Sonntag, 4. Mai 2008

Die sechste Dosis Balsam für die Seele und Aufputschmittel für die Lachmuskeln

Endlich habe ich sie in meinen Händen: Die sechste Staffel der schlichtweg und ergreifend besten Fernsehserie auf dieser Erde!

Scrubs - Die Anfänger ist eine der wenigen Fernsehserien, die ich nicht nur gucke, weil ich mich halt in der Handlung vertieft habe und deshalb wissen möchte, was noch passiert. Keine Serie, die ich sehe, weil ich mir die Zeit vertreiben möchte. Zu dieser Serie habe ich tatsächlich so etwas ähnliches wie eine emotionale Bindung. Dieses herrliches Juwel der Fernsehlandschaft unterhält mich seit der deutschen Erstausstrahlung aufs beste, bringt mich zum nachdenken und lässt mich manchmal auch gebannt mitten in der Nacht vor dem Fernseher sitzen.

Das geniale an Scrubs ist, dass hier Humor und Gefühl auf eine faszinierende Art und Weise verbunden werden, so dass man jede einzelne Episode mit verschiedenen Auffassungen betrachten kann. Ob zusammen mit Freunden zum lauten ablachen oder allein, um seinen Lachmuskeln etwas gutes zu tun und sich in der Handlung verlieren... Zum abschalten und von der Realität ablenken... Oder doch weil diese Serie stets genau den richtigen Punkt trifft und dich auf intelligente Weise mit deinem Leben konfrontiert: Scrubs hat tausend Gesichter und ist trotzdem eine einheitliche, fest durchdachte Serie mit enorm hohem Erkennungswert und unvergleichlichem Stil.

Die ersten drei Staffeln gefielen mir alle gleich gut und ließen mich glauben, dass nichts diese Staffeln übertreffen könne. Doch dann kam die vierte Staffel, die mich schlichtweg umhaute. Mehr verschrobener Humor, das Brechen alter Grenzen und stecken neuer Seriennormen und Szenen, die mich mit offenem Mund und der Frage "Woher wissen die das?" zurückließen.

Die fünfte Staffel wurde noch verrückter, ließ aber in einigen früheren Folgen einen gewissen Esprit und einen Hauch der Einheitlichkeit vermissen, steigerte sich aber mit der Zeit und konnte sich bei der Erstsichtung auf Augenhöhe mit dem ersten Trio an Staffeln einordnen. Beim zweiten Ansehen sogar einen kleinen Hauch über ihnen.

Die sechste Staffel markiert einen neuen Punkt für Scrubs - Die Anfänger. Die Probleme der Charaktere werden erwachsener, reifer, existenzieller, zugleich werden beim Humor noch extremere und durchgeknalltere Skurrilitäten zur Norm. Doch während ich früher bei Scrubs keinerlei Qualitätsschwankungen innerhalb der Staffeln bemerkte, und auch die fünfte Staffel für sich genommen beim zweiten Ansehen homogener wurde, so gibt es hier erstmals bemerkbare Unterschiede zwischen den einzelnen Episoden. So befinden sich in Staffel 6 neben absoluten Serienhighlights wie der extravaganten und völlig irren Event-Episode Mein Musical auch die schlechteste Episode der gesamten Serie (Meine Erinnerungen), die aber trotzdem noch ganz akzeptabel ist. Denn selbst wenn Scrubs für eigene Verhältnisse schlecht ist, ist es gute Unterhaltung.

Insgesamt ist die sechste Staffel mit den ersten drei Staffeln ebenbürtig. Nur halt mit dem Unterschied, dass manche Episoden weit über dem Niveau dieser drei Staffeln sind, andere knapp drüber, einige wenige sehr knapp drunter und eine halt als Ausrutscher zu sehen ist.

Bemerkenswert ist noch, dass die Episode Meine kalte Dusche laut der FSK eine für unter 16-jährige problematische Sprachebene aufweist und so der 22-episodigen Staffel einen blauen FSK-Sticker einbrachte - wie ich schon hier ausführlicher erklärte.

Ich werde mich jedenfalls wieder dem Staffel-Set widmen, welches übrigens zu jeder Episode einen Audiokommentar beinhaltet. Das verkürzt die Wartezeit auf die siebte und ursprünglich (!) letzte Staffel.

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