Sonntag, 1. Juni 2008

Spike Jonzes "Where the Wild Things Are" muss Neudrehs durchstehen - Wird der Film verwässert?


Spike Jonze wird wahrscheinlich nur den wenigsten bekannt sein. Der Regisseur der ungewöhnlichen und verschrobenen, aber auch genialen Filme Being John Malkovich und Adaption ist alles andere, als das, was man einen massentauglichen Filmemacher nennen könnte. Seine Werke sind anspruchsvoll, verworren und grotesk - dem entsprechend verwundert war man, als 2000 vor Der Grinch ein Teaser lief, der ausgerechnet Spike Jonze als Regisseur der Kinderbuch-Adaption Where the Wild Things Are ankündigte.

Der Film über einen Jungen namens Max, der sich in eine von Monstern bevölkerte Fantasiewelt hineinphantasiert, wo er zu ihrem König ernannt wird, hat eine turbulente Produktionsgeschichte hinter sich. Nachdem Universal und Jonze sich zerstritten (Quelle: Guardian), wurde die Produktion von Warner Bros. übernommen.

Doch der Spielfilm, in dem die Monster mittles gigantischer Jim Hension-Puppenanügen (wie man sie aus Die Dinos oder auch von Samson aus der Sesamstraße kennt) und CGi-animierten Gesichtern zum Leben erweckt werden sollten, war mit diesem Umzug zu Warner Bros. noch nicht im grünen Bereich.

Wie CHUD.com im Februar meldete, verstörten Test-Screenings des Films mehrere Kinder, einige fingen zu heulen an und flehten darum die Vorführung verlassen zu dürfen. Die Monster seien zu gruselig, der Ton des Films zu düster und die Hauptfigur Max, die sich mit ihrer Mutter prügelt, wäre auch keine gute Identifikationsfigur.
Kurz darauf machten sich Gerüchte breit, es würden Neudrehs angesetzt. Angeblich aufgrund "technischer Schwierigkeiten" - doch vielen war klar, dass die Neudrehs dazu dienen sollen den Film zu verwässern, ihn geradliniger und kindertauglicher zu gestalten.

Nun meldet Bloody Disgusting, dass die Gerüchte um Neudrehs war sind - unklar jedoch, ob der Film auch tatsächlich verwässert wird. Sollte dies tatsächlich so ein - und es möglicherweise sogar zur Folge haben, dass Warner Bros. Jonze von dem Film abziehen muss - so würde uns die Chance engtehen, einen außergewöhnlichen Film zu sehen, der einen völlig neuen Ansatz wählt, um einen Kinderfilm umzusetzen.

Übrigens: In den 80er liebäugelte Disney mit einer Verfilmung des Kinderbuchs. Es sollte ein Mischfilm aus handgezeichneter Animation und CGI werden, doch der ausgebliebene Erfolg von Tron ließ Disney von dem Vorhaben Abstand nehmen.

1 Kommentare:

Sir Donnerbold hat gesagt…
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