- Sunshine Cleaning ist eine charmante Independent-Produktion, hinter der das Produktionsteam des großen Independent-Überraschungshits Little Miss Sunshine steckt.
- Die Regie stammt von der Neu Seeländerin Christine Jeffs, hauptsächlich bekannt für die britische Produktion Sylvia über die Beziehung der Autoren Ted Hughes und Sylvia Plath.
- Mit Sunshine Cleaning liefert Christine Jeffs eine insgesamt warmherzige, jedoch auch mit zahlreichen melancholischen und nachdenklichen Momenten ausgestattete, Momentaufnahme der derzeitigen emotionalen und finanziellen Situation des us-amerikanischen Mittelstands ab.
- Die Geschichte handelt von einer alleinerziehenden Mutter Mitte 30 (gespielt von Amy Adams aus Glaubensfrage), die mehr schlecht als Recht über die Runden kommt, und auf Anraten ihres verheirateten Liebhabers (ihrem Freund aus glorreicheren High-School-Tagen) gemeinsam mit ihrer Schwester (Emily Blunt) ein Privatunternehmen für die Reinigung von Tatorten eröffnet.
- Mit diesem Grundkern der Geschichte gibt sich Sunshine Cleaning den Freifahrtschein für einige Szenen mit herrlich trockenem und bissigen, mitunter schwarzem, Humor, etwa wenn sich die Schwestern über neue Unfälle mit Todesfolgen freuen.
- Diese Szenen machen allerdings bloß einen kleinen Teil dieser aus dem Leben gegriffenen, und bloß etwas überzeichneten, Tragikomödie aus, ein gewichtiger Hauptbestandteil ist die angegriffene, aber herzliche Dynamik zwischen den gezeigten Familienmitgliedern.
- Komödiantisches Highlight des Films ist aber Alan Arkin als einfallsreicher, gemäßigt erfolgreicher, Geschäftsmann und Vater des zentralen Geschwisterpaares, im Zusammenspiel mit seinem Filmenkel, einem von jeder Schule fliegender, kreatives Problemkind, das versucht seinem Großvater bei seinen Geschäftsideen zu unterstützen.
- Ebenfalls sehr charmant ist Clifton Collins jr. (Alias, Dead Presidents), der den Besitzer eines Reinigungsutensilien-Spezialgeschäfts spielt und den chaotischen Geschwistern mit Rat und Tat zur Seite steht.
- Sunshine Cleaning lebt förmlich von seinem gut aufgelegten Ensemble, dass problemlos zwischen dem stillen, bissigen und herzlichen Humor sowie den ernsten, melancholischen und raueren Szenen des Films wechseln kann.
- Das Drehbuch dagegen ist leider ein klein wenig überladen, vor allem gegen Schluss nimmt sich der Film zu vielen Handlungsstricken und Themen an, der Film ist dafür einfach zu kurz (91 Minuten), ein paar Minuten mehr wären wirklich willkommen gewesen, um aus der charmanten, ruhigen Tragikomödie ein wirklich tiefer- und nahegehendes Stück Independentkino zu machen.
Samstag, 6. Juni 2009
Die Zehn-Satz-Rezension zu "Sunshine Cleaning"
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