Die Academy Awards of Motion Picture Arts & Sciences, oder schlicht: Die Oscars! Jedes Jahr blickt die Filmwelt auf Hollywoods größter Verneigung vor sich selbst, seit es Zelluloid gibt.
Mit der Oscar-Verleihung kommen auch die Oscar-Prognosen. Fans, Insider, Branchenkenner, selbsternannte Experten und Leute mit zuviel Freizeit sammeln ihre Tipps für das Oscar-Rennen und hauen sie der Welt um die Ohren. Treffen sie ein, lobt man seine eigene Expertise, liegen sie daneben, dann wird die Acadamy für ihre Ahnungslosigkeit beschimpft.
Auch Aku Ankka aus dem Duckfilm Forum und meine Wenigkeit gehören zu den Begeisterten Oscar-Tippern. Und wir haben auch schon eine kleine Liste potentieller Nominierter für den großen Preis bei der Oscar-Verleihung zusammengestellt. Fünf mögliche Wettstreiter um den Preis des besten Films.
Zu früh, sagt ihr? Es ist doch erst September, und die großen Oscar-Hoffnungen starten doch alle erst im Herbst? Ihr habt Recht - wir sahen keinen einzigen Film von unserer Top 5-Liste, und die meisten Filme sind noch nichtmal fertiggestellt. Aber genau das ist der Clou an unserer Liste. Wir sammelten Informationen über brancheninternen Hype und sahen uns die Produktionsstudios, Regisseure, Hauptdarsteller und Themen der Filme an, sowie die Preisträger der letzten Jahre. So versuchten wir Filme zu finden, die bestmöglich ins Oscar-Schema passen.
Sollten wir mit unseren Tipps richtig liegen, werden wir uns nicht selbst als Propheten feiern. Vielleicht werden wir uns als Propheten feiern lassen, aber das hängt ja nicht von uns ab.
Zugleich spräche dieses Ergebnis wahre Bände über die Vorhersagbarkeit und den schematahaften Entscheidungsprozess der Acadamy. Wenn wir danebenliegen, können wir behaupten, dass die Acadamy unerwarteterweise zur Besinnung kam (wenn die Nominerungen positiv auffallen) oder endgültig mental verkrustete.
Wer Ratatouille und Prestige in den letzten zwei Jahren nicht ins Rennen um den Bester Film-Oscar schickte kann nicht wirklich relevant sein.
Wie dem auch sei, hier unsere erste Oscar-Prognose für das Jahr 2009:
Doubt (Start: 12. Dezember 2008)
Oscar-Spot: "Das brisante Drama"
Vorlage: Preisgekröntes Theaterstück
Regie: John Patrick Shanley (1 Oscar für das Drehbuch zu Mondsüchtig)
Studio: Miramax Films
Produzent: Scott Rudin (1 Oscar für No Country for Old Men)
Inhalt: Doubt ist ein im Jahr 1964 angesiedeltes, dialoglastiges Drama über eine Nonne (Meryl Streep), die einen Pfarrer (Philip Seymour Hoffman) verdächtigt einen minderjährigen, afro-amerikanischen Jungen vergewaltigt haben. Das Stück sieht sich als eine Parabel über religiöse, moralische und autoritäre Themen.
Oscar-Hui!
1) Die Acadamy liebt Meryl Streep und nominiert sie regelmäßig. Seit ihrem letzten Sieg ist jedoch schon viel Zeit vergangen, also kann man davon ausgehen, dass die Acadamy nur darauf wartet ihr neben einer Nominierung auch wieder einen Goldjungen zu verleihen. Doubt ist mit Sicherheit ihr oscarverdächtigster Film des Jahres. Mamma Mia! ist zu vergnügt für diese Preisverleihung.
2) Philip Seymour Hoffman - er gewann bereits einen Oscar, oscarreife Filme mit Oscar-Preisträgern sind immer gute Kandidaten.
3) Miramax. Wenn ein Studio weiß, wie man eine Oscar-Kampagne führt, dann dieses.
4) Scott Rudin. Mit No Country for Old Men und There Will Be Blood schnupperte er dieses Jahr Oscar-Luft, und das wird er sicher ausweiten wollen.
5) Amy Adams. Bei den letzten Golden Globes war sie fals knuddelig-süß-witzige Giselle in Verwünscht nominiert, nun wird sie ihre Wandlungsfähigkeit unter Beweis stellen.
6) Es geht um mehrere wichtige Themen: Religion, Kindesmisshandlung. Afro-Amerikaner. Das mag die Acadamy, so lange es nicht zu brisant behandelt wird.
7) Klassische Vorlage.
Oscar-Pfui!
1) Das Thema könnte der Acadamy eventuell doch zu brenzlig werden.
2) Der Regisseur ist zugleich der Autor des Stückes und legt hiermit sein Film-Regidebüt ab. Seine Arbeit könnte zu hölzern oder "un-filmisch" sein.
3) Schmutzkampagnen von ultra-konservativen Organisationen sind nicht unwahrscheinlich. Wenn sie vorkommen, wird die Acadamy sicher zurückschrecken.
The Curious Case of Benjamin Button (Start: 25. Dezember 2008)
Oscar-Spot: "Der fantasievolle, schräge Film mit Herz"
Vorlage: Kurzgeschichte aus dem jahr 1922
Regie: David Fincher
Studio: Warner Bros. und Paramount Pictures
Produzenten: Kathleen Kennedy, Frank Marshall und Ceán Chaffin
Inhalt: Zu Beginn des letzten Jahrhunderts wird ein 80 Jahre alter Mann geboren (Brad Pitt), der von diesem Zeitpunkt an rückwärts altert. Regisseur Fincher bezeichnet es als eine dunkle, romantische Geschichte über Moral.
Oscar-Hui!
1) Die Optik. Seht euch den Film an. Wenn der nicht typisches Material für den "Weirdo"-Spot ist, was dann? Außerdem erinnert der Stil im Trailer enorm an Tim Burton, und irgendwie wäre es typisch für die Acadamy nun diesen Film zu nominieren, nachdem letztes Jahr Sweeney Todd übergangen wurde.
2) David Fincher. Er ist ein Kritikerliebling und begeistert die Filmfans, lieferte aber bislang zu düster-zynische "Männerfilme" ab. Dieser Film hat waschechtes Oscar-Material, und wir sind es von der Acadamy gewohnt, dass sie solche Gelegenheiten nicht auslässt. Es könnte ein "Entschuldigung fürs bisherige übergehen"-Oscar und ein "Schön, dass du nun Filme machst, die auch uns gefallen"-Oscar in einem sein!
3) Brad Pitt. Bislang kein Oscar-Material, aber beliebter und talentierter Schauspieler. Dass er hier mitspielt hilft dem Film ungemein.
4) Das Make-Up. Wer hat Brad Pitt zu Beginn überhaupt erkannt?
5) Tilda Swinton (letztjährige Gewinnerin) und Cate Blanchett (neuster Acadamy-Liebling) sind mit von der Partie.
6) Die Produzenten Turner und Marshall. Sie sind Spielbergs Haus- und Hof-Produzentin und haben bereits mehrere Best Picture-Kandidaten produziert, unter anderem auch The Sixth Sense
Oscar-Pfui!
1) Ein bisschen zu Fantasy-lastig. Die Oscars haben sich noch nicht völlig von Der Herr der Ringe erholt. Da ist das hier vielleicht zu früh.
2) Bereits jetzt gibt es Zoff zwischen Paramount und Fincher, da Paramount den Film zu langgezogen findet. Das bekommt natürlich auch die Acadamy mit. Von den Auswirkungen der deshalb möglicherweise mangelnden Studio-Unterstützung wollen wir gar nicht erst reden.
3) Eventuell könnten noch andere auffällige Filme nominiert werden - und bevor es zdazu kommt, dass mehrere "auffällige" Filme nominiert werden, fliegt dieser wieder aus der Liste raus.
4) Es gibt noch weitere Filme, die für die Oscars etwas zu "schräg" sind, die dieses Mal große Oscar-Chancen haben könnten. Da splitten sich eventuell die Stimmen.
Australia (Start: 26. November 2008)
Oscar-Spot: "Der von Kritikern geliebte Kitsch" und/oder "Der romantische Kostümfilm"
Vorlage: ----
Regie: Baz Luhrmann
Studio: 20th Century Fox
Produzenten: Baz Luhrmann, Catherine Knapman, G. Mac Brown
Inhalt: Eine englische Aristokratin (Nicole Kidman) übernimmt während des zweiten Weltkrieges die Leitung einer Rinderfarm in Australien und erhält dabei Unterstützung eines Drovers (Hugh Jackman), der australischen Form eines Cowboys. Vor dem Hintergrund des überraschenden Bombardements der Stadt Darwin von seitens der Japaner entwickelt sich eine Romanze zwischen den beiden.
Oscar-Hui!
1) Zweiter Weltkrieg
2) Japan (siehe Lost in Translation, Letters from Iwo Jima, Flags of Our Fathers)
3) Jede Oscar-Verleihung braucht ihre Liebesgeschichte
4) Jede Oscar-Verleihung braucht ihren Kostümfilm
5) Baz Luhrmans Moulin Rouge! wurde für zahlreiche Oscars nominiert, räumte aber nicht alles ab. Das weiß die Acadamy natürlich noch, und wird sich deshalb auf diesen Film stürzen.
6) Australia vermischt, wenn der Trailer den Film wirklich gut repräsentiert, männliche Western-Atmosphäre mit romantischem Kitsch. Sowohl inhaltlich, als auch optisch. Mit dieser Mischung im Oscar-Line-Up "entschädigt" die Acadamy für die letzten, düsteren Oscars und bleibt dennoch dem aktuellen Trend treu.
7) Nicole Kidman, eine weitere große Liebe der Acadamy.
Oscar-Pfui!
1) Die Mischung ist eventuell zu krude und avantgardistisch für die Acadamy.
2) Manche Kritiker und Filmfans haben Luhrmans letzten Film noch nicht verdaut. Sollten die nach Australias Kinostart zu laut werden, wird die Acadamy möglicherweise feige.
3) Es klingt vielleicht etwas banal - aber Australien ist weit weg von Amerika. Deshalb wird der Film manchen Acadamy-Mitgliedern irrelevant vorkommen. Filme die von den USA (oder auch Großbritannien) handeln haben einfach größere Chancen.
Bonus-Trivia: Stuart Beattie (Fluch der Karibik) wirkte am Drehbuch mit.
Miracle at St. Anna (Start: 26. September 2008)
Oscar-Spot: "Bewegende, wahre Geschichte" / "Der dunkle, gewalttätige, aber intelligente Film"
Vorlage: Roman, basierend auf historischen Ereignissen
Regie: Spike Lee
Studio: Touchstone Pictures
Produzenten: Spike Lee, Luigi Musini und Roberto Cicutto
Inhalt: Vier afro-amerikanische Soldaten sind nahe einem toskanischen Dorf gefangen, nachdem einer von ihnen einen italienischen Jungen rettete.
Oscar-Hui!
1) Zweiter Weltkrieg.
2) Afro-Amerikaner. In Europa. Die gutes tun. Ein schönes Thema für die Acadamy.
3) Seit langem wurde kein Film der Disney Company für den Oscar nominiert, der nicht unter dem Miramax-Banner lief. Sollte Miracle at St. Anna qualitativ halten, was sich der Konzern verspricht, wird man alle Hebel in Bewegung setzen um ihn für den Oscar zu pushen. Das verlangt die Ehre.
4) Spike Lee. Bislang zweifach Oscar nominiert und einer der prestigeträchtigsten amerikanischen Regisseure. Es wird Zeit für etwas mehr Ruhm bei dieser Verleihung.
Oscar-Pfui!
1) Beim Überschuss an Weltkriegs-Filmen in letzter Zeit könnte die Acadamy derer tatsächlich überdrüssig werden. Und wenn ein Film drunter leiden wird, dann sicher dieser. Spike Lee hat einfach kein Oscar-Glück.
2) Keine große Namen unter den Darstellern.
3) Es gab bereits Proteste über die historische Inkorrektheit des Films.
4) Der Film startet zu früh für einen Oscar.
5 Disney konzentriert seine Oscar-Kampagnen dieses Jahr möglicherweise auf ganz andere Filme...
WALL•E
Oscar-Spot: "Der Außenseiter", "Der familienfreundliche Oscar-Nominierte", "Der Film, der es verdient hat, aber mit dem dennoch keiner rechnete", "Stellvertretend für viele andere gute Vertreter seines Genres, die in den letzten Jahren übergangen wurden". Ja, ich weiß, Animation ist kein Genre, aber erzählt das der Acadamy!
Vorlage: ---
Regie: Andrew Stanton (1 Oscar für Findet Nemo)
Studio: Walt Disney Pictures und Pixar Animation Studios
Produzent: Jim Morris, Lindsey Collins und John Lasseter (1 Spezial-Oscar für Toy Story)
Inhalt: 700 Jahre in der Zukunft: Der Müllroboter WALL•E wurde auf der Erde zurückgelassen und führt ein einsames Leben, während er seine einprogrammierte Aufgabe erfüllt: Er räumt den Müll auf, den die Menschen hinterlassen haben. Eines Tages landet die Roboterdame EVE auf der Erde, in die sich der sympatische, kleine WALL•E sofort verliebt.
Oscar-Hui!
1) WALL•E ist bislang der von Filmkritikern am meisten gelobte Film des Jahres. Nahezu sämtliche Rezensionen sind positiv, wobei das Spektrum der Kritiken von "sehr gut" bis "bester Sci-Fi- und Animationsfilm aller Zeiten" reicht.
2) Die Medien lieben WALL•E! Filmjournalisten flehten bereits vor Kinostart die Acadamy an, den Film als besten Film zu nominieren. Nach Kinostart wurde der Schrei nur noch lauter.
3) Disney verlautete kurz nach Kinostart, dass man voll hinter dem Film steht und mittels einer Kampagne die Chancen auf eine Nominierung in der Hauptkategorie erhöhen möchte.
4) Die Zuschauer lieben WALL•E! Das beweisen hohe Werte bei IMDb und herausragende Zuschauerreaktionen.
5) WALL•E vereint Herz, eine intelligente Geschichte, liebenswürdig ausgearbeitete Charaktere und eine wichtige Botschaft.
6) WALL•E benutzt "state-of-the-art"-Technik um eine Geschichte im altmodischen Stile zu erzählen. Allein schon der Stummfilm artige Anfang müsste die Acadamy erweichen.
7) Der typische Oscar-Film aus einem Major-Studio spielt zwar für sein Genre viel, aber nicht sensationell viel ein. Das trifft auf WALL•E zu.
8) Nach den düsteren Oscars 2008 wird es Zeit für einen Tapetenwechsel. Was No Country for Old Men, There Will Be Blood und Michael Clayton für 2008 waren, könnten WALL•E, The Curious Case of Benjamin Button und Australia für 2009 sein.
9) Der Entschuldigungs-Effekt: Bereits Findet Nemo und Ratatouille waren im Gespräch für diese Kategorie, wurden dann aber doch übergangen. Die Acadamy entschuldigt sich des Öfteren ein paar Jahre später mit einem Oscar. (*Hust*The Departed bringt Scorsese seinen ersten Oscar ein*Hust*)
10) Wenn jemals ein CGI-Animationsfilm für diesen Preis nominiert wird, dann WALL•E. Andernfalls werden Disneyfans weltweit mit Fackeln, Heugabeln und vollgerotzten Taschentüchern bewaffnet Hollywood niederbrennen. Oder zu Hause rumsitzen, schmollen und ihrem Frust im Internet Luft machen. Wir werden sehen...
Oscar-Pfui!
1) Es ist Animation!
2) Es ist Animation - und dafür gibt es die Animationskategorie.
3) Es ist Animation - zwar dürfen ausländische Filme, Dokumentationsfilme und Animationsfilme auch in der Hauptkategorie nominiert werden, doch dafür ist die Acadamy zu dröge.
4) Es ist Animation - und auch wenn Studios es schon mehrfach geschafft haben mittels gekonnter PR-Kampagnen ungewöhnliche Kandidaten durchzuboxen, so befürchtet Disney in diesem Falle, dass sie die Stimmen splitten könnten. Also geht man wohl auf Nummer sicher.
5) Für gewöhnlich schafft es zwar immer wieder ein ungewöhnlicher Kandidat in diese Kategorie, doch welcher es ist, ist nicht nur von der Qualität abhängig, sondern auch vom Hype und der Presse. Tja. Nur zu schade, dass Action- und Comicfilme auch ungewöhnliche Oscar-Kandidaten sind...
6) The Dark Knight hat nicht nur den Hype hinter sich, sondern auch das Einspielergebnis. Und was viel wichtiger ist: Sollte die Acadamy über ihren Schatten springen und als ungewöhnlichen Film dieses Jahr einen ganz und gar ungewöhnlichen Kandidaten wählen, hat es Nolans Film einfacher. Er ist düsterer, er ist nicht animiert und als Thriller passt er auch eher in das Genreschema.
7) WALL•E startete zu früh für den üblichen Oscar-Nominierten.
8) Einige Zeit, nachdem Disney stolz verkündete WALL•E eine gigantische Kampagne für die Best Picture-Kategorie zu spendiere, verleugnete eine Disney-Sprecherin diese Entscheidung. Yikes!
9) Der beste Film gewinnt üblicherweise auch in anderen Hauptkategorien und ist fast immer der Film, der am Abend auch die meisten Preise abräumt.
Ersteres ist nahezu unmöglich. Sprecher in Animationsfilmen können rein theoretisch auch als Darsteller nominiert werden, doch das ist noch nie vorgekommen. Die Acadamy wird wohl kaum bei einem Film damit anfangen, in dem mehr gepiepst und gesurrt, als gesprochen wird. Somit bliebe der Drehbuch-Oscar übrig, was sogar machbar ist, wenn auch eher unwahrscheinlich.
Die Hauptkategorie-Faustregel ist jedenfalls ein Stolperstein für WALL•E. Doch was viel schlimmer ist, ist dass sogar die andere Faustregel gegen WALL•E spricht. Ja, Animationsfilme erhielten schon öfter mehrere Nominierungen. Mehrere Siege trugen sie jedoch nur in den musikalischen Kategorien davon (Song und Score zu Disneys erfolgreichsten Zeiten). Pixar erhielt in den letzten Jahren zudem noch Nominierungen in den Ton-Kategorien. Warum sollte WALL•E nun sämtliche Oscar-Konventionen brechen? Nur weil er sooooooooo genial sein soll? Das reicht der Acadamy nicht.
10) A-N-I-M-A-T-I-O-N.
Die derzeitigen Ersatzkandidaten: Sollte einer der Filme verschoben werden oder aus den genannten Gründen rausfallen, so haben wir momentan derzeitige Alternativen auf dem Schirm: Defiance (Daniel Craig als vor den nazis fliehender Pole jüdischen Glaubens) und The Dark Knight (Film über einen reichen Kerl im Fledermauskostüm, der einem verrückten Terroristen im Clowns-Make-Up gegenübertreten muss. Ach ja, Michael Caine spielt übrigens auch mit).
Was lässt sich zum Abschluss dieser ersten Oscar-Prognose sagen? Zum einen, dass wir uns auf einen Mittelweg zwischen einer konservativen Oscar-Liste und etwas Wagemut zum neuen einigten. Große Wunder kann man nicht erwarten, und so wird die Liebe der Acadamy zu bewährten Themen in unserer Liste genauso widergespiegelt wie das in den letzten Jahren zu beobachtende Schema einer "thematischen" Oscar-Verleihung (2008: Düsteres, hoffnungsloeses Weltbild, Prognose 2009: Weltkrieg und Moral) mit je einem aus der Reihe tanzenden Film (2008: Schwangere Jugendliche, Prognose 2009: Verliebte Roboter). Zugleich trauten wir in dieser Prognose der Acadamy den Mut zu, etwas eigenere Wahlen zu treffen. So halten wir derzeit Australia für dne möglichen zweiten nominierten Weltkriegesfilm, und nicht etwa Defiance. Somit haben wir auch zwei etwas optisch ausschweifendere Spielfilme in der Liste (Benjamin Button und Australia).
In einigen Monaten werden wir sicherlich schlauer sein. Wenn einige dieser Filme erschienen sind und wir auch mehr Informationen über andere mögliche Oscar-Hoffnungen haben, wie etwa den für die Goldene Palme nominierten Blindness, wird es an dieser Stelle sicherlich eine weitere Prognose geben.
Bis dahin bitte ich um Verzeihung für den etwas lang geratenen Beitrag und freue mich auf eure Reaktionen. Welche Filme können eurer Meinung nach auf einen Oscar hoffen? Welche hätten den Oscar verdient? Inwiefern spielen die von uns verwendeten Parameter (bisherige Preise, übergangene Leistungen, Themen der Filme) wirklich bei den Oscars eine Rolle? Schaut ihr euch die Oscars überhaupt an? Habt ihr schon Augenschmerzen von meinem vielen Geschreibse?
Lasst von euch hören.
Übersicht:
3 Kommentare:
will ficken
wo ist der FILM mit A. Jolie und J. Malkovich?
"Der fremde Sohn"?
Kam der etwa zu spät auf den Markt?
MfG FUTURUS
Der kam nicht zu spät auf den Markt und wird sicherlich für den einen oder anderen Oscar nominiert, aber in der Hauptkategorie sah ich bei der ersten (und zweiten) Prognose keinen Platz.
Demnächst folgt eine ausführlichere dritte Prognose... dort wirst du den Film vielleicht wiederfinden...
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