Sonntag, 12. September 2010

Sherlocks Verdammnis

Nicht abgebildet: Jemand, mit dem man einfach so machen kann, was man will

Die grimm-realistische Millenium-Kriminaltrilogie rund um den Enthüllungsjournalisten Blomkvist und die Hackerin Lisbeth Salander macht sich momentan für ihre US-Verfilmung bereit. David Fincher soll die Regie übernehmen, womit ich mir um den Ton der US-Filme vorerst nicht all zu große Sorgen mache, eine männliche Hauptrolle hat man in im Darsteller Daniel Craig gefunden, dessen Bond-Reihe ja erstmal auf Eis liegt.

Aber nicht nur der Filmstoff findet seinen Weg nach Amerika: Auch die Hauptdarstellerin der schwedischen Kinoadaptionen, Noomi Rapace,  wird von ihrem Heimatland nach Hollywood importiert. Aufgrund des zahlreichen und verdienten Kritikerlobs für ihre Darstellung der verschlossenen und von einer geheimnisvoller Vergangenheit geplagten Salander entschloss sich der US-Vertrieb der Filmreihe, eine Oscar-Kampagne zu starten, in der Hoffnung, dass sie als beste Haup- oder wenigstens Nebendarstellerin nominiert wird (und so die sehr soliden bis guten Kinofilme mehr Aufmerksamkeit erhalten). Da die Oscars ihren Fokus auf Hollywoodfilme haben, wird das wohl kaum klappen - aber ich fände eine Nominierung mehr als bloß gerechtfertigt.

Auch wenn der Versuch misslingt, so könnte Rapace in der Filmfabrik Fuß fassen. The Hollywood Reporter vermeldete gestern, dass sie eine Rolle in Guy Ritchies Sherlock Holmes 2 ergattern konnte, Gerüchten zufolge soll sie eine französischstämmige Zigeunerin spielen. Robert Downey jr. wird natürlich als Holmes zurückkehren und wer den Film sah weiß auch, wer wohl der Schurke des Stücks sein wird.

Man könnte in schlechteren US-Produktionen die Hollywood-Karriere starten. Und es ist definitiv origineller, als direkt in einem weiteren sozialkritischen Kriminaldrama mitzuspielen. Das kann man sich ja für danach aufheben.

Mehr dazu:

1 Kommentare:

Isosceles hat gesagt…

Rapace würde ich sehr gerne nominiert sehen. Ihre Chancen, nominiert zu werden, schätze ich nicht allzu gering ein, aber immer noch im eher unwahrscheinlichen Bereich. Auf Entertainment Weekly wurde auch schon zur genüge darüber diskutiert.
David Fincher für das Hollywood-Remake klingt doch ganz gut. Daniel Craig könnte ich mir auch ganz gut vorstellen, allerdings gefällt mir die Besetzung für Lisbeth Salander überhaupt nicht (Rooney Mara).

Kommentar veröffentlichen