Dienstag, 17. Mai 2011

Matthias Opdenhövel zieht zur ARD


Schon am Wochenende wurde es zwischen zahlreichen Eurovision-Berichten gemunkelt, nun ist es offiziell: Matthias Opdenhövel wird zur ARD gehen. Der Teilzeit-Sportmoderator und ehemalige Stadionsprecher von Borussia Mönchengladbach nahm das öffentlich-rechtliche Angebot an, um dort mit der Sportschau seine Traumsendung zu moderieren. Bereits im Juli wird Raabs Kumpel die Sendung im Ersten präsentieren, ab kommendes Jahr soll er zudem in der Primetime als Moderator großer Liveshows zu sehen sein.

Für Opdenhövel ist wird so eine konstante Entwicklung abgeschlossen: Durch Stefan Raabs letztjährige Kooperation mit der ARD hielt er als Moderator von Unser Star für Oslo Einzug in die öffentlich-rechtliche Fernsehfamilie. Es folgten der Echo und Unser Song für Deutschland, auch während der Eurovisionswoche konnten weiter Kontakte zur ARD geknüpft werden. Für die ARD bedeutet das Erwerben von Opdenhövel eine gesunde Verjüngungskur: Das einstige Viva-Gesicht gehört zu den besten Live-Moderatoren Deutschlands, was er nicht nur immer wieder im lockeren Zusammenspiel mit Stefan Raab bewies, sondern auch als souverän agierender Präsentator in Mitten der zusammenbrechenden Katatsrophe namens Das Kipp-Roll-Fall-Spektakel, wo er spontan und mit einer tüchtigen Portion Galgenhumor den Fernsehabend rettete.

Trotzdem bin ich ein wenig stutzig, da die ARD seit vielen Jahren längst nicht mehr so souveräne und kreative Abendunterhaltung bietet, wie sie es noch zu meinen Kindstagen tat. Pilawa versauerte in minimalen Variationen ständig gleicher Sendungen und wie gut es Jauch bei der ARD ergeht, steht auch noch in den Sternen.

Vor allem bange ich aber um Schlag den Raab. Noch ist unbekannt, ob Opdenhövel "den Jauch macht" und bei seinem ehemaligen Heimatsender ProSieben wenigstens seine Spitzensendung behält, oder ob Opdenhövel zu einem exklusiven Gesicht der ARD wird. Ich hoffe inständig, dass Matthias Opdenhövel wenigstens Schlag den Raab erhalten bleibt, denn auch wenn Stefan Raab unbestritten der Star der Show ist, so ist Opdenhövel als weniger auffälliger Anker der Sendung ebenfalls nahezu unverzichtbar. Aufgrund seines guten Verhältnisses zu Raab kann er sich freche Spitzen gegen das Kampftier leisten, die sich nicht jeder Moderator erlauben könnte, Opdenhövel sorgt für eine ausgewogene Gesamtatmosphäre während der Show - egal wie albern oder pompös ein Spiel ist, er bettet es gut in den Rahmen von Schlag den Raab ein -  und er bringt all die Spontanität mit, die diese unberechenbare Sendung benötigt. Ein Moderatorenwechsel ist ein unnötiges Riskio für Schlag den Raab.

Denn welches verfügbare ProSieben.Sat1-Gesicht könnte ihn schon ersetzen? Elton tendiert mit seiner knuddeligen Art stets zu sehr zu den Kandidaten, was für den regelmäßigen Blamieren oder Kassieren-Cameo in Orndung ist, nicht aber für die gesamte Show. Sonya Kraus steht hoffentlich gar nicht erst zur Diskussion, Stefan Gödde/Daniel Aminati passen einfach nicht in dieses Riesenformat. Einzig Joko und Klaas könnte ich mir vorstellen - sie bringen ein Stück Anarchie mit und bewiesen sich schon häufig als sehr spontan. Doch sie sind für Schlag den Raab, die "erwachsenste" ProSieben-Show, vielleicht ein Tick zu ungestüm und jugendlich. Ob man so die ältere Zuschauerschaft halten kann?

Tja, ich halte vorerst den Atem an und hoffe, Opdi bleibt der genialen Samstagabendshow erhalten. Wenn nicht... puuuh, hoffentlich erleben wir dann eine positive Überraschung. Hat Jürgen von der Lippe derzeit irgendwas vor?

UPDATE: Twitter weiß es... Steven Gätjen moderiert ab dem 4. Juni Schlag den Raab. Schön, dass der gute Mann nicht mehr 364 Tage im Jahr auf den oscar warten muss, es gäbe viele schlechtere Optionen als ihn. Er ist mir ja durchaus sympatisch, aber ich fürchte, dass etwas vom kecken Zusammenspiel mit Raab verloren gehen wird. Die nächste Ausgabe kann schon allein deshalb nicht schnell genug kommen.

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