Dienstag, 29. März 2011

UDPATE: Disney gibt Oblivion auf

Die Welt sah so schön aus für Joseph Kosinski: Disney stärkte mit alle seiner Macht Tron: Legacy, legte stellte schonmal die Weichen für eine Fortsetzung, engagierte ihn für ein Remake von Das schwarze Loch und erwarb außerdem die Filmrechte an seiner apokalyptischen Sci-Fi-Graphic-Novel Oblivion (mehr dazu hier).

Allerdings können selbst in der wunderbaren Welt von Disney Träume zerplatzen. So wie Ron Clements und John Musker die Vorbereitungen für Gevatter Tod einstellen mussten, weil sich Disney nicht die Filmrechte an der Vorlage sichern konnte, musste Kosinski mit ansehen, wie Tron: Legacy an den Kinokassen dieser Welt längst nicht die elektrifizierende Wirkung hatte, die sich Disney erhoffte.

Jetzt, da bereits hinter Tron 3 längst nicht mehr so viel Dampf steckt, wie im Vorfeld des Kinostarts von Tron: Legacy, muss Kosinski eine weitere schwere Nachricht durchstehen. Variety meldete, dass die Walt Disney Studios Oblivion aus ihren Zukunftsplänen strich. Kosinski und Produzent Barry Levine steht es jedoch frei, das Projekt anderen Studios anzubieten; die Rechte bleiben also nicht bei Disney liegen.

Unbekannt ist allerdings, was Disney zu diesem Schritt bewegte. Möglicherweise ist es mangelndes Vertrauen in Kosinskis kommerzielle Zugkraft, eventuell spielt jedoch auch die Story des Comics eine entscheidende Rolle: Oblivion ist in einer düsteren Zukunft angesiedelt, in der sich die Menschheit ein neues Leben über den Wolken aufbauen musste, nachdem die Erdoberfläche bis zur Unbewohnbarkeit atomar verstrahlt wurde. Oblivion war generell kein typisches Disney-Projekt (und auf Touchstone greift man ja immer seltener zurück), seit einigen Wochen ist es ein noch brenzligeres Eisen. Deswegen wird es für Kosinski wahrscheinlich keine einfache Aufgabe, seine Graphic Novel erneut in Hollywood loszuschlagen.

Update: Gemäß eines Artikels von Heat Vision soll Disney wegen der geschätzten Kosten von 150 Millionen Dollar kalte Füße bekommen haben. Was aber nicht zwingendermaßen obige Vermutungen dementiert - Disney produziert ja öfters auch teurere Filme, doch ein Kosinski-Film über eine verstrahlte Erde zu diesem Preis? Da bangt man schon eher um seine grünen Scheinchen. Insiderquellen von Heat Vision zu Folge sollen sich Fox, Paramount, Universal und Warner Bros. dennoch für Oblivion interessieren. Tom Cruise soll sich ebenfalls positiv über das Projekt geäußert haben. Als Produzent hätte ich auch nichts gegen ihn, ohne die Vorlage zu kennen wage ich dennoch zu sagen, dass ich ihn nicht unbedingt vor der Kamera brauche.
Heat Vision betont außerdem, dass das Verhältnis zwischen Disney und Kosinski weiterhin sehr gut sei. Nun, so lange sein Kumpel Sean Bailey an Bord bleibt und Das schwarze Loch nicht floppt, werde ich wohl nicht mehr daran zweifeln.

Exit Through The Gift Shop


Der seine wahre Identität wie ein Staatsgeheimnis hütende, britische Street Artist Banksy ist wohl unbestritten der größte Star in seiner Szene. Anfangs nur als Graffitikünstler in Bristol und London tätig, stieg Banksy zu immer größerem Ruhm auf, als er unmöglich scheinende Aktionen wie das heimliche Aufhängen eigener Bilder in einer Ausstellung im Louvre vollbrachte. Banksy weitete sein Arbeitsfeld aus, sowohl künstlerisch (er malt, macht Kunstinstallationen und Aktionskunst), als auch lokal. Er war schon unter anderem in Deutschland, Mexiko, Italien und äußerst medienwirksam in Israel und Palästina. Letztes Jahr gestaltete er außerdem einen äußerst makabren Vorspann für Die Simspons. Zu den Markenzeichen des schwarzhumorigen Künstlers gehört die Ratte (in englischer Sprache immerhin ein Anagramm von "Kunst"): Einige seiner Bilder involvieren amüsant inszenierte, distinguierte übergroße Ratten, die den Betrachter zum Schmunzeln bringen, aber durchaus eine Bedeutung mit sich tragen können.

Exit Through The Gift Shop ist solch eine Ratte in Filmformat. Offiziell (und anfangs) ist es eine Dokumentation über den Aufstieg der Street-Art-Bewegung. Gestaltet ist sie ein wenig wie die Dokumentationen nach der Schule Robert J. Flaherty oder, aus jüngeren Zeiten, Michael Moore und Morgan Spurlock: Der Dokumentarfilmer ist kein stiller und neutraler Beobachter, sondern selbst Beobachtungsobjekt, er ist Bezugspunkt für den Zuschauer und mit seiner zunehmenden Begeisterung für Street Art wärmt sich auch der Zuschauer für den zum Teil künstlerisch beeindruckenden Vandalismus auf. Dann sehnt sich der Filmemacher danach, den unerreichbaren Halbgott dieser Subkultur auf Film zu bannen: Banksy. In einem kurzen Segment widmet sich die Dokumentation dieser Gralssuche, bis sich Banksy auf einen für ihn und die Street Art schicksalsträchtigen Trip nach Los Angeles begibt und sich die Wege zwischen ihm und unserem Dokumentarfilmer kreuzen. Daraufhin ändert Exit Through The Gift Shop erneut sein Gesicht.

Wie sicherlich auch zu einigen durchdrang, die Exit Through The Gift Shop noch nicht gesehen haben, ist diese Dokumentation ein Film von Banksy. Er wird auf Plakaten und im Vorspann als Regisseur betitelt. Der nichtsahnende Leser könnte deswegen vermuten, dass Banksy recht selbstverliebt sein muss, wenn er einen Film über sich selbst dreht und dabei noch paradoxerweise seine Identität geheimhalten möchte. Aber wie sich anhand der obigen, bewusst vagen Zusammenfassung ablesen lässt, ist Exit Through The Gift Shop weniger ein Film über Banksy, als ein Film von und mit Banksy. Der wahre Hauptdarsteller ist Thierry Guetta, ein ungeheuerlich kurzweiliger Zeitgenosse, der sich zu Beginn des Films als Dokuemtarfilmer anschickt und in Windeseile vom neutralen Beobachter zum beeinflussten (und beeinflussenden) teilnehmenden Erzähler wird. Bloß dass nicht er es ist, der Exit Through The Gift Shop erzählt. Es ist auch nicht Banksy. Die Erzählstimme ist die von Rhys Ifans, der gleichermaßen keck wie trocken die mehrere Metamorphosen durchmachende Dokumentation kommentiert. Stellt euch den Erzähler von Per Anhalter durch die Galaxis vor, nur hochgeschlossener und subtilerem Biss. Und so, wie man den Erzähler von Per Anhalter durch die Galaxis nicht 1:1 mit Douglas Adams gleichsetzen kann, wenngleich Adams einiges von sich selbst in ihn einfließen ließ, so muss man sich bei Exit Through The Gift Shop stur vor Augen halten, dass es ja noch immer Banksy war, der Regie führte.

Es dürfte wohl deutlich geworden sein, wie viele ineinander verwobene Schichten Exit Through The Gift Shop hat und mit welcher Leichtigkeit Diskussionsstoff liefert. Und dabei habe ich bislang nur die Oberfläche angekratzt, den mit seiner außergewöhnlichen Struktur schenkt uns die realsatirische Dokumentation Exit Through The Gift Shop einen einmaligen Blick auf die Street-Art-Subkultur, die Kunstszene und die kulturelle Maschinerie. Exit Through The Gift Shop lebt die Einheit von Form und Inhalt auf einmalige Weise aus und ist dabei noch höchst unterhaltsam. Denn wer anhand der komplexen und filmwissenschaftlich beeindruckenden, noch ausgiebig zu analysierenden Struktur von Exit Through The Gift Shop auf den Gedanken kommt, es handle sich dabei um eine verkopfte, unverständliche Kunst-Dokumentation (in jeglichem Sinne des Wortes), der irrt. Exit Through The Gift Shop ist witziger und erfrischender, als die meisten reinen Komödien, die ihren Weg ins Kino finden.


Dies liegt zum Großteil an Thierry Guetta, der wie eine Mischung aus Inspektor Clouseau und Groucho Marx auftritt - er ist der gelebte Slapstick-Comedian, spricht charismatisch-gebrochenes Englisch und hat einen markanten Backenbart, den sich kein Karikaturist besser ausdenken kann. Seine Exzentrik (er filmt einfach alles) macht ihn scheinbar zum Opfer des Witzes, doch er ist liebenswert und vertrauenswürdig, so dass er zum Anti-Helden wird. Bis man ihn seinen dauernden Dusel irgendwann nicht mehr voll und ganz gönnen kann. Weiter trägt Banksy mit seinen knochentrockenen Kommentaren als eine Art verhüllter, griechischer Chor seines eigenen Films zur charismatischen Schrulligkeit von Exit Through The Gift Shop bei, die anbetracht ihres Themas auch ideal eingesetzt wird. Denn Street Art mag die künstlerisch elaboriertere Form des wahllosen Graffitis sein - sie bleibt in ihrem Kern auch ulkiger Schabernack. Das wird direkt zu Beginn etabliert, wenn wir mit Space Invader den ersten Street Artist kennenlernen, dem Thierry begegnet. Er bemalt Kacheln mit Space Invader-Motiven und klebt sie in Großstädten fest. Das hat keine politische Botschaft und wenig kreativen Eigenwert, doch es lässt die Mundwinkel sanft nach oben wandern.

Wenn Banksy die Bühne betritt und seine von Guetta begleiteten Aktionen thematisiert werden, braucht es letztlich im Grunde genommen weder Banksys Interviewkommentare, den schnippischen Erzähler oder die wandelnde Comicfigur Guetta; eine bloße Aneinanderreihung von Banksys Einfällen hätte bereits einen unterhaltsamen Film ergeben. Ich will nicht zu viel vorwegnehmen, aber anbetracht dessen, dass die meisten Blogleser über ihr Disney-Faible hierherfanden, sei schonmal gesagt, dass Banksy im kalifornischen Disneyland nahe der Big Thunder Mountain Railroad eine Protestaktion über die Gefangenenbehandlung in Guantanamo Bay startete - mit spannenden sowie komischen Folgen. Und das ist noch mit die bodenständigste Situation im zweiten Teil von Exit Through The Gift Shop.


Am besten wirkt Exit Through The Gift Shop, wenn man möglichst unvorbereitet in den Film geht. Vorarbeit über sein Sujet sind also nicht notwendig. Trotzdem hat der sarkastische Fingerzeig auf die Dialektik von Kunst und Kommerz auch jenen viel zu bieten, die sich bereits ausführlicher mit Street Art und Banksy beschäftigt haben. Und aufgrund ihrer ungewöhnlichen Machart hat diese Dokumentation auch Wiederholungswert. Wo andere Dokumentationen beim zweiten Mal langweilig werden, lädt Exit Through The Gift Shop beim zweiten Ansehen ein, genauer hinzublicken und abzuwägen, wieviel von ihr bloßes Protokollieren ist, und wo die künstlerische Leistung beginnt.

Die Limited-Edition-DVD enthält übrigens neben der Film-Disc (auf der sich auch eine rechtlich abgesicherte Version des Film-im-Films sowie eine Kurzdoku über Banksy befinden) zwei Postkarten, ein wenig ausführliches Booklet und einen Sticker.

Empfehlenswerte Artikel:

Mafia! Eine Nudel macht noch keine Spaghetti!

Seit ich Jane Austen's Mafia (so der Originaltitel dieser Komödie) zum ersten (und bis vor kurzem letzten) Mal gesehen habe, sind schon einige Jahre vergangen. Ich hatte die Regiearbeit von Jim Abrahams eher mau in Erinnerung, weshalb es mich sehr überraschte, als Doug "Nostalgia Critic" Walker sie im Video über die größten Einflüsse auf seinen Humor positiv hervorhub und als beinahe mit Hot Shots! und Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug ebenbürtig bezeichnete.

Also kramte ich meine alte Videokassette hervor (ihr erinnert euch, diese großen, schwarzen, kantigen Dinger?) und dachte mir: Naja, ich habe gerade Lust auf eine sehr leicht verdauliche, alberne Komödie, wieso also nicht Dougs Meinung überprüfen?

Mafia! Eine Nudel macht noch keine Spaghetti! parodiert, ganz und gar unerwarteterweise, das Subgenre des Mafia-Films, insbesondere die Pate-Trilogie (deren zweiter Teil die Blaupause für die Struktur dieses Films lieferte), Casino und GoodFellas. Jungmafioso Tony Cortino wird von einer Autobombe in die Luft gejagt und denkt an den Werdegang seiner Familie zurück. Eine Rückblende zeigt, wie sein tollpatschiger Vater Vincenzo in Sizilien als Drogenkurier missbraucht wird und durch ein Missgeschick die Lieferung an einen wichtigen Kunden verschüttet. Die so entstandene Gewaltspirale kostet Vincenzo seinen Vater. Um sein eigenes Leben zu retten, flieht er nach Amerika, wo er seine Frau kennenlernt und, mit der Armut kämpfend, versucht ein ehrliches Leben aufzubauen. Doch die Kriminalität lauert stets um die Ecke.
In einer anderen, der Gegenwart näheren Rückblende erzählt Tony, wie es zum Attentat auf ihn kam: Nach seinem Dienst im Korea-Krieg möchte er seiner Familie endlich seine pazifistische Freundin Diane vorstellen. Als passenden Anlass wählt er die Hochzeit seines Bruders Joey. Ein Attentat auf den Familienvater und Gangsterboss Vincenzo zerstört das Großereignis, und ausgerechnet Vincenzo, der einzige Nicht-Mafioso der Familie, schwört Blutrache. Daraufhin versteckt er sich in Las Vegas, wo er mit kriminellen Machenschaften ein Casino führt - Lügen und Intrigen beginnen, die ihm letztlich eine Bombe unter'm Hintern bescheren.

Die Mafia-Parodie war der letzte Film, den der legendäre Lloyd Bridges gedreht hat, und es hätte sicherlich glanzvollere Abschiede geben können. Jim Abrahams mag sich zwar sichtbar um sichtliche Nähe zu seinen Kooperationen mit den Zucker-Brüdern bemühen, und man kann Mafia! insofern eine gewisse Eigenständigkeit zu Gute halten, als dass er ohne konstante Verweise auf die Originale sein eigens schräges Ding durchzieht. Allerdings versinkt Mafia! in der ersten Hälfte geradezu in, nicht sonderlich gut getimten, Stolper-und-Fall-Slapstick, während er später fast ausschließlich cartoonige Übertreibungen auf den Zuschauer loslässt, was auf Dauer ermüdend wird. Die zeitlose Mischung aus Parodie, Realfilm-Cartoon, Wortwitzen und Slapstick eines Hot Shots! vermisst man in Mafia! kläglich.

Bridges fallen wenigstens zwei der besten Szenen zu: Zu Beginn des Films geht er den alltäglichen Aufgaben eines Paten nach, und wenn nicht gerade mit dem Brecheisen hineingehebeltes Fallen-und-Sachen-Zerdeppern den Fluss der Szene stört, zieht er die Ernsthaftigkeit der Vorlage recht gelungen durch den Kakao. Und die Attentat-Szene auf ihn ist Blödelei in Reinnatur, doch Bridges und Abrahams zeigen hier perfektes Timing und melken die Idee so lange, bis sie erst nervig und dann wieder absurd komisch wird.

Der Rest des Films ist hingegen sehr lahm. Die verschachtelte Erzählstruktur kommt Mafia! nicht entgegen, und statt des Gag-Dauerfeuerwerks eines Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug erwarten den Zuschauer hier oft sehr langgezogene Vorbereitungen für den kommenden Gag. Manchmal gibt es einen kurzen Treffer, sei es ein unerwartet dämlicher Hintergrund-Gag oder ein kurzes Aufflammen von Wortwitz, nur sind diese viel zu rar gesät. Und vor allem das Finale fällt vollkommen flach.

Leaked: Flynns Gegner leben ebenfalls!

Zu Beginn des Monats fand ein Video seinen Weg ins Internet, welches sowohl die Brücken zwischen Tron und Tron: Legacy schlägt, als auch die Pforten für einen (seitens einiger Darsteller, der Autoren und des Regisseurs) geplanten dritten Teil öffnet. Als dieses Tron: Legacy-Blu-ray-Extra einige Zeit vorher der Gerüchteküche nach noch ein Trailer für den dritten Tron-Film werden sollte, war jedoch die Rede von einer letzten Szene, in der zwei schurkische Figuren miteinander chatten.

Diese Sequenz fehlte im Video Tron: The Next Day. Und Gerüchten zu Folge wird sie auch auf den internationalen Blu-rays fehlen. Wer sich also nicht die US-Scheibe importieren möchte, hat jetzt die Gelegenheit, sich diesen letzten Vorgeschmack auf Tron 3 anzusehen.



Werden wir Tron 3 erhalten? Leider sind Tron: Legacy an den Kinokassen die letzten Kräfte ausgegangen, weshalb er entgegen zahlreicher Prognosen noch immer nicht die 400-Millionen-Dollar-Marke übersprang. Mit 397 Millionen Dollar liegt er aber noch immer vor Das Vermächtnis der Tempelritter, der bekanntlich seine Fortsetzung erhielt. Die musste komplett aus dem Nichts erschaffen werden - die Grundlagen für Tron 3 bestehen hingegen schon, und anders als Bruckheimers Vermächtnis-Reihe verkauft Tron: Legacy auch ordentlich Merchandising. Noch ist also alles offen - auf die Blu-ray- und DVD-Verkäufe wird's ankommen.In Deutschland erscheint Tron: Legacy am 1. Juli auf DVD, Blu-ray und im 2-Filme-Blu-ray-Kombopack mit Tron . Tron-Fans sollten sich vielleicht am US-Markt orientieren, wo es limitierte Sondereditionen gibt.

Montag, 28. März 2011

Was, wo, wer? Disney erwirbt Rechte an Agatha-Christie-Schöpfung?!

Heute ein Artikel, extra für einen (meistens stillen) Stammleser. Nein, nicht für dich.... Ja, für dich! Wehe, du kommentierst nicht!

Wie The Hollywood Reporter heute verkündete, konnte der Disney-Konzern nach monatelangen Verhandlungen die Filmrechte an  Miss Marple ergattern. Mensch, das ist wirklich mal eine Krachermeldung, die ich nie erwartet hätte. Als Drehbuchautor für Disneys Kinofilm mit Agatha Christies weltberühmter Ermittlerin wurde Mark Frost verpflichtet, der vor den weniger beliebten Fantastic Four und den gelungenen Disney-Sportfilm Das größte Spiel seines Lebens an David Lynchs legendärer Fernsehserie Twin Peaks mitwirkte.

Laut The Hollywood Reporter sei geplant, den neuen Miss-Marple-Film in der Gegenwart spielen zu lassen. Das finde selbst ich einen großen Fehler, der wirklich nur Probleme mit sich ziehen kann. Und, mir wäre es eh lieber, wenn bald bekannt wird, dass es ein Touchstone-Film wird. Das arme Label kann einige Eigenproduktionen gebrauchen. Und was sagt ihr?

Update: Laut EW soll Jennifer Garner Miss Marple spielen. Katatsrophale Idee - wieso nicht lieber ein Alias-Film?

Konzeptbilder zu Pixars Schottenmärchen "Brave"

Diesen Sommer bringt Pixar mit Cars 2 einen Film in die Kinos, der in der Onlinewelt nicht gerade euphorisch empfangen wird. Cars ist der auf RottenTomatoes (mit 74% immer noch im guten Bereich) am schlechtesten bewertete Pixar-Film und bei IMDb rangiert er mit 7.4 Punkten an zweitletzter Stelle (Das große Krabbeln hat mit derzeit 7,3 Punkten die rote Laterne). Man muss nicht gerade die Ohren spitzen, um die Unkenrufe zu hören, dass Cars 2 allein vom Merchandising getragen wird.

Insofern ist es wohl für unser aller Blutdruck besser, wenn wir den Blick zwölf Monate mehr in die Ferne schweifen lassen. Im Sommer 2012 kommt Brave in die Kinos, der erste Pixar-Film mit Märchen-Feeling. Entertainment Weekly hat einige recht hübsche, wenngleich nicht weltbewegende, Konzeptbilder von dieser in den sagenumwobenden Highlands spielenden Geschichte.

Brave handelt von Prinzessin Merida (früher Reese Witherspoon, nun Kelly Macdonald), die sich lieber als Bogenschützin betätigt, als sich um langweiligen Prinzessinnenkram zu kümmern. Noch bevor sich das Publikum fragen kann, wie sich Merida wohl mit Schneewittchen, Cinderella und Dornröschen verstehen würde, bringt sie eines Tages durch ihre Handlungen großes Unglück über das Königreich und muss sich auf eine Reise begeben, deren Ziel die Lösung ihrer Probleme sein soll.

Etwas verwirrend finde ich die von Entertainment Weekly als Comic-Relief genannten, männlichen Nebenrollen von Lord MacGuffin (Kevin McKidd), Lord Macintosh (Craig Ferguson) und Lord Dingwall (Robbie Coltrane). Lord MacGuffin? Hände hoch, wer von euch schaut noch immer die Videos vom Nostalgia Chick?
Bekanntermaßen sollte Brenda Chapman (Der Prinz von Ägypten), Ehefrau von Tarzan-Regisseur Kevin Lima, die Regie führen, doch sie wurde im Oktober letzten Jahres durch Mark Andrews ersetzt, den Cars-Kinobesucher durch den Kurzfilm One Man Band kennen. Wie Entertainment Weekly unter Berufung Disneys sagt, wird Chapman dennoch als Co-Regisseurin ausgezeichnet.

Brave klingt schonmal ganz ansprechend, die Bilder gefallen auch... so lange man mir versichert, dass Chapman ein gutes, neues Projekt hat und nicht ausgebootet wurde, bin ich höchst zufrieden.

Sonntag, 27. März 2011

Trailer zu "Die drei Musketiere 3D"

Orlando Bloom als Buckingham, Christoph Waltz als Richelieu, Mila Jovovich als Lady de Winter und vier Kerle, die mir egal sind als die drei Musketiere (plus D'Artagnan). Gedreht von Krawallspezialist Paul W. S. Anderson. Na, kann das heiter werden?



Ich schwanke zwischen fasziniert und angewidert. Irgendwie hätte ich mehr Spaß daran, wenn schon im Trailer Orlando Bloom in möglichst lächerliche Kleider gepackt wäre. Aber ja, ich werd's mir wohl im Kino ansehen.

Freitag, 25. März 2011

One Man Disney Movie

Pixar-Mitarbeiter Nick Pitera ist mit seinen YouTube-Musikvideos schon ein kleiner Internetstar geworden. Die Stimme des jungen Animators hat eine fast erschreckende Bandbreite, er kann täuschend echt weibliche Gesangsparts übernehmen, aber genauso gut den Disney-Prinzen oder -Schurken mimen. Er wäre also eine Idealbesetzung für einen Gastauftritt in zukünftigen Glee-Folgen.

In seinem neusten Video singt Nick Belles Eröffnungslied aus Die Schöne und das Biest, die One Jump Ahead-Reprise aus Aladdin, Seid bereit aus Der König der Löwen, Wenn ein Stern in finst'rer Nacht und einiges mehr! Schaut (oder eher hört) es euch an und staunt...

Gnomeo & Julia

Gnomeo & Julia existiert einzig und allein, weil Disneys Plattenfirma das während der Vorproduktionsphase außer Kontrolle geratene Projekt retten wollte, um den hitverdächtigen, aus Elton-John-Klassikern bestehenden, Soundtrack zu verkaufen.

Das merkt man der mauen Komödie auch an: Wirklich kohärent sind Tonlage und Humor nicht gerade, und während die etwas exzentrischeren (aber einseitigen) Nebenfiguren noch ganz amüsant sind, lassen sich die Hauptfiguren kaum an blasser Klischeehaftigkeit übertreffen. Ganz so peinlich wie die Trailer ist Gnomeo & Julia jedoch nicht, denn die schlimmsten Gags wurden schon in der Filmvorschau verbraten.

"Haben das auch alle gesehen?! Weil ich das NICHT nochmal machen werde!"

Meine mit kochend heißem Selbstbewusstsein und eiskalter Coolness in feinstem Rodriguez-Stil gestartete Mission musste ich leider verfrüht abbrechen. Wer konnte denn auch ahnen, dass die mit güldenem Haar gesegnete Hure meiner Wahl einen so hartknäckigen Zuhälter hat, und ganze drei Säcke voll Pfeffer verlangt?! Die hatte ich natürlich nicht, und als ich zur Pfefferplantage zürckkehrte, erwartete mich eine vor Sehnsucht gegen mich aufgelehnte, tmperamentvolle Plantagenbesitzerin... Und, sagen wir so... glimpflich ging die Sache nicht aus.
Aber ich lasse mich davon nicht beirren, denn tief in meinem Herzen bin ich ein Pirat, und das Starke an uns Piraten: Soll'n sie uns verdammen, doch wir sterben nie!

Genug gebrabbelt, nach dem wirklich starken ersten Trailer zu Pirates of the Caribbean - Fremde Gezeiten legten Disney und Bruckheimer endlich einen zweiten nach! Somit hat der vierte Teil der Piraten-Saga seinem direkten Vorgänger schonmal eins voraus!

Bislang habe ich keinerlei Worte über den neuen Trailer verloren, und auch jetzt fehlen mir die Worte. Aber ich möchte meiner treuen Leserschaft dennoch nicht des Vergnügens berauben, den Trailer an diesem Ort eingebettet zu sehen. Wer weiß, vielleicht entging er euch bislang oder ihr habt das Bagatellen-Design drumherum vermisst? Also soll's nicht weiter an mir liegen. Ich bin ja für euch da. Zumindest so lange, bis mich ein gewisses Muskelpaket ausfindig macht. Oder eine feurig zeternde Dame, sollte ich gerade unbewaffnet sein. Dann könnte es wieder brenzlig werden. Für den Fall hätte ich mit diesem Eintrag wenigstens einen diesem Blog ehrwürdigen und zutreffenden Abschluss verfasst.

Äh... ja, genau. Der Trailer... Sorry. Hier ist er also:

Samstag, 19. März 2011

Ich bin Nummer Vier

Ich bin Nummer Vier ist der erste von Touchstone Pictures (und somit dem Disney-Konzern) vertriebene Film der DreamWorks-Studios. Und ein denkbar schlechter Start in diese zuvor unwirklich wirkende Hollywood-Ehe.

Die von Michael Bay produzierte Romanverfilmung versucht mit ihrer im Mittelpunkt stehenden Teenie-Romanze zwischen einem übernatürlichen Kerl ohne Mimik und einer normalsterblichen Außenseiterin klar auf dem Twilight-Zug mitzufahren. Eine große Prise Action soll dann noch das männliche Publikum befriedigen. In Wahrheit bleiben aber alle Zuschauergruppen unbedient, denn die klischeebehaftete High-School-Handlung und die unterentwickelten Sci-Fi-Elemente ergeben einen Kinofilm, der sich wie eine schwache Pilotfolge zu einer US-Teenieserie anfühlt. Die Darsteller sind lustlos und Regisseur D.J. Caruso lässt seine überraschenden Genre-Mix-Künste aus Disturbia schmerzlich vermissen. Stattdessen tischt er einem den handwerklich akzeptablen, doch jegliches Seelenleben vermissenden Inszenierungstil auf, den er in Eagle Eye zeigte.

Für Disney/DreamWorks kann es nur noch aufwärts gehen. Für das Franchise, das Ich bin Nummer Vier begründen will, ist dagegen die Endstation erreicht.

Mittwoch, 16. März 2011

Disneys "Sucker Punch"

Die letzten Stunden macht ein Internetvideo seinen Weg durch die Untiefen des World Wide Webs, das ich unbedingt mit euch teilen muss. Denn bevor es alle meine Stammleser irgendwo anders finden und sich dann fragend an mich wenden, wieso ich es nicht im Blog veröffentlicht habe, mach ich's lieber ungefragt: Hier ist er, der Fake-Trailer zu "Disneys Sucker Punch"!



Zack Snyders Sucker Punch, ein abgedrehtes Steampunk-Cyber-Samurai-Ninja-Fantasy-Action-Spektakel das er als "Alice im Wunderland... mit Maschinengewehren" beschreibt, ist Auslöser eines ganz passablen Hypes, geriet jedoch auch in negative Branchenschlagzeilen, weil es einige desaströse Testvorführungen gab und sich Snyder und Warner Bros. wegen der 3D-Konvertierung in die Haare bekommen haben. Am 31. März erfahren deutsche Kinogänger endlich, ob Snyders filmischer Fieberwahn sein Geld wert ist. Leider (?) ohne Disney-Prinzessinnen.

Dienstag, 15. März 2011

Motion Capture zum Mars geschickt

Vergangenen Freitag startete in den USA der Animationsfilm Milo und Mars (Originaltitel: Mars Needs Moms), ein von Robert Zemeckis produzierter Motion-Capture-Familienspaß, basierend auf einem Kinderbuch. Die Regie übernahm Simon Wells, bekannt durch das 2002 erschienene Remake von Die Zeitmaschine und Der Prinz von Ägypten.
Wie, ihr habt noch nichts von dem Film gehört? Das liegt vielleicht daran, dass ihr den Trailer mit aller Macht verdrängt habt. So soll es jedenfalls manchen Marktforschern zu Folge einigen potentiellen Kinobesuchern gegangen sein, sofern sie ihn nicht aufgrund des gruseligen "Uncanny Valley"-Effekts der menschlichen Figuren als hässlich in Erinnerung hatten. Und so erklärt sich die Filmbranche das US-Startergebnis des neusten Disney/Imagemover-Trickfilms.

Mit schlappen 6,8 Millionen US-Dollar landete der in 3D und IMAX-Format veröffentlichte Film bloß auf Platz 5 der US-Kinocharts und schickt sich an, in die Disney-Geschichte einzugehen. Die Produktion von Milo und Mars verschlang 150 Millionen Dollar und somit könnte dieser Film zu einem der kostspieligsten Flops überhaupt werden. Im Animationsbereich legten nur der von Disney vertriebene Miyazaki-Trickfilm Ponyo (Starwochenende: 3,6 Mio.) und der Kinoausflug von Disneys Klassenhund (Startwochenende: 2,5 Mio.) einen schlechteren Start hin. Laut Box Office Mojo ist es auch das bislang schlechteste Ergebnis eines breit gestarteten (modernen) 3D-Animationsfilms.

Der vom Publikum und den Kritikern gleichermaßen abgestrafte Film soll Insiderstimmen von Deadline zu Folge auch Anlass gewesen sein, weshalb Zemeckis' ImageMovers Digital im März vergangenen Jahres  schließen musste. Rich Ross, Geschäftsführer der Disney-Studios, soll bei einer Vorführung von Milo und Mars derart schlecht reagiert haben, dass er jegliche Hoffnung in das Studio verlor.

Einzig Zemeckis geplantes Motion-Capture-Remake von Yellow Subamarine hatte damals überlebt - zwar nicht mehr als Teil des Disneykonzerns produziert, doch immerhin für Disney, mit Zemeckis an vorderster Front. Wie Heat Vision nun berichtet, hat Disney aufgrund der schwachen Einnahmen von Milo und Mars sämtliche Unterstützung abgesagt. Zemeckis hat das Recht, das Projekt an andere Studios zu verkaufen und dort zu verwirklichen, jedoch steht zu bezweifeln, dass sich jemand dran die Finger verbrennen möchte.

Vielleicht kehrt Zemeckis endlich, ein für alle mal, zum Realfilm zurück, wo ihn diese Technik nicht weiter die Sinne vernebelt...

Montag, 14. März 2011

Neues Piraten-Poster: Auf fremden Gezeiten warten Meerjungfrauen

Die Marschrichtung ist eindeutig: Zeigte das von dunklen Rottönen dominierte Hauptposter zu Fluch der Karibik den Maincast und die Black Pearl und das dunkelgrüne Hauptposter zu Die Truhe des Todes Jacks, Wills und Elizabeths Köpfe über einem Schiffe attackierenden Kraken, so bestach das Hauptposter zu Am Ende der Welt mit Minimalismus: Jack Sparrow wandert im Nebel auf den Betrachter zu. Auch bei Fremde Gezeiten bleibt Jack Sparrow Dreh- und Angelpunkt des Posters. Aber wenigstens gibt es wieder mehr zu bestaunen. Das heute veröffentlichte Hauptposter zu Fremde Gezeiten erweckt mit seinem Farbschema Lust auf Tropenurlaub, während Flammen und sich ihre Haare im Wind wiegende Meerjungfrauen wieder Seefahreraction und Seemannsgarn versprechen. Und Jack Sparrows in die Ferne schweifender Blick wird wohl wieder einige seiner Fans zum Jauchzen bringen...

Gold und dunkle Türkistöne scheinen das farbliche Leitmotiv der Posterkampagne für Fremde Gezeiten zu sein. Gefällt mir. Und dass man mehr als nur Jack zu sehen kriegt, ist auch eine willkommene Abkehr von Am Ende der Welt. Oh, und Jacks Mutter hat's mit auf's Motiv geschafft!

Die letzten Tage fanden übrigens auch Konzeptzeichnungen der Zombies aus Fremde Gezeiten ihren Weg ins Netz. Wem sie bislang entgingen, kann sie sich nun auf Latino Review ansehen. Ich find's einerseits irgendwie schade, dass sie längst nicht so schaurig aussehen, wie Barbossas verfluchte Crew in Fluch der Karibik, andererseits mag ich diesen Südstaaten-Voodoo-Mambojambo, den sie versprühen. Gibt ihnen eine eigene Identität neben den anderen übernatürlichen Piraten der letzten Filme.

Robert Rodriguez' neustes Projekt: Rentnerhorror mit Michelle Rodriguez?

Eines Tages müsste ich einen Spin-Off-Blog der donnerboldschen Bagatellen gründen. Auf dieser Webseite beschäftigte ich mich ausschließlich mit Projekten, die Robert Rodriguez so ankündigt, wenn er nicht gerade sein selbstgebrautes Bier schlürfend auf einem stylischen Motorrad chillt und darauf wartet, dass sein legendäres BBQ nach stundenlanger Räucherphase verzehrfertig wird.

Die neuste Idee, die Rodriguez unter seinem Texanerhut ausgebrütet hat, trägt derzeit den Titel The Home und stellt, so Indie Wire, einen übernatürlichen Horrorfilm dar, der in einem Pflegeheim spielt. Zunächst tun die Pfleger die Beobachtungen unheimlicher Ereignisse als Folgen zunehmender Demenz ihrer Patienten ab, als jedoch ein verletzter Feuerwehrmann ins Heim einzieht, lassen sich die Sichtungen von einer geistig klaren Person stützen.

Wie für Robert Rodriguez üblich, taucht auch in The Home mindestens ein Name auf, den man aus einem vorherigen Projekt kennt. Dieses Mal darf sich Michelle Rodriguez auf eine weitere Rolle unter ihrem Nachnamensvetter freuen... Sofern der Film Gestalt annimmt. Das weiß man bei Rodriguez ja nie so genau.
Michelle Rodriguez war lange Zeit für mich ein Grund, entnervt aufzustöhnen, für mich war sie eine eher unsympatische Schauspielerin. Insbesondere ihre Rolle in Lost ging mir extrem auf den Wecker... "Ihr habt genug von unseren Nervensägen im Cast? Okay, dann geben wir euch eine neue Nervensäge. Mit Latina-Flavour und Kodderschnauze!"... Ächz... In Avatar war mir Rodriguez dann erstmals sympatisch und auch in Machete fand ich sie gut, weshalb ich mich über ihre Besetzung in The Home nicht aufrege. Ich find's erstmal schade genug, dass Robert Rodriguez manche spannender klingende Filme nicht vorzieht.

Wenigstens hat er seine neuste Kochschule auf die deutsche Grindhouse-DVD/Blu-ray gebannt. Jetzt will ich einen echt amerikansichen Räuchergrill. Und Rodriguez-Bier. Und Sommer. Und ein Planet Terror-Spinoff mit den verrückten Babysitter-Zwillingen.

Sonntag, 13. März 2011

Leaked: Flynn Lives

Kurz vor dem deutschen Kinostart von Tron: Legacy machte ein Gerücht die Runde, dass Disney nicht nur dem dritten Teil der Tron-Kinoreihe den Startschuss gab, sondern dass bereits der Teaser abgedreht sei und auf die Veröffentlichung im Rahmen der Legacy-Blu-ray wartet (*mehr dazu*).

Dieser Teaser stellte sich letztlich als Kurzfilmchen heraus, der im Rahmen des intensiven Bonusmaterials für Tron: Legacy das Tron-Universum weiterspinnt. Dazu verband er auch das ausführliche virale Marketing für Tron: Legacy mit den Ereignissen aus dem Kinofilm.

Das rund zehnminütige Video ging nun online, und steht zu eurem Sehvergnügen bereit. Es enthält zahlreiche Spoiler für Tron: Legacy und ist ganz klar an Fans des Tron-Universums gerichtet. Wer Tron: Legacy im Kino gesehen hat, kein so großer Tron-Nerd ist, aber trotzdem wissen will, welche Türen für den semi-offiziell in Auftrag gegebenen dritten Teil geöffnet werden, springt zu Minute 8.



Weiteres zu Tron Legacy:

Samstag, 12. März 2011

Neuer "Super 8"-Trailer

Gestern wurde ein neuer Trailer zum von Steven Spielberg produzierten neuen Kinofilm des Alias- & Lost-Schöpfers JJ Abrams veröffentlicht. Die ersten längeren Spots enttäuschten mich nach dem ganzen Vorab-Hype ja ziemlich und deshalb bin ich recht neugierig, ob dieser neue Trailer mich irgendwie noch umstimmen kann...



Ich fühl mich wie der Miesepeter auf einer großen Party, doch ich kann weiterhin nicht nachvollziehen, wo der ganze Internet-Hype um Super 8 herrührt. Einen nostalgischen Kinder-/Familienfilm über eine Gruppe von Freunden, die unbedingt einen Film drehen wollen finde ich ja ganz reizvoll, bloß wird das ja offensichtlich die Hinleitung zum Alien-Monsterspektakel bleiben. Und die Passagen ließen mich ziemlich kalt. Aus dem Trailer kann ich nicht erkennen, wie Super 8 sich von anderen Alienfilmen (auch aus dem Hause Spielberg) abheben wird. Wenigstens ist der Eindruck verschwunden, es handle sich um ein inoffizielles E.T.-Remake, wie man ihn aus früherem Material gewinnen konnte.

Woher kommen die Disneyland-Besucher?

Auf DLRP Today wurde eine Aufschlüsselung der letztjährigen Besucherstatistik des Disneyland Paris veröffentlicht. Und aus Sicht eines deustchen Disneyfans, liest sie sich gelinde gesagt katastrophal. Während 51% der 15 Millionen Besucher des vergangenen Jahres aus Frankreich und 12% aus dem Vereinigten Königreich stammen, liegt das in Anfangsjahren des Resorts auf Platz 3 der Besucherstatistik prognostizierte "Land der Dichter und Denker" bei mickrigen... 3%!

Was den Vergleich für Deutsche noch peinlicher macht: Unsere niederländischen Nachbarn sind doppelt so stark vertreten! Wie kommt es, dass von den über 80 Millionen Einwohnern Deutschlands so wenige den Weg nach Disneyland finden? Noch 2002 waren immerhin 7% der Disney-Desucher deutsch, mittlerweile sind wir kurz davor, mit dem Rest der Welt in die Restkategorie gepackt zu werden...

Während die deutschen Besucher mit größerer Abwesenheit glänzen, kann sich Disneyland Paris seit einigen Jahren damit rühmen, den spanischen Markt anzulocken. 2002 wurden in den veröffentlichten Statistiken noch Italien und Spanien zusammengefasst, insgesamt reichte es für 9%. Schon 2005 kamen allein aus Spanien 9% der Parkbesucher, 2008 erreichte der spanische Besucherstrom mit 11% seinen bisherigen Höhepunkt.

Die größere Beliebtheit des Disneylands bei den Spaniern macht sich auch im Resort bemerkbar: Mittlerweile gibt es am Frühstücksbuffet in den Hotels eine Auswal typisch spanischer Produkte (etwa recht derb riechende Knoblauchpampe und Salsa), im Studiopark wird je nach Saison die Playhouse Disney-Show sogar in spanischer Sprache aufgeführt. Tja, und als Captain Jack Sparrow mich nach meinem Sprachtalent ausfrug, ging er hübsch brav die Besucherstatistik durch. Französischer Pirat, englischer Freibeuter? Temperamentvoller Spanier? Oh, nein, einer der berüchtigten niederländischen Bukaneere? Ach... doch Deutsch... naja, nah dran.

Was ist nun der Anlass für die sinkenden deutschen Besucherzahlen? Ist es die Wirtschaftslage? Wohl kaum, dem Rest Europas geht's nicht gerade prickelnder. Ist Disney nicht mehr gefragt? Also, mit Rapunzel als zweiterfolgreichsten Film des Kinojahres 2010 bezweifle ich das. Ich tippe auf die Werbung: Fernsehwerbung ist bei weitem nicht mehr so präsent wie 2002. Und während man sich auf der niederländischen Disneylandseite einige Schnäppchen greifen kann, mangelte es der deutschen Präsenz lange an Attraktivität. Bloß ist das wieder eine "Henne und Ei"-Sache. Man kann Disney verstehen, wenn man kein Geld mehr in Werbung für den deutschen Markt pumpt, wenn "wir" doch so bockige Gäste sind.

Naja, wird Zeit, dass ich wieder meinen Beitrag dafür leiste, Disney an spendierfreudige deutsche Gäste zu erinnern!

Mittwoch, 9. März 2011

UPDATE: Captain Jack Sparrow kann auch ernst bleiben

Jack Sparrow ist ja nicht zuletzt aufgrund sener schrulligen Ader so berühmt und berüchtigt geworden. In seinem letzten Film Am Ende der Welt wurde Jacks bizarrer Natur sogar eine ausgedehnte Filmsequenz spendiert (die wiederum in Gore Verbinskis Nachfolgefilm Rango gespiegelt wurde). Trotzdem will uns Disney nicht vergessen lassen, dass Sparrow es auch faustdick hinter den Ohren hat und seine Filme eine zünftige Dosis Abenteueraction versprechen.

Und deswegen ist das erste Figuren-Banner zum am 19. Mai startenden Pirates of the Caribbean - Fremde Gezeiten nichts weiteres als "Jack in Action"...

(gefunden via Cinema Blend)

Ja, kann sich doch sehen lassen. Seeschlacht im Hintergrund, cooler Blick, etwas übertriebene aber coole Farbfilter für den Hintergrund... Wüsste ich, wo ich Platz dafür hätte, würd ich's mir wohl aufhängen...

Im neuen Lego-Videospiel wird dagegen die witzige Seite der Kinoreihe betont. Und entgegen früherer Meldungen sogar bis in den vierten Teil hinein:



Siehe auch:

Dienstag, 8. März 2011

Neue "Cars 2"-Trailer

Für Pixar ist es mittlerweile fast schon Tradition, zu jedem neuen Film eine kleine Sammlung hübscher Poster in Retro-Optik zu veröffentlichen. Einige der Art Deco-Poster zu Ratatouille haben  es sogar schon ins Disneyland Paris geschafft, und zwar als Deko für das Hotel New York. Lasst die Diskussionen beginnen, ob das thematisch passt...

Oder schaut euch stattdessen die neuen Trailer zu Cars 2 an.





Gerade die Landschaften in den Nachtsequenzen sind wirklich hübsch... Und die Actionsequenzen könnten richtig stylisch werden! Dennoch weiß ich nicht, ob ich einen sehr nach Blödelei aussehenden Pixar-Film im Moment haben will. Einerseits ist mehr Humor in Cars gut, da der Witz im Original besser funktionierte, als die emotionale Komponente... Andererseits ist es letztere, die Pixar seit Jahren zu was besonderem macht. Tja, abwarten und Tee mit einem Schuss E10 trinken...

Montag, 7. März 2011

Eiserne Männer und (keine) rote Zahlen: Zwei Kurzmeldungen

Eigentlich wollte ich heute ja die Füße hochlegen, aber ich habe jetzt bis Glee überhaupt nichts zu tun, also gibt's heute mal wieder Kurzmeldungen. Denn diese zwei Filmnachrichten möchte ich schon gerne kommentieren. Weshalb dann auf morgen warten?

Zunächst einmal gibt es neues von Iron Man 3: Nachdem Jon Favreau, der Regisseur der ersten beiden Teile, den eisernen Superhelden allein zurückließ, um sich einer Verfilmung des Magic Kingdom zu widmen, fand man in Shane Black einen Ersatzmann. Er arbeitete mit Downey junior schon an Kiss Kiss Bang Bang und hat diesen Job nicht zuletzt deshalb bekommen.

Jedenfalls soll selbst Marvel eingesehen haben, dass Iron Man 2 durch die intensive Avengers-Werbung, äh Verzeihung, -Cameos eher eingeengt, denn verbessert wurde. Deswegen soll Iron Man 3 neue Wege einschlagen, und Black erklärte gegenüber AICN, wie diese aussehen werden: Keine Auftritte anderer Marvel-Helden und keine Superschurken in Iron Man-ähnlichen Kampfanzügen. Stattdessen will man sich realistischeren Schurken annehmen und Iron Man 3 zu einem Thriller im Stil von Tom Clancy machen. So lange der Humor in der Gleichung bleibt, find ich's klasse.

Und dann gibt's noch neues von Kevin Smiths Red State: Der Thriller über religiösen Fundamentalismus hat nun seine US-Tour begonnen und sofort für eine positive Überraschung gesorgt. Wie /Film berichtet, besuchten 3.800 Leute die erste Aufführung von Red State in der Radio City Music Hall in New York City. Durch die erhöhten Eintrittspreise für die Aufführung inklusive anschließender Q&A-Stunde, wurden 161.590 Dollar eingenommen. Dies bedeutet den zehntbesten Pro-Kino-Durchschnitt der US-Kinogeschichte. Red State ist somit der derzeit einzige Nicht-Disneyfilm in den Top Ten: Durch Disneys semi-regelmäßig stattfindenden Sonderaufführungen ihrer jüngsten Trickfilme wurde diese Statistik bislang regelrecht vom Mäusekonzern dominiert. Der König der Löwen steht mit stattlichem Vorsprung auf Platz 1 (793.377 Dollar pro Kino), gefolgt von Pocahontas (mit 448.285 Dollar). Es folgen Hercules, gleich zwei Mal (!) Küss den Frosch, Toy Story 2, Das große Krabbeln, nochmal Hercules und Atlantis. Frisch von Red State geschlagen: Bärenbrüder, der am Wochenende des 24. Oktobers 2003 in zwei Kinos jeweils durchschnittlich 145.970 Dollar einnahm. Wer die weiteren Zahlen nachschlagen möchte, sei auf Box Office Mojo verwiesen.

Sonntag, 6. März 2011

Transformers

Michael Bay entzweit die Filmfans spätestens seit Armageddon (wurde seinerzeit immerhin der erfolgreichste Spielfilm der Walt Disney Company) in geifende Gegner und anerkennende Anhänger seines explosiven Schaffens. Hohl, unlogisch, ohrenbetäubend und augenblendend seien seine Filme - oder eben auf Hochglanz polierte Action mit hohem Spaßfaktor, beeindruckeneder Technik und dem gewissen Etwas. Während ich nicht gerade Fan der aus Klischees zusammengesetzten, Testosteron geladenen "Hirn-aus-und-staunen-wie-brutal-ein-Film-sein-kann"-Streifen bin, gehörte ich zu jenen, die Bay verteidigten. So lange er ein Bruckheimer-Zögling war. Denn unter (Pre-Piraten-)Bruckheimer geht es weniger um Brutalität als solche, sondern mehr um die erstaunliche Ästhtetik der Zerstörung. Bay beherrschte diese wie nur wenige andere. Seine Filme waren sicherlich nicht gerade Anlässe sich sein Hirn zu verrenken oder zu verstauchen, aber sie waren - auch wenn es Bays Gegner wohl nie wahr haben wollen - eben auch nicht die völlig stumpfsinnigen Actionfilme, die nur für im Kino gröhlende Jungs gemacht wurden. Bay stilisiert seine Filme auf eigene Art und Weise, er verleiht ihnen eine eigene Handschrift. Ob man diese nun mag oder nicht, man sollte sich zugestehen, dass die Regisseure der wirklich idiotischen Ballerfilme so etwas nie zu stande bringen würden. Zudem waren die frühen Bay-Filme, wenngleich selbstverständlich meilenweit von Charakterdramen entfernt, tatsächlich zu einem interessanten Grad figurengesteuert. Die Action geschah nicht, weil sie geschehen sollte, sondern weil sie schwer vermeidbar waren. Außerdem fehlte Bay der Voyeurismus anderer Actionregisseure, die "von oben herab" kritisiert werden. War es also doch der unverschähmte Erfolg des Schreihalses Bay, der ihm besonders große Kritik einbrachte?
 
Kommerziell zumindest hat Bay nach dem unter den Erwartungen laufenden Pearl Harbor und dem zu unrecht verschmähten Die Insel sein Mojo wiedergefunden. Die Kritiker dagegen schreien lauter auf denn je, nun auch mit meiner Hilfe. Denn mit Transformers verzettelte sich Bay gewaltig. Ich war ja schon von Anfang an höchst skeptisch. Der dem CGI eher abgeneigte Bay soll für Spielberg eine Hasbro-Spielzeug-Reihe verfilmen? Kann das gut gehen?  Spätestens der erste Trailer machte mir klar, dass mich Bay wohl erstmals richtig enttäuschen wird. Und vom zweiten Trailer an war ich mir sicher, dass ich ins Kino gehen werde... um zu sehen wie mies der Film nun ist. Einmal wollte ich einen Film aus dem Blickwinkel der Bay-Hasser betrachten. Und, selbst wenn ich Transformers im Sommer 2007 nicht hassen lernte, so habe ich ihn zumindest mit feurigem Eifer niedriggeschätzt. Dass Bay zwei Filme hinterherwerfen musste, statt sich endlich wieder anderem zu widmen, das hat mich dann so richtig gegen die Roboter-Klopp-Filme aufgebracht.

Zunächst einmal: Transformers ist meiner Meinung nach unheimlich öde! Die Bay-Figuren waren nie denkwürdig, jedoch genügten sie meinen Anforderungen an krawallige Blockbuster. Ich konnte genügend mitfiebern, um nicht vor dem Bildschirm oder der Leinwand zu sitzen und zu denken: "Mir doch egal, ob der entkommt, schneid mal zurück auf die Explosion! Geeeeil!" In Transformers hingegen, schienen die Figuren einer Bay-Parodie entsprungen. Ohne ihre Pointe mitzubringen.

Das größte Problem allerdings ist, dass der Film schrecklich unübersichtlich ist. Bay wurde stets ein zu hektischer "MTV-Videoclip"-Schnitt vorgeworfen, bei dem man den Überblick verlieren würde. Dies konnte ich nicht nachvollziehen. Der Schnitt war stets dynamisch und schnell, aber ich konnte immer sagen, wer was wo macht. Nicht so bei Transformers: In den Actionszenen (vor allem im Finale) hält die Kamera fast durchgehend ganz nah auf die gigantischen Roboter drauf - für wenige Sekunden, bis die Kamera auf einen anderen Roboter draufhält. Von ganz nah.  Man sieht Motoren rattern, Rädchen klappern und Ventile auf- und abgehen, aber nie, wer denn nun wen, wie verkloppt. So kommt einfach keine Spannung auf. Fast ebenso schlimm find ich, dass sich der Film kaum Mühe macht, mir als Transformers-unerfahrene Person die Roboteraliens nahe zu bringen: Die Riesenteile blieben (für mich) extrem farblos und vor allem gleichgültig. Sie waren zwar mitunter witzig, aber nicht witzig genug, als dass sie mir was bedeutet hätten. Einzig ein kleiner, trotteliger Vertreter der Bösen weckte mein Interesse - Frenzy.

Ansonsten war der Film knapp durchschnittlich - die Pointen trafen meistens, die Technik war (wie erhofft und von Bay gewohnt) erstklassig und der dramaturgische Aufbau lief gegen Ende endlich flüssig ab -zuvor war die zerstückelte Geschichte, zu sehr auf voneinander unabhängige Subplots verteilt.  Logik... naja, man kann mit Willen über einiges hinwegsehen, aber es war selbst für Bay manchmal zu viel des guten. Doch was nützt mir dies in einem Actionfilm, in dem mich die Kämpfe kein Stück interessieren?  Dabei sehe ich sogar über die schauspielerischen Probleme gerne hinweg: Jon Voigt durfte selbst bei einigen Bruckheimer-Produktionen mehr von dem zeigen, was er kann, Shia LaBeouf wirkt erschütternd unterfordert und Megan Fox dafür ordentlich überfordert. In einem Teenager-Actionfilm haben Frauen eh meistens keine anspruchsvollen Rollen, aber Frau Fox schlägt dennoch dem Faß der bodenlosen darstellerischen Fehlleistungen den Boden aus, indem sie den ganzen Film über nur einen einzelnen Gesichtsausdruck aufsetzt. Vergleicht man das mit Bruce Willis, Will Smith, Nicolas Cage und vor allem Sean Connery, die in Bays vorherigen Filmen wesentlich spielfreudiger waren, dann kann man nur den Kopf schütteln.

Da der Film sonst überall gelobhudelt wird gehe ich davon aus, dass alle Freunde des Films im Vorfeld wohl mehr mit den Transformers zu tun hatten, was dem Film möglicherweise ungemein gut tut.  Ich für meinen Teil dagegen verlange zwar dank des Humors und der sehr gelungenen Songauswahl (der Score dagegen war 08/15) mein Geld nicht zurück, möchte ihn trotzdem keinesfalls in meiner DVD-Sammlung begrüßen oder auch nur im TV wieder sehen. Die Fortsetzung habe ich mir auch sogleich gespart.

Ich hoffe weiter, dass Bay zu seinem Mentor Jerry Bruckheimer zurückkehrt und seine alte Frische wiederfindet. Vielleicht nach Transformers 3?

Anmerkung: Anlässlich der heute Abend ausgestrahlten, x-ten Wiederholung von Transformers auf ProSieben, habe ich beschlossen eine alte Filmkritik zu überarbeiten und hier zu veröffentlichen. Vielleicht kann ich somit ein, zwei Leute davon abhalten, einzuschalten...

Samstag, 5. März 2011

Drive Angry 3D

Das Tarantino/Rodriguez-Double-Feature Grindhouse (ab Freitag endlich auch in Deutschland in der Kinofassung erhältlich) mag kein Kinoerfolg gewesen sein, aber seine Nachwirkungen auf die Filmlandschaft sind unübersehbar. In den Jahren vorher waren Actionfilme der dritten Riege vermehrt an den Krawallfilmen orientiert, wie sie ProSieben am Wochenende nach der Primetime zeigt ("Mit Ice-T und [Stiernacken den keiner kennt]..."), den schwachen Trittbrettfahrern von Filmen wie Alarmstufe Rot. Seit Grindhouse scheint der klassische Exploitation-Film wieder größeren Raum einzunehmen. Meistens in Form von hyperaktiven, selbstironischen und dick aufgetragenen Parodien/Hommagen wie Machete, Black Dynamite oder Bitch Slap.

Die ersten Trailer zu Drive Angry 3D ließen ihn wie eine Machete-Version von Death Proof aussehen. Soll heißen: Ein Mann nutzt sein Auto, um Leute zu töten. Wie in Death Proof. Bloß schneller, wilder, blutiger. Eine zutiefst ironische, seine Vorlagen liebende Parodie auf 70er-Exploitation-Filme. Denn in dem fiktiven Universum, in dem Grindhouse ein echtes Doble Feature mit zwei echten, alten Schundfilmen war und ein Restaurant namens Acuna Boys existiert, war Quentin Tarantinos Thunderbolt keine solche rein auf den Schauwert gebügelte Produktion wie Planet Terror. Es war ein Film eines ambitionierten, technisch nicht hunderprozentig versierten Regisseurs, der seine Regiearbeiten gerne in Cannes sehen würde. Das gelang Thunderbolt vielleicht nicht, doch er lief durchaus respektiert auf ein paar kultivierteren Festivals - wo er von einem schmierigen Verleiher aufgekauft und daraufhin ausgeschlachtet wurde. Bis er zu Death Proof wurde.

Drive Angry 3D ist aber kein solcher Film wie Grindhouse. Weder ist die Exploitation-Illusionsbildung derart komplex und für spaßige Mutmaßungen geeignet, wie bei Death Proof, noch ist Drive Angry 3D so verrückt und extrem wie Planet Terror. Stattdessen ist Drive Angry 3D ein waschechter Exploitationfilm, wie ihn The Cinema Snob besprechen würde. Bloß dass auf moderne Tricktechnik zurückgegriffen wird und die Figuren hie und da moderne Technologie bedienen (die Karren sind größtenteils schmucke Oldtimer, doch wie bei Death Proof gibt es auch hier moderne Handys).
Dadurch, dass Drive Angry 3D keine postmoderne Verarbeitung solcher Actionfilme darstellt, sondern schlicht einen modernen Vertreter dieser Kinoströmung, wird auch das potentielle Publikum klarer geordnet. Natürlich sind die Köpfe hinter Drive Angry 3D keine weltfremden Spinner, die in ihrem mit übernatürlichen Elementen versehenen Rachestreifen hohe Kunst sehen. Regisseur Patrick Lussier (My Bloody Valentine 3D) ist niemand vom Schlage eines Ed Wood. Viel mehr weiß er, dass er einen bloßen, sehr anspruchslosen und relativ derben Unterhaltungsfilm dreht - nur zelebriert er das nicht wie Quentin Tarantino oder Robert Rodriguez. Wem also Machete zu selbstreferentiell und zu sehr in sich gebrochen war oder wer Planet Terror und Black Dynamite zu übertrieben findet, dennoch an Exploitation Freude findet, könnte Drive Angry 3D eher zu seinen Favoriten zählen. Wenn man allerdings den postmodernen Schleier braucht, um inhaltlichen Schund zu goutieren, könnte bei Drive Angry 3D grummelnd auf dem Beifahrersitz versauern.


Die Geschichte ist konsequent so, wie man es sich von einem solchen Film erwartet, und mixt zudem fröhlich Rache-Exploitation mit Satanismus-Exploitation sowie einer hübschen Portion Oldtimer-Car-Porn. Nein, niemand hat zügellosen Sex in alten Autos, sondern es geht in Drive Angry 3D natürlich noch darum, die ansehnlichen Wagen hübsch in Szene zu setzen - bevor sie bei wilden Autofahrten leider, leider ein wenig demoliert werden.

Der Ex-Knacki John Milton (Nicolas Cage) befindet sich auf einem blutigen Rachefeldzug: Jonah King (Billy Burke), der Anführer eines satanistischen Kultes, hat seine Tochter misshandelt und getötet, als nächstes soll Miltons Enkelin während einer Beschwörung geopfert werden. Als Milton (selbstverfreilich mittels tödlicher Gewalt) von einem Anhänger dieses Kultes erfährt, wo die Kindsopferung stattfinden soll, sabotiert er den schneidigen Oldtimer der Kellnerin Piper (Amber Heard), um so für den noch langen Weg einen fahrbaren (und ansprechenden) Untersatz zu haben.Frisch im Klinch mit ihrem Verlobten, schließt sich Piper dem mysteriösen Milton an. Doch Milton haftet die Polizei an den Fersen - und ein mysteriöser "Buchmacher"...

Die Story liefert, was man in einem modernen Exploitation-Movie (im altmodischen Gewand) fordert: Sie ist derb, flott, simpel und schafft es, auch in Nicht-Actionszenen das Interesse des Publikums beizubehalten. Mit der Spannung hapert es ein klein wenig, da manches recht vorhersehbar ist. So ist die übernatürliche Komponente vom Zuschauer viel schneller erkannt, als es dem Film lieb ist. Da hätte man schneller die Karten auf den Tisch legen müssen - oder sie besser geheimhalten.

Loben muss ich, dass die in Drive Angry 3D gezeichnete Vorstellung der Hölle recht smart und relativ einfallsreich ist. Während Nicolas Cages Rolle zwar nicht viel mehr als eine Abwandlung des Ghost Riders ist, ist das Filmuniversum um ihn herum doch um einiges frischer. Wie die "Realität" der Hölle der okkulten Vereinigung im Film gegenübergestellt wird, wie die Grenze zwischen unserer und der Unterwelt gezeichnet wird, das alles ist enorm lässig. Ich würde mir weitere Exploitation-Filme wünschen, die im Drive Angry 3D-Universum angesiedelt sind, bloß werde ich die angesichts der bescheidenen Einspielergebnisse wohl nicht erhalten. Ganz zu schweigen von einem etwaigen Crossover mit anderen Ballerfilmen.

Die Frage, die sich natürlich stellt: Wie spielt Nicolas Cage? In solchen Trash-Produktionen kennt er schließlich zwei Modi: "Wahnsinnig cool" und "vollkommen besessen". In Drive Angry 3D gibt sich Cage eher cool, denn manisch. Klingt angesichts des Titels vielleicht zunächst befremdlich, tut dem Film letztlich aber gut, da ein wild gestikulierender und brüllender Cage seine großen Szenen plötzlich wieder in Richtung Exploitation-Parodie schieben würde


Ähnlich wie Cage nicht todernst bleibt, dennoch die "Integrität" des Films bewahrt, indem er eben nicht (wie vielleicht zu erwarten war) vollkommen vom Leder zieht, reizt auch die Action die Grenzen dieses Neo-Exploitationstreifens aus, ohne in Machete- oder Planet Terror-Territorium abzuwandern. Die ansehnlich inszenierten Actionpassagen leben von großen Explosionen, schnellen Schüssen und übertriebener Gewalt. Da spritzt Blut durch die Gegend, Körperteile fliegen durch die Luft und was sich sonst so gehört. Alles sehr gefällig, mir fehlte allerdings ein großer "Wow!"-Effekt, sei es ein innovativer Funken oder eine spektakuläre Kampfchoreographie. Bestes Beispiel dürfte die Schießerei in einem Country-Restaurant/Motel sein, in der Nicolas Cages Figur mit fetter Sonnenbrille auf der Nase, gewaltiger Zigarre im Mundwinkel und in einer Hand mit Pistole, in der anderen mit Whiskey bewaffnet eine Kellnerin rannimmt, als plötzlich ein kaum enden wollender Strom an Schurken das Zimmer stürmt. "Koitus Uninteruptus" lautet dann das Motto: Cage sorgt weiter für körperliches Vergnügen, während er den Kugeln seiner Gegner ausweichend mit ihr durchs Zimmer rollt und ohne eine Miene zu verziehen alles wegballert, was sich ihm in den Weg stellt. Das ist beeindruckend geschmacklos, derb und so witzig, wie man kurz vor der Grenzüberschreitung ins Parodie-Gebiet sein kann, bloß längst nicht so beeindruckend und mitreißend wie eine verflucht ähnliche Szene in Clive Owens Genredestillat Shoot'em Up. Und, wenn ich schon kurz über die Action meckere: Mir waren es eigentlich zu viele Faustkämpfe/Schießereien und zu wenig rasantes Rumgekurve - der Film hätte genauso gut Be Anrgy oder Shoot Angry heißen können. Oder Highway from Hell.

Regisseur Patrick Lussier ist handwerklich und technisch überaus versiert; Drive Angry 3D ist vielleicht der bestaussehendste "ernst gemeinte" Schundfilm der mir je untergekommen ist und gerade das 3D ist fantastisch (dazu jeden Moment noch etwas). Bloß scheint er den Film nur so runterzudrehen - es fehlt die Fiebrigkeit solcher ambitionierten Wirrköpfe wie Cranks Neveldine/Taylor oder nunmal das pervertierte Kunstverständnis von Rodriguez oder Tarantino. Drive Angry 3D ist dahingehend zu sehr wie The Expendables: Zufrieden mit dem, was er ist. Der Film ist da, ungeschliffen und somit etwas unter seinen Möglichkeiten. Zumindest abseits des 3D-Faktors. Denn wow, Lussier kann mit der dritten Dimension extrem gut umgehen. Das Bild ist gestochen scharf, hat eine weitreichende Tiefe und selbstverständlich nutzt er jede erdenkliche Gelegenheit, dem Publikum etwas entgegenzuwerfen. Was in Toy Story 3 und Co. nerven würde, wird hier zurecht ausgeschröpft. Von Münzen über ins Publikum ragende Baseballschläger bis zu halbierten Unterkiefern, was in die Luft geht, ragt auch schön brav und gutaussehend in den Kinosaal. Aber selbst die ruhigen Szenen sind beeindruckend: So bilden öfters Unmengen Qualm eine greifbar wirkende "Nebelwand" zwischen Kinosaal und dem tiefen Leinwandbild, ein anderes Mal sieht man den flotten Oldtimer während des immer später werdenden Abends am anderen Ende eines weitreichenden Kornfeldes. Die mit Unmengen von CGI vollgestopften Avatar und Tron: Legacy (optimales Kinoequipment vorausgesetzt) habe ich in keinem Realfilm eine bessere Tiefenwirkung erlebt. Perlen vor die Säue? Nein - eher Ansporn für vermeintlich "richtige" Filmemacher, sich anzustrengen. Wenn Lussier das kann, können das andere bestimmt auch.

Sonst bliebe noch auf die anderen Darsteller einzugehen: Nun, wie man den Rest des Casts einschätzt, hängt wohl wieder von der Neigung zu diesem Subgenre ab. Mir zum Beispiel blieb Billy Burke als satanistischer Kultanführer zu blass. Er ist schmierig und überzeichnet, aber mit einer sinnbildlich angezogenen Handbremse. Das Skript schustert seiner Rolle einige Bösartigkeiten zu, die er weiter hätte unterstreichen müssen - meiner Ansicht nach, doch ich bin auch weniger die Zielgruppe normaler Exploitation. Dass Drive Angry 3D als, sagen wir mal, "Hochglanz-Exploitation" seinen Schurken extrem dick zeichnet, ohne das letzte Stück Wahnsinn aus ihm rauszukitzeln, wird andere sicherlich erfreuen. Amber Heard (bekannt aus dem schrottigen All the Boys Love Mandy Lane) wiederum soll dem Publikum natürlich vor allem als Eyecandy dienen, hat allerdings auch sichtlichen Spaß am Projekt und ist nicht bloß für's Geld mit dabei. Ihre Rolle ist nicht einfach nur das Anhängel für Cage, das ab und an gerettet werden muss, sondern darf auch selbst austeilen. Bloß nicht genug. Immer wenn ich dachte "Jetzt! Girlpower! Hol ordentlich aus und gib' ihm eins auf die Fresse!"... wird sie dennoch umgehauen. Oder der Kampf endet anderweitig. Wir wollen dem Old-School-Publikum ja nicht zu viel Feminismus zumuten...

Ausnahmesensation von Drive Angry 3D ist William Fichtner (Prison Break, Black Hawk Down), der als Buchmacher geradeheraus jede einzelne Szene stiehlt, in der er auftaucht. Mit einer wahnsinnigen Leinwandpräsenz und einem fies vergnügten Leuchten in den Augen haucht er Drive Angry 3D ein Stück mehr Innovation und Frische ein, als er ohne ihn hätte. Sein weder schurkischer, noch heldenhafter, aber anfangs ganz klar ominöser und durchgehend übernatürlicher Buchmacher ist eine Wonne zuzuschauen und er sorgt für die lautesten Lacher im Film. Drive Angry 3D hat zwar seine nette Portion cooler Einzeiler, aber Fichtners trockenen Kommentare und sein unterdrücktes Lachen sind das meiste wert. Vor allem gegen Ende des Films, als er mit verschmitztem Grinsen in eine anstehende Schießerei reinplatzt...

Der Buchhalter ist aber auch die Figur, die am meisten unter dem Drehbuch leidet - während des Abspanns sollte man besser nicht darüber nachdenken, wieso er anfangs so handelte, wie er nunmal handelte, wenn doch später dieses und jenes über seine Motivation gesagt wird. Und kommt mir nicht mit einer Grindhouse-Begründung wie "das gehört sich so" - eben nicht, denn Drive Angry 3D ist nicht auf Lacher über seine eigenen Mängel aus.

Wie auch immer: Für Freunde der anspruchslosen, zügellosen Gewaltunterhaltung ist Drive Angry 3D einen Blick wert, wenngleich er definitiv furioser hätte sein können. Wer eine parodierende Schundhommage erwartet, könnte enttäuscht werden und wer Niveau sucht, ist eh fehl am Platz. Ich selbst? Ich wollte schon lieber etwas wie Machete, Drive Angry 3D konnte mich dennoch unterhalten, da er zwar den inhaltlichen Anspruch und die Derbheit eines Exploitation-Klassikers, nicht aber dessen handwerklichen Mängel geerbt hat. Cage und Fincher machen Spaß, das 3D ist super, die Action ansprechend für einen sehr kurzweiligen Abend unter Freunden. Für einen einmaligen Kinobesuch okay, die DVD werde ich allerdings eher ausschlagen.

Ähnliche Kritiken:

Freitag, 4. März 2011

Disney reagiert auf Off-Interview

Kurzer Überblick: Im Dezember 2010 wird bekannt, dass Disney Deutschland Marcus Off als Sprecher von Jack Sparrow ersetzt. David Nathan soll nun Johnny Depps bekannteste Rolle vertonen.

Am 23. Februar bezieht Off im Quotenmeter-Interview Stellung zur Sache und spricht von den "geschäftlichen Unstimmigkeiten", die es laut Disney gegeben hat : "Ich habe eine gesetzlich gerechtfertigte, finanzielle Nachforderung an Walt Disney gestellt, die mit dem deutschen Urheberrecht zusammenhängt. Walt Disney verweigert diese Nachforderung, da Walt Disney die Meinung vertritt, dass Synchronisieren eines Schauspielers keine künstlerische Arbeit sei. Sie läge noch unter dem Niveau eines Nachrichtensprechers und entbehre jeglicher künstlerischer Kreativität - so argumentiert zumindest deren anwaltlicher Vertreter. Ich glaube, dass dieser Streit hinter der Neubesetzung der Rolle "Jack Sparrow" steckt"

Jetzt reagierte Disney Deutschland auf das Interview mit Off. Thomas Menne, Geschäftsführer von Walt Disney Deutschland, erwidert, dass Off  "auch oder gerade unter Berücksichtigung des Erfolges von «Pirates of the Caribbean» Teil 1 bis 3 angemessen vergütet worden ist." Ob eine Einigung bezüglich Teil 4 möglich sei, wolle man aufgrund des laufenden Gerichtsverfahrens nicht sagen.

Jedoch wurde bereits von verschiedenen Quellen berichtet, dass Nathan unter der Regie von Simon Jäger den Jack Sparrow in Pirates of the Caribbean - Fremde Gezeiten sprechen wird.

Donnerstag, 3. März 2011

"Tron: Uprising" - Trailer zur Disney-Trickserie

Tron: Legacy mag nicht den erwünschten Mega-Blockbuster erhalten haben, doch das hat keinen Einfluss auf die vor längerem angeündigte Trickserie, die auf dem Raster spielt. Sie spielt zwischen Tron und Tron: Legacy und ist im Original mit allerhand Promis vollgepackt.



Ich weiß nicht, ob ich diese Midquel-Story so attraktiv finde, aber die visuelle Umsetzung gefällt mir schonmal sehr.

Mittwoch, 2. März 2011

Tom Hanks und Tim Allen - Die Rettung eines alten Disney-Projekts?

Die Idee dieser Verfilmung ist so alt, dass mal Lindsay Lohan die Hauptrolle übernehmen sollte. Und das war damals tatsächlich noch denkbar, wenngleich nicht unbedingt wünschenswert. Die Rede ist von einer Verfilmung der Jungle Cruise, der berühmt-berüchtigen Disney-Attraktion, Heimat zahlloser haarsträubender Kalauer und Zwischenstation in John Lasseters Aufstieg bei Disney.

Jetzt könnte die Attraktionenverfilmung endlich aus der Development Hell entkommen. Und zwar, indem sie das Toy Story-Duo vereint: Laut Deadline soll Disney davorstehen, Tom Hanks und Tim Allen als Hauptdarsteller für Jungle Cruise zu gewinnen. Roger S.H. Schulman, Co-Autor von Shrek und Das Dschungelbuch 2, erhielt den Auftrag, das Drehbuch zu verfassen. Klingt nicht nach Qualität. Als Produzenten konnten dafür David Hoberman und Todd Lieberman gewonnen werden, die für The Fighter mit einer Oscar-Nominierung bedacht wurden.

Dies markiert eine Rückkehr zum komödiantischen Film für Tom Hanks, dessen frühe Kinokarriere den Anfang von Disneys Erwachsenenlabel Touchstone Pictures beinhaltete, sowie ein neues Kinoprojekt für Tim Allen, der ebenfalls dabei ist, zu einer früheren Heimat zurückzukehren: Er wird bald auf ABC eine neue Sitcom präsentieren, über ein Jahrzehnt, nachdem Hör mal, wer da hämmert endete.

Barbera Schöneberger hat einen honigsüßen Job vor sich

Wenn am 14. April das 51. Walt-Disney-Meisterwerk erscheint, bleibt kein so großer Donner zu erwarten, wie letzten Dezember, als Rapunzel für großes Aufsehen sorgte. Der neue Winnie Puuh-Film ist ein eher kleines Projekt, das den ursprünglichen Charme und den Geist früherer Puuh-Filme wiederbeleben soll.

Ob das Reboot des dummen, alten Bären vom quietschigen Kindergärtner zurück zum auch von Erwachsenen belächelbaren, unscheinbaren Zeichentrick-Star gut wird, oder einfach nur "nett", kann ich noch nicht sagen. Was jedoch feststeht, ist dass sich Disney Deutschland um einige zusätzliche Kinogänger bemüht. Denn wieder einmal wird jemand prominentes ins Studio geholt: Barbera Schöneberger singt in der deutschen Synchronfassung gleich zwei Lieder. Zum einen den (wiederkehrenden?) Titelsong Winnie der Puuh, zum anderen die Neuschöpfung Etwas ganz Wichtiges tun. Moderatorin Schöneberger ist schon seit längerem auch als Sängerin unterwegs, und in Underdog und Die Unglaublichen zeigte sie sich als eine der besseren Disney-Promisprecherinnen der letzten Jahre.

Für mich also eine gute Wahl. Extra ins Kino werde ich wegen ihr nicht gehen, doch nach einer makellosen Meisterwerk-Kinostatistik seit 2001 werde ich Disneys neuen Zeichentrickfilm trotz seiner Hauptfigur nicht einfach an mir vorbeiziehen lassen.

Dienstag, 1. März 2011

Erwartet uns Tim Burtons "Der Glöckner von Notre Dame"?

Tim Burton mutiert auch peu à peu zu einem Regisseur der Marke Gore Verbinski und Robert Rodriguez: Ich kann schon gar nicht mehr überblicken, was der Kultregisseur mit dem wirren Haar derzeit so alles vorhat. Die Addams Family, Dark Shadows, Frankenweenie, eine Brettspiel-Verfilmung, Malefiz, ...

Jetzt hat ein weiteres Projekt das Interesse von Tim Burton geweckt, der sich bei manchen seiner Fans noch für Alice im Wunderland entschuldigen muss. Es besteht die Möglichkeit, dass Burton für sein früheres Teilzeit-Heimatstudio Warner Bros. Victor Hugos Mammutklassiker Der Glöckner von Notre Dame neu verfilmt. Ein Hauptdarsteller wäre bereits gefunden: Josh Brolin. Gemäß Informationen von Heat Vision möchte der No Country for Old Men-Star die Literaturverfilmung obendrein als Produzent überwachen.
Brolin wäre kein Neuling in der Rolle des deformierten: Schon in Planet Terror, Jonah Hex und W. wurde er von Effektschminke böse entstellt und zu einem scheußlichen Anblick.

Das Drehbuch stammt von Kieran und Michele Mulroney, Autoren von Guy Ritchies Sherlock Holmes 2. Sobald ihm das Skript vorliegt, möchte Burton entscheiden, ob er sich für Der Glöckner von Notre Dame verpflichtet. Aufgrund von Alan Menkens genialer Musik wird die Disney-Version schwer in meiner Gunst zu toppen sein, aber ich traue Burton einen originellen, gothischen Look und mehr Vorlagentreue zu.
Es wird schonmal besser als Paramounts Fluch der Karibik-inspirierte Fassung, das steht schonmal fest.

Wetten, welche Rolle Johnny Depp übernimmt, und ob Burton echt den Schneid hat, seine Frau dunkler schminken zu lassen, damit sie Esmeralda spielen kann, werden ab...  jetzt angenommen!