Freitag, 26. Juni 2009

Oscars erweitern das Feld

Da bin ich wieder! Und es war eine großartige Freizeit... Ich hoffe, ihr habt mich nicht zu sehr vermisst. Jedenfalls vielen Dank für eure zahlreichen Kommentare, so kann es gerne öfter im Blog aussehen...

Jetzt kann ich euch ja auch endlich verraten, weshalb ich im Urlaub war: Ich schubste die aktuelle Entscheidung der Academy of Motion Picture Arts & Sciences in die richtige Richtung...

Nein, natürlich nicht. Dennoch soll es in meinem ersten "normalen" Posting seit Montag um die Oscars gehen:
Ich staunte nicht schlecht als ich las, dass ab der nächsten Oscarverleihung gleich 10 Nominierungen in der Kategorie Bester Film bekannt gegeben werden sollen.

Die am Mittwoch bekannt gegeben Entscheidung ist eine der größten Regeländerungen einer etablierten Kategorie, die es in der Oscargeschichte gab und führt die Oscarverleihung zurück in ihre Anfangsjahre, wo acht bis zwölf Nominierte in der Hauptkategorie die Norm waren. Seit 1943 hat sich dies allerdings geändert.

Mit dieser plötzlichen Regeländerung steuert die Academy gegen ihren engstirnigen Ruf an, sie würde weder auf Zuschauer oder Filmfans hören und liebend gerne ihre eingefahrenen Traditionen (vor allem in der Zusammenstallung der fünf Nominierten in der Topkategorie) verfolgen. Durch die Erweiterung des Feldes ermöglicht man es, mehr Filme mit dem Oscarprestige zu segnen, und so erklärte auch der Präsident Sid Ganis den Beschluss:

Having 10 Best Picture nominees is going allow Academy voters to recognize and include some of the fantastic movies that often show up in the other Oscar categories, but have been squeezed out of the race for the top prize. I can’t wait to see what that list of ten looks like when the nominees are announced in February.

Selbstverständlich lässt sich nun darüber diskutieren, dass eine Verteilung dieses Segens auf mehr Filme seinen Wert schmälert - aber das ist in meinen Augen nicht mehr als ein kritisches Gedankenspiel. Möchte jemand behaupten, dass die Oscarnominierung in der Kategorie Bester Animationsfilm für Der Schatzplanet weniger wert ist, als die für Kung Fu Panda, weil es im Pandajahr weniger Nominierungen gab? Oder ist der Makeup-Oscar mit seinen im Normallfall drei Nominierten mehr wert als der Oscar für die beste Hintergrundmusik?
Und ist es nicht für den Gewinner der Kategorie eine größere Leistung, neun Gegner ausgestochen zu haben als nur vier?

Ich denke, dass unter der Voraussetzung eines gerechten Teilnehmerfelds der Wert eines Nominierung (und definitiv das Publikumsinteresse für die Verleihung) steigen könnte. Wenn die Academy nun damit beginnt, ein breiteres Feld an guten Filmen anzuerkennen, könnte der Oscar wieder wirklich die besten Filme (Hollywoods) feiern, statt nur die fünf besten, einem gewissen Schema entsprechenden Produktionen.

Und zumindest in der Theorie könnte es klappen. Gegenüber der NY Times sagte Ganis, dass zum Beispiel The Dark Knight eine Rolle in der Entscheidungsfindung spielte. Es sei diskutiert wurden, nachdem der von Kritikern gefeierte Nolan-Film keine Oscarnomminerung in der Hauptkategorie erhielt.
Wichtig war auch der Erfolg der diesjährigen Oscarshow beim Publikum. Nach der Hugh-Jackman-Show, in der auch populären Filmen, die nicht im Rennen waren, Tribut gezollt wurde, kam man zum Entschluss, ein größeres Spektrum an Filmen abdecken zu wollen.

Der strahlende Sieger dieser Entscheidung könnte Pixar sein: Einige Pixarproduktionen (Oben, WALL•E, Ratatouille, zu gewissem Grad auch Findet Nemo) erhielten neben herausragenden Kritikerreaktionen auch die Ehre, dass aufgrund ihnen in Hollywood laut darüber nachgedacht wurde, dass ein Animationsfilm doch mal den Oscar für den besten Film gewinnen solle - oder wenigstens mal wieder nominiert werden müsste. Doch bislang bleibt Die Schöne & das Biest der einzige, dem diese Ehre zu Teil kam.
Durch das vergrößerte Feld hat Pixar nun bessere Chancen... Und vielleicht kommt dann eines Tages ein verdienter Sieg...

Mehr: Die erste Oscar-Prognose 2010

2 Kommentare:

Lutz hat gesagt…

Trotzdem sind 10 Filme in einer Kategorie einfach viel zu viel. Nicht nur, dass ich mich frage, wie sie diese Filme im Laufe der Show überhaupt noch würdigen wollen. Zum anderen wird aber der Wert einer Nominierung fallen, nach dem Motto: "Naja, als bester Film nominiert... zusammen mit 9 anderen ist das doch kein Problem mehr!" (auch, wenn das nicht stimmt).

Ich finde, wenn die Academy die Anzahl der Nominierungen schon steigern will, dann sollte sie es aufteilen wie bei den Golden Globes. Dann sind es zwar immer noch 10 Filme, aber in 2 Kategorien aufgeteilt. Allein dadurch wird der Wert dann wieder gesteigert und es wird auch automatisch übersichtlicher.

Andi hat gesagt…

Oh, das war aber keine Woche. Ich hatte mir meine Kommentare bisher ausgespart, weil ich zu faul war, aber dann werd ich die in den nächsten Tagen nachliefern ;-)

In jedem Fall: Willkommen zurück!

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