Mittwoch, 20. November 2013

Die Eiskönigin – Völlig unverfroren


Es ist einer der stärksten Momente in der Disney-Filmgeschichte:
Von ihrem eigenen Volk als Monster beschimpft und aus dem Lande verjagt stapft die junge Königin Elsa durch eine unwirtliche Schneelandschaft. Von der Ablehnung, die sie erfuhr, zutiefst verletzt und obendrein völlig verzweifelt, weil sie selbst bei ihrer Schwester keinen Rückhalt findet, rennt sie in die sie schützende Einsamkeit. Doch die mit schwer kontrollierbaren Kräften ausgestattete Elsa denkt nicht allein an sich. Weil sie mit ihrem Kältezauber mehrmals ungewollt ihre kleine Schwester Anna  in Lebensgefahr brachte, bestraft sie sich mit diesem Einsiedlertum. Aus Liebe zu ihrer Schwester muss sie die Distanz suchen, nur so kann Elsa sie beschützen, selbst wenn Anna dies nicht begreifen mag. Wut über den verständnislosen Hass ihres Volkes, edle Selbstaufgabe und die sie immer stärker vereinnahmende Sehnsucht nach einem ihr angepassten Rückzugsort kulminieren in Elsas Seele zu einem divenhaften Befreiungsschlag. Die einst so introvertierte junge Frau sprengt alle gedanklichen Fesseln und beschließt, während sie eine berührende Powerballade schmettert, ihr eigenes Eiskönigreich zu erschaffen. Ein Refugium, nur für sie allein, wo sie ganz sie selbst sein darf. Wo sie niemanden verletzen kann – und wo auch niemand fähig ist, sie zu verletzen. Elsas Beschluss ist von melancholischer Schönheit, sie gibt sich dem Schicksal geschlagen, doch sie erkämpft sich durch ihre Resignation eine nie dagewesene Freude. Diese bittersüße Wendung wird nicht bloß von einem kraftvollen, trotzdem zärtlichen Song begleitet, sondern auch von ästhetischen, prunkvollen Bildern. Solche Szenen sind es, dank denen die Walt Disney Animation Studios nicht bloß das Familienpublikum unterhalten, sondern mit ihren Werken ebenso als Produktionsstätte zeitloser Filmkunst gelten.

Kaum endete diese atemberaubende Songeinlage mit einem kecken Rausschmeißer, hoffte ich während meiner Erstsichtung von Die Eiskönigin (den völlig dämlichen Untertitel Völlig unverfroren werde ich nur an dieser Stelle und lediglich der Vollständigkeit halber nennen) einen Deal mit Disneys 53. offiziellen Meisterwerk eingehen zu können. Flehend bettelte ich in Gedanken: "Bitte, bitte, bitte halte diesen starken Moment in Ehren und verhau es jetzt nicht. Ist das machbar, Film? Dann verzeihe ich dir auch all deine bislang getätigten Sünden ..." Was danach geschah? Die Eiskönigin wiederholte all das, was mich vor der zentralen Gesangsnummer Lass jetzt los (im Original: Let It Go) verärgerte und fuhr sein erstaunliches Potential mit gewaltigem Anlauf gegen die Wand. Das Ergebnis: Einer der mich am meisten frustrierenden Einträge in den Walt-Disney-Meisterwerke-Kanon; ein Disney-Film, der mich erzürnte, statt mich zu verzaubern.

Ein Einstieg voller Ausrutscher
Die Regisseure Chris Buck (Tarzan, Könige der Wellen) und Jennifer Lee (Drehbuchautorin bei Ralph reicht's) eröffnen zu Beginn von Die Eiskönigin ihren Zuschauern, frei nach Motiven von Hans Christian Andersens Schneekönigin, in bruchstückhaften Vignetten einen Ausblick auf eine reizvolle Welt, in der sich eine sentimentale Geschichte anbahnt: Im nordischen Königreich Arendelle herrscht ein urban-rustikaler Alltag. Das mit einem großen Hafen ausgestattete Land führt einen regen internationalen Handel und stämmige Männer verdienen sich ihr Brot mit dem Kleinschlagen, Transportieren und Verkaufen von Eisblöcken. Im schmuckvollen Schloss führen indes zwei verspielte Prinzessinnen ein unbesorgtes Leben. Die jüngere, Anna, ist ein tollpatschiger, quirliger Springinsfeld, die ältere, Elsa, ist etwas zurückhaltender, dennoch weiß auch sie, wie man sich das Leben zum Vergnügen machen kann. Darüber hinaus ist sie seit Geburt an mit einer schwer fassbaren und schwerer zu kontrollierenden Gabe ausgestattet: Sie kann Kraft ihrer Gedanken und Gefühle Schnee und Eis erschaffen. Eine seltene, auch gefürchtete Fähigkeit, die Elsa aber gern dazu nutzt, ihrer Schwester Freude zu bereiten – bis eines Tages ein Unfall fast zu Annas Tod führt. Daraufhin verschließt sich Elsa mit Hilfe ihrer fürsorglichen Eltern vor Anna, die in Folge des einschneidenden Ereignisses einen Teil ihrer Erinnerungen verlor. Die Jahre ziehen ins Land, die Familie und das Königreich werden von Krisen gerüttelt, und so dauert es bis Elsas Krönung zur Königin, ehe die beiden Schwestern wieder ein gemeinsames Leben führen sollen.

So weit, so spannend. Zumindest auf dem Papier, denn die Ausführung dieser von einer stillen Tragik und Nachdenklichkeit geprägten Ausgangslage gerät Lee und Buck arg wankelmütig. Bis es zu Elsas Krönung kommt, hetzt das Regie-Duo (das nach einem Drehbuch Lees handelt, welches wiederum auf einem Storykonzept von Lee, Buck und Shane Morris basiert) durch die mit zahlreichen Randinfos gespickte Vogeschichte, wobei die Filmemcher ein sonderbares Rhythmusgefühl aufweisen. Wann immer sich ein atmosphärischer Gesamteindruck einstellt (ob verschneit-magisch, dunkel und dramatisch oder aufregend-fantasievoll), wechseln sie radikal die Ton- und Gangart ihres Films. Gewiss, Stimmungswechsel sind seit jeher ein Grundelement guter Disney-Meisterwerke, bloß müssen diese mit Fingerspitzengefühl und einem Blick fürs Gesamtbild umgesetzt werden. In Die Eiskönigin dagegen reihen sich im ersten Akt ausgedehnte Sequenzen aneinander, die aus gänzlich unterschiedlichen Disney-Filmen stammen könnten. Da endet mit einem Schlag das Intro eines "Rapunzel in Schnee und Eis", um Platz für ein besser animiertes TinkerBell – Das Geheimnis der Feenflügel zu machen, woraufhin sich ganz kurz ein erwachsener, semi-tragischer Film mit der Grundstimmung von Disneys Der Glöckner von Notre Dame einstellt, der aber all zu rasch von viel zu niedlichen, naiven Gesangsnummern unterbrochen wird.

Zwar fängt sich Die Eiskönigin zwischenzeitlich, um Elsas ambivalente Haltung zur anstehenden Krönung und die facettenreiche Beziehung zwischen den Schwestern auszuloten, bloß hält der Film diese Identität nur kurz bei. Etwas zu kitschige Versöhnungsgespräche der Schwestern und ein Song-Schlussgag, der mit seiner Disney-parodistischen Haltung eher Ein Königreich für ein Lama gekleidet hätte als einen Film mit dieser Grundthematik und Story, lassen sich noch verzeihen. Glatt einem miesen Disney-Kitsch-Abklatsch entsprungen scheint dagegen Annas hyperaktiv-fideler Liebessong während des großen Balls zu Ehren der jungen Königin, der zudem viel zu lang ist und so wieder die eigentliche Handlung sowie die zuvor erarbeitete Dramatik gänzlich zunichte macht.


Verwünscht und verquasselt
Ein jeder Disney-Film braucht seinen zentralen Konflikt, und im Falle von Die Eiskönigin kommt dieser ins Rollen, sobald Elsa mit Annas neuer Liebe konfrontiert wird. Fehlkommunikation und angespannte Gemüter führen dazu, dass Elsas eisige Gabe enthüllt und die Königin von ihrem Volk geächtet wird. Das gesamte Königreich wird von einem frostigen Wetter heimgesucht, Elsa entschwindet in ihre eigens erschaffene Zitadelle der Einsamkeit und Anna macht sich auf, den Tag, ihre Schwester und ihr Heimatland zu retten. Was kann schon schiefgehen?

Im Anschluss an Elsas preisverdächtigen, unvergesslichen Song ist es vor allem das Humor-Element des Films, das diese Produktion aufs Glatteis führt. Wer schon befindet, dass die Wasserspeier in Der Glöckner von Notre Dame deplatziert sind, läuft bei Die Eiskönigin Gefahr, zur Weißglut gebracht zu werden. Humorige Disney-Nebenfiguren sind Tradition, allerdings stellen sie wenigstens in den dramatischeren Disney-Filmen bloß ein ergänzendes Element dar. In Der König der Löwen, unter allen Disney-Meisterwerken eines der emotionalsten, sind Timon & Pumbaa, Zazu und die Hyänen kommentierendes Beiwerk oder wandelnde Verschnaufpausen. Das Comedy-Drumherum dieser komplexen Geschwistererzählung hingegen drängelt sich dermaßen oft in den Mittelpunkt, dass Die Eiskönigin fast schon als Disney-Komödie mit gelegentlich dazwischengeschaltetem, herzlichen Märchenfilm anmutet. Da wären die Dialoggefechte zwischen Anna und ihrem freundlichen, wenngleich exzentrischen Helfer in der Not, Kristoff. Da wären die einseitigen Gespräche zwischen Kristoff und seinem Gefährten Sven, einem Rentier, das sich wie ein Hund gebärt und allerhand Slapstickmomente beschert bekommt (Rapunzel-Hengst Maximus lässt grüßen!). Da wäre der ulkige Schurke, ein klappriger und amüsant schwafelnder Herzog. Und dann hätten wir da noch diverse singende, leicht weltfremde Zauberwesen und den dauerplappernden Olaf, einen lebenden, dummen, naiven und sich nach dem Sommer sehnenden Schneemann (der zudem eine ausgedehnte Comedy-Gesangsnummer darbieten darf). All diese Figuren erdrücken die eigentliche Handlung und rauben ihr jegliche dramatische, märchenhafte oder bezaubernde Ausstrahlung.

Doch es sind nicht allein die teils liebenswerten, teils unausstehlichen Nebenfiguren, die Lees und Bucks Regiearbeit in anstrengendem Maße schizophren scheinen lassen. Es gibt obendrein ein wiederkehrendes, parodistisches Element, mit dem das Regie-Duo sprunghafte Disney-Romanzen auf die Schippe nimmt. Es ist zwar begrüßenswert, wenn Disney sich selber durch den Kakao zieht und gerade diesen gern kontrovers diskutierten Aspekt des Studioerbes genauer betrachtet. Bloß ist dies wahrlich genügend Stoff für einen eigenen Film (siehe Verwünscht) und beißt sich in seinem flapsigen Tonfall mit der Haupthandlung, zumal sich beide Handlungsfäden mehrmals berühren und durch den juxenden Einstieg in Annas Liebelei auch ein grandios inszenierter Wendepunkt im dritten Akt an dramaturgischer Nachhaltigkeit verliert. Wenn eine Parodie auf eilige Disney-Beziehungen, dann bitte mit aller Kraft und in einem eigenen Film. Wenn eine spannende Geschichte über Selbstaufgabe und Familienbande im Märchenkleid, dann bitte ohne laut tönende Disney-Meta-Gags. In Der König der Löwen witzelt ja auch niemand "Oh, Simba, was für ein Zufall! Du begegnest in deiner schwärzesten Stunde zwei lebensfrohen Simpeln, die so lange deinen Lebensmut aufpeppeln können, bis Gras über die Sache gewachsen ist! Hach, das könnte Hollywood nicht besser schreiben!" ...

Disney, erkenne den Kern deiner Storys!
Nicht allein die Quantität der Blödel-Randfiguren und deren Präsenz im Film lässt Die Eiskönigin, allem brillanten Potential zum Trotz, im Schatten wahrer Disney-Meisterwerke verkümmern, sondern auch die Musik. Davon abgesehen, dass Robert Lopez & Kristen Anderson-Lopez mit Ausnahme von Lass jetzt los für diesen Film nur ziellose, überdehnte Lieder geschrieben haben, die nichts von der Tragweite oder Prägnanz großer Disney-Lieder haben, auch hier stört ein Übermaß an Komik. Im Regelfall haben Disney-Meisterwerke einen eindrucksvollen Comedy-Showstopper, ein rein vergnügliches Lied. Die Schöne & das Biest hat Sei hier Gast als Detour von der eigentlichen Handlung, Der König der Löwen hat Hakuna Matata, Tarzan hat Krach im Lager, Rapunzel atmet mit Ich hab 'nen Traum auf, und so weiter ...

Ausnahmen, also Filme mit mindestens zwei Spaßliedern, gibt es einige, diese sind normalerweise aber gut begründet. Küss den Frosch etwa hat eine Vielzahl an losgelösten Liedern, hat aber dank der vor Energie trotzdenden Tiana, dem Scherzkeks Naveen und der "Arbeite für dein Lebensziel!"-Botschaft eine sehr optimistische Grundausrichtung. Daher, und weil die Musiknummern gut in die Handlung eingebaut sind, ist dieser Zeichentrickfilm entschuldigt. Und dann wäre da Aladdin, ein Film, in dem das Comic Relief sich ebenfalls in den Mittelpunkt drängt und das blaue Ungetüm Dschinni gleich zweimal die Lachmuskeln des Publikums mittels einer Gesangseinlage kitzeln darf. Bloß ist dies keine Entschuldigung für Die Eiskönigin, ebenfalls mit witzigem Geträller von seinem eigentlichen Storykonflikt abzulenken. Denn zwischen Aladdin und Die Eiskönigin liegen Welten – nicht allein qualitativ, sondern ebenso in der Storyhaltung. Aladdin ist ein rein eskapistisches Werk, das von Wunscherfüllung handelt – sinnig für einen Film mit einem Flaschengeist, der seinem Meister drei Wünsche erfüllt. Disneys Meisterwerk von 1992 erzählt von einem Straßenjungen, der ein schöneres Dasein verdient hat, sowie von einer Prinzessin, die ob ihrer Lebenslage unglücklich ist. Liebe und Magie (sowie Kampfgeist) verbessern die Umstände beider Figuren. Es ist ein positive Story, die mit einem Missstand beginnt, der behoben wird. Die Handlung von Die Eiskönigin aber ähnelt nüchtern betrachtet eher dem Schema von Der König der Löwen: Anfangs ist alles in Ordnung, dann wendet sich das Schicksal mit großer Macht gegen die Hauptfiguren und das Ziel ist es, nach der desaströsen Lage, die im Mittelteil des Films geschildert wird, eine Verbesserung zu erreichen, so dass schlussendlich alles wenigstens wieder fast so gut wie zu Beginn ist. In einer solchen, etwas dunkleren Story, ist weniger Platz für handlungsunrelevante Albernheiten. Zumal Die Eiskönigin mit so großer Passion ernste Themen anreißt: Auf Unverständnis basierende Vorurteile, Liebe aus Distanz, Selbsteinschränkung, die Schattenseite von hinreißenden Talenten, Entfremdung ... All dies baut Die Eiskönigin liebevoll auf, bloß um es dann inkonsequent sowie mutlos zu Ende zu erzählen.

Mit seiner Furcht vor Konsequenzen und seiner unerklärlichen Liebe für ausschweifend-cartoonige Comedypassagen wiederholt dieses Meisterwerk alle Ärgernisse von Pixars Merida – Legende der Highlands, einem weiteren Film, der dramatisch und mystisch beginnt und seine komplexe Figurenzeichnung und ambivalente Gefühlsgrundlage irgendwann aus dem Fenster schmeißt, um sorgenfreies (sowie zahnloses) Familien-Entertainment abzuliefern. Allerdings erreicht Die Schneekönigin in seinen starken Phasen viel höhere Höhen, woraufhin wesentlich anstrengendere Tiefen folgen. Verliert Merida auf dem Weg zur Zielgeraden viel vom anfänglichen Charakter, legt Die Eiskönigin alle Ambitionen auf Eis und muss aufgrund seiner inflationären Blödeleien den Figuren im Schlussakt unentwegt Holzhammer-Dialoge in den Mund legen, damit die Moral der Kernhandlung auch bloß ankommt. Zeit, sie auszuleben, statt sie auszusprechen, ist ja bei all den laffen Pointen und blutleeren Spannungsspitzen nicht gegeben.

Wie eisig ist's denn nun?
Gibt es abseits von Elsas Powerballade gar nichts, was mein fröstelndes Herz im Bezug auf Die Eiskönigin zum Schmelzen bringt? Doch, ein paar weitere Stärken hat diese künstlerisch fehlgeleitete Disney-Produktion durchaus. Das 3D etwa ist phänomenal und nicht nur kristallklar, sondern von immenser Tiefenwirkung und mit toll ausgewählten, knackigen "Herausstecheffekten" aufgepeppt. Besseres 3D haben die Walt Disney Animation Studios bisher nicht vollbracht. Außerdem sind die Schnee- und Eislandschaften bildhübsch, Olaf sieht zugegebenermaßen knuffig aus und so manche Hintergrundgags (etwa die Gastauftritte einiger ansehnlicher Kunstwerke) sind willkommen. Zu größeren Lobeshymnen kann ich mich nicht aufraffen, ist das Design der Nebenfiguren doch arg uninspiriert (gleich zwei Pferde sehen aus, als hätte sich Maximus in diesen Film gemogelt!) und sieht die großäugige, pausbackige Anna wann immer sie lächelt aus größerer Distanz (wenn ihre Hautunreinheiten nicht mehr erkennbar sind) leider zu püppchenhaft aus, als dass ich Die Eiskönigin als visuelle Glanzleistung bezeichnen könnte. Christophe Becks Instrumentalmusik derweil ist im Filmverlauf effektiv, nicht aber denkwürdig oder eingängig.

Daher ist Die Eiskönigin ein Film, der mich zur Verzweiflung bringt. Mit Elsa präsentiert er uns eine der besten Disney-Figuren aller Zeiten, die obendrein einen neuen Disney-Evergreen zum Besten gibt, doch drumherum bietet dieses Machwerk nichts, was diesem Glanzlicht gerecht wird. Es ist so, als wäre das diabolisch-bombastische Das Feuer der Hölle der Schurkensong in Die Kühe sind los! oder der urkomische, dauerquasselnde Dschinni Teil des Figurenensembles vom wortkargen Disney-Kunstwerk Fantasia. Die Eiskönigin will sich nicht zu einem stimmigen Ganzen fügen und raubt dank seines verschenkten Potentials allerhand Gutwillen.

Die Zeit wird zeigen, ob ich dank Elsa und Lass jetzt los (aka Let It Go) Frieden mit den Schwächen des Films schließen und ihn insgesamt leidlich-akzeptabel finden werde oder ob der Frust über die Fehlleistungen obsiegt und die raren guten Aspekte von Die Eiskönigin für mich ewig die hoffnungsvollen Andeutungen eines verlorenen Meisterwerks bleiben ...

Linktipp: Ich habe mich übrigens an anderer Stelle erneut mit Die Eiskönigin beschäftigt, um zu reflektieren, wo die viele Zuschauer erfreuenden Stärken des Films sind und was die Aspekte sind, die wenige Kinogänger (darunter meine Wenigkeit) abschrecken ...

12 Kommentare:

Luanalara hat gesagt…

Tja, klingt ja eher deprimierend. Ich werd trotzdem reingehen, allerdings muss ich jetzt schwer drüber nachdenken, ob ich tatsächlich meine übliche Kino-Freundin mitnehme - deren Toleranz für Lieder in Disney-Filmen hält sich eh in Grenzen, und wenn die sich hier dann noch meist lang anfühlen und uninspiriert sind... Da muss ich wohl vorwarnen.

Den längeren Trailer fand ich ganz unterhaltsam, aber wenn da so ein wilder Mischmasch bei rausgekommen ist, könnte es anstregend werden. *seufz* Naja, kann ja nicht jeder Film im Herbst ein Treffer sein...

Anonym hat gesagt…

Ich habe den Film heute gesehen und bin begeistert!
Diese Kritik hat mich noch kritischer gemacht, aber der Film hat mich SO überzeugt!
Bin richtig happy, ihn im Kino gesehen zu haben und bin nun offiziell großer Frozen-Fan!

Rapunzel war schlecht, Die Eiskönigin ist phänomenal!

Sir Donnerbold hat gesagt…

@Anonym: Wünschte, ich wäre ebenfalls von dem Film begeistert (generell würde ich ja gern jeden Disney-Film mögen, nur sind ja leider einige richtig schlecht), und bei "Eiskönigin" ist bei mir nahezu nie der Funke rübergesprungen. Rapunzel dagegen IST phänomenal. ;)

Anonym hat gesagt…

Bei mir ist es andersrum.
Ich wünschte, ich wäre von Rapunzel begeistert. ich versuche es immer wieder aber es wird nichts.
Aber Geschmäcker sind verschieden. ;)
Welche Disney-Filme findest du denn richtig schlecht? ich tippe mal auf Himmel und Huhn, Triff die Robinsons und Die Kühe sind los... ;)

Anonym hat gesagt…

Anonym = PR Mensch von Disney ;-)
Wer Rapunzel als schlecht sieht, hat warhlich Tomaten auf den Augen.
Gut, dass ich mir dank Donnerbolds Vorwarnugn das Geld sparen werde.
Mich haben die Wasserspeier im Glöckner schon zur Weißglut getrieben, da kann ich auf Olaf und die Trolle in Frozen gerne verzichten. ^^

Anonym hat gesagt…

Ich bin zwar nicht der oder die Anonyme von weiter oben aber kurz zu dem letzten Kommentar: Wann lernt die Meschheit endlich dass nicht alle den gleichen Geschmack haben?
Ich zum Beispiel liebe Rapunzel. Aber deswegen sage ich nicht, dass andere mit anderer Einstellung nicht ganz richtig ticken, oder "Tomaten auf den Augen haben". Das ist eine Frechheit und für Fans von Disney einfach nur traurig. Jeder Film "predigt" was von Nächstenliebe, Freundschaft und Zusammenhalt, und kaum ein Fan lebt danach. Lass der Person doch ihre Meinung und freu dich mit ihr, dass sie einen Film gesehen hat den sie mag!

Nebenbei: Rapunzel ist bei mir seit 2010 auf Platz 1. Der schönste Disneyfilm seit langem. Aber: seit gestern ist er nur noch auf Platz 2. Denn ich habe Die Eiskönigin gesehen, der Rapunzel noch übertraf.

Bilde dir doch deine eigene Meinung, wirf anderen nichts vor und akzeptiere die Meinung anderer.
Dann ist alles in Ordnung. Und ganz ehrlich: so schwer ist das nicht!

Grüße von Pia!

Sir Donnerbold hat gesagt…

Jupp, jeder Disney-Fan sollte neue Einträge in den Kanon unterstützen. Meine negative Kritik betrachte ich daher eher als "Erwartungskorrektur" - wer anhand der von mir genannten Mängel (z.B.: ernste Grundidee, aber viel, viel Comicrelief) denkt "Oh, Mist, das will ich mir nicht antun", dürfte danach nicht mehr all zu enttäuscht sein, wenn er den Film etwa am Kinotag zu verbilligten Preisen sieht und wenig Spaß hat. Wer sagt, "was hat der Donnerbold nur? Je mehr Comedy, desto besser!", wird mit ungebrochen hohen Erwartungen reingehen.

Natürlich bleibt es jedem frei, sich den Kinobesuch zu sparen, aber ganz gleich, wie mies ich "Die Eiskönigin" finde: Einen Film der Walt Disney Animation Studios sollte sich ein Fan nicht aufgrund einer miesen Kritik entgehen lassen. (Wer den Film aber trotz der sonstigen Lobhudeleien im Web ebenfalls blöd findet, soll nicht zu mir kommen und sagen, ich hätte ihn nicht gewarnt! :D )

Anonym hat gesagt…

Hui, viele neue Kommentare. :)
Ich bin übrigens die, die Rapunzel schlecht findet. Ich sollte mir angewöhnen, einen Namen drunterzupacken. ^^
Erstmal Danke, Pia, für's Verteidigen. ;)
Ich finde es auch sehr schade, wenn gleich die Sinne des Gegenübers angezweifelt werden, nur weil eine andere Vorstellung herrscht.
Aber gut, mich persönlich kratzt es nicht, ich habe mir eine Meinung gebildet, die bleibt, bis sie sich warum auch immer ändern sollte.
Dennoch natürlich ein nicht allzu schönes Verhalten, sei's drum.

Ich war von deiner Kritik übrigens erst bestätigt, SirDonnerbold. Du hattest mir quasi all das aufgezählt, das ich befürchtet hatte.
Dann, beim und nach dem Sehen des Films: komplett andere Meinung dazu. ^^ Das passiert. Und ich bin froh drüber. ^^

Einziges Manko ist für mich der "Aufpolier"-Song. Geht gar nicht. So einen Schwachpunkt hat Rapunzel nicht. Dafür hat Frozen allgemein mehr Stärken, wie ICH finde. ;)

Sooo, habt noch einen schönen Tag
Jetzt aber: Johanna

Luanalara hat gesagt…

Ich habe mittlerweile "Let it go" gehört, das ist wirklich ein starkes Lied (wobei ich Willemij Verkaiks Stimme etwas angenehmer finde als Indina Menzels, aber das war schon immer so). Amüsiert mich ein bisschen, dass wieder Pia Allgaier und Manuel Straube singen... wird das jetzt wie früher, wo gefühlt nur 4 Leute (Jana Werner, Cusch Jung, Hendrik Bruch, Joachim Kemmer) in Animationsfilmen sangen? *g* Bei der Rolle der Anna finde ich das sogar ungünstig, weil das Design von Frozen mich in den Frauenrollen extrem an Rapunzel erinnert, und es so für mich noch wahrscheinlicher wird, die beiden Filme zu vergleichen.

Anonym hat gesagt…

Ich finde die Eiskönigin auch von der Story her etwas lahm. Man ist von Disney halt ein anderes Niveau gewöhnt, welches hier leider nicht zum tragen kommt. Andererseit muss ich sagen gefällt mir der Film von der Animation richtig gut. Diese ganzen 3D Effekte mit dem Schnee sind der Wahnsinn, ganz zu schweigen von dem MEGA Hammer Eispalast. Ein MEISTERWERK aus 3D Sicht!!!!!! Hätte hier die Story umsetzung noch gepasst wär es der beste Film von Disney geworden...

Stefan Kraft hat gesagt…

Mittlerweile konnte ich mir ebenfalls den Film anschauen. Er hat mir tatsächlich gut gefallen, und die Lieder „Let it go“ sowie „Do you want to build a snowman?“ sind mir noch einige Tage danach durch den Kopf gegangen. Gleichzeitig war Sir Donnerbolds Kritikpunkt, der Film habe zwei Seelen in seiner Brust (eine komödiantische, eine ernsthaft-tragische) auch ein Hintergedanke, den ich nach Verlassen des Kinos hatte. Ich hätte wohl Elsa oder dem Verhältnis der beiden Schwestern mehr Szenen gegönnt, um den Film mehr in die ernsthafte Richtung (wie bei „Die Schöne und das Biest“) zu bewegen. Nichtsdestotrotz hat der Film bei mir funktioniert; die komödiantischen Szenen würde ich vom Gefühl her nicht zwangsläufig umarbeiten oder entfernen wollen.

Vielleicht hätte man auch zusätzlich Elsa als Eiskönigin zeitweise als „bösen“ Charakter agieren lassen können (auch wenn das beim Kampf im Eispalast angedeutet wurde). Dies hätte aber vielleicht den Film von der Richtung zu stark verändert.

Fazit: Ich würde dem Film ohne größere Probleme ein gutes Zeugnis ausstellen. Er hat bei mir funktioniert. „Rapunzel“ und „Ralph reichts!“ hatten für mich allerdings eine Grundhandlung, die ausreichend erzählt wurde, während ich der „Eiskönigin“ noch Spielzeit gönnen würde, um die Geschichte voll auszuerzählen bzw. um den Film abzurunden. Das ist mein Hauptkritikpunkt, sodass ich den Film einerseits als noch nicht optimal, andererseits auch als gelungen einordnen würde. (Vielleicht geht es mir damit ähnlich wie Sir Donnerbold, auch wenn ich weit weniger gespalten bin und der Gesamteindruck gut ist.)

Zum Abschluss noch zwei Anmerkungen: Wie hätte der Film wohl als 2D-Zeichentrickfilm (natürlich mit viel Computerunterstützung wie Deep Canvas) gewirkt? Die Frage habe ich mir selbst gestellt, aber nicht unbedingt, weil ich Computeranimation in irgendeiner Weise negativ finde. Gleichzeitig war ich auch in familiärer Begleitung. Dieser hat der Film ebenfalls gut gefallen, ihr Herz schlägt aber besonders für die 2D-Animation.

Den Vorfilm „Get a Horse!“ habe ich nur zur Hälfte gesehen, weil wir wegen der langen Schlange an der Kinokasse erst verspätet in den Kinosaal gekommen sind. Was ich aber gesehen habe, hat mir ausgezeichnet gefallen! Eine tolle und kreative Mischung aus 2D-Zeichentrick und 3D-Animation, die auch noch in der Handlung eingebettet ist! Sollte Disney mit solchen kreativen Ideen weitermachen und diese eine Inspiration für zukünftige Hauptfilme sein, geht das Studio erst recht goldenen Zeiten entgegen.

Anonym hat gesagt…

I LOVE DIE EISKÖNIGIN!!!!!!

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