Freitag, 17. November 2017

Freitag der Karibik #69


Es zeigt sich, dass ich mit meinem Gedanken nicht alleine bin, dass der reizvollste Schlüsselgedanke für ein Pirates of the Caribbean 6 nicht in der Frage liegt "Was kann Käpt'n Jack Sparrow noch alles anstellen?", sondern in der Frage "Wie geht es eigentlich Elizabeth Swann?"

Scott Mendelsohn schlägt bei Forbes vor, dass Disney ein sechstes Kapitel in der Piratensaga aufschlägt und darin erzählt, wie sich Jack Sparrow und Elizabeth Swann auf gegensätzlichen Seiten wiederfinden. Und während die ersten drei Filme sie zur Protagonistin, Sparrow jedoch zur Quasi-Hauptfigur gemacht haben, sollte sich Teil sechs völlig auf Swanns Seite schlagen und Sparrow zum Schurken machen. Und vielleicht sogar so aus der Reihe herausschreiben ...

Nun, ich würde nicht ganz so weit gehen und Elizabeth den Publikumsliebling der vorhergegangenen Filme töten lassen (*ähem*kenn ich irgendwoher*ähem*). Doch die Idee, Elizabeth in den Fokus zu stellen und gegen Sparrow arbeiten zu lassen, finde ich sehr aufregend. Selbst wenn es knifflig wird: Teil eins bis vier zeigten einen nach und nach aufweichenden Piraten. Aus jemandem, der nach Blutrache für eine Meuterei sinnt, wurde wer, der seine eigene Sicherheit für das Leben Fremder riskiert. Teil fünf zeigte dann, wie diesem Gutmenschseeräuber das Glück ausging, und selbst wenn Salazars Rache dies nicht als Konsequenz skizzierte, könnte sich Teil sechs das noch zurechtmachen: Was, wenn der zu seiner alten, legendären Form zurückgekehrte Sparrow gierig wird?

Nach Salazars Rache ist im Rat der Bruderschaft ein Platz vakant geworden, und ich könnte mir vorstellen, dass dies für die Piratenpolitik (noch mehr) Tumult bedeutet. Was, wenn Swann, dank Jack Sparrows Stimme zum Piratenkönig gewählt, und Sparrow dieses Mal auf unterschiedliche Lösungswege pochen? Welche Wellen könnte dies schlagen?

Mein Traum wäre, dass Pirates of the Caribbean 6 einen verhärtenden Käpt'n Sparrow skizziert, der sich im Finale entscheiden muss: Zunächst konnte er vielleicht sein Ziel verfolgen und so Swann in die Quere kommen, ohne sie und ihre wachsende Sippe zu gefährden. Aber was, wenn der Zwist innerhalb der Piratenschaft so sehr hochkocht, dass er Sparrows Kontrolle entgleitet und seine Verbündeten zu hart zuschlagen wollen? Was, wenn der von Sparrow ins Rollen gebrachte Stein seinen alten Gefährten nachhaltig schaden, sie vielleicht sogar töten könnte, und er dies nur durch ein Opfer abwenden kann?

Wir könnten Sparrow in den Märtyrertod schicken - oder, was ich in einer Seemannsgarnreihe reizvoll fände, die doch allein schon vom Setting her nach bitterromantischen Ideen schreit: Was, wenn Sparrow transformiert wird? Davy Jones bezeichnete ihn einst als ein kleines Vöglein, ein Vöglein, das verlernt hat, zu fliegen. Machen wir dies zu einer Vorausdeutung und lassen Sparrow zum Schutzpatron der Piraten werden - zu einem kleinen, frechen Vogel. Damit hat er endlich die von ihm ersehnte Freiheit und Unsterblichkeit. Doch er wird nie wieder seine geliebte Black Pearl steuern können und das Leben auf hoher See ist als Vogel auch nur halb so berückend ...

Ab Teil sieben geht's dann um den Swann-Turner-Clan. Und ab und zu können wir den Vogel durchs Bild fliegen lassen, und Disney/Bruckheimer müssen sich keinen Kopf mehr wegen Johnny Depps sinkender Beliebtheit in den USA machen!

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