Montag, 3. August 2009

Oren Aviv über Disneys Kinozukunft: Zauberlehrlinge und das Wunderland

Oren Aviv (l.) mit Actionstar Nicolas Cage

Die Comic Con hinterlässt noch immer Spuren in der Onlinewelt. Ich war ja davon überzeugt, dass dieses Videointerview mit dem Zeichentrick-Regieduo Clements/Musker der Berichterstattung über das Großereignis in San Diego ein Ende setzte, aber ich wurde von Coming Soon eines besseren belehrt. Als Trost für ein in letzter Minute geplatztes Interview mit Tim Burton organisierte Disney im Laufe der Comic Con für das Filmnewsportal nämlich ein Interview mit dem Produktionschef der Walt Disney Studios, Oren Aviv.

Als Produktionschef ist Aviv selbstverständlich die beste Anlaufstelle für sämtliche Fragen bezüglich Drehstarts, Kinotermine und ähnlichem. So verriet Aviv bereits, dass Pirates of the Caribbean 4 nächstes Frühjahr mit den Dreharbeiten beginnen wird und weniger ausufern soll als die letzten zwei Pirates-Filme. Auch an einer Fortsetzung der Vermächtnis-Filme wird gearbeitet. Der dritte Teil soll ebenfalls als Einzelfilm funktionieren: Genau wie Das Vermächtnis des geheimen Buches soll er die Figuren aus Das Vermächtnis der Tempelritter zurück auf die Kinoleinwand bringen, aber im Gegensatz zu den bisherigen Pirates-Fortsetzungen oder den Spider-Man-Filmen soll in der Vermächtnis-Reihe keine zusammenhängende Geschichte erzählt werden.

Doch zunächst wird uns aus dem Bruckheimer-Studio The Sorcerer's Apprentice erwarten, den Aviv mit Fluch der Karibik und Das Vermächtnis der Tempelritter vergleicht. Aviv schätzt den Film mit Nicolas Cage in der Hauptrolle als großen Überraschungshit ein, von dem man im Vorfeld nur wenig hört (und an den kaum jemand glaubt), aber sobald man das erste Filmmaterial zu sehen bekommt wird man förmlich umgehauen. Die Dreharbeiten zum modernen Fantasyfilm endeten zehn Tage vor der Comic Con und jetzt wird hart an den Effekten gearbeitet. Aviv klärte übrigens ein für alle Mal die Verwirrungen bezüglich der Vorlage von The Sorcerer's Apprentice: Es handelt sich dabei NICHT um eine Adaption der Goethe-Ballade Der Zauberlehrling und genauso wenig um ein Spielfilmremake des Fantasia-Segments. Viel mehr wurde er von einem speziellen Moment innerhalb dieses Fantasia-Abschnitts inspiriert, die Essenz dieses Moments (ich tippe einfach Mal wild auf Mickys Spiel mit den Kräften des Universums) wollte Aviv unbedingt in eine eigenständige Geschichte einweben. Deshalb gab er dieses Projekt in die Hände von Jerry Bruckheimer, der ja schon aus einem blutleeren und konventionellen Piratenfilm mit der richtigen Besetzung der Kreativposten und Darstellerriege das Kinowunder namens Fluch der Karibik machte.
Die zündende Idee, die aus der vagen Idee hinter The Sorcerer's Apprentice den endgültigen Film werden ließ stammt, so Aviv, von Nicolas Cage, der den Film produziert und das Skript mitentwickelte.

Bezüglich Alice im Wunderland erklärte Aviv, weshalb er das Drehbuch von Die Schöne & das Biest-Autorin Linda Woolverton an Tim Burton weiterreichte. Die Idee kam ihm, weil er Woolvertons Skript zwar sehr gut fand, aber keinen Film mit einem zwölfjährigen Mädchen in der Hauptrolle machen wollte. Ihm kam schließlich ein Regisseur in den Sinn, in dessen Händen aus dieser Geschichte etwas werden könnte, was ihn völlig überzeugt: Tim Burton. Hätte Burton nicht zugesagt, wäre das Skript bei Disney nicht verwirklicht worden.

Das komplette Interview findet ihr hier.

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