force ist laut ihm nicht nur was für Kinder.

Der Artikel enthält auch ein kurzes Interview mit Bruckheimer, laut dem der Erfolgsproduzent von James Cameron von der neuen 3D-Technologie überzeugt wurde. Cameron habe ihm einige 3D-Tests gezeigt, die er gemacht hat, und dabei habe Bruckheimer erkannt, dass 3D eine gute Möglichkeit wäre eine ganze weitere Erfahrungswelt dem Kinobesuch hinzufügen kann. Dass er seinen 3D-Einstand mit G-Force feiert liegt daran, dass er ihn als kindgerechten Film dafür besonders geeignet fand: Kinder haben nunmal den allergrößten Spaß an 3D. Außerdem war G-Force wegen den zahlreichen digitalen Charakteren leichter in 3D zu konvertieren (er wurde nicht bereits mit 3D-Kameras gedreht). Ob zukünftige Bruckheimer-Produktionen ebenfalls in 3D veröffentlicht werden, wird Bruckheimer davon abhängig machen, wie schnell die Kinosäle in den USA auf diese Technik umgerüstet werden.

Bruckheimer gesteht außerdem lachend, dass er weiterhin nicht weiß, wie er mit einem Kinderpublikum umzugehen hat. Viele der Dinge, die er liebt (und sogar einige der Dinge, die für G-Force gedreht wurden) seien zu brutal. Nicht gleich für die Kinder, aber auf jeden Fall für ihre Eltern, die dabei hysterisch werden und nicht mehr möchten, dass ihr Kind diesen Film sieht.

Erwartet uns etwa die G-Force Limited Bruckheimer's Cut-DVD?

Freitag, 24. April 2009

Britischer Regisseur Ken Annakin verstorben

Die Welt ist um einen mutigen Regisseur ärmer. Und um einen Mann, der uns darum brachte, den späten Walt Disney als Spielfilm-Gastregisseur zu erleben. Bei den Dreharbeiten des damals teuersten Disneyspielfilms, Dschungel der 1000 Gefahren (1960) schlug Disney eine Szene mit einem Tiger vor. Der sich sonst den strapaziösen Aufgaben der Abenteuerkomödie stellende Regisseur riet zunächst davon ab und wollte stattdessen lieber mit einem Löwen arbeiten. Walt Disney soll den Regisseur geneckt haben: "Wenn du davor Angst hast den Tiger zu filmen, dann komme ich halt mit einer 16mm-Kamera und dreh es von alleine."

Der Tiger wurde nicht durch einen Löwen ersetzt, und es war nicht Walt Disney, der die Szene drehte. Sondern Ken Annakin.

Der am 10. August 1914 in Beverley, Yorkshire geborene Regisseur Ken Annakin erlag am 22. April im Alter von 94 Jahren den Spätfolgen eines Schlaganfalls. Dies gab seine Tochter Deborah Annakin Peters nach mitteleuropäischer Zeit in der Nacht von gestern auf heute bekannt. Ihr Vater habe den Schlaganfall im Februar erlitten und seither habe sich sein Zustand stetig verschlechtert.

Annakin begann seine von Neugier und romantischen Gefühlen für die Kunst des Drehens getriebene Filmkarrie Mitte der 40er Jahre. Annakin zeichnete sich dadurch aus, dass er sich nie einem einzigen Genre oder Publikumskreis verschrieb. So zählen zu seinen Regiearbeiten neben Pippi Langstrumpfs neueste Streiche und Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten (für die er auch als Drehbuchautor arbeitete) der Jack-London-Abenteuerfilm Ruf der Wildnis, das legendäre 3-Stunden-Kriegsepos Der längste Tag und mehrere Disney-Abenteuerfilme wie der unter US-Disneyfans zur Allgemeinbildung gehörende Dschungel der 1000 Gefahren und der aufwändig produzierte Der dritte Mann im Berg, der als Vorbild für die Matterhorn-Fahrt in Disneyland gilt und trotz ambitionierter Arbeit von Cast & Crew sowie guten Kritiken leider nicht sein Publikum fand.

Annakin erhielt für das Drehbuch von Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten eine Oscarnominierung, wurde allerdings für das komödiantische Piratenmusical Pirate Movie 1983 mit der Goldenen Himbeere abgestraft.

Für seine Verdienste für die Walt Disney Studios wurde er 2002 zur Disney Legende ernannt.

(UPDATE) Casting-Doppel: Nolan und Scott besetzen ihre nächsten Filme

Denzel Wahsington und 2oth Century Fox befinden sich derzeit Angaben der Variety zu folgen in Vertragsverhandlungen um die Hauptrolle in Tony Scotts Drama/Thriller Unstoppable, der vor knapp einem Monat angekündigt wurde.

Washington übernahm bereits vier Mal die Hauptrolle in einem Scott-Film: Er spielte zusammen mit Gene Hackman im U-Boot-Thriller Crimson Tide, war der Man on Fire und der Star des komplexen, genrewechselnden Actionthrillers Déjà Vu. Am 12. Juni startet in den USA ihre vierte Zusammenarbeit, The Taking of Pelham 1 2 3.

Christopher Nolans Inception, in dem unter anderem Leonardo DiCaprio und Ellen Page mitspielen werden, konnte unterdessen Joseph Gordon-Levitt für sich gewinnen. The Hollywood Reporter meldet, dass der Die Regeln der Gewalt-Star in Nolans kontemporären Sci-Fi-Actioner als Assistent von DiCaprios Figur auftreten wird. Viel mehr ist über Inception bislang weiterhin nicht bekannt, und mit Blick auf Nolans andere "Non-Batmanfilme", insbesondere Prestige und Memento, ist das vielleicht auch ganz gut so.

Update: Michael Caine spielt im neuen Nolan auch wieder mit.

Turtles kommen zurück... als Hybriden

Zum 25jährigen Jubiläum sollen die Teenage Mutant Ninja Turtles im Jahr 2011 zurück auf die Leinwand, und zwar als Spielfilm. Wie Peter Laird in seinem Blog schreibt, wird dies die Rückkehr von Stuntmännern in riesigen Gummianzügen bedeuten. Derzeit spiele man mit der Idee herum, die Gesichter dieser Anzüge in der Postproduktion durch CGI-Gesichter zu ersetzen, ähnlich wie bei Spike Jonzes Where The Wild Things Are.

Nostalgiker, lasst euren Jubelschrei ertönen!

Rodriguez schärft seine Machete und nimmt Predators in Angriff

Endlich tut sich was im Land der bislang unangerührten, aber angekündigten Projekte des Robert Rodriguez: Variety verkündet, dass Rodriguez zusammen mit seinem langjährigen Mitarbeiter, dem Cutter Ethan Maniquis an einer Spielfilmfassung des Faketrailers Machete arbeitet, das Skript stammt von Rodriguez, die Regiearbeit teilen sie sich.

Um aus dem "nah endlich" wieder eine utopische Vorstellung zu machen versprach der texanische Kultregisseur einen Kinostart im kommenden Juni (!). Zwar drehte Rodriguez laut eigenen Angaben für den Faketrailer von Machete schon sehr viel Material, doch für einen eigenständigen Film reicht dies niemals, womit diese Ankündigung sehr überrascht.
Auch sehr überraschend ist, dass Machete laut der Variety ein reiner Independentfilm wird und unter keinem Studioeinfluss entstand. Seit El Mariachi hat Rodriguez keinen waschechten Non-Studiofilm mehr gedreht, sondern nur semi-unabhängig gearbeitet.

Außerdem bestätigte Rodriguez die Gerüchte, dass er für 20th Century Fox ein Reboot des Predator-Franchises aus dem Boden stampfen wird. Das Skript sei bereits fertig und hieße (originellerweise) Predators.

Donnerstag, 23. April 2009

Tom Hanks sah bereits "Toy Story 3"

Als Pixar versuchte Tom Hanks für Toy Story zu gewinnen, zeigten sie ihm eine kurze Animation mit einer sehr frühen Woody-Version, die zu einem Monolog aus Scott & Hootch zeterte.

Für Toy Story 3 ließ sich Pixar etwas anderes einfallen: Wie Hanks Empire Online erzählt, wurden er, Tim Allen und John Ratzenberger in einen Kinosaal gesetzt und bekamen den kompletten Film in Form einer Storyreel mit den Stimmen von Pixar-Mitarbeitern zu sehen bekamen. Kaum war der Film zu Ende, sollen die drei gesagt haben: "Das ist großartig, an die Arbeit!"

Wie Hanks außerdem gegenüber Empire erwähnte, hat Hanks bereits drei komplette Aufnahmesessions für Toy Story 3 hinter sich und werde in acht Monaten wahrscheinlich eine weitere abliefern müssen. In der Zwischenzeit wird sich, wie wir Pixar ja kennen, sicher einiges am Film geändert haben. Und deshalb rechnet Hanks auch mit einer "Mop-Up"-Aufnahme in sechszehn Monaten und danach mit drei weiteren Sessions.

G-Force: Disney und Baseball-Liga schließen größten Promodeal aller Zeiten ab

Die Mayor League Baseball verkündete gestern ihre bis dato größte Werbekooperation mit einem Kinofilm. Und dieser geschichtsträchtige Rekordhalter ist... Jerry Bruckheimers Tier-Actionkomödie G-Force! Ob die Bruckheimer-Produktion weitere Rekorde brechen wird, bleibt eh zu bezweifeln, und da kann so ein Werbedeal nicht schaden. Doof nur, dass wir Europäer nicht davon profitieren: Wie The Hollywood Reporter berichtet, wird für einen Grand Slam während des All-Star-Spiels am 14 Juli eine Millionen Gratiskarten an diejenigen vergeben, die sich ab Mittwoch als erstes auf der Disney-Webseite dafür registrieren.

Disney erhofft sich dadurch, dass die Millionen von Gratiskinogängern auch ihre Familie mitbringen und somit die Kinokassen ordentlich klingeln lassen. Dass der Film mit einem "erwachsenen" Sportevent in Verbindung steht, wird dem Kiddistreifen aussehendem Actionspektakel sicherlich ebenfalls zu Gute kommen.

Jetzt muss nur die Qualität stimmen, dann gönne ich Disney den abzusehenden Erfolg...

"Zack & Miri Make A Porno" - In Thailand verboten


Irgendwie ist das ungerecht: Zack and Miri Make a Porno hat weder deutschen Kinostart, noch -verleih gefunden, in Thailand dagegen schon. Aufgeführt wird der Streifen allerdings weder hier noch dort, denn das thailändische National Film Board setzte Kevin Smiths romantische Komödie mit der Begründung, sie könne zu Nachahmungstätern führen auf den Index (so News Askew).

Der örtliche Filmvertrieb M Pictures legte ein Veto ein, da es sich beim Film um eine Komödie mit satirischer Betrachtungsweise der US-Wirtschaft handle, doch das Komitee ließ sich nicht umstimmen.

Wenn die Thailänder den Film nicht haben wollen... dann gebt ihn doch einfach uns, verdammt!

Mehr zum Film:

Spider-Man 4 ebenfalls in 3D?

Die 3D-Bewegung erreicht immer mehr Spielfilme. Nach G-Force und Bruckheimers Plänen für The Lone Ranger und Pirates of the Caribbean 4 ereilt der Brillen-im-Kino-Trend auch Marvel und Sony: Co-Chairman Amy Pascal hält es laut Forbes nicht für ausgeschlossen, dass der vierte Teil der Spinnenmannsaga in 3D gedreht wird.

Über den angeblich geplanten, direkt an Teil 4 anschließenden fünften Raimi-Spider-Man und die Gerüchte, dass Morbius der Bösewicht des Films wird gibt es bislang leider noch nichts neues.

Mehr Spider-Man:

Disney-Trailer-Double-Feature: Oceans und G-Force



So hundertprozentig überzeugt bin ich noch immer nicht, aber meine Hoffnung auf eine familiengerechte Actionparodie mit "herrlich, ist das geisteskrank"-Faktor steigert sich doch ein wenig gegenüber dem ersten Trailer. Dass die Nager ein Ex-Geheimteam der amerikanischen Regierung sind und sich versuchen im normalen Leben einzugliedern, um dann letztlich (wie man es halt aus solchen Filmen kennt) illegal die Welt zu retten liefert eine Steilvorlage für Actionparodien. Könnte aber auch schief gehen... Naja, wir werden sehen.



Das noch recht junge Disney-Filmlabel Disneynature nimmt im Oceans-Trailer das Hauptaugenmerk vom Film weg, und setzt stattdessen lieber das neue Label in den historischen gesamtkontext des Disney-Konzerns. Wie das bei der Zielgruppe ankommt, kann ich nicht sagen, mir jedoch gefällt es, weil es immer schön ist eine Gelegenheit zu haben Walt Disney auf der Kinoleinwand zu sehen. ;-)
Oceans dagegen wird wohl eher erst eine DVD-Sichtung für mich...

Die Entwicklung von Carl Fredricksen

Die Kolegen von /Film entdeckten in Walt Disney World ausgestellte Skizzen, die Carl Fredricksen, den ungewöhnlichen Helden von Pixars Oben, in verschiedenen Stadien seines Lebens zeigen.
Ein Klick auf das Bild, und ihr könnt euch die charmant gezeichnete Entwicklung der nächsten Pixar-Hauptfigur im Detail ansehen.

Die zwei letzten Stadien gibt es hier noch etwas größer zu sehen:

Siehe auch:

Mittwoch, 22. April 2009

Zemeckis bringt Weihnachten nach Cannes

Die Cannes-Filmfestspiele bekennen dieses Jahr Farbe zum Animationsfilm: Pixars Oben eröffnet als erster Disney-, Animations- und 3D-Film aller Zeiten das anerkannte Festival, und wie auf Coming Soon.net nachzulesen ist, wird im Laufe des Festivals ein zweiter 3D-Animationsfilm dazustoßen: Zemeckis' per Motion Capturing gefilmte Neuadaption von Dickens A Christmas Carol mit Jim Carrey, Gary Oldman und Colin Firth wird am 18. Mai in Cannes gezeigt.

Da bislang so wenig von diesem Projekt gezeigt wurde, bin ich wirklich sehr auf die ersten Rezensionen gespannt. Wenn Disney einen Film so sehr unter Verschluss hält, und ihn dann doch Monate vor breitem Kinostart auf einem Festival zeigt, muss doch irgendwas dahinterstecken, oder?

Henson's 11

Witziger Trailer-Mash Up aus Muppet-Filmen und Ocean's Eleven. Viel Spaß:



(gefunden via /Film)

Dienstag, 21. April 2009

Oben: Featurette, MPAA-Freigabe, positive Reviews, Pixar-Hit-CD

Pixars Oben von Die Monster AG-Regisseur Pete Docter bleibt weiterhin ein Topthema hier im Blog. Ich bin weiterhin sicher, dass er den letzten zwei Produktionen nicht gefährlich wird, aber schlechter als Ratatouille zu sein ist ja längst keine Schande.

Das Abenteuer des grantigen Quadratschädels im Rentenalter und des kleinen Pfadfinders führt, wie wir bereits wissen, nach Südamerika. Wir wissen auch schon vom dort lebenden, bunten Vogel Kevin. Aber in dieser kurzen Featurette gibt es etwas mehr von ihm zu sehen, als bislang:



Dass Carls Abenteuer übrigens gemeinsam mit den Unglaublichen als einziger Pixarfilm ein PG-Rating aufgedrückt bekommen hat (so die offizielle Webseite, die es mit Some Peril and Action begründet), kommt ein klein wenig überraschend, ist jedoch nicht gerade abstoßend. Ich mein... der angeblich witzigste Pixarfilm ist zugleich einer der aufregendsten? Sehr schön...

Auf Pixar Planet.com gibt es außerdem eine hübsche Ansammlung an positiven bis sehr positiven Reviews von Oben, die das Warten richtig schwer macht.

Und zu guter letzt: Es gibt demnächst eine Greatest Hits-CD von Pixar, voll mit Songs und den beliebtesten Score-Stücken. Mit dabei auch ein erster Vorgeschmack auf Giacchinos Arbeit an Oben: Memories Can Weigh You Down.

Style-Experiment 626

Bildquelle: Toys R Evil

Als Micky vor wenigen Jahren seinen 75. Geburtstag feierte, beauftragte Disney 75 Künstler, Disney-Veteranen und Prominente damit, je eine blanke Micky-Statue nach eigenem Gutdünken zu gestalten. Syd Mead, der Designer des Kultfims Tron, steckte ihn in einen für diesen Film typischen Anzug, Elton John verpasste ihm ein grelles Outfit und Disneys wandelnde, mit Nitroglyzerin vollgepumpte Erfolgsgarantie, der Produzent und Baseballfan Jerry Bruckheimer, verpasste Micky eine Baseballausrüstung, um nur drei Beispiele zu nennen.
Das ganze nannte sich 75 InspEARations und ist eines der größten mir bekannten Beispiele dieser Kunstform.

November 2008 kehrte Disney wieder zurück zum Projekt "blanke Vinyl-Statuen von Leuten neu gestalten lassen": Seither reisen blanke Stitch-Skulpturen um die Welt, mit dem Beginn in Hong Kong, das große Finale wird dieses Jahr in Hawaii stattfinden.
Für die diesjährige FX Show in Orlando, den zweiten Halt dieser Tour, ließ Disney zahlreiche Künstler (wenngleich weniger namenhafte als bei Mickys Jubiläum) ca. 25cm große Stitch-Statuen umgestalten. Die außergewöhnlichen Ergebnisse der Disney’s Stitch Experiment 626 Project Custom Art Tour gibt es auf Orlando Sentinel.com, Toys R Evil und Vinyl Pulse zu bestaunen.

Wie der Disney Blog berichtet, werden einige der Statuen in halber Größe reproduziert und ab Sommer dieses Jahres für 25 Dollar als sehr originelles und stylisches Stitch-Merchandising verkauft.

Wie ich finde eine sehr tolle Idee, um den langsam wieder in Vergessenheit geratenden Disney-Megastar (und für einige Zeit mein drittliebster Disney-Charakter) in die Erinnerung der Fans zu rücken. Und da die Designs von hip und modern über süß und witzig bishin zu herrlich grotesk reichen, sollte eigentlich für jeden etwas dabei sein.

Doppel-Update: Bays und Bruckheimers Zukunft

Nein, leider gibt es hier keine sensationelle Wiedervereinigung des Hochglanzposter-Actionteams Bay und Bruckheimer zu vermelden, sondern bloß Neuigkeiten über die kommenden, unabhängig voneinander erstellten Projekte der 90er-Blockbuster-Dominatoren.

Collider rannte nämlich in beide Actiontitanen hinein und verkündet folgendes über ihre kommenden Filme:
Jerry Bruckheimer, der bislang ein wenig herumdruckste, wenn es um eventuelle Pläne ging, Pirates of the Caribbean 4 in 3D zu drehen, bestätigt nun, dass es möglich sei diesen Film und The Lone Ranger in die dritte Dimension zu hieven. Über letzteren sagte Bruckheimer außerdem, dass er die gleiche Zielgruppe ansprechen solle wie die Pirates of the Caribbean-Trilogie. PG-13, Hi-Ho?!

Michael Bay plant derweil, zwischen Transformers 2 und Transformers 3 (*ächz*) einen kleinen Film (oder das, was er sich darunter vorstellt) einzuschieben, selbst wenn sich dadurch der dritte Teil der Spielzeugroboter-Trilogie etwas verschiebe. Diesen plane er seit mittlerweile zehn Jahren und basiert auf einem Artikel des Miama Harald namens "Pain & Gain" und behandelt eine Gruppe innerhalb der Bodybuildingszene, die sich mit Foltermethoden trainiert.
Bays Adaption solle eine schwarze Komödie im Stil von Pulp Fiction werden, so seine Ankündigung in einem Interview mit MTV, und auf Actionszenen verzichten.

Wird Bay etwa erwachsen?

Montag, 20. April 2009

David Lynchs "Der Goofy Film"

Trailer-Recut von Der Goofy Film, der ihn komplett anders erscheinen lässt... Was liegt Goofy nur so schwer auf der Seele?



Mehr Trailer-Neufassungen:

Tony Kebbell spielt beim Zauberlehrling mit

Tony Kebbell (Match Point) übernimmt laut Variety einen prominenten Illusionskünstler in der kommenden Jerry-Bruckheimer-Produktion The Sorcerer's Apprentice. Der in New York spielende Film mit Nicolas Cage, Jay Baruchel und Alfred Molina wird von Jon Turteltaub gedreht und nimmt sich (sehr frei) der Goethe-Ballade und dem Fantasia-Segment an.

Kinostart ist in den USA für den 16. Juli 2010 geplant. Kebbell spielt auch in Bruckheimers Prince of Persia: Sands of Time mit.

Update: Außerdem sind neue Bilder von den Sets der Zauberlehrling-Adaption online.

Freitag, 17. April 2009

Eli Roth plant noch immer "Thanksgiving"-Feature

Tarantino-Spezi, Teil des Casts von Death Proof und Inglourious Basterds und Hostel-Regisseur Eli Roth hat konkrete Pläne für die Umsetzung seines Fake-Trailers Thanksgiving:

Im Gespräch mit MTV verriet er nun nach einem Studio zu suchen, dass ihm das Budget für einen 85-Millionen-Dollar schweren Sci-Fi-Monster-Blockbuster gibt, nur um den Blockbuster dann für 80 Millionen Dollar zu drehen und die drei letzten Wochen der Drehwochen für eine "Adaption" seines Thanksgiving-Trailers zu verwenden.
Dies soll dann der krankeste, blutigste und brutalste Slasherfilm aller Zeiten werden, mit einem höheren Bodycount als alle bisherigen Slasherstreifen.

Sein großer Blockbuster dagegen wird irgendwo zwischen Cloverfield und Transformers angesiedelt sein. Als Monster wird es weder Aliens, noch einen Virus oder Roboter geben, sondern etwas bescheideneres. Dennoch verspricht er, dass wir ihn nach der Enthüllung allesamt für verrückt erklären werden.

Oookay...

Zwar sollen die Filme im Doppelpack gedreht werden, eine Grindhouse-mäßige Veröffentlichung als Double-Feature halte ich dagegen aufgrund dessen geringen Kinoeinnahmen für ausgeschlossen.
Viel verspreche ich mir von Roths zwei Projekte ja nicht. Thanksgiving funktionierte als Trailer super, sein Langfilmpotential sehe ich dagegen als sehr klein an. Ich befürchte, dass sämtliche parodistischen Elemente des Trailers flöten gehen und wir einen rein gewalttätigen, peinlich-übertrieben statt witzig-übertriebenen B-Slahser bekommen.
Und ein Urteil über Roths Sci-Fi-Monsterfilm gebe ich erst ab, wenn er das Monster enthüllt hat. Scheint ja was ganz besonderes zu werden... oder sein zu wollen...

Ungewöhnliche Helden - Eine Up-Featurette

John Lasseter verspricht den witzigsten Pixarfilm aller Zeiten. Ist das nur Marketinggewäsch, um die von den anspruchsvolleren und weniger humorlastigen (und noch immer schreiend komischen) WALL•E und Ratatouille zurückzulocken, oder ist Oben wirklich witziger als Toy Story 2 oder Findet Nemo?

Ein paar Anlässe für Spekulationen finden sich in dieser neuen Feturette zu Pixars neustem:
Up Exclusive Featurette

Donnerstag, 16. April 2009

Crank 2: High Voltage

Wenn Hollywood einen rasanten, brutalen, verrückten und einfallsreichen Actionfilm fortsetzt, dann heißt es meistens, die Fortsetzung wäre "Teil 1 auf Drogen".

Nicht so bei Crank. Das Actiondestillat war nämlich bereits ein selbstironischer, extrem schneller und gewalt(tät)iger Actiontrip, der sowohl den Freund genüsslicher Genredestruktion zufrieden stellen konnte, als auch den nach einem kurzen, packevollen und anspruchslosen "Hirn aus, Bier rein, ablachen, das Testosteron kochen lassen"-Kick suchte... auf Droge. Das gnadenlose Tempo, der hochstylische Schnitt, die dynamische Kamera, die völlig verrückten Einfälle, die überspitzte Action und der knallharte, fiese Humor versetzten das Publikum in eine ähnliche Situation wie den bipolaren, masochistischen Gewaltfanatiker Chev Chelios (Jason Statham), seines Zeichens jüngst mit einer höchst kranken "Chinesen-Scheiße" vergifteter Auftragskiller, der seinen Tod nur durch unentwegte Adrenalin-, Ephedrin- und Epinephrinstöße verzögern kann und es sich zum Ziel setzte, Rache an seinen Mördern zu nehmen bevor er abkratzt.

Wie kann man das ganze also toppen? Ganz einfach: Mit Crank 2: High Voltage. Denn was das Autoren- und Regiesseursduo Mark Neveldine und Brian Taylor hier abfeuert ist "Crank unter Hochspannung". Wie sich ein vulgäres, selbstironisches, unter ADD leidendes, inhaltlich sowie formell ganz und gar destruktives Genredestillat unter Drogen und Hochspannung auf den Zuschauer auswirkt?
Also, zumindest ich bin wohlbehalten, überdreht, energiegeladen und grinsend aus dem Kino gehopst...

Gewalt, Sex, Hyperaktivität


Wie es da mit den hiesigen Medienhütern, Moralaposteln und Jugendschützern aussieht, ist dagegen eine andere Frage. Auch die intellektuelleren Schichten oder selbstverliebte cineastische Gourmets werden sich stärker an Crank 2: High Voltage reiben. Spielte Crank gößtenteils noch keine Rolle in Niveau-, Moral- und Gewaltdiskussionen, wird sich Crank 2: High Voltage früher oder später sicherlich rechtfertigen müssen. Kamen die meisten Freunde des Anspruchs aus oben genanntem Grund noch mit Crank klar (ob sie ihn dabei sogar mochten sei hier mal nicht behandelt), wird Crank 2: High Voltage mit seinem weiter gesteigerten Tempo und stärkeren B-Movie-Anleihen so manchem Conisseur, der Crank vielleicht als "dumm mit gelegentlichen klugen Einfällen, größtenteils harmlos" abtat, das kalte Grausen lehren.

Und die Cineasten machen sicherlich den kleinsten Ärger...
Crank verdiente seine FSK-Freigabe ab 18 Jahren. Immerhin war er blutig und zynisch, die sympatische Hauptfigur war ein Auftragskiller. Doch das war es auch. Ab 18, fertig. Bei Crank 2: High Voltage höre ich dagegen bereits jetzt ganz laut die DVD-Indizierung klopfen. Der Gewaltpegel ist viel höher, es gibt mehr nackte Tatsachen, aber vor allem: Er ist sadistisch. In Crank hatte Chelios ein in der durchschnittlichen Filmrealität völlig gerechtfertigtes Blutbad angerichtet. Er nahm dort Rache, wo Rache hingehörte. Sogar in Kinderfilmen bekommen wir gelehrt, dass (auf der anderen Seite der Leinwand) ganz fiese Menschen ruhig sterben können. Und selbst Filme ab 12 kommen sogar mit Blutrache davon. Crank 2: High Voltage geht dagegen weiter - Menschen werden mit Genuss gefoltert, gepeinigt und beleidigt. Unschuldige werden in Mitleidenschaft gezogen, Held und Saalpublikum lachen darüber.

Die Indizierung von From Dusk Till Dawn werde ich wohl nie nachvollziehen können. Bei Planet Terror war ich überrascht, als der Film auf dem Index landete. Hier warte ich dagegen fast schon darauf. Nicht, dass ich es mir wünsche, ich rechne bloß ganz fest damit.

Ob diese Feststellung für euch nun ein Abschreckungskriterium oder ein Qualitätsmerkmal ist, müsst ihr selbst entscheiden. Fest steht dagegen: Wer vor umständlichen Bestellvorgängen zurückschreckt, sollte am besten erstmal ins Kino gehen. Und dann die DVD sofort nach Veröffentlichung kaufen.

Künstliches Herz als Begründung und Entschuldigung für... naja, fast alles

Würde ich eine Indizierung von Crank 2 noch verstehen (nicht bejahen, sondern nachvollziehen im Vergleich zu anderen indizierten Unterhaltungsfilmen), so konnte ich mir eins nicht erklären: Die Einstufung von Crank 2: High Voltage als "nicht feiertagsfrei".
Oder denkt ihr, dass das hier mehr religiöse Gefühle verletzen wird, als noch die Story von Crank:
(Achtung, Spoiler für den ersten Teil, aber das hier gesagte verraten auch schon manche Trailer von Crank 2)

Nachdem Chev Chelios aus dem über Los Angeles kreisenden Hubschrauber stürzte, kommt eine chinesische Mafiagang in einem van abgebraust und kratzt den knallharten Kerl von der Straße. Chelios' unglaubliche Widerstandskraft hat sich bereits herumgesprochen und die Mafia möchte unbedingt sein scheinbar unzerstörbares Herz. In einer nicht gerade klinisch reinen Barracke entnehmen sie ihm sein Herz und pflanzen ihm stattdessen ein (in der Realität existierendes!) künstliches Herz ein, das mit einer Batterie betrieben wird.
Als die Mafiachirurgen ihm auch noch sein mächtig-prächtiges Genital entnehmen wollen, kann der schwach betäubte Chelios nicht länger zusehen. Er prügelt sich frei und macht sich auf die Suche nach seinem Herzen. Um auf dieser Hetzjagd nicht vom Sensemann überholt zu werden, muss Chev sich immer wieder elektrisch aufladen, denn nur so bleibt sein Batterieherz in Betrieb.
So beginnt ein reizüberflutender Massenangriff auf den Seh- und Gehörsinn, voller Stromstöße, Gewalt und... Reibung... Dass die Handlung nichts weiteres als eine Entschuldigung dafür ist, möglichst viele Verfolgungsjagden, abstruse "Strom-Auflade-Szenen", Sex, Schießereien, triefend coole Dialoge und knallharte Prügeleien einzubauen sollte jedem, der sich ein Kinoticket für Crank 2: High Voltage löst von Anfang an klar sein. Die Videospielanleihen des ersten Teils bleiben weiter vorhanden: Der Vorspann switcht wild zwischen Arcade-Videospiel und "Realität" umher, der Held muss seine Lebensenergie regelmäßig aufladen, die schmale Story ist dazu da, um sich von Level zu Level, beziehungsweise Szene zu Szene zu hangeln.
Wie sonst könnte er solch ein irrsinniges Tempo hinlegen und seinen völlig anarchischen Humor ausleben?
Medienkultureller Generalumschlag mit vollem Waffenarsenal

Neben all der Zerstörung von Autos und Moral, und zusätzlich zur ganzen comichaft-grafischen Gewalt an allem, was nicht rechtzeitig weit genug aus dem Bild rennen kann ist Crank 2: High Voltage vor allem ein wahres medienkulturelles Massaker. Passend zur unkonzentrierten, nervösen und vorantreibenden Inszenierung weigern sich Neveldine und Taylor standhaft länger als nötig bei irgendeinem Stil, Vorbild, Kult oder einer die mediennutzende Jugend beeinflussenden Strömung zu verweilen.

Egal ob Old-School-Arcadetitel, Stealth-Games a la Splinter Cell oder doch lieber das filmgewordene GTA im genüsslich actionreichem"Mach doch, was immer du willst"-Stil: Videospielästhetik und -logik lässt sich in Crank 2: High Voltage immer wieder finden. Mindestens ebenso wichtig ist der Einfluss von schnell geschnittenen Musikvideos und ganz besonders von Youtube. Bereits Crank war ein gutes Beispiel für den Actionfilm der Youtube-Generation, doch Teil 2 schröpft aus den Vollen.
Und als wäre es noch nicht genug, rammt Crank 2: High Voltage noch mit Vollgas gegen Nachrichtensendungen, [Spoiler]Godzilla-Filme, Nachmittagstalkshows mit besorgten Müttern und skandalösen Themen[/Spoiler], Exploitationfilme, moderne B-Actionmovies ohne Handlung, Sinn und Verstand (mit denen Crank 2 ja absoluuuuut üüüberhaupt nichts zu tun hat) und überhaupt das komplette Action(sequel)genre. Crank 2 haut alles in den Mixer, dampft es zusammen und verpasst sich dann von diesem ultrahochkonzentrierten Zeug gleichmal die doppelte Dosis.
Was dabei herauskommt ist so extrem und anarchisch, dass nicht nur die Geschichte von Crank 2 einem blutdürstigen Racheakt gleicht. Für denjenigen, der es schafft während Crank 2: High Voltage sein Gehirn eingeschaltet zu lassen, eröffnet sich ein gewaltiger und so abartig bös-absurder medialer Amoklauf, dass man vor Freude fast heulen muss.

Natürlich ist Crank 2: High Voltage keine Mediensatire, Gott bewahre, soviel haben die Autoren nun auch wieder nicht nachgedacht. Aber sie haben es geschafft (ohne bei Tarantinos und Rodriguez' Grindhouse abzugucken - obwohl es eine nette, offensichtliche Tarantino-Hommage gibt) unter der Oberfläche eines Adrenalin geladenen, mit Testosteron vollgepumpten Saufabendfilm einen gar nicht mal so dummen Medien-Molotowcocktail zu verpacken, der auf der Basis eines auf seine Grundprinzipien runtergerechneten Actionfilms die komplette Mediengewalt- und Medienrauschdiskussionen in hochexplosiven, für jeden offensichtlichen abstrusen Humor zu verpacken.

Bereits in Crank verliehen Elemtente, wie die mit dem Film "interagierenden" Untertitel der "B-Klopp- und Schießmovie"-Fassade sichtbare Risse. In Crank 2 jedoch zersprengen Medienzitate und audiovisuelle Umsetzung sämtliche Rahmen, danach trampelt der Film abartig lachend auf diesen Trümmern und jeglicher Moral herum, gibt seinen Opfern die Schuld daran, dass er zu dem wurde, was er ist... und dann holt er sich darauf einen runter und macht sich unbehelligt, nein, sogar mit noch größerer Schadenfreude und Zerstörungswut zurück an sein Tagwerk.
Und der Zuschauer, der Eskapismus, "crank"en Humor, halbnackte Weiber, coole Sprüche und Blut sucht, erhält dadurch halt witzige Bilder und coole Untertitel.

Mein liebstes "Fuck you" ist allerdings ein Mittelfinger ins Gesicht all derjenigen, die zuvor gejammert hatten, dass man Crank gar nicht fortsetzen könne. Mit der Erwähnung eines (realen, nicht gefakten) Youtube-Videos über einen unglücklichen Fallschirmspringer gibt sich Crank 2 selbst die Absolution. Nur um danach fröhlich jeden Realismus über den Haufen zu fahren und sich in seinen Eingeweiden zu wälzen.

Ebenfalls genial und zugleich Beispiel für Anarchie und Selbstironie in diesem Streifen: Mehrere Minuten lang sonnen sich die Regisseure in einer ausführlichen gleich mehrfach Parallelen zu Crank aufbauende Dialogszene, deren Schlusspointe noch vor ihrem Beginn jedem Zuschauer klar sein sollte. In den meisten Filmen wäre dies ein vorhersagbarer, schlecht geschriebener Gag. Aber hier wird der Zuschauer gezielt gereizt, es ist ein erkennbar absichtlich vorhersehbarer Gag, der mit den Erwartungen und der Geduld des Publikums spielt und gleichzeitig über miese Pointen und Vorhersagbarkeit durch in Fortsetzungen erzwungene Wiederholungen lustig macht.

[Spoiler]Und appropos Geduld des Zuschauers: Wenn ein für die unkonzentrierte Spaßgesellschaft gedrehter Film mit Schnitten im Sekundentakt zeigt, wie seine Hauptfigur zu Rennen beginnt, ein Schnitt folgt, in den Untertiteln "9 Sekunden später" eingeblendet wird und die Figur wieder stehen bleibt, worauf spielt das wohl an? Etwa darauf, dass der Film so schnell ist, dass 9 Sekunden Lauferei rausgeschnitten werden müssen? Dass wir so gewaltgeil sind, dass wir uns 9 Sekunden Laufen ohne zu schießen nicht mehr ansehen wollen?[/Spoiler]

Ein paar Szenen sind dann leider trotz aller Raserei zu lang geworden. Aber das ist Sekunden später schon verg... Oh, guck Mal, ein Eichhörnchen!

Größer, schneller, weiter, härter... "cranker"

Beinhaltete Crank alles, was ein waschechter Actionfilm unbedingt braucht und fügte etwas Selbstironie dazu, so ist Crank 2 die Quintessenz einer Actionfortsetzung. Weniger Handlung bzw. weniger rein den Plot antreibende Sequenzen, mehr Action, härtere Action, mehr Sex (Amy Smart darf schon wieder eine herrlich-peinlich-alberne Sexszene in der Öffentlichkeit über sich ergehen lassen), mehr obercoole Oneliner, mehr unrealistische Übertreibungen. Und was auch immer den ersten Film besonders machte (hier: die Selbstironie und der visuselle Stil), das wird mit sich selbst Mal genommen.

Deshalb ist Crank 2 so hochkonzentriert und so unverschämt nach neuinszenierbaren Szenen aus Teil 1 lauernd ("Hallo, Sexszene..." die in Crank 2 übrigens witziger ist als in Teil 1...), so irrwitzig und wahnsinnig, dass man ihn wahrscheinlich hassen oder lieben wird. Wer Crank als schnellen Actionfilm mochte und die verrückteren Ideen bloß hinnahm, sollte es mit Crank 2: High Voltage gar nicht erst versuchen.

Allen anderen Crank-Zuschauern, die nichts gegen einen zweiten Adrenalinkick mit Chev Chelios haben, sei Crank 2 dagegen wärmstens empfohlen, sowie jedem, der nichts gegen anarchischen Humor und härtere Gewaltszenen hat. Solch einen Rausch wird man dieses Jahr garantiert nicht mehr legalerweise im Kino erleben können!

Siehe auch: