Dienstag, 6. Oktober 2009

Kevin Smith erklärt seinen Wandel zu einem neuen Filmemacher

Kevin Smith will sich verändern. Mit A Couple of Dicks dreht er derzeit eine Action-Polizistenbuddykomödie (mit wenig Action!) für Warner Bros., mit Red State plant er seit längerem einen finsteren, pessimistischen Horrorstreifen und mit Hit Somebody möchte er ein Oscar-taugliches, persönliches Hockey-Drama auf die Leinwand hieven.

In einem Interview für die Huffington Post sprach Smith nun über Regie- und Autorenkollegen Judd Apatow, seine Depressionen nach dem Kinostart von Zack & Miri Make a Porno und vor allem darüber, wie er in Zukunft seinen Filmstil ändern möchte.
Ein Mitauslöser dieser Verädnerung in Smiths Stil ist sein "SModcast", ein Podcast den er mit seinem Freund und Coproduzenten Scott Moiser betreibt. Für Smith waren Filme anfangs ein Kommunikationsmittel, ein Weg Geschichten über sich und seine Freunde erzählen zu können. Jetzt könne er aber, wenn er er selbst sein möchte, diesen Trieb im Podcast ausleben (oder auf der Bühne bei seinen Q&A-Abenden, oder in seinem Blog, oder, oder, oder...), so dass er den Film zum erzählen anderer Geschichten nutzen kann.

Vor alle wird Smith aber auch älter und gewissermaßen reifer, was man auch an den gefühlvolleren Untertönen in seinen letzten drei Filmen bemerkt:

"It's sad when you realize you can't be the angry young man anymore. The angry young man is barely ever interesting, and tolerable in his 20s. But his late 20s? Early 30s? God forbid late 30s? You can't anymore. I'm in a business where I get to make pretend for a living, so what the fuck am I angry about? There's nothing anymore; I'm a very content, middle aged man," Smith said. "People are like 'Ah when are Jay and Silent Bob coming back?' And I'm like 'I don't think they are. I'm fuckin' 39! I can't just put my fuckin' hat on backwards."

Aber auch das Kinoergebnis von Zack & Miri (ein toller Film, übrigens!) tat sein übriges: Smith wollte unbedingt sehen, dass der Film erfolgreicher wird und hatte Angst die Karriere von Seth Rogen beendet zu haben und so den Hass seiner zahlreichen Fans und Judd Apatow auf sich gezogen zu haben.

Smith glaubt, dass der Misserfolg daran liegt, dass er solche Slacker-Filme mittlerweile im Schlaf schreiben kann - für einen wirklich guten Film müsse man sich jedoch mehr bemühen, und deshalb muss er seiner Meinung nach damit aufhören solche Filme zu schreiben, die ihm leicht fallen. Die Differenz zwischen seinen Charakteren und seinem wahren Leben mache es nur noch schlimmer: "I'm not in touch with the person I write about anymore. It's been years since I paid my own bills or lived with my parents," so Smith.

Sein aktuelles Traumprojekt Hit Somebody beschreibt Smith als weniger ambitionierten (im Sinne von aufwändigeren) "Forrest Gump des Sportfilms" und soll zu Smiths ernsteren Filmen gehören (man denke hier an Chasing Amy), ganz ohne Humor würde Smith aber nie auskommen.

Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt - ich fand Zack & Miri Make a Porno großartig, und wenn Smith sagt, er bereue es ihn gemacht zu haben, weil er zu leicht sei und er besseres machen könne, dann sollten wir uns auf einiges gefasst machen!

0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen