Donnerstag, 6. Dezember 2012

Straft das Publikum DreamWorks Animation unverdient ab?


Stets hatte ich vor, DreamWorks Animation auch als Disney-Fan unvoreingenommen entgegenzutreten und nicht in die "Das ist Disneys Nemesis! Brenne!"-Falle zu tappen. Ich liebe Drachenzähmen leicht gemacht, finde die Kung Fu Panda-Filme gut und hatte auch großen Gefallen an Die Hüter des Lichts. Trotzdem hätte ich Luftsprünge gemacht, wäre Madagascar 3 böse gefloppt. Stattdessen wurde die Zootier-Idiotenparade (mit coolen Pinguinen!) hierzulande mit einer Goldenen Leinwand entlohnt und nahm weltweit 741 Millionen Dollar an. Zum Vergleich: Pixars Merida, bei weitem kein perfekter Film, jedoch weiterhin deutlich cleverer und visuell ansprechender, ergatterte an den Kinokassen dieses Planeten "nur" 535 Millionen Dollar.

Wäre die Welt nicht so schon ungerecht genug, kommt nun das Kinopublikum an und erteilt DreamWorks Animation die Lektion "Wir mögen eure Dummbatzkomödien und ignorieren eure Filme mit erzählerischer Ambition" und straft Die Hüter des Lichts mit einer eiskalten Schulter ab: In den USA startete die 145-Millionen-Dollar-Produktion auf Rang vier der Charts mit Einnahmen von für diese Art Film lauwarmen 24 Millionen. Auch im Rest der Welt läuft die beseelte DreamWorks-Trickproduktion eher zweitrangig, derzeit liegt sie bei einem Gesamtergebnis von 107 Millionen Dollar. Konzernintern bereitet man sich bereits auf eine Abschreibung von 50 Millionen Dollar vor, so The Wrap. Disney machte mit John Carter zu Beginn des Jahres viel größere Verluste, aber wir reden von Disney, einem Megakonzern, der dieses Geld mit seinen Themenparks, Kreuzfahrtdampfern und Kabelsendern (sowie Tonnen von Merchandising) abfedern kann.

DreamWorks Animation hingegen lebt von seiner handvoll Filmen pro Jahr, kämpft an der Wall Street um Anerkennung und kratzt seit einiger Zeit erst das Geld für einen Freizeitpark zusammen (nicht, dass ich den unbedingt bräuchte). Dass ein "riskanter", da nicht zur üblichen Formel zählender Film da eine Delle in den Finanzbericht macht, ist für DreamWorks Animation ein übler Schlag.

3 Kommentare:

Dr-Lucius hat gesagt…

Sag mal Sir D., gibts jetzt schon Blog-Spam, oder wie soll ich den Scheiß des feigen Anonymus oben drüber verstehen..

Sir Donnerbold hat gesagt…

Spam gelöscht

Cooper hat gesagt…

Ich bin ja gewöhnlich ein sehr, sehr großer Freund von Zahlen, doch bei dieser Produktion hoffe ich einfach, dass die Bilanz nicht derart negativ ausfällt.

Ich persönölich informiere mich ja im Internet über Filme, Trailer und als eher seltener Kinogänger ohne TV-Anschluß entgeht mir natürlich eine etwas andere Form der medialen Präsentierung.

Darum also mal eine bescheidene Frage:
Hat man überhaupt gescheit Werbung gemacht für diesen Film? Wer 150 Mio. USD für eine Kinoproduktion ausgibt, wer einen 3D-CG-Animationsstreifen mit Traumfiguren (wenn auch kulturell etablierten!) herstellt, der muss neben ansprechenden Synchronsprechern und der richtigen Alterreigabe natürlich auch in aller Munde sein - oder zumindest beinahe.

Da reicht es nicht bloß im Filmtrailer selbst zu schreiben:
Von den Machern von "Drachenzähmen leicht gemacht"

Es ist völlig unerheblich, ob Dreamworks mit Po, Shrek, Ohnezahn oder dem Madagascar-Quartett Erfolg hatte. Die Figuren im neuesten Abenteuer bei Dreamworks sind eigene Interpretationen von sonst durchaus namhaften Figuren. Der Weihnachtsmann, Osterhase und Co. - jeder hat schon so seine eigenen Vorstellungen von diesen. Es galt also, dem anvisierten Publikum eben jene neue Interpretationen schmackhaft und empfehlenswert zu machen!

Wichtig ist doch, den Cineasten, das Kind im Manne, Familien und auch sonst so viele Menschen wie möglich anzusprechen. Hier hat Dreamworks also geschludert - wenn "Rise of the Guardians" mit den vor allem bei amerikanischen Kindern bekannten Figuren wie Jack Frost oder der Zahnfee, aber auch mit Santa, dem Osterhasen und dem Sandmann nicht genug Erfolg in den ersten 3 US-Kinowochen gelingt.

Das gerade mal 17. beste Kinostartwochenende ist sicherlich noch kein finales Urteil, aber leider ein drohendes Zeichen.
Da man im Trailer zudem schon leicht Burtoneske und finster den Schwarzen Mann zeigte, werden überfürsorgliche Eltern ihre Kinder (natürlich aus pädagogischen Gründen) nicht allein in den Film gehen und gemeinsam wohl erst Recht nicht. Schließlich haben Eltern ja auch gern mal ihre Ruhe von ihrem Nachwuchs und wo könnte man seine Kinder besser "parken" als bei unbedenklichen, infantilen Filmen ohne Gewalt? Ups. Leider wurd ja genau das schon "Die Legende der Wächter" zum Verhängnis.


Ich hoffe nur, es gibt erwachsenere Eltern, die den Film ob nun mit oder ohne 3D-Brille im Kino sehen!


Wenn Dreamworks nicht den Fehler macht und "Rise of the Guardians" zu früh aus den Kinos nimmt, dann wird er sich vielleicht nicht gänzlich als kommerzieller Reinfall entpuppen. Ich bete dafür, denn der Film wirkt auf mich (32, Single, seltener Kinobesucher) durchaus gut.

Was das Ganze leider schlimmer macht, ist der Märztermin von Dreamworks "The Croods", denn zu lang (und schlecht) darf man dann "Rise of the Guardians" nicht im KIno lassen.

Da fällt mir ein:
Warum ließen die Herrschaften von Sony "Hotel Transsylvanien" nur 9 Wochen in US-Kinos? Schaut man bei Sony nicht bei den Hits wie "Tangled" oder "Brave" uva., wie man es macht?

Kommentar veröffentlichen