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Dienstag, 21. Februar 2012

Oscar 2012: Meine finale Prognose


Ich kann es nicht bennenen, woran es liegt. Vielleicht daran, dass ich dieses Mal nicht seit Herbst fiebrig der Drehbuch- und Film-Nominierung eines Trickfilms entgegenfiebere. Vielleicht an den langweiligeren Oscar-Kampagnen. Oder daran, dass es nichtmal zu einem engen Duell zwischen "Altmodisch und gelungen" oder "Modern und ausdrucksstark" kam, wie vergangene Saison. So oder so: Dieses Oscar-Jahr kommt mir außerordentlich kurz vor.

Und ehe die Oscar-Verleihung plötzlich um ist, und ich nicht weiß, wie mir geschah, gibt es hier also meine aus Bauchgefühl, Indikatorpreisen und eigenen Beobachtungen der vergangenen Academy Awards zusammengesetzte Prognose. So werden die Oscars in der Nacht von Sonntag auf Montag ablaufen! Garantiert! Naja, so zu 70 bis 90 Prozent ...

Bester Film
- «The Artist»
- «The Descendants - Familie und andere Angelegenheiten»
- «Extrem laut und unglaublich nah»
- «The Help»
- «Hugo Cabret»
- «Midnight in Paris»
- «Moneyball»
- «The Tree of Life»
- «Gefährten»
Wird gewinnen: «The Artist»
Sollte gewinnen: «The Artist»

Es deuten einfach alle Zeichen darauf hin: Der Golden Globe, der Preis der Produzenten- und Regie-Gewerkschaft, die BAFTAs. Alles andere als ein The Artist-Sieg wäre ein Oscar-Wunder. Und keines, das mich besonders freuen würde. Mir gefallen auch andere der nominierten Filme, aber The Artist ist für mich der beste und in sich abgerundetste.

Bester Hauptdarsteller
- Demián Bichir für «A Better Life»
- George Clooney für «The Descendants - Familie und andere Angelegenheiten»
- Jean Dujardin für «The Artist»
- Gary Oldman für «Dame, König, As, Spion»
- Brad Pitt für «Moneyball»

Wird gewinnen: Jean Dujardin für «The Artist»
Sollte gewinnen: Jean Dujardin für «The Artist»

Auch hier gilt, was schon für die Hauptkategorie gilt. Und hier dürfte auch ein gewisser Vorteil herrschen. Unentschlossene Academy-Mitglieder könnten sich denken, dass es Dujardins einzige Chance ist. Wer Pitt oder Clooney mag, kann ihnen den Oscar auch in kommenden Jahren gönnen. Ob Dujardin noch einmal eine Oscar-Rolle haben wird?

Bester Nebendarsteller
- Kenneth Branagh für «My Week with Marilyn»
- Jonah Hill für «Moneyball»
- Nick Nolte für «Warrior»
- Christopher Plummer für «Beginners»
- Max von Sydow für «Extrem laut und unglaublich nah»
Wird gewinnen: Christopher Plummer für «Beginners»
Sollte gewinnen: Hauptsache nicht von Sydow. Den finde ich zwar an und für sich großartig, aber ich bekomme bei Extrem laut und unglaublich nah Aggressionen. Sorry.

Plummer dominierte die gesamte Award-Saison und hat zudem den "Wird wirklich Zeit!"-Faktor auf seiner Seite. Was soll schiefgehen? Nur Daldrys Dämonenpakt, der seinem Stück Oscar Bait eine Bester-Film-Nominierung einbrachte, aber wer glaubt schon an sowas?

Beste Nebendarstellerin
- Bérénice Bejo für «The Artist»
- Jessica Chastain für «The Help»
- Melissa McCarthy für «Brautalarm»
- Janet McTeer für «Albert Nobbs»
- Octavia Spencer für «The Help»
Wird gewinnen: Octavia Spencer für «The Help»
Sollte gewinnen: Jessica Chastain für «The Help»

Spencer gewann alles, was nicht niet- und nagelfest war, von ein paar Kritikerpreisen für Chastain abgesehen. Diese hatte die in meinen Augen anspruchsvollere, vergnüglichere sowie obendrein ergreifendere Rolle in The Help.Weshalb nun Spencer die große Favoritin ist, erklärt sich mir nichtmal im Ansatz. Aber es wäre naiv, jetzt noch gegen sie zu wetten.


Beste Hauptdarstellerin
- Glenn Close für «Albert Nobbs»
- Viola Davis für «The Help»
- Rooney Mara für «Verblendung»
- Meryl Streep für «Die eiserne Lady»
- Michelle Williams für «My Week with Marilyn»
Wird gewinnen: Viola Davis für «The Help» (knapp vor Meryl Streep für «Die eiserne Lady»)
Sollte gewinnen: Rooney Mara für «Verblendung»

Davis ist keine ganz so sichere Nummer, wie sie seit den SAG-Awards sein müsste, da Streep den "Wird wieder Zeit"-Faktor hat, abseits des Makeups das einzig gute an ihrem Film sein soll und zudem als große, britische Persönlichkeit in einem Biopic eine Oscar-Superrolle hat. Aber ich halte mich an die SAG-Statistik.

Bester Animationsfilm:
- «A Cat in Paris»
- «Chico & Rita»
- «Kung Fu Panda 2»
- «Der gestiefelte Kater»
- «Rango»
Wird gewinnen: «Rango»
Sollte gewinnen: «Rango»

Die zwei europäischen Produktionen dürften für einen Sieg zu unbekannt sein, während sich die DreamWorks-Jünger gegenseitig ausstechen. Nicht, dass Rango dieses Ausschlussverfahren nötig hätte: Obwohl er von manchen Kritikern etwas zu sehr gehuldigt wurde, ist Verbinskis schräger Western ein origineller, recht wagemutiger Gewinner.

Bestes Szenenbild:
- Laurence Bennett für «The Artist»
- Stuart Craig für «Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 2»
- Dante Ferretti für «Hugo Cabret»
- Anne Seibel für «Midnight in Paris»
- Rick Carter für «Gefährten»
Wird gewinnen: Dante Ferretti für «Hugo Cabret»
Sollte gewinnen: Irgendwie wären alle verdiente Gewinner, aber ich wäre freudig überrascht, wenn Midnight in Paris für seine warmen, nostalgischen Szenerien gewinnen würde. Aber Hugo Cabret hat's ebenso verdient ...

Hugo Cabret, Harry Potter und Verblendung gewannen als bester historischer, fantastischer und zeitgenössischer Film beim Art Directors Guild Award. Letzterer wurde nicht einmal nominiert, während ersterer somit ordentlich Druck auf den Gesamtfavoriten The Artist ausübt. Hugo Cabret ist detailreicher, verspielter und fantasievoller - womit er bei den "Mehr ist mehr!"-gesinnten Academy-Mitgliedern auch Harry Potter einige Stimmen abluchsen dürfte. Es scheint ein so eindeutiges Rennen zu sein - wer weiß, ob Rick Carters Schülerin nicht die frankophilen Mitglieder noch bezirzt? Neee, wohl kaum. Oder?

Beste Kamera
- Guillaume Schiffman für «The Artist»
- Jeff Cronenweth für «Verblendung»
- Robert Richardson für «Hugo Cabret»
- Emmanuel Lubezki für «The Tree of Life»
- Janusz Kaminski für «Gefährten»
Wird gewinnen: Emmanuel Lubezki für «The Tree of Life»
Sollte gewinnen: Wie wäre es mal mit Stimmengleichheit unter ALLEN Nominierten? Nein? Ich muss mich entscheiden? Gut, mein Favorit ist


Bestes Kostümdesign
- Lisy Christl für «Anonymous»
- Mark Bridges für «The Artist»
- Sandy Powell für «Hugo Cabret»
- Michael O’Connor für «Jane Eyre»
- Adrianne Phillips für «W.E.»
Wird gewinnen: Mark Bridges für «The Artist»
Sollte gewinnen: Mark Bridges für «The Artist»

Vor Anonymous muss sich der erfahrene Oscar-Tippspieler in Acht nehmen, denn hier wird mit Qualität, Pracht und Masse ordentlich geklotzt!

Bester Regisseur
- Michael Hazanavicius für «The Artist»
- Alexander Payne für «The Descendants - Familie und andere Angelegenheiten»
- Martin Scorsese für «Hugo Cabret»
- Woody Allen für «Midnight in Paris»
- Terrence Malick für «The Tree of Life»
Wird gewinnen: Michael Hazanavicius für «The Artist»
Sollte gewinnen: Michael Hazanavicius für «The Artist, Woody Allen für «Midnight in Paris»

Den Globe verlor er an den namenhafteren Scorsese, ansonsten formierte sich Hazanavicius zu einem wahren Abräumer während dieser Oscar-Saison. Die Statistik spricht für ihn, nur alle Jubeljahre erhält der Favorit der Regiegewerkschaft nicht auch den Goldjungen. Und mit modernen Sensibilitäten dennoch einen zeitlosen, melancholisch-komischen Stummfilm erzeugen zu können, das ist auch eine Leistung, die sich ihren Lohn verdient hat.

Bester Dokumentarfilm
- «Hell and Back Again»
- «If a Tree Falls: A Store of the Earth Liberation Front»
- «Paradise Lost 3: Purgatory»
- «Pina»
- «Undefeated
Wird gewinnen: «If a Tree Falls: A Store of the Earth Liberation Front»
Sollte gewinnen: Ach, keine Ahnung ... «Pina», damit die deutschen Medien einen Grund haben, mehr als nur das absolute Minimum an Oscar-Nachberichterstattung zu liefern ...

Bester Kurz-Dokumentarfilm
- «The Barber of Birmingham: Foot Soldier of the Civil Rights Movement»
- «God is the Bigger Elvis»
- «Incident in New Baghdad»
- «Saving Face»
- «The Tsunami and the Cherry Blossom»
Wird gewinnen: «The Tsunami and the Cherry Blossom»
Sollte gewinnen: Statement kommt, sollte ich zu allen fünf mehr als nur die Trailer zu sehen bekommen ...

Bester Schnitt
- Ann-Sophie Bion und Michel Hazanavicius für «The Artist»
- Kevin Tent für «The Descendants - Familie und andere Angelegenheiten»
- Kirk Baxter und Angus Wall für «Verblendung»
- Thelma Schoonmaker für «Hugo Cabret»
- Christopher Tellefsen für «Moneyball»
Wird gewinnen: Ann-Sophie Bion und Michel Hazanavicius für «The Artist»
Sollte gewinnen: Ann-Sophie Bion und Michel Hazanavicius für «The Artist» (oder Christopher Tellefsen für «Moneyball»)

Wie ich finde, ein eher schwaches Feld an Nominierungen. Sowohl Hugo Cabret, als auch Verblendung hätten im Schnitt noch etwas an ihre Kraft steigernden Schwung hinzugewinnen können, den die behäbige Dramaturgie der Drehbücher sonst nicht ermöglichten. The Artist ist im Grunde "nur" nominiert, weil er rundum gelungen ist und sich durch seine Laufzeit tänzelt (und dennoch glaube ich, dass ein Chaplin ihn weiter gekürzt hätte), und Moneyball hat von den Top-Filmen der Oscar-Saison den auffälligsten Schnitt. Passt beides ...

Bester ausländischer Spielfilm
- «Bullhead» (Belgien)
- «Footnote» (Israel)
- «In Darkness» (Polen)
- «Monsieur Lazhar» (Kanada)
- «Nader und Simin - Eine Trennung» (Iran)
Wird gewinnen: «Nader und Simin - Eine Trennung» (Iran)
Sollte gewinnen: «Nader und Simin - Eine Trennung»

Bestes Make-Up
- Martial Corneville, Lynn Johnston und Matthew W. Mungle für «Albert Nobbs»
- Nick Dudman, Amanda Knight und Lisa Tomblin für «Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 2»
- Mark Coulier und J. Roy Helland für «Die eiserne Lady»
Wird gewinnen: Mark Coulier und J. Roy Helland für «Die eiserne Lady»
Sollte gewinnen: Mir ehrlich gesagt völlig schnuppe ...

Beste Filmmusik:
- John Williams für «Die Abenteuer von Tim und Struppi»
- Ludovic Bource für «The Artist»
- Howard Shore für «Hugo Cabret»
- Alberto Iglesias für «Dame, König, As, Spion»
- John Williams für «Gefährten»
Wird gewinnen: Ludovic Bource für «The Artist»
Sollte gewinnen: Ludovic Bource für «The Artist»

Ich habe etwas "Angst" vor John Williams' Score für Gefährten, allerdings ist The Artist noch eingängiger und erzählt den Film stärker mit. Generell ist das Feld in meinen Ohren aber eine miese Auswahl, da mir einige Scores des letzten Jahres deutlich besser gefielen. Ja, selbst dem von mir oft ganz dogmatisch in Frage gestellten Alexandre Desplat hätte ich für Ides of March eine Nominierung gewünscht.


Bester Song
- „Man or Muppet“ von Bret McKenzie aus «Die Muppets»
- „Real in Rio“ von Sergio Mendes und Carlinhos Brown aus «Rio»
Wird gewinnen: „Man or Muppet“ von Bret McKenzie aus «Die Muppets»
Sollte gewinnen: „Man or Muppet“ von Bret McKenzie aus «Die Muppets»

Keine Frage: Die Muppets müssen gewinnen. Wenn sie schon nicht singen dürfen, so sollte diese witzige wie herzzerreißende Powerballade über Selbstfindung mit einem Oscar prämiert werden!

Bester animierte Kurzfilm
- «Dimanche/Sunday»
- «The Fantastic Flying Books of Mr. Morris Lessmore»
- «La Luna»
- «A Morning Stroll»
- «Wild Life»
Wird gewinnen: «La Luna»
Sollte gewinnen: «La Luna» (Jaja, hier bin ich voreingenommen, ich weiß ...)

Man mag es kaum glauben, doch Pixar wurde seit For the Birds (2000 veröffentlicht, 2001 prämiert) in dieser Kategorie nicht mehr als Gewinner ausgerufen. Dieses Jahr sind gleich drei Zeichentrickfilme mit stark stilisiertem und simplifizierten Stil nominiert, sowie mit «The Fantastic Flying Books of Mr. Morris Lessmore» ein CGI-Kurzfilm, der ganz so wie Hugo Cabret, The Artist und Midnight in Paris Nostalgie und vergangene Filmären zelebriert. Pixars La Luna genießt schon seit vielen Monaten auf Branchenseiten und bei Festivalbesuchern, die ihn kennen, einen enormen Hype - zudem fällt er aus dem diesjährigen Oscar-Feld heraus. Ist das Pixars Chance?

Bester Kurzfilm
- «Pentecost»
- «Raju»
- «The Shore»
- «Time Freak»
- «Tuba Atlantic»
Wird gewinnen: «Raju»
Sollte gewinnen: BlubbBlubbDiBlubb

In den letzten Jahren gewannen zwar komödiantische Werke diese Kategorie, dennoch folge ich meinem Bauchgefühl, dass nicht Pentecost, sondern der von Moral, üblen taten für einen guten Zweck und Adaption handelnde Raju gewinnen wird.

Bester Tonschnitt
- Lon Bender und Victor Ray Ennis für «Drive»
- Ren Klyce für «Verblendung»
- Philip Stockton und Eugene Gearty für «Hugo Cabret»
- Ethan Van der Ryn und Erik Aadahl für «Transformers 3»
- Richard Hymns und Gary Rydstrom für «Gefährten»
Wird gewinnen: Lon Bender und Victor Ray Ennis für «Drive»
Sollte gewinnen: Ren Klyce für «Verblendung»

Diese vereinzelte Nominierung für Drive macht mich stutzig. Die Drive-Fans könnten sich auf diese Kategorie stürzen, um ihrem Favoriten wenigstens einen Oscar zu bescheren, und die Ton-Genies in der Academy müssen ja den Sound dieses Films besonders bevorzugen, wenn sie ihn hier durchdrängen konnten (nicht aber in der anderen Ton-Kategorie). Derweil gönne ich es noch ein bisschen mehr Verblendung, weil er die eiskalte Atmosphäre des Thrillers sogar hörbar macht.

Bester Ton
- David Parker, Michael Semanick, Ren Klyce und Bo Persson für «Verblendung»
- Tom Fleischmann und John Midgley für «Hugo Cabret»
- Deb Adair, Ron Bocar, Dave Giammarco und Ed Novick für «Moneyball»
- Greg P. Russel, Gary Summers, Jeffrey J. Haboush und Peter J. Devlin für «Transformers 3»
- Gary Rydstrom, Andy Nelson, Tom Johnson und Stuart Wilson für «Gefährten»
Wird gewinnen: Tom Fleischmann und John Midgley für «Hugo Cabret»
Sollte gewinnen: David Parker, Michael Semanick, Ren Klyce und Bo Persson für «Verblendung»

Schwierige Kategorie ...Hugo Cabret ist laut, aber akustisch übersichtlich. Dürfte ein Vorteil sein.

Beste visuelle Effekte
- Tim Burke, David Vickery, Greg Butler und John Richardson für «Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 2»
- Rob Legato, Joss Williams, Ben Grossman und Alex Henning für «Hugo Cabret»
- Erik Nash, John Rosengrant, Dan Taylor und Swen Hillberg für «Real Steel»
- Joe Letteri, Dan Lemmon, R. Christopher White und Daniel Barrett für «Planet der Affen - Prevolution»
- Scott Farrar, Scott Brenza, Matthew Butler und John Frazier für «Transformers 3»
Wird gewinnen: Joe Letteri, Dan Lemmon, R. Christopher White und Daniel Barrett für «Planet der Affen - Prevolution»
Sollte gewinnen: Joe Letteri, Dan Lemmon, R. Christopher White und Daniel Barrett für «Planet der Affen - Prevolution»

Klare Sache? Oder schießt die Academy einen Bock wie bei Transformers vs. Am Ende der Welt vs. Oscar-Gewinner Der goldene Kompass und die cartoonigen CGI-Tiere? Ich weiß nicht, dieses Jahr wurden die Effekte ja schon lautstark in die Darstellerkategorien diskutiert (wenngleich erfolglos), also muss das ja mal hinhauen. Alternativ könnte ich auch Hugo Cabret vertragen, Real Steel wäre in meinen Augen armselig, Transformers 3 Masse vor Einfallsreichtum und an Potter glaube ich nicht - würde die Academy die Reihe respektieren, wären bislang mehr Preise abgefallen.

Bestes adaptiertes Drehbuch
- Alexander Payne, Nat Faxon und Jim Rash für «The Descendants - Familie und andere Angelegenheiten»
- John Logan für «Hugo Cabret»
- George Clooney, Grant Heslov und Beau Willimon für «The Ides of March – Tage des Verrats»
- Steven Zaillian und Aaron Sorkin für «Moneyball»
- Bridget O’Connor und Peter Straughan für «Dame, König, As, Spion»
Wird gewinnen: Alexander Payne, Nat Faxon und Jim Rash für «The Descendants - Familie und andere Angelegenheiten»
Sollte gewinnen: Hauptsache nicht Hugo Cabret (magisch, jedoch mit schlechter Narrative) und Ides of March (super gespielt, könnte schärfer geschrieben sein).

Descendants gewann den WGA-Award, und hat als größte, dafür nicht qualifizierte Konkurrenz "nur" Dame, König, As, Spion vor sich, der leider kein Oscar-Gewinnermaterial ist. Wenn ein Film überrascht, dann Moneyball.

Bestes Original-Drehbuch
- Michael Hazanavicius für «The Artist»
- Annie Mumolo und Kristen Wiig für «Brautalarm»
- J. C. Chandor für «Der große Crash»
- Woody Allen für «Midnight in Paris»
- Asghar Farhadi für «Nader und Simin - eine Trennung»
Wird gewinnen: Woody Allen für «Midnight in Paris»
Sollte gewinnen: Woody Allen für «Midnight in Paris» (mit The Arist kann ich aber auch sehr gut leben).

BAFTA-Überraschungssieger Hazanavicius oder sein WGA-prämiertes, garantiert nicht die Show besuchendes Idol Allen? Neben "Beste Kamera" und "Bester Song" (versaut die Sache bloß nicht schon wieder!!!!) die spannendste Kategorie des Jahres!

So weit also meine Oscar-Prognose. Und was steht so auf eurem Tippzettel? Oder geht ihr völlig offen, blauäugig und überraschungswillig in die Oscar-Nacht?

Dienstag, 24. Januar 2012

Oscar 2012: Prognosenauswertung, die Nominierungen, Kommentare


 Eine ausführliche Betrachtung der Oscar-Nominierungen findet ihr hier, an dieser Stelle folgen hingegen nur die Fakten, meine Prognosen-Auswertung und schnelle, kurze Reaktionen zu den einzelnen Kategorien.

Bester Film
- «The Artist»
- «The Descendants - Familie und andere Angelegenheiten»
- «Extrem laut und unglaublich nah»
- «The Help»
- «Hugo Cabret»
- «Midnight in Paris»
- «Moneyball»
- «The Tree of Life»
- «Gefährten - War Horse»

Treffer: 7/9
Kommentar: Immer wieder wiegelte ich in Gesprächen und den Kommentaren hier im Blog die Möglichkeit einer Nominierung für Tree of Life ab. Ich gebe stolz zu, dass ich mich geirrt habe. Warum hätte ich ihn auch auf dem Schirm haben sollen, wo er doch einfach kein klassisches Oscar-Material ist? Auch wenn ich ihm einen Oscar-Sieg nicht wünsche (meine Filmkritik zu Malicks Magnum Opus folgt irgendwann zwischen übermorgen und dem St. Nimmerleinstag), so bin ich doch sehr froh über seine Nominierung. Extrem laut und unglaublich nah hingegen gehört für mich in die Kategorie von Der Vorleser. *Alten Hass wieder aufkommen lass*

Bester Hauptdarsteller
- Demián Bichir für «A Better Life»
- George Clooney für «The Descendants - Familie und andere Angelegenheiten»
- Jean Dujardin für «The Artist»
- Gary Oldman für «Dame, König, As, Spion»
- Brad Pitt für «Moneyball»

Treffer: 3/5
Kommentar: Mich freut's ungemein, dass Gary Oldman mir meine Prognose versaut hat. Über Bichir kann ich noch nichts sagen und ich bin mir auch im Unklaren, ob ich irgendwann Lust habe, daran was zu ändern.

Bester Nebendarsteller
- Kenneth Branagh für «My Week with Marilyn»
- Jonah Hill für «Moneyball»
- Nick Nolte für «Warrior»
- Christopher Plummer für «Beginners»
- Max von Sydow für «Extrem laut und unglaublich nah»

Treffer: 3/5
Kommentar: 5 von 5 hätte ich hier eh niemals bekommen, meine "Wer nicht wagt, der nicht gewinnt"-Prognose mit Serkis war ja eine Verzweiflungstat. Und ich hätte mich unter den ernsthaften Tipps niemals für Nolte entschieden. Passt also. Von Sydow hätte ich vorhersagen können, aber dafür war mir Brooks eine zu sichere Wahl.

Beste Hauptdarstellerin
- Glenn Close für «Albert Nobbs»
- Viola Davis für «The Help»
- Rooney Mara für «Verblendung»
- Meryl Streep für «Die eiserne Lady»
- Michelle Williams für «My Week with Marilyn»

Treffer: 4/5
Kommentar: Dass Mara drin ist, ist für mich (obwohl ich es vorhergesagt habe) eine ebenso große Überraschung, wie das Fehlen von Tilda Swinton. Mich freut's jedoch enorm für Mara. Nächster Schritt: Vollkommen unerwarteter Oscar-Sieg!

Beste Nebendarstellerin
- Bérénice Bejo für «The Artist»
- Jessica Chastain für «The Help»
- Melissa McCarthy für «Brautalarm»
- Janet McTeer für «Albert Nobbs»
- Octavia Spencer für «The Help»

Treffer: 4/5
Kommenar: Hier war ich zu sehr davon überzeugt, dass die Academy alle Klischees erfüllt. Glückwunsch an McCarthy: Für so eine verdiente wie atypische Nominierung opfere ich gerne meinen Prognosenschnitt!

Bester Animationsfilm:
- «A Cat in Paris»
- «Chico & Rita»
- «Kung Fu Panda 2»
- «Der gestiefelte Kater»
- «Rango»

Treffer: 3/5
Kommenar: Wow! Die Academy würdigt zwei europäische Independent-Zeichentrickfilme, die keinen solch großen Hype erlebten, wie L' Illusioniste letztes Jahr. Eine positive Überraschung! Und: Fuck Yeah, das seelenlose, kameratechnisch aber beachtenswerte Abenteuerchen Tim & Struppi hat es nicht geschafft! Und wer mir als nächstes sagt, dass die Academy Pixar für jeden Müll würdigt, bekommt die diesjährigen Oscarnominierungen von mir höchstpersönlich in die Schnauze gerammt. *Kopfkino*


Bestes Szenenbild:
- Laurence Bennett für «The Artist»
- Stuart Craig für «Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 2»
- Dante Ferretti für «Hugo Cabret»
- Anne Seibel für «Midnight in Paris»
- Rick Carter für «Gefährten - War Horse»

Treffer: 3/5
Kommentar: Mich freut's ungemein für Midnight in Paris, auch Gefährten gönne ich es. Dennoch hätte ich auch meine Favoriten gerne hier gesehen. *Dämliche Begrenzung auf fünf Nominierungen!*

Beste Kamera
- Guillaume Schiffman für «The Artist»
- Jeff Cronenweth für «Verblendung»
- Robert Richardson für «Hugo Cabret»
- Emmanuel Lubezki für «The Tree of Life»
- Janusz Kaminski für «Gefährten - War Horse»

Treffer: 5/5
Kommentar: Ich kenne halt meine visuellen Pappenheimer. Jetzt zwingt mich aber bitte nicht, einen eigenen und einen Oscar-Favoriten zu wählen ...

Bestes Kostümdesign
- Lisy Christl für «Anonymous»
- Mark Bridges für «The Artist»
- Sandy Powell für «Hugo Cabret»
- Michael O’Connor für «Jane Eyre»
- Adrianne Phillips für «W.E.»

Treffer: 3/5
Kommentar: Sandy Powell wird nicht gewinnen, da sie ja nur dann einen Oscar erhält, wenn Colleen Atwood ebenfalls nominiert ist.

Bester Regisseur
- Michael Hazanavicius für «The Artist»
- Alexander Payne für «The Descendants - Familie und andere Angelegenheiten»
- Martin Scorsese für «Hugo Cabret»
- Woody Allen für «Midnight in Paris»
- Terrence Malick für «The Tree of Life»

Treffer: 4/5
Kommentar: Wo kommt denn der Herr Malick plötzlich her, und wieso kann er nicht Payne statt Spielberg aus dem Rennen kegeln?

Bester Dokumentarfilm
- «Hell and Back Again»
- «If a Tree Falls: A Store of the Earth Liberation Front»
- «Paradise Lost 3: Purgatory»
- «Pina
- «Undefeated»

Treffer: 1/5
Kommentar: Ich habe schlecht geraten.

Bester Kurz-Dokumentarfilm
- «The Barber of Birmingham: Foot Soldier of the Civil Rights Movement»
- «God is he Bigger Elvis»
- «Incident in New Baghdad»
- «Saving Face»
- «The Tsunami and the Cherry Blossom»

Treffer: 4/5
Kommentar: Ich habe gut geraten und habe nun Lust auf einen neuen Kurzfilmtag im Blog. Dann aber bitte mit mehr Rückmeldung, denn zu hören, wie die mir zusagenden Kurzfilme bei euch ankommen, war überhaupt erst der Anlass, sowas zu machen ...

Bester Schnitt
- Ann-Sophie Bion und Michel Hazanavicius für «The Artist»
- Kevin Tent für «The Descendants - Familie und andere Angelegenheiten»
- Kirk Baxter und Angus Wall für «Verblendung»
- Thelma Schoonmaker für «Hugo Cabret»
- Christopher Tellefsen für «Moneyball»

Treffer: 3/5
Kommentar: Ich gönne Verblendung ja seine Anerkennung, aber den Schnitt hätte ich nun wahrlich nicht nominiert. Dann eher Midnight in Paris, der viel abgerundeter wirkt ...

Bester ausländischer Spielfilm
- «Bullhead» (Belgien)
- «Footnote» (Israel)
- «In Darkness» (Polen)
- «Monsieur Lazhar» (Kanada)
- «Nader und Simin - eine Trennung» (Iran)

Treffer: 3/5
Kommentar: Pina wird in der für mich "falschen" Kategorie berücksichtigt ...

Bestes Make-Up
- Martial Corneville, Lynn Johnston und Matthew W. Mungle für «Albert Nobbs»
- Nick Dudman, Amanda Knight und Lisa Tomblin für «Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 2»
- Mark Coulier und J. Roy Helland für «Die eiserne Lady»

Treffer: 2/3
Kommentar: Da habe ich The Artist ausnahmsweise überschätzt ...

Beste Filmmusik:
- John Williams für «Die Abenteuer von Tim und Struppi»
- Ludovic Bource für «The Artist»
- Howard Shore für «Hugo Cabret»
- Alberto Iglesias für «Dame, König, As, Spion»
- John Williams für «Gefährten - War Horse»

Treffer: 3/5
Kommentar: Zweimal Williams? Ich lege mich jetzt lieber nicht mit seinen Fans an, aber ich fand die Musik in Tim & Struppi zwar schmissig, aber nicht preiswürdig.

Bester Song
- „Man or Muppet“ von Bret McKenzie aus «Die Muppets»
- „Real in Rio“ von Sergio Mendes und Carlinhos Brown aus «Rio»

Treffer: 1/4 (da ich zwei Leerstellen mehr hätte erahnen sollen)
Kommentar: Needs more Muppet!

Bester animierte Kurzfilm
- «Dimanche/Sunday»
- «The Fantastic Flying Books of Mr. Morris Lessmore»
- «La Luna» (Pixar!)
- «A Morning Stroll»
- «Wild Life»

Treffer: 3/5
Kommentar: Ein bisschen Pixar muss halt sein! :-)

Bester Kurzfilm
- «Pentecost»
- «Raju»
- «The Shore»
- «Time Freak»
- «Tuba Atlantic»

Treffer: 1/5
Kommentar: Gehen Sie weiter, hier gibt es nichts zu sehen ...

Bester Tonschnitt
- Lon Bender und Victor Ray Ennis für «Drive»
- Ren Klyce für «Verblendung»
- Philip Stockton und Eugene Gearty für «Hugo Cabret»
- Ethan Van der Ryn und Erik Aadahl für «Transformers 3»
- Richard Hymns und Gary Rydstrom für «Gefährten - War Horse»

Treffer: 2/5
Kommentar: Ich wünsch's Verblendung.

Bester Ton
- David Parker, Michael Semanick, Ren Klyce und Bo Persson für «Verblendung»
- Tom Fleischmann und John Midgley für «Hugo Cabret»
- Deb Adair, Ron Bocar, Dave Giammarco und Ed Novick für «Moneyball»
- Greg P. Russel, Gary Summers, Jeffrey J. Haboush und Peter J. Devlin für «Transformers 3»
- Gary Rydstrom, Andy Nelson, Tom Johnson und Stuart Wilson für «Gefährten - War Horse»

Treffer: 3/5
Kommentar: Dito.

Beste visuelle Effekte
- Tim Burke, David Vickery, Greg Butler und John Richardson für «Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 2»
- Rob Legato, Joss Williams, Ben Grossman und Alex Henning für «Hugo Cabret»
- Erik Nash, John Rosengrant, Dan Taylor und Swen Hillberg für «Real Steel»
- Joe Letteri, Dan Lemmon, R. Christopher White und Daniel Barrett für «Planet der Affen - Prevolution»
- Scott Farrar, Scott BRenza, Matthew Butler und John Frazier für «Transformers 3»

Treffer: 3/5
Kommentar: Real Steel? Echt jetzt?

Bestes adaptiertes Drehbuch
- Alexander Payne, Nat Faxon und Jim Rash für «The Descendants - Familie und andere Angelegenheiten»
- John Logan für «Hugo Cabret»
- George Clooney, Grant Heslov und Beau Willimon für «The Ides of March – Tage des Verrats»
- Steven Zaillian und Aaron Sorkin für «Moneyball»
- Bridget O’Connor und Peter Straughan für «Dame, König, As, Spion»

Treffer: 4/5
Kommentar: Dass The Help fehlt, überrascht mich. Ides of March ist nun auch nicht so schlecht, wie ich ihn manchmal wirken lasse, dennoch bin ich mir unschlüssig, ob ich ihn in dieser Kategorie dulden mag.

Bestes Original-Drehbuch
- Michael Hazanavicius für «The Artist»
- Annie Mumolo und Kristen Wiig für «Brautalarm»
- J. C. Chandor für «Der große Crash»
- Woody Allen für «Midnight in Paris»
- Asghar Farhadi für «Nader und Simin - eine Trennung»

Treffer: 3/5
Kommentar: Ich hätte es echt niemals gedacht, dass Brautalarm nominiert wird, nachdem schon Hangover an dieser Hürde scheiterte. Wow ...

Insgesamt: 75/119

Naja, eher so im dunkelgrünen Bereich. Besonders bedauerlich ist die eiskalte Schulter, die Super 8 erhielt, und ich hätte mich natürlich für ein paar Nennungen der verfluchten Karibik-Piraten gefreut. Aber da war ja eigentlich eh nicht viel zu erwarten.

Montag, 23. Januar 2012

Oscar 2012: Meine vollständige Prognose der Nominierungen

Morgen ist es wieder so weit: Die Nominierungen für den Academy Award werden bekannt gegeben. Viele, wie ich finde spannende, Fragen werden dann endlich beantwortet: Schafft es Pixar mit seinem mit Abstand schlechtesten Film nominiert zu werden? Werden die Muppets bei den Oscars berücksichtigt? Wieviele Oscar-Nominierungen erhält The Artist? Und wieviele Filme werden überhaupt als "Bester Film" nominiert?

Bevor es bald die endgültigen Antworten gibt, möchte ich meine Spekulationen loswerden. Damit ich sie morgen wieder vergessen kann. Oder mich feiern lasse. Je nachdem ...

Bester Animationsfilm:
  • Rango
  • Die Abenteuer von Tim und Struppi: Das Geheimnis der Einhorn
  • Arthur Weihnachtsmann
  • Kung Fu Panda 2
  • Der gestiefelte Kater
Seit meiner letzten Prognose in dieser Kategorie habe ich erneut meine Meinung geändert und Winnie Puuh rausgeschmissen. Schweren Herzens, fand ich ihn doch berückend charmant. Aber mit den ebenfalls sehr warm aufgenommenen und zudem etwas breitere Aufmerksamkeit erlangenden Filmen Rango, Tim & Struppi, Arthur Weihnachtsmann, Kung Fu Panda 2 und Der gestiefelte Kater ist die Konkurrenz zu groß. Eigentlich mutmaßte ich ja, dass es keine zwei DreamWorks-Produktionen zu einer Nominierung schaffen werden, doch ich sah mich einfach gezwungen Winnie Puuh rauszunehmen. Zumal ich bisher völlig vergaß die Annie-Nominierungen zu berücksichtigen. Und da glänzt der dumme, alte Bär mit Abwesenheit in der Hauptkategorie ...

Beste Spezialeffekte:
  • Captain America: The First Avenger
  • Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 2 
  • Hugo Cabret
  • Pirates of the Caribbean: Fremde Gezeiten
  • Planet der Affen - Prevolution 
Anfang des Monats veröffentlichte die Academy eine Liste von zehn Filmen, aus denen letztlich die fünf Nominierungen für die Effektekategorie gewählt werden. Wenige Tage später gab die Visual Effects Society die Nominierungen für ihre alljährliche Ehrung der besten Spezialeffekte bekannt, und von den zehn möglichen Oscar-nominierten Filmen wurden sechs in den beiden Hauptkategorien "Beste Effekte in einem effektgeladenen Kinofilm" und "Beste unterstützende Effekte in einem Kinofilm" mit einer Nennung bedacht: Captain America, Harry Potter 7.2., Hugo Cabret, Fremde Gezeiten, Planet der Affen - Prevolution und Transformers 3. Da liegt der Verdacht nahe, dass einer dieser sechs Filme rausfällt und der Rest dann die Oscar-Nominierungen darstellt. Transformers 2 wurde damals nicht für den Oscar nominiert, und Transformers 3 wurde bislang für unerwartet wenig andere Indikatorpreise nominiert. Also wage ich mich etwas aus meinem Fenster und tippe darauf, dass sich der mit Neuerungen (nach oben fließendes Wasser, Meerjungfrauen) aufwartende vierte Piraten-Film gegen Transformers 3 durchsetzt, der ja im Grunde nur mehr vom alten bietet. Zudem scheint man bei der Academy generell eher eine schwache Ader für PotC als für Transformers zu haben. Ein riskanter Tipp von mir, aber ich würde mich mehr ärgern, wenn ich Fremde Gezeiten nicht vorhergesagt habe (er aber nominiert wird), als wenn ich meine Statistik wegen einer falschen Nennung von Transformers 3 versaubeutle.

Bestes Make-up:
  • Albert Nobbs
  • The Artist
  • Die eiserne Lady
Hier bleibe ich stur bei meiner letzten Prognose.

Beste Kostüme:
  • Hugo Cabret
  • Jane Eyre
  • My Week With Marilyn
  • The Artist
  • The Help
Am liebsten würde ich hier noch auf Captain America setzen,  die comichafte Version der 40er ist wirklich atemberaubend und Anna B. Shephard ist eine zweifach Oscar-nominierte Kostümschneiderin, die sicher noch weitere Nominierungen sammeln wird ... Aber ich habe "Angst" auch nur irgendeinen der oben genannten Filme rauszukicken.

Bestes Szenenbild:
  • Hugo Cabret
  • The Artist
  • Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 2 
  • The Help
  • Captain America: The First Avenger
Es schmerzt mich sehr, Pirates of the Caribbean - Fremde Gezeiten nicht in meine Liste aufzunehmen. John Myhre wurde bereits zweimal mit einem Oscar ausgezeichnet, beide Male für seine Zusammenarbeit mit Rob Marshall, und auch für Nine wurde er nominiert. Fremde Gezeiten hat auch einige sehr imposante Sets zu bieten, etwa den Palast des Königs und Blackbeards Kajüte. Doch Disney hat sich dieses Jahr wenig Mühe in der Kampagnenphase gemacht, und es können nunmal nicht alle für die Gewerkschaftspreise nominierten Filme ins Oscar-Rennen drängeln ...

Beste Kamera:
  • Gefährten
  • The Artist
  • Tree of Life
  • Hugo Cabret
  • Verblendung
Das sieht sicher so aus, als würde ich von den Oscar-Experten abschreiben. Aber es hat schon seinen Grund, dass nahezu alle mit einem Hauch von Ahnung auf diesen Fünferpack setzen. Alle fünf Filme sind visuelle Glanzleistungen und auf ihre eigene Art herausragend. Dass hinter den meisten von ihnen zudem ein alteingesessener, hoch angesehener Kameramann sitzt, hilft natürlich auch ...

Bester Schnitt:
  • Moneyball
  • Hugo Cabret
  • Gefährten
  • The Artist
  • Midnight in Paris
Der Schnitt ist eine der von den meisten Kinogängern am sträflichsten übersehene Leistungen, und eigentlich kann man diese Kategorie von allen technischen am ehesten noch zusammen mit Regie, Drehbuch und Darstellung zu den Hauptkategorien zählen. Denn hier mischen sich Action und Thrill mit den "Bester Film"-Kandidaten. Midnight in Paris könnte also jederzeit gegen Verblendung oder The Descendants eingetauscht werden. Aber da ich mich zwischen diesen drei Filmen eh nicht entscheiden konnte, vertraue ich einfach blauäugig darauf, dass der poetische Rhythmus von Midnight in Paris entlohnt wird ...

Bester Ton:
  • Super 8
  • Pirates of the Caribbean - Fremde Gezeiten
  • Gefährten
  • Hugo Cabret
  • Moneyball
Bis auf Gefährten sind die oben genannten Filme für die Auszeichnung der Cinema Audio Society nominiert, und Gefährten scheint mir audiovisuell zu imposant, als dass er völlig übergangen werden könnte. Beim CAS Award wird dieses Jahr übrigens Fremde Gezeiten-Regisseur Rob Marshall mit einem Ehrenpreis gewürdigt. Das steigert mein Vertrauen in eine Oscar-Nominierung für Fremde Gezeiten, den ich aufgrund der Rezeption eigentlich nur noch bedingt auf meiner Rechnung hatte.


SoundWorks Collection: The Sound of The Muppets from Michael Coleman on Vimeo.

Bester Tonschnitt:
  • Verblendung
  • Planet der Affen - Prevolution
  • Super 8
  • Hugo Cabret
  • Die Muppets
Die Gewerkschaftspreise der Toncutter sind wesentlich unübersichtlicher und umfassender als die für die Tonmischer, was eine Vorhersage deutlich erschwert. Im Grunde kann man sagen: Action und Musicals, das zieht in dieser Kategorie. Gerne werden auch mal Trickfilme nominiert, da ja die komplette akustische Umgebung erschaffen werden muss. Dieses Jahr wette ich auf eine Nominierung von Die Muppets, denn dieser Film erfüllt nicht nur die Musical-Sparte, sondern ist eine wahre tontechnische Herausforderung: Jedes Geräuschfitzelchen der Muppet-Spieler muss weggefiltert werden (von der Stimme abgesehen), zugleich muss man die Schritte der Muppets künstlich einfügen. Und das alles dann noch mit Musik, Geräuschkulisse und Dialog abstimmen. Verblendung muss ebenfalls einfach in einer Ton-Kategorie nominiert werden!

Bestes Original-Drehbuch:
  • Midnight in Paris
  • Young Adult
  • The Artist
  • Der große Crash - Margin Call
  • 50/50
Seit meiner letzten Prognose konnte ich Young Adult sehen (Kritik folgt zum Kinostart, weil ... muss so), was meine Zweifel an einer Nominierung in Luft auflöste. Dafür habe ich 50/50 an Stelle von Win Win genommen, weil ersterer, so wie es mir scheint, etwas mehr Hype um sich versammeln konnte.

Bestes adaptiertes Drehbuch:
  • Moneyball
  • The Descandents
  • The Help
  • Hugo Cabret
  • Dame, König, As Spion
Die ersten vier scheinen mir selbstredend, schwer ist es, sich für den letzten Eintrag zu entscheiden. Ides of March? Dame, König, As, Spion? Verblendung? Nach den BAFTA-Nominierungen bin ich in einer Spion-Laune ...

Bester fremdsprachiger Film:
  • Pina
  • Nader und Simin – Eine Trennung
  • In Darkness
  • Footnote
  • Omar Killed Me
Neun Filme sind im Rennen, fünf werden nominiert. Genug Raum, um sehr gut zu raten, oder sich völlig zu blamieren ...

Beste Dokumentation:
  • Project Nim
  • Bill Cunningham New York
  • Semper Fi: Always Faithful
  • Undefeated
  • The Loving Story
Ich gebe zu: Ich rate ...


Bester animierter Kurzfilm:
  • La Luna
  • The Fantastic Flying Books of Mr. Morris Lessmore
  • Wild Life
  • Luminaris
  • Specky Four-Eyes
Von Pixars La Luna abgesehen kann ich nur raten, was bei der Academy Chancen hat ...

Bester Kurzfilm:
  • Je Pourrais Être Votre Grand-Mère (I Could Be Your Grandmother)
  • Love at First Sight
  • The Road Home
  • Sailcloth
  • Time Freak
Euer Tipp ist so gut wie meiner ...

Beste Kurz-Dokumentation:
  • Incident in New Baghdad
  • Pipe Dreams
  • The Barber of Birmingham
  • The Tsunami and the Cherry Blossom
  • God is the Bigger Elvis
Es gibt nur acht mögliche Nominierungen, also kann man ja schonmal nicht total daneben liegen. Nur peinlich daneben!

Beste Nebendarstellerin:
  • Jessica Chastain - The Help
  • Berenice Bejo - The Artist
  • Octavia Spencer - The Help
  • Shailene Woodley- The Descendants
  • Janet McTeer - Albert Nobbs
Immer wieder taucht, auch auf seriösen Oscar-Blogs, Melissa McCarthy für Brautalarm auf, was für mich jedoch zu den größten Überraschungen gehören würde, sollte dies tatsächlich passieren. Eine dicke, sexhungrige Dame, die mit Delfinen kommuniziert, in ein Waschbecken kackt und haarigen Kerlen ein Sandwich vom nicht ganz durchtrainierten Bauch mampft - das schreit nicht gerade "Oscar". So witzig und (was so niedergeschrieben kaum zu glauben ist) "würdevoll" McCarthy dies auch gelang. Sie hat in Brautalarm keine verschachtelte Rolle a la Downey junior in Tropic Thunder, und wenn man als Komikerin nichtmal beim Globe nominiert wird, wie soll das beim Oscar hinhauen? Ich würde mir ja noch wünschen, dass Emma Stone an Stelle von McTeer tritt, um The Help in die Riege der dreifach in dieser Kategorie nominierten Filme zu hieven. Doch Stone wurde die gesamte Saison über ignoriert, wieso also sollte sie plötzlich mit im Rennen sein?

Bester Nebendarsteller:
  • Christopher Plummer - Beginners
  • Albert Brooks - Drive
  • Kenneth Branagh - My Week with Marilyn
  • Jonah Hill - Moneyball
  • Andy Serkis - Planet der Affen: Prevolution
Okay, okay. Ich sehe Serkis nicht wirklich im Rennen. Doch ich kann mich für den fünften Rang nicht zwischen Nick Nolte (Warrior), Patton Oswalt (Young Adult), Viggo Mortensen (A Dangerous Method) und Corey Stoll (Midnight in Paris) entscheiden. Also tippe ich auf Serkis, um gegebenenfalls einen mächtigen Prognosen-Triumph zu feiern, statt mit gut Glück vielleicht richtig zu liegen. Oder halt daneben.


Beste Hauptdarstellerin:
  • Viola Davis - The Help
  • Meryl Streep - Die eiserne Lady
  • Michelle Williams - My Week With Marilyn
  • Tilda Swinton - We Need To Talk About Kevin
  • Rooney Mara - Verblendung
Ich habe ein bisschen Angst, dass Mara rausfliegt. Glenn Close (Albert Nobbs) pocht nämlich ebenfalls auf eine Nominierung, 


Bester Hauptdarsteller:
  • George Clooney - The Descendants
  • Jean Dujardin - The Artist
  • Brad Pitt - Moneyball
  • Michael Fassbender - Shame
  • Leonardo DiCaptio - J. Edgar
Alternative: Michael Shanno für Take Shelter.


Beste Regie:
  • Woody Allen - Midnight in Paris
  • Martin Scorsese - Hugo Cabret
  • Michel Hazanavicius - The Artist
  • Alexander Payne - The Descendants
  • Steven Spielberg - Gefährten
Genauso gut könnte man David Fincher für Verblendung nennen (DGA-nominiert, aber zu düsteres Werk für eine typische Nominierung), Terence Malick (Tree of Life hat seine innigen Fans ... und ist für Gelegenheits-Nominierungen zu verkopft), Tate Taylor für The Help (bekommt schnell ein paar Stimmen seitens der Schauspieler) oder Nicolas Winding Refn für Drive (der Überraschungs-Kandidat) nennen. So viele "Bester Film"-Anwärter, so wenig Regie-Slots, die man füllen darf ...


Beste Musik:
  • Ludovic Bource - The Artist
  • Howard Shore - Hugo Cabret
  • John Williams - Gefährten
  • Trent Reznor & Atticus Ross - Verblendung
  • Michael Giacchino - Super 8
Mehr zu dieser Kategorie habe ich bereits hier geschrieben. Von meinen Favoriten kann es irgendwie jeden treffen, also heißt's "Augen zu und durch".


Bester Song:
  • Life's a Happy Song aus Die Muppets
  • Man or Muppet aus Die Muppets
  • The Living Proof aus The Help
  • The Keeper aus Machine Gun Preacher
Auch wenn Die Muppets bei den Globes ignoriert wurde, bin ich weiterhin davon überzeugt, dass sie bei den Oscars Anerkennung finden. Durch die dämliche, wegen Verwünscht eingeführten Regel, dass nur zwei Lieder pro Film nominiert werden dürfen (was zum Teufel hat Alan Menken der Academy getan?), stellt sich nur die Frage, welche der Muppet-Songs auf den Oscar hoffen dürfen. Drei Stück haben sich qualifiziert: Kermits nostalgische, zerbrochene Freundschaften besingende Ballade Pictures in My Head, die klassische, frohgemute Musical-Eröffnungsnummer Life's a Happy Song und der kraftvolle Selbstfindungssong Man or Muppet. Wie ihr seht, entschied ich mir für Life's a Happy Song, weil er auch eine imposante, im positiven Sinne altmodische Tanzsequenz spendiert bekam, sowie eine Reprise. Kommt immer gut und erinnert an frühere Glanzzeiten des Filmmusicals. Außerdem erhielt dieses Lied bereits ein par Auszeichnungen. Von den anderen beiden habe ich recht knapp Man or Muppet den Vorzug gegeben, weil es den Plot etwas mehr vorantreibt und zudem eine straffere Dramaturgie hat. Pictures in My Head ist als Lied genauso gut, aber irgendwie muss ich mich ja entscheiden, und wer weiß, vielleicht lenken die eingestreuten Muppet-Einzeiler die Jury vom emotionalen Kern des Liedes ab? *mutmaß*

Der Rest ist mir dieses Jahr eigentlich völlig schnuppe. Madonna wird nach ihrem Globe-Sieg, denke ich, nicht nominiert. Am kollektiven Raunen, dass sie gewonnen hat, konnte man ablesen, dass viele sie nichtmal nominiert hätten. Von den Globe-Songs schien mir The Help die meiste Anerkennung bekommen zu haben, und da ich dem Film eh bei den Oscars was zutraue ... The Keeper klingt für mich wie diese öden Western-Balladen, die neuerdings bei der Academy ziehen, und wisst ihr was: Da diese Kategorie in den letzten Jahren eh gemacht hat, was sie will, sage ich vorher, dass es bei vier Nominierungen bleibt. So! (Und hier findet ihr alle qualifizierten Titel)



Bester Film:
Ich halte den Filmen, die ich zuletzt vorhergesagt habe die Treue. Nur bei der Rangfolge bekomme ich kalte Füße. Es kann fünf bis zehn Nominierungen geben, und aufgrund cleverer Tricks eines Filmjournalisten kursiert der Gedanke, dass es schlussendlich acht Nominierungen werden. Dem schließe ich mich an, dennoch möchte ich hier das komplette mögliche Spektrum abdecken. Deswegen folgen nun zehn Filme, von "Sind bei fünf Filmen dabei" runter auf "Wenn's zehn werden, hat der letzte Glück": 

  • The Artist
  • The Descendants
  • Gefährten
  • The Help
  • Midnight in Paris
  • Hugo Cabret
  • Moneyball
  • Verblendung
  • Drive
  • Ides of March
Schon bald sind wir klüger. Dann werden Haare gerauft, Korken geknallt und Langeweile ausgesprochen. Ich freu mich wahnsinnig. Andere nennen den Karneval ihre fünfte Jahreszeit, für mich ist's die Oscar-Saison. *Albernes Papphütchen aufsetz und besoffen schlechte (Oscar-)Lieder sing*

Ähm, ja ... ihr merkt vielleicht: Ich habe keine Ahnung, wie ich diesen Artikel beenden soll. Also wünsch ich euch viel Spaß bei eurem eigenen Oscar-Tipp und vertröste euch schonmal auf die morgige Auswertung der Nominierungen.

    Samstag, 14. Januar 2012

    Oscar 2012: Meine zweite "Bester Film"-Prognose


    Die meisten Gewerkschaftspreise gaben bereits ihre Nominierungen bekannt, die Globes stehen vor der Tür. Filme gerieten in Vergessenheit (zumindest aus Sicht der Award-Saison), andere wurden immer bedeutsamer. Ich wäre töricht, nicht langsam meine Oscar-Prognose in der Kategorie "Bester Film" revidieren zu wollen. Vieles hat sich nicht geändert, aber die Filme, die aus dem Fokus des Preissegens rutschten, müssen dennoch ersetzt werden. Hier also meine neue Oscar-Vorhersage:

    Die zwei potentiellen Gewinner:

    The Artist
    Wer Film als Kunstform an sich liebt, wird es schwer haben, nicht auch sein Herz an diesen Film zu verlieren. Und damit ist die Oscar-Nominierung so gut wie in der Tasche, denn die Mitglieder der Academy lieben üblicherweise das, was sie so machen. The Artist feiert eine ausgestorbene Kunst, ohne altbacken (verhindere Anerkennung bei modern orientierten Mitgliedern) oder angestrengt postmodern (verhindere Anerkennung bei cineastisch konservativ veranlagten) zu sein. Fühlt sich frisch und zugleich zeitlos an. Ein Film, der sehr gut ins Oscar-Pantheon passt, ja, richtiggehend dorthin gehört!

    Gefährten
    Steven Spielbergs Epos mag zwar an den Kinokassen nicht ganz die Erwartungen erfüllen und unter dem vielen Kritikerlob blitzen auch ein paar harschere Verrisse hervor, dessen ungeachtet ist War Horse (der deutsche Titel ist ja mal saudämlich und unpassend) ganz großes Kino mit einer breiten Spannweite voller großer Emotionen. Man kann ihn mit Titanic vergleichen (was aus meiner Feder nicht immer gleich eine Beleidigung sein muss!), als dass es ein sehr stark auf die Tränendrüsen drückender, handwerklich perfekter Film ist, der durch die Hand seines Regisseurs anspruchsvoller scheint, als man ihn bei einer anderen Regieführung einschätzen würde. Es ist kein kluger Film, auch kein enorm unterhaltsamer (auch wenn er schon Spaß machen kann), aber einer, der ans Herz geht.
    Gefährten ist traurig, und bei aller Traurigkeit noch immer sehr lebensbejahend. Es ist, Umsetzung und Handlung gleichermaßen berücksichtigt, die Form von Kitsch, die bei der Academy ankommt, die bei nicht sonderlich zynischen Cineasten plötzlich Gefallen findet, obwohl sie sonst bei solch dick aufgetragenen Filmen die Nase rümpfen. Es ist ein Film, den seine Feinde hassen, und seine Fans besonders stark lieben. So mancher wird über Gefährten die Haare raufen, aber die meisten werden ihn lieben. Es ist die Art Film, die auf dem Stimmzettel der Academy sehr, sehr häufig auf Rang 1 auftauchen wird (ein paar Mal auf Rang 2 und sonst gar nicht). Für eine Nominierung sollte das wohl reichen.

    Fünf weitere sehr gute Nominierungstips:
    Midnight in Paris
    Eigentlich lässt sich hier meine Begründung aus der ersten Prognose wiederholen: Es ist ein magischer, anspruchsvoller und dennoch sehr kurzweiliger, ein nachdenklicher und dabei keinesfalls verkopfter, toller Film. Vielleicht ein winziges bisschen zu schräg und zu verkopft für die Academy, weshalb ich mittlerweile bei einem gesetzten Fünf-Filme-Feld etwas Angst um ihn hätte, aber bei den neuen Regeln ... Nun, ich wäre sehr geschockt, wenn Woody Allens jüngstes Werk keine Nominierung erhielte ...

    The Descendants
    Eine von George Clooney getragene Tragikomödie, die bei den Globes, den Screen Actors Guild Awards, und dem Preis der Produzentengewerkschafts nominiert wurde, hervorragende Kritiken erhielt und bereits einige Kritikerpreise abräumte. Regisseur Alexader Payne ist zudem noch immer wegen Sideways in guter Erinnerung.

    The Help
    Für The Help spricht einerseits die Thematik: Ein historisches Rassendrama, spielend in den mittleren USA, welches nebenher auch eine Position zur Emanzipation der Frau bezieht. Es basiert auf einem beliebten Bestseller und ist obendrein, und das ist der zweite große Pluspunkt, weder zu moralisierend, noch zu kitschig oder zu deprimierend. The Help ist ein ehrlicher, rührender sowie ans Gute in unserer Gesellschaft glaubender Film, der dennoch unverblümt über ein dunkles Kapitel der US-Geschichte referiert.

    Moneyball
    Der anfangs enorme Oscar-Buzz um dieses biographische Sportdrama hat etwas nachgelassen, und dass der Film trotz starker Darstellerriege bei den Preisen der Schauspielergilde nichtmal nominiert wurde, lässt einen auch etwas an einer Nominierung zweifeln. Dennoch: Brad Pitt, Philip Seymour Hoffman und ein endlich erwachsen werdender Jonah Hill. Ein scharfsinniges Drehbuch, enormes Kritikerlob, ein Oscar-taugliches Material und eine doch recht starke Oscar-Kampagne ... Eine Nominierung ist sehr gut möglich!

    Hugo Cabret
    Wenn der Kinostart ansteht, kann ich mehr dazu sagen, aber ich möchte euch trotzdem jetzt schon wissen lassen, dass ich Martin Scorseses magischen Familienfilm für ein wenig überschätzt halte. Dessen ungeachtet ist Hugo Cabret aus technischer Sicht atemberaubend. Obendrein gelingt es Scorsese, eine zeitlose Atmosphäre zu erschaffen und inbrünstig über die Magie des Kinos zu referieren. Das gefällt, das verzaubert. Es hat seine erzählerischen Macken, dennoch konnte Scorsese die meisten Kritiker und Kinogänger um den Finger wickeln.

    Der achte Rang

    Im Dezember veröffentlichte The Wrap einen wahnsinnig spannenden Artikel darüber, weshalb es höchst wahrscheinlich dazu kommen wird, dass die Academy dieses Jahr acht Nominierungen in der Oscarkategorie "Bester Film" geben wird (siehe hier). Da die guten Jungs dieser Branchenseite mehr Ahnung von ihrer Sache haben als ich, und ihre Argumente bestechend sind, schließe ich mich diesem Tipp an. Mein Problem: Ich halte sieben Filme für sehr sichere Kandidaten. Und der Rest meiner potentiellen Oscar-Kandidaten darf sich nun um den achten Rang prügeln.

    Da wäre Drive, ein außerordentlich hoch gelobter, genial gespielter und intelligenter Actionthriller. Kein klassisches Oscar-Material, aber manchmal durchbricht die Inszenierung die Genregrenzen. Deutlich klassischeres Oscarmaterial wäre das Politdrama/der Politthriller Ides of March, wenn der Film nicht so zähflüssig und pessimistisch wäre. So kommt es, , dass ich ihn nicht ohne inneren Tumult als Oscar-Kandidaten sehen kann. Der einst so sichere Kandidat Extrem nah und unglaublich laut fiel bei den Kritikern und dem Publikum durch, weshalb diese durchkalkulierte Tränenziehernummer sehr zu meiner Schadenfreude nur noch ein unwahrscheinlicher Oscar-Kandidat ist. Ähnliches gilt für Clint Eastwoods J. Edgar, der eher misslungen sein soll. Harry Potter 7.2 hat den gesamten Preisverleihungszirkus bislang verschlafen, so dass es mir scheint, dass die Academy diese Kinosaga höchstens mit ein paar handwerklichen Preisen abspeisen wird. Wenn überhaupt. Wenn man in der Branche das Verlangen hätte, Harry Potter zu prämieren, wäre er schon längst für ein paar zusätzliche Preise nominiert worden.

    Verblendung tauchte bei den Produzenten-Awards auf und brachte David Fincher eine Nominierung bei den Preisen der Regiegilde ein, was ihn weiterhin auf der sinnbildlichen Oscar-Landkarte hält. Eigentlich hätte ich ihn mittlerweile aus meiner Oscar-Prognose (für die Hauptkategorie) rausgenommen, da es doch im US-Branchenkosmos recht leise um ihn wurde und David Finchers Thriller auch nicht ganz den "Wumms!" hat, den er mit seiner Trostlosigkeit bräuchte, um trotz seiner Andersartigkeit bei den Oscars gute Aussichten zu haben.

    Dame, König, Ass, Spion hat leider jeglichen Hype um ihn verloren. Dieser sehr kühle Thriller bräuchte aber so etwas wie Buzz, da er kein Film ist, der einen emotional so sehr packt, dass man sofort an ihn denkt, wenn es um die Nominierungen geht. Er gehört eher in die Sparte "gelungener Film ... an den man erinnert werden muss, um für ihn zu schwärmen". Dennoch, jene, die ihn gut finden, finden ihn sehr gut. Und dann wären da natürlich die Arthouse-Titel des Jahres 2011: Shame, Melancholia und Tree of Life. Während ersterer (von der NC-17-Jugendfreigabe in den USA abgesehen) eh keinen großen Wirbel auslöste, legte sich der um die letzten beiden gegen Ende des Kinojahres. Und, so sehr ihre Fans für diese Filme kämpfen: Sie sind keinesfalls Oscar-Material. Solche Kunstware läuft in Cannes gut, aber die Academy mag ihre Geschichten generell weniger verkopft und assoziativ. Antichrist wurde lauter umjubelt als Melancholia, und erhielt keine Oscar-Nominierung, und Tree of Life ist ein Film, der entweder geliebt oder gehasst wird. Man kann zwar nicht gegen ihn stimmen, aber er dürfte im Gegensatz zu Werken wie The Help keine zusätzlichen Stimmen erhalten, indem er auf Platz 4 oder 5 einer Nominierungsliste auftaucht. Entweder man setzt ihn nach ganz vorne, oder man hält ihn für schalen Hokuspokus. Stellt sich nur die Frage: Gibt es genug Academy-Mitglieder, die Tree of Life auf ihrem Zettel vor The Artist oder Gefährten setzen?

    Ich lehne mich, zumindest im Moment, sehr weit aus dem Fenster, und tippe deshalb auf Drive. Auch wenn kaum ein Indikatorpreis darauf hindeutet. Es ist reines Bauchgefühl, und bis Ende dieses Monats, wenn meine endgültige Prognose ansteht, ändert es sich vielleicht. Aber im Moment sitzt Ryan Goslings cooles Thrillerdrama auf dem achten Rang meiner Prognose.

    Wenn es zehn Filme werden:

    Auf Rang 9 meiner Prognose setze ich den mehrfach Globe-nominierten Ides of March, auf Nummero 10 Verblendung, der bei den Producers Guild Awards mit im Rennen ist.

    Meine komplette Liste lautet also: The Artist, Gefährten, Midnight in Paris, The Descendants, The Help, Moneyball, Hugo Cabret und Drive (sowie Ides of March und Verblendung). Ich hab kein gutes Gefühl dabei, aber umso größer ist dann die Freude, sollte es trotzdem stimmen!

    Weiterführende Artikel:

    Mittwoch, 11. Januar 2012

    Oscar 2012: Das beste Make-Up - "Shortlist" und Prognose


    Und eine weitere "Shortlist" ermöglicht es den Oscar-Fans unter uns, ihre Prognose der Nominierungen einzugrenzen. Die Academy veröffentlichte die Liste der Produktionen, die noch mit einer Berücksichtigung in der Kategorie "Bestes Make-Up" rechnen können:
    • Albert Nobbs
    • Anonymous
    • The Artist
    • Gainsbourg: Der Mann, der die Frauen liebte
    • Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 2
    • Hugo Cabret
    • The Iron Lady
    Somit sind zwei Favoriten für diese Kategorie bereits vor der Bekanntgabe der Nominierungen ausgeschieden: Clint Eastwoods J. Edgar, dem von einigen Oscarexperten hohe Chancen eingeräumt wurden, weil sehr viel Alters-Makeup verwendet wird. Die Kritiker bemängelten die Qualität mancher Schminkeffekte, allerdings hieß es immer wieder, "die Masse wird's machen". Tja, offenbar doch nicht.
    Auch Pirates of the Caribbean - Fremde Gezeiten wurde als potentieller Nominierter gehandelt. Wie unter anderem The Hollywood Reporter anmerkte, war die Arbeit an den Meerjungfrauen (tot wie lebendig) und den Zombies sehr aufwändig und überaus gelungen, hinzu kam wie auch in den Vorgängerfilmen die künstliche Alterung und Rötung der Piratenhaut bei sämtlichen beuterischen Figuren. Zwei der Pirates-Filme wurden bereits nominiert, da schien eine dritte gut möglich.

    Stattdessen werden also drei der oben genannten, sieben Filme nominiert.

    Ich schätze, dass das Oscar-Feld wie folgt aussehen wird:
    • Albert Nobbs
      Zwei Frauen, darunter Glenn Close, verkleiden sich im Dublin des 19. Jahrhunderts als Männer aus der betuchten Gesellschaft. Intensive, realistische Verwandlung der Hauptdarstellerinnen durch Effektschminke, obendrein "Authentisierung" der Statisten. Sowas kommt bei der Academy häufig an.
    • The Artist
      Um einen gut aussehenden Schwarz-Weiß-Film zu machen, der viel visuelle Tiefe aufweist und das ganze Spektrum an Hauttönen in Grauabstufungen widerspiegelt (statt bloß schwarz-weiß zu sein), muss man dem Make-Up sehr viel Aufmerksamkeit schenken. Dass diese Kunstform eigentlich ausgestorben ist und dieser Film ein Topanwärter für den Hauptpreis ist, lässt mich noch dringender auf The Artist tippen.
    • The Iron Lady
      Ein Adels-Biopic, dass Meryl Streep in Maggie Thatcher verwandelt. In zahlreichen Altersstufen. Make-Up-Oscargold!
    Und was tippt ihr so? Vermisst ihr vielleicht einen Film in der Shortlist?

    Freitag, 6. Januar 2012

    Oscar 2012: Meine erste Prognose für die Drehbuch-Kategorien


    Die Golden Globes stehen bald schon vor der Tür, und bis zu der Bekanntgabe der Oscar-Nominierungen ist es danach auch nicht mehr weit. Ich sollte mich also langsam um meine Oscar-Prognose kümmern, und statt wie in den Vorjahren x-mal meine "Bester Film"-Prognose zu revidieren, tippe ich diese Saison lieber zwei, drei Mal einige ausgewählte Kategorien. Mit den Nominierungen der Autorengewerkschaft im Rücken ist es jetzt an der Zeit, sich um die Drehbuch-Kategorien zu kümmern ...

    Bestes adaptiertes Drehbuch
    Es ist wieder eines dieser Jahre, in denen die Auswahl an Kinoadaptionen aus Oscarsicht vielversprechender ist, als das Feld mit Originalstoffen. Während einige der besten originellen Filme eher komödiantisch sind, womit die Academy ja immer auf dem Kriegsfuß steht, gibt es wieder einmal zahlreiche Dramen, Epen und Tragikomödien, die Oscar-tauglich sind. Was die Vorhersage in beiden Kategorien erschwert ...

    Sehr sicher erscheinen mir Moneyball und The Descandents. Beide Filme haben generell einen großen Oscar-Hype und mischen Dramatik mit Gefühl, wobei Descandents etwas humoriges, Moneyball etwas mehr auszusagen hat. Beide Drehbücher sind auch für den Gewerkschaftspreis und den Golden Globe nominiert.

    Am drittwahrscheintlichsten scheint mir eine Nominierung für The Help: Der Film ist gut, die Romavorlage hoch angesehen und die Geschichte trifft mit einer optimistisch stimmenden, dennoch ernsthaften Behandlung der Rassenproblematik sowie auch der Emanzipation der Frau gewiss den Nerv der Academy-Mitglieder. Der Oscar-Hype um The Help ließ mittlerweile etwas nach, dennoch hat auch dieses Drehbuch mit dem Gildenpreis und den Globes zwei wichtige Indikatorpreise im Rücken.

    Nun wird's kniffliger, denn das waren alle drei Drehbücher, die für beide der genannten Preise nominiert sind. Mit seinen Globe-Nominierungen als "Bestes Drama" sowie für "Beste Regie", "Bester Hauptdarsteller" und "Bestes Drehbuch" erscheint The Ides of March ein guter Tipp. Allerdings glaube ich, dass auch ein wenig der Clooney-Faktor bei den Globe-Nominierungen mitspielte. Das Politdrama ist sehr gut, aber es ist vor allem super gespielt, erst in zweiter Instanz gut geschrieben (und meiner Meinung nach überhaupt nicht preisverdächtig inszeniert). Ähnliche Thematiken erwiesen sich in manchen Jahren auch als zu "heiß" für die Academy, obendrein reichte es nicht für eine Gewerkschaftsnominierung.

    David Finchers Verblendung hingegen erhielt eine solche, mit Autor Steven Zaillian (Schindlers Liste) steckt auch ein Oscar-erfahrener Kopf dahinter. Man sollte diesen Film also im Hinterkopf behalten, allerdings ist er mir zu düster, zu krass, um ein sicherer Oscar-Tipp sein. Klar, ab und zu überrascht uns die Academy, und in solchen Fällen bin ich mitunter froh, mich bei meiner Vorhersage zu irren ... Aber ich zieh hier mal den sprichwörtlichen Schwanz ein.


    Viel eher traue ich Martin Scorseses Hugo Cabret zu, nominiert zu werden. Optimistisch, ohne rein komödiantisch zu sein? Check. Gewerkschaftsnominierung? Check! Bereits nominierter Autor? Check, John Logan wurde schon für Gladiator und Aviator nominiert. Und die Kritiker fraßen dem Film aus der Hand.


    Doch welcher nicht für den Gewerkschaftspreis, dem WGA Award, nominierte Film nimmt dann den "Platz" von Verblendung ein? Die Tragikomödie Extrem laut und unglaublich nah rund um den 11. September 2001 erhielt sehr viele Vorschusslorbeeren, und scheiterte gewaltig daran, die Erwartungen zu erfüllen. Angesichts des Trailers muss ich zugeben, schadenfroh zu sein. Dame, König, As, Spion ist wie Verblendung ein Thriller, jedoch deutlich ruhiger und gelassener. Er hatte anfangs einen starken "Buzz", man sah ihn als Kandidaten in der Hauptkategorie. Die Sache scheint erledigt, jedoch könnte der britische Film (deshalb keine WGA-Nominierung) hier etwas Oscar-Glanz schnuppern. Anderweitig könnte sich Spielbergs Gefährten durchmogeln. Es ist eher ein Film, der von Regie, Musik und Kamera lebt, allerdings hat er einen wirklich sehr starken Oscarbuzz, es kann also sein, dass ihn manche Stimmberechtigten so toll finden, dass sie ihn unabhängig seiner "Skripthaftigkeit" (ja, ich erfinde hier gerade neue Worte) nominieren.


    Aus diesem Pool wird wohl ein Film nominiert ... und mein Bauchgefühl tendiert zu folgender Prognose:
    • Moneyball
    • The Descandents
    • The Help
    • Hugo Cabret
    • The Ides of March
    Bestes Original-Drehbuch
    Fangen wir mit den einfachen Dingen an: The Artist ist im Grunde garantiert. Dieser geniale Stummfilm hat eine durchdachte, wunderbar funktionierende Geschichte, und ein Drehbuch besteht ja nicht bloß aus Dialog, sondern auch Dramaturgie und Einfällen. Dass die Mitglieder der Academy sich durch mangelnde Dialoge nicht von einer Oscar-Nominierung abhalten lassen, bewies ja auch bereits Andrew Stantons Meisterwerk WALL•E. Zudem besteht eine gewisse Chance, dass The Artist als bester Film prämiert wird, da sollte eine Drehbuch-Nominierung, erst recht nach einer Globe-Nominierung, drin sein. Für den WGA wurde der Film nicht nominiert, jedoch wurde er auch disqualifiziert, da Autor Michel Hazanavicius nicht Mitglied der Gewerkschaft ist.

    Genauso garantiert ist eine Nominierung für Woody Allens Midnight in Paris. Vor Start von The Artist sogar als sicherer Sieger in dieser Sparte gehandelt, dürfte das WGA- und Globe-nominierte Drehbuch ja wohl mindestens nominiert werden.

    Ab nun wird's schwer. Die gewerkschaft berücksichtigte Brautalarm, aber ich halte das für nahezu ausgeschlossen. Bislang wurde keine Apatow-Produktion in dieser Kategorie nominiert, auch nicht der damals ebenfalls sehr gehypte Beim ersten Mal. Auch Hangover, immerhin dank seiner aufgeweckten Narrative für den Globe nominiert, erhielt keine Oscar-Berücksichtigung. Ja, Brautalarm hat interessante, mehrschichtige Figuren und balanciert Gefühl mit Humor, aber der Film ist auch sehr quasselig und hat eine ausführliche Kotz- und Kack-Szene. Die war zwar erstaunlich witzig, aber ... Oscar?

    Dann wäre da noch die ultra-schwarze Komödie Young Adult von Diablo Cody (prämiert für Juno). Eine WGA-Nominierung hat der neue Film von Jason Reitman schon in der Tasche, die Kombo Reitman/Cody ist bewährt, Reitman ebenfalls ... Jedoch hat dieser Film mit seinem misanthropischen Einschlag und seinem Genre eigentlich sehr arge Oscar-Probleme. Allerdings ist dieses Jahr, wie schon gesagt, sehr komödienlastig, und irgendwie muss man auf fünf Filme kommen. Und wenn die Academy über ihren Schatten springen muss ...

    Außerdem WGA-nominiert: Die Tragikomödie Win Win mit Paul Giamatti. Das Drehbuch wurde von den Kritikern lautstark für seine vielschtigen Figuren gelobt, was uns ja hellhörig werden lassen sollte. Win Win wurde auch als sehr humanistisch beschrieben. Perfektes Gegengift zu Young Adult?
    Nicht qualifizieren konnte sich Der große Crash - Margin Call, ein Independentdrama über die Finanzkrise, welches die komplexe Krise mit verständlichen Charakterisierungen kommentiert und stellenweise als der beste Börsen-Film aller Zeiten bezeichnet wurde.

    Und dann ist da noch die große Variable Tree of Life. Groß umjubelt, nach Cannes bei Preisverleihungen komplett ignoriert. Erneut muss ich nach den sicheren Tipps meinem Bauchgefühl folgen:
    • The Artist
    • Midnight in Paris
    • Young Adult
    • Win Win
    • Der große Crash - Margin Call
    Mit 4 Komödien im Pool hätte ich eigentlich auch gleich den Brautalarm reinnehmen und den Sack zumachen sollen ... Pffff, als nächstes muss ich mir echt eine Kategorie vorknöpfen, bei der es mich weniger wurmen wird, wenn ich daneben liege ...

    Siehe auch:

    Mittwoch, 4. Januar 2012

    Oscar 2012: Die besten Effekte - "Short List" und meine zweite Prognose


    Im Dezember veröffentlichte die Academy eine fünfzehn Filme umfassende Liste möglicher Nominierungen in der Kategorie "Beste Spezialeffekte". Diese Liste wurde in der Zwischenzeit um ein Drittel gekürzt. Aus den verbliebenen zehn Filmen werden die für diese Kategorie stimmberechtigten Mitglieder der Academy of Motion Picture Arts & Sciences die fünf Produktionen wählen, die eine Oscar-Nominierung erhalten.

    Dazu werden am 19. Januar allen Stimmberechtigten zehnminütige Ausschnitte aus sämtlichen übriggebliebenen Filmen vorgeführt, die einen Eindruck von der Effektarbeit verschaffen sollen. Und folgende Filme gibt es am 19. Januar zu sehen:
    • Captain America: The First Avenger 
    • Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 2 
    • Hugo Cabret
    • Mission: Impossible – Phantom Protokoll 
    • Pirates of the Caribbean: Fremde Gezeiten 
    • Planet der Affen - Prevolution
    • Real Steel 
    • Transformers 3
    • The Tree of Life 
    • X-Men: Erste Entscheidung
    Mit Super 8 und Cowboys & Aliens hatte ich in meiner ersten Prognose gleich zwei Filme, die es nicht geschafft haben. Ich bin wohl noch nicht so wirklich in Oscar-Form. Das versuche ich nun natürlich wieder mit meiner neuen Prognose wett zu machen.
    • Captain America: The First Avenger
      Menschen, die in Luft aufgelöst werden, ein geschrumpfter Hauptdarsteller, eine Comiclook für den gesamten Film sowie digitale Gerätschaften: Ein Muss für diese Kategorie
    • Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 2
      Allein schon die Menge spricht für eine Nominierung
    • Hugo Cabret
      Martin Scorsese zeigt, wie 3D genutzt werden sollte
    • Planet der Affen - Prevolution
      Motion Capturing. The Good Way!
    • Transformers 3
      Materialschlacht!
    Ich würde es den Piraten (CGI-Qualität) und Mission: Impossible sowie Tree of Life (beide handgemacht) gönnen, allerdings befürchte ich, dass sie sich gegen diese effekttechnisch hochwertige und quantitativ auffällige Konkurrenz nicht durchsetzen werden. Oder was denkt ihr?

    Dienstag, 3. Januar 2012

    Oscar 2012: Bester Animationsfilm - Meine zweite Prognose


    Meine erste Prognose, welche Filme in der Kategorie "Bester Animationsfilm" für einen Oscar nominiert werden könnten, ist ja mittlerweile ein wenig her. Seither veröffentlichte die Academy eine meine Prognose zu Grunde richtende "Shortlist" der qualifizierten Filme, was ich bereits bei ein oder zwei Gelegenheiten am Rande erwähnte. Nun wird es aber langsam Zeit, aus den Randbemerkungen eine konzentrierte Beobachtung zu machen. Womit wir bei dieser neuen Prognose angelangt wären!

    Der Faktor "Golden Globe"
    Zehn der dreizehn Produktionen, die in den vergangenen drei Jahren für den Globe in der Kategorie "Bester Animationsfilm" nominiert wurden, erhielten auch eine Oscarkategorie. 2009 waren beide Preise deckungsgleich, 2010 tauschte die Academy Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen gegen Brendan und das Geheimnis von Kells aus, 2011 nominierte sie zwei Filme weniger als die Hollywood Foreign Press Association. Man kann sich also durchaus grob daran orientieren, welche Filme laut den Golden Globes zu den Jahresbesten ihres Mediums gehörten.

    Dieses Mal haben folgende fünf Werke eine Aussicht auf den goldenen Globus:
    • Die Abenteuer von Tim und Struppi – Das Geheimnis der Einhorn
    • Arthur Weihnachtsmann
    • Cars 2
    • Der gestiefelte Kater
    • Rango
    Ein Feld, dass durchaus Chancen hat, 1:1 auch bei den Academy Awards anzutreten. Aufgrund der sehr schlechten Rezeption von Cars 2 und den stellenweisen sehr lauten Unkenrufen bezüglich Tim und Struppi könnte es aber auch sein, dass einer von ihnen rausfällt. Oder sogar beide. Und mir fehlt eigentlich auch Kung Fu Panda 2 in dieser Liste. Oder anders gesagt: Alles kann, nichts muss. *Künstlich Spannung erzeug*

    Generell lässt sich sagen, dass die Globes sich eher von Glanz und Glamour blenden lassen, und in diesem Jahr gehört Cars 2 in den Sack, in den man vor einigen Monaten noch The Tourist stecken konnte, der auch bloß aufgrund seiner Macher eine Globe-Nominierung bekam.

    Gesetzt und greifbar

    Der sicherste Kandidat ist eindeutig Gore Verbinskis von Kritikern gelobter Rango. Auch der Rest der Globe-Nominierungen ist denkbar, allerdings halte ich eine kleine Auswahl an weiteren Trickfilmen für ähnlich "nominierungstauglich". Für die vier Slots neben Rango stehen folgende acht Filme zur Wahl:
    • Die Abenteuer von Tim und Struppi: Das Geheimnis der Einhorn
    • Arthur Weihnachtsmann
    • Cars 2
    • Chico & Rita
    • Happy Feet 2
    • Kung Fu Panda 2
    • Der gestiefelte Kater
    • Winnie Puuh
    Es gilt also, die Hälfte rauszuwählen. Arthur Weihnachtsmann und Tim und Struppi dürften aufgrund des Einfallsreichstums und Schöpferbonus (einmal Aardman, einmal Spielberg) auch vergleichsweise sicher sein, wenngleich nicht so sehr wie Rango.

    Es dürfte auch ziemlich sicher sein, dass mindestens einer der DreamWorks-Filme nominiert wird. Ich würd's in diesem Jahr beiden gönnen, dem Kater mehr als dem Panda, allerdings bin ich unsicher, ob sich wirklich zwei Filme des gleichen Studios durchsetzen werden. Wer nominieren darf, wird sich wohl für einen entscheiden. Und da hier keine Kritiker, sondern Animationsexperten entscheiden, ist der künstlerisch ansprechender animierte Panda im Vorteil. Welcher Film bekäme aber den fünften Slot? Winnie Puuh geriet irgendwie in Vergessenheit, aber er erhielt nahezu universelles Lob. Disney muss die Leute eigentlich nur wieder daran erinnern. Und bei Chico & Rita und Happy Feet 2 bin ich auch unsicher - irgendwie könnten sie sich ja schon durchsetzen ... Chico & Rita ist sehr unauffällig, wird aber gelobt, Happy Feet 2 hat vielleicht noch den Bonus des Oscar-prämierten Vorgängers. Trotz mieser Kritiken. Die haben in dieser Kategorie ja nicht soooo viel zu sagen, zumindest bei der Nominierung. Was andererseits wieder Cars 2 zurück ins Spiel bringt ... Mir schwirrt der Kopf. Wie gesagt, ich "weiß" nur um Rango, der mehrere Indikatorpreise gewann ...

    Mein Tipp lautet aaaaaalso:
    • Rango
    • Die Abenteuer von Tim und Struppi: Das Geheimnis der Einhorn
    • Arthur Weihnachtsmann
    • Kung Fu Panda 2
    • Winnie Puuh
    Ich weiß ... Langer Prognose, kurzer Sinn. Alternativ ersetzt am ehesten der Kater Winnie Puuh. An Cars 2 kann ich derzeit einfach nicht glauben ... Hrmpf, ich befürchte, dass mir die Trickfilm-Kategorie diese Oscar-Saision meine Prognose versauen wird. War aber auch ein eher schwächeres Animationsjahr!