Samstag, 31. Dezember 2016

Meine Filmhits 2016


Es ist Silvester. Traditionell der Tag, an dem ich hier im Blick die Filmbrille abnehme und auf meine liebsten Songs des Jahres zurückblicke. Ein Relikt aus Tagen, als dieser Blog ein wildes, ungeordnetes, persönliches Gedankensammelsurium war. Und aus Tagen, als ich mich noch nicht völlig aus der tagesaktuellen Musikwelt verabschiedet habe. Die letzten Jahre wurde es für mich zunehmend schwerer, abseits von Eurovision Song Contest-Nummern noch Favoriten für diese Liste zu finden, in der ich gemeinhin Filmsongs nicht zulassen wollte. Dieses Jahr habe ich es dann völlig aufgegeben: Natürlich gab es dieses Jahr neue Lieder, die mir gefallen haben. Doch zwei, drei Metal-Alben und etwas ESC mixen und in eine gezwungene Hitliste zu quetschen, wo ich doch zehn Minuten später die Rangfolge ganz anders formen würde, schien mir unergiebig.

Aber Musik gehört einfach zum Jahresausklang dazu - respektive eine Musikhitliste. Also nähere ich mich nun den Kernkompetenzen, die hier auf der Webseite hervorblitzen. Und schaue auf das filmmusikalische Jahr 2016. Genauer gesagt: Auf meine liebsten Originalsongs aus Filmen, die 2016 ihre deutsche Premiere hatten. Und um es etwas spannender zu machen (sowie mir Material für künftige Disney-Hitlisten offen zu halten) lege ich mir hier noch eine Regel auf: Pro Film ist nur ein Lied genehmigt. Gemein, ich weiß. Aber es erspart euch viel Leserei, denn ich fand 2016 in Sachen Originalmusik echt stark - so kommt ihr hier nur mit zehn Songs davon, die ich unbedingt nennen muss, weil ich meinen Silvesterjahresrückblick sonst als inkomplett empfinden würde!


Platz 10: Waving Goodbye (The Neon Demon)
Nach einer von eiskalter, harter, stylischer Elektromusik untermalten, gefühlskalten und finsteren Tour durch die Modelwelt rund um Los Angeles kommt Sias ruhig, mit dezent-warmem Timbre gesungenes Abspannlied in The Neon Demon einer Wohltat gleich. Ein freundliches Lied mit angenehmer Melodie und einem etwas abweisenden Beiklang, das erst recht durch seine Platzierung im Film doppelbödig wirkt.


Platz 9: Get Ghost (Ghostbusters)
Wie hält man sein Publikum auch während des Abspanns in den Kinosesseln? Erstens: Durch lustige Szenen. Zweitens: Durch einen kunterbunten, sich bewegenden Abspann, durch den Chris Hemsworth in enger Jeans und engem Shirt tanzt. Drittens: All dies, während ein munterer, schwungvoller Elektrofunkdancesong läuft, der den Ghostbusters-Song sampelt. Das macht Laune!



Platz 8:
Can't Stop The Feeling (Trolls)
Jeffrey Katzenbergs Abschiedsfilm aus den DreamWorks-Trickstudios ist zwar eine optisch starke, zuckersüße, seelenlose Geduldsprobe, die obendrein unfähig ist, Justin Timberlakes für ihn geschriebenen Hitsong so einzusetzen, dass er im Kontext nochmal zusätzlich an Feuer gewinnt. Aber Timberlake ist einfach ein Mordsentertainer, der mit seinen Nummern für Stimmung sorgt. Dieser Song ist zwar mehr ein Sammelsurium an Ansätzen aus Gute-Laune-Klassikern, trotzdem (oder gerade deswegen) geht er nicht nur ins Ohr, sondern auch in die Tanzmuskulatur.


Platz 7: The Ballad of Wiener-Dog (Wiener Dog)
Das stärkste Segment im pessimistisch-garstigen Episodenfilm Wiender Dog ist ausgerechnet die (bei einem so kurzen Film bewusst-unnötige) Pause, während der aus den Lautsprechern eine großartige, stilistisch trocken-geradlinige Parodie auf die ganzen, großen, pathetischen, ehrfürchtigen Western-Powerballaden dröhnt. Ja, ja, so ein Dackel ist schon ein episches Tier!


Platz 6: No Dames (Hail, Caesar!)
So hätte Magic Mike XXL wohl in den frühen 50er-Jahren ausgesehen. Und so ähnlich wird wohl das noch titellose, R-rated Channing-Tatum/Joseph-Gordon-Levitt-Musical aussehen: Der wundervolle Coen-Brüder-Film Hail, Caesar! stoppt mal eben für knapp fünf Minuten, um die teils dramatisch-inhaltsarmen, aber ausschweifend-fröhlichen, amüsant choreografierten Musicals des Goldenen Hollywoodzeitalters zu persiflieren. Inklusive dem mal unbewussten, mal extrem bewusst am Zensurkodex vorbeigemogelten homoerotischen Subtext. Und, hey, Channing Tatum singt und tanzt! Und, hey, alter Musicalstyle! Das allein reicht doch schon für einen Topsong!


Platz 5: Montage (Swiss Army Man)
Augenzwinkernde Montagesongs werden allmählich zu einer meiner favorisierten Gattung von Filmsongs, direkt hinter solchen Kloppern wie Disney-Schurkenliedern und Disney-Eröffnungsnummern. Nach Monatge aus Team America: World Police kommt hier ein neuer Topsong, der das durch Schnitte und treibender Musik erzielte Komprimieren der Erzählzeit liebevoll Hopps nimmt. Der Gag wird für mich so schnell einfach nicht alt!


Platz 4: Mädchen gegen Jungs (Bibi & Tina - Mädchen gegen Jungs)
Als ich den ersten Trailer zu Bibi & Tina - Mädchen gegen Jungs gesehen habe, dachte ich entnervt: "Also, von dir, lieber Detlev Buck, hätte ich wahrlich keinen dummen Geschlechterkampffilm erwartet!" Tja. Filmtitel und Trailer werden dem dritten Teil der Bibi & Tina-Reihe einfach nicht gerecht: Buck gießt eben nicht Öl ins Feuer der veralteten Geschlechterrollen. Eigentlich geht es in dem Film um eine Schnitzeljagd bei einem Sommercamp, unsere Titelheldinnen sind sogar in einem gemischtgeschlechtlichen Team. Nichts, was alte, dumme Konzepte verstärken würde. Doch Tina hat gerade Stress mit ihrem Freund, während Bibi in einem vorlauten Mitcamper einen angestrengten Kontrahenten findet. Verquickt mit der sich allmählich stärker bemerkbar machenden Pubertät unserer Protagonisten mündet diese Konfliktsituation schließlich in den obigen Titelsong, in dem sich die zwischenpersönlichen Differenzen aus Unfähigkeit (oder Unwillen?), sie explizit zu benennen, in einen vorgeschobenen Geschlechterkampf. Den betrachten manche der Camper mit frech-amüsiertem Blick, andere nennen ihn total albern - und als genau das erkennen ihn später auch die Titelfiguren. Also gibt's hier kein sozialpolitisches Problem, dafür aber eine mitreißende Melodie und einen flotten Beat.


Platz 3: Finest Girl (Bin Laden Song) (Popstar: Never Stop Never Stopping)
Es ist eine Schande, dass der Film der Comedy-Musikkombo The Lonely Island so dramatisch untergegangen ist. Er erfindet das Mockumentary-Rad zwar nicht ansatzweise neu, trifft aber mit absurden Figuren, herrlich-bescheuerten Dialogen und mehreren Ohrwurm-Hits, die wundervoll-verrückt sind. So wie diese Ballade mit gewaltigem Haken ...


Platz 2: Drive It Like You Stole It (Sing Street)
John Carney, Musikfilmspezialist: Nach Once und Can a Song Save Your Life? liefert der Ire erneut ab. Sing Street ist eine witzige, sich vor sämtlichen Musikströmungen der 80er verneigende Coming-of-Age-Geschichte über einen Bengel, der sich Freunde macht und seine musikalischen Talente entdeckt, um ein Mädel zu beeindrucken. Sing Street hat diverse, mal lustige, mal berührende Songs zu bieten, doch keiner ist so einprägsam und beeindruckend wie dieser vorwärtstreibende, flotte, beschwingte Synthie-Pop mit Mitklatsch- und Mitwippfaktor.


Platz 1: Shiny respektive Glänzend (Vaiana)
Absolute Außenseitermeinung, die ich hier vertrete: Mein liebstes Lied aus dem neuen Disney-Animationsfilmabenteuermusical Vaiana ist der (nahezu) aus dem Nichts kommende, fesch-exzentrische (und im Gegensatz zu den meisten anderen Nummern im Film auf Englisch UND auf Deutsch funktionierende) Fieslingssong Shiny. Disneymusical-Klangästhetik trifft Glamrock trifft Lin-Manuel Miranda. Und einen wunderbar amüsierten Jemaine Clement. Oder eben Tommy Morgenstern in der deutschen Fassung. Ein Lied, das ich dreckig-lächelnd in Dauerschleife abfeiern kann!

In diesem Sinne: Euch allen einen guten Rutsch und ein tolles 2017!

Sonntag, 25. Dezember 2016

Die schlechtesten Filme 2016 (Teil II)

Die Plätze 20 bis 11 haben wir schon hinter uns. Aber es geht noch nerviger, noch frustrierender und/oder noch langweiliger. Auf den nachfolgenden Rängen finden wir aufgeblasene Blockbuster, deren Spannungskurve einer horizontalen Linie gleicht, Dummbeutelhumor und Kunstkino, dem das Kunstvolle abhanden gekommen ist. Und noch vieles mehr. Wie immer gilt: Hier entscheidet vor allem meine ganz persönliche Abneigung gegenüber der Produktion, nicht zwingend die Qualität nach Lehrbuch. Allerdings kann hingeschludertes Handwerk und Abscheu sehr wohl korrelieren ...

Zuvor wollen wir aber kurz durchschnaufen und die unehrenhaften Nennungen abhaken, jene Filme, die mir zwar missfallen haben, die ich aber nicht mies genug finde, um sie hier ausführlich ins Negativrampenlicht zu zerren. So ist die durch eine völlig unnütze und lahm erzählte Lovestory runtergezogene Mechanic: Resurrection nur knapp meinen Flops entkommen, ebenso wie der nach einem schön ausgeleuchteten Einstieg und auf einfallslose Jumpscares verzichtenden Einstieg immer konventioneller, unästhetischer werdende deutsche Horrorfilm Unfriend. Ewan McGregors Regiedebüt Amerikanisches Idyll krankt an einer den Zuschauer für dumm verkaufenden Erzählstimme sowie einem Übermaß an bemüht angepackten Problemthemen, die nirgendwo hinführen. Die RomCom Prof. Love, der Fantasy-Gruselactionspaß Victor Frankenstein und der Horrorfilm The Boy fallen in ihrem dritten Akt völlig auseinander und Sing ist völlig anspruchslos, sieht völlig veraltet aus und hat keinerlei Liebe in seiner Weltgestaltung stecken - ist aber wenigstens zügig erzählt und eine ehrliche Verneigung vor dem Pop, was den Illumination-Unsinn in meiner Gunst über den tönenden Trolls stellt.

Mit Suite Française - Melodie der Liebe startete Anfang des Jahres ein rührselig-schales Stück Oscar-Baiting, in Burg Schreckenstein gab es ein Schaulaufen nervtötender Kinderfilm-Klischeefiguren nach urdeutschem Kinorezept, die Romanadaption Erlösung wäre als ZDF-Fernsehkrimi völlig banaler Durchschnitt und fällt im Kino ob seiner mangelnden Persönlichkeit und des von Zufällen lebenden Endes negativ auf. The Boss ist drei, vier nicht zu Ende gedachte Melissa-McCarthy-Komödien, die mittels Gezeter zu einer zusammengepresst wurden. Und Abattoir, zu guter Letzt, braucht ewig, um Fahrt aufzunehmen und führt aufgrund des völlig austauschbaren, ewig langen Vorlaufs erneut vor, dass Darren Lynn Bousman besser aufgehoben ist, seine durchgeknallten Grusicals zu drehen, statt sich zwischendrin an halbwegs massentauglichem Material zu versuchen.

Uff. So viele misslungene Filme. Und die Flop 10 kommen erst noch. Und zwar genau ... jetzt!


Platz 10: Dirty Grandpa (Regie: Dan Mazer)
Fast alles, was Dan Mazer mit seinem Regiedebüt Das hält kein Jahr ..! richtig gemacht hat, geht hier schief: Der zum Experten für (zumeist sonst gelungene) wilde Komödien herangewachsene High School Musical-Sweetheart Zac Efron spielt hier einen unter dem Pantoffel seiner herrischen Verlobten stehenden Buben, der mit seinem versauten Großvater eine Reise unternimmt. An Stelle der karikaturesk überspitzten, doch glaubwürdigen Figuren aus Mazers Rose-Byrne-Vehikel treten hier unsympathische Pappfiguren. Der gewitzt-freche Dialog von Das hält kein Jahr ..! weicht einem Schnellfeuer an Pipi-Kacka-Sperma-Dialogen ohne jegliches Gefühl für Timing und Eskalation. Laut, derb, und dann noch zwischendrin hilflos dabei bemüht, der Story eine Moral zu verleihen. Lästig – nur Jason Mantzoukas scheint vom Set eines anderen, herrlich-bescheuerten Film in diesen Flop hineingestoplert zu sein.

Platz 9: Warcraft: The Beginning (Regie: Duncan Jones)
Duncan Jones, du stehst auf der Kippe! Moon ist in meinen Augen ein Meisterwerk. Source Code eine gewaltige Enttäuschung, die aus ihrer fesselnden Prämisse und ihrem packenden ersten Akt eine nach und nach konventionellere, laschere, identitätslosere Luftnummer macht. Und Warcraft: The Beginning? Eine tranig erzählte, vor Klischees triefende Fließband-Fantasygeschichte, bevölkert von öden Fantasy-Stereotypen, deren mangelnde Persönlichkeit durch ständige Ultra-Close-ups überdeckt werden soll. Doch das für mich schlimmste an diesem Film? Er hat zahllose Fans der Vorlage gelinkt, die mich wegen meiner schlechten Meinung über diese schleppende, vorhersehbare, Geschichte anmaulen: „Ja, das denkst du nur, weil du kein Warcraft zockst, sonst … würdest du … äh … anerkennen … das … ähm … im Hintergrund total oft Dinge zu sehen sind, die man kennt!“ Ja. Wow. Super. Leute, kapiert ihr das nicht? Ihr habt besseres verdient!
Dem Spiel nachempfundene Requisiten sind Boni. Und kein Ersatz dafür, dass Jones es nicht gelingt, die Faszination Warcraft cineastisch zum Leben zu erwecken. Das hier ist nur Dummbatz-Tolkien auf Steroide. Zum Vergleich: Detlev Buck versteckt in den Bibi & Tina-Filmen auch hunderttausende von Referenzen an die Hörspiele und Trickserie, die nur Fans bemerken – aber er adaptiert auch die Essenz der Vorlage auf Neugier weckende Weise. Wäre Buck wie Jones drauf, würde er einfach 08/15-Pferdefilme hinklatschen!

Platz 8: X-Men: Apocalypse (Regie: Bryan Singer)
In einem Jahr, das dem Superheldenfilm starke Höhepunkte und herbe Tiefpunkte bescherte, ist es ausgerechnet Bryan Singer, der sich die rote Laterne unter den Comicadaptionen erarbeitet hat. Der Regisseur, der mit den ersten beiden X-Men-Filmen daran beteiligt war, Superheldenfilme im Mainstreamkino zu verankern, nimmt alles, was das Zeitreisenactiondrama X-Men: Zukunft ist Vergangenheit jüngst aufgebaut hat – und reißt es mit stümperhafter Inszenierung, antriebslosem Storytelling und einem teils unmotivierten (Jennifer Lawrence, Nicholas Hoult), teils verboten blassen (Lucas Till, Sophie Turner, Tye Sheridan) Cast ein. Langweiliger als in dieser dahinplätschernden Mutantenseifenoper war die Bedrohung des gesamten Globus im Big-Budget-Kino schon lange nicht mehr. Da hilft auch James McAvoys dauerverheulter Blick nicht mehr oder Michael Fassbender in der x-ten Neuauflage des ewiggleichen Magneto-Dilemmas. Gähn!

Platz 7: Die dunkle Seite des Mondes (Regie: Stephan Rick)
Die Adaption des gleichnamigen Romans aus der Feder von Martin Suter ist eine trübe Angelegenheit: Moritz Bleibtreu spielt einen verbissenen Wirtschaftsanwalt, der mal was wildes wagt und bei einer dubiosen Hippie-Kommune mit Pilzen experimentiert. Alsbald wird sein inneres Ungetüm geweckt und er überschreitet eine Grenze nach der anderen. Mit übertriebenem Schauspiel unter den Nebendarstellern, einer Haudrauf-Moral und lustlos vermittelten Twists schafft Die dunkle Seite des Mondes in verwaschen-grauen Farben ein Mysterium, das kaputtkompromittiert wirkt, statt zu fesseln.

Platz 6: Ice Age – Kollision voraus! (Regie: Mike Thurmeier und Galen T. Chu)
Die flauschige Patchwork-Herde rund um Faultier Sid und Wollmammut Manni hat bereits mit ihrem vierten Abenteuer eine kindische, sinnlose und wenig Persönlichkeit ausstrahlende Digitaltrickkomödie verbrochen. Mit Teil fünf erreicht das einst so amüsant begonnene Blue-Sky-Studios-Erfolgsfranchise nunmehr seinen Tiefpunkt: Eine Überzahl an Figuren, die nur noch ein schaler Schatten ihres früheren Ichs darstellen, irrt mit Pseudo-Catchphrases bewaffnet und alberne Referenzen auf das Jetzt abfeuernd durch eine Story, die gleichzeitig überfrachtet (so! viele! überdramatisch! vermittelte! Subplots!) und vollkommen unterkocht (nichts hat Hand und Fuß! es gibt keine Konsequenzen!) ist. Unbeseelt, handwerklich abseits der Fellsimulation unterdurchschnittlich und dabei so lautstark-dumm, dass es weh tut: Nur Scrats irrer Slapstick im Looney Tunes-Stil stimuliert weiterhin die Lachmuskeln.

Platz 5: Seitenwechsel (Regie: Vivian Naefe)
Eine Körpertauschkomödie, die sich mit Geschlechterbildern beschäftigt – und all dies mit der Beobachtungsgabe und dem Facettenreichtum einer 90er-Jahre-Privatfernsehenklamotte: Wotan Wilke Möhring ist ein maulfauler, fußballverrückter Macho, der bei seiner Tochter einen Stein im Brett hat. Mina Tander ist eine dauernd quasselnde, modebewusste Psychotherapeutin, die mit ihrem Nachwuchs keine Verbindung aufbauen kann. Die Ehe steht kurz vor ihrem Ende, als sie die Körper tauschen. Daraufhin muss die Frau im Männerkörper zahllose Lektionen darüber lernen, wie wichtig und komplex Fußball ist und wie arm ihr überforderter Gatte doch dran ist. Der Mann im Frauenkörper hingegen findet heraus, dass Spielerfrauen auf homoerotische Erfahrungen miteinander stehen, dass Psychotherapie zwar schwerer ist, als von ihm gedacht, aber dennoch ein recht simpler Job, sobald man nur mal zuhört, und dass es ein komisches Gefühl ist, sich ein Tampon einzuführen. Witzlos, klischeeüberfrachtet und vorhersehbar, zudem ohne Flair oder romantischen Funken – nur eine sehr kleine Handvoll pfiffiger Ideen bewahrt diese Humorkatastrophe davor, noch schlechter in dieser Rangliste abzuschneiden. Dass diese Parade an miesen Geschlechterrollenabziehbildern tatsächlich von weiblichen Filmschaffenden erdacht sein soll, ist kaum zu glauben!

Platz 4: The BFG – Big Friendly Giant (Regie: Steven Spielberg)
Hollywood-Größe Steven Spielberg erreicht einen neuen Tiefpunkt: Mit einer vor Kitsch triefenden Adaption des Roald-Dahl-Kinderbuchklassikers Sophiechen und der Riese liefert der Regisseur einen Film ab, der genau dem Klischee entspricht, dass seine größten Kritiker seit Jahrzehnten von ihm zumeist ungerechtfertigt zeichnen. Mit einem neunmalklugen Kind, seinem strunzdummen magischen besten Freund und einem schnell übers Knie gebrochenen Finale ist BFG ein Kinderfilm, der sich seiner jungen Zielgruppe mit anstrengender Verzweiflung anbiedert. Grottenhäßliches Produktions- und Figurendesign sowie eine erschreckend nervige „Holzblasinstrumente für Kindergärtner“-Instrumentalmusik von Komponistenlegende John Williams runden diese Attacke auf den Geduldsfaden ab – und bei all dem verschweige ich noch die als ach-so-lustig verkaufte Fantasiesprache der Riesen, die sich wie ein widerlicher Faden durch die Kinderbuchverfilmung zieht …

Platz 3: Toni Erdmann (Regie: Maren Ade)
Und noch ein Film mit einem Schwachfug radebrechenden, unansehnlichen alten Mann in der zentralen Rolle ... Ja. Ja. Schon gut: Ich sehe sie schon auf mich zurennen. All jene, die mir nun wutentbrannt jeglichen Geschmack, Verstand oder Anstand aberkennen wollen. Die, die denken, ich wolle hiermit nur provozieren (ähm, nein, dann wäre Toni Erdmann mein Flop Nummer eins!). Die, die mir meine Kritikerlizenz entreißen wollen (sorry, sowas gibt es nicht!). Tja. Jammert nur. Es muss und kann nicht jeder fröhlich singend in den Konsens mit einstimmen. Da muss auch der Toni Erdmann-Hype Gegenstimmen aushalten. Wenn ihr alle da draußen annähernd drei Stunden mit einem verlotterten Rentner verbringen wollt, der seine unabhängige Tochter ungefragt verfolgt, mit grenzdebilen Witzen (Pupskissen! Schiefe Kunstzähne! Er gibt ihr einen albernen Namen! Er reibt Käse in seine Haare! LACHT! LACHT! LACHT IHR DUMMEN MASSEN!) foltert und unreflektiert eine kleinbürgerliche Sicht auf die Welt der Wirtschaft runterbetet … Gerne.

Ich kann weder dem Humor der Titelkunstfigur etwas abgewinnen, noch einem Großteil der Witze rund um ihn herum. Das vermeintliche Drama in Maren Ades globalem Kritikerliebling zündet bei mir nicht – mutmaßlich geht es um das Kitten einer Vater-Tochter-Beziehung und den steten Tropfen des Frohsinns, der einen Stein der Arbeitswut höhlt. Ich sehe aber bloß eine erfolgreiche Frau, die wegen ihres von ihrem peinlichen Vater losgelösten Alltags als eiskalt hingestellt wird und der man vor einem wichtigen Geschäftsdeal Steine in den Weg legt. Oh, und viel, viel Holzhammerhumor. Nur, dass der Holzhammer in Zeitlupe, statt im Eiltempo auf mich zurast. Feiert ihr Toni Erdmann so viel, wie ihr wollt – für mich wird es auf immer und ewig „Cars 2 mit Menschen, statt Autos, und mit Unternehmensberatung, statt Spionage sowie Autorennen“ bleiben. Selbst wenn Sandra Hüller ihr bestes gibt, um diesen Unfug mit einem Hauch Würde zu versehen.

Platz 2: Salt and Fire (Regie: Werner Herzog)
Eine so produktive lebende Legende wie Werner Herzog kommt nicht umher, dann und wann daneben zu greifen. Und wenn Werner Herzog danebengreift, dann mit voller Macht und sattem Anlauf: Die abendfüllende Adaption einer Kurzgeschichte aus der Feder von Tom Bissell ist eine gähnend langweilige Demonstration dessen, dass nicht alles, was bewusst gegen Sehgewohnheiten und die Dramenlehre von Aristoteles bis Lessing verstößt, sogleich ein bahnbrechendes, die Augen öffnendes Experiment ist. In unter einem Grauschleier des digitalen Grundrauschens erstickten, leblosen Bildern erzählt Werner Herzog ohne jeglichen Biss die schleppend vorwärtsgehende Geschichte einer Wissenschaftlerin (grauenvoll monoton: Veronica Ferres), die entführt wird.
Nach allerlei Auf-der-Stelle-treten und dem Einführen von Personal und Ideenansätzen, die für Story und thematischer Deutung nicht weiter von Belang sind, erreicht der Film irgendwann seinen zentralen Punkt: Sie strandet allein mit zwei blinden Kindern, die eine ihr fremde Sprache sprechen, in einer Salzwüste. Diese Grundidee für einen smarten Kurzfilm trocknet alsbald aus, da die Unlust der Kinderdarsteller, mit Ferres zusammenzuarbeiten, aus der Leinwand raustropft, die deutsche Schauspielallzweckwaffe mit Herzogs sperrigem Ansatz offenbar nicht komfort zu gehen scheint und letztlich die gesamte Geschichte durch eine saudämliche Auflösung entwertet wird. Frustrierend, träge und intellektuell so stimulierend wie ein Teelöffel voll Discounter-Jodsalz.

Platz 1: Affenkönig (Regie: Oliver Rihs)
Eine Tortur. Eine schleppende, unlustige, ohne cineastische Raffinesse gefilmte Tortur der krepierenden Gags und der inszenatorisch dreifach unterstrichenen Provokation, die nicht zu schockieren weiß. Oh, Schreck lass nach, Lebenspartner gehen einander fremd, haben unterschiedlich stark ausgeprägten Sexdrang und variierende Vorlieben im Bett? Ich bin ein großer, großer Verfechter des „Streitfilms“, Geschichten über kleine Figurengruppen, die sich an die Gurgel gehen. Was Gott des Gemetzels, Der Vorname, Frau Müller muss weg, Familienfest und Konsorten allerdings ausmacht, sind die geschliffenen Dialoge und die glaubwürdigen, aber zwecks einer fesselnden Eskalation überzeichneten Figuren. Affenkönig hat nichts dergleichen. Hingerotzte Dialoge, mäanderndes Erzähltempo, eine unharmonische Szenenfolge und gallige, zugleich unterkochte Figuren, die kurz vor Schluss aus heiterem Himmel einen Wandel durchmachen. Einzig und allein Tijan Marei als psychopathische Schwester im Geiste von Wednesday Addams und ein gelegentlich erschreckend-glaubhaft genervter Samuel Finzi verleihen dieser Möchtegernkomödie das Prädikat „veröffentlichbar“. Was für ein lieblos wirkender Schund!

Samstag, 24. Dezember 2016

"Donald, die Weihnachtsente" und ich wünschen frohe Feiertage

Egal, ob ihr alleine feiert oder im Kreise Anderer. Ob ihr besinnlich durch die Tage geht, festlich oder dem Trubel aus dem Weg gehend: Fühlt euch angesprochen, geherzt und gedrückt. Allen, die diesen Blog verfolgen, wünsche ich schöne Tage! Danke für eure Treue! Und viel Spaß mit dem jüngsten Disney-Weihnachtsspecial!


Duck the Halls: A Mickey Mouse Christmas Special | Disney Channel DE

Freitag, 23. Dezember 2016

Die schlechtesten Filme 2016 (Teil I)

Schon bald klingelt 2017 an unser aller Haustür, ganz gleich, ob wir wollen oder nicht. Ehe ich hier im Blog auf die Höhepunkte des Kinojahres 2016 zurückblicke, ergreife ich gerne die Gelegenheit, die Schattenseiten des Filmjahres anzusprechen. Denn es jubelt sich umso lauter über Höhepunkte, wenn man sich die Tiefpunkte vor Augen hält. Dabei gilt hier, wie jedes Jahr: Dies sind nicht zwingend die Filme des Jahres, die für mich am unfähigsten über die Bühne gebracht wurden. Hier geht es mehr darum, welche Produktionen mein generell eher sonniges Cineastengemüt am deutlichsten verdunkelt haben. Durch ärgerliche Inhalte, gähnende Langeweile oder eine nervig-lästige Umsetzung. Dabei möchte ich Fans der nachfolgenden Filme keinesfalls gegen das Bein pinkeln - sondern euch eher einladen, in die frustriertesten Winkel meines Filmliebhaberherzens zu wandern. Hoffend, dass ihr meine Sichtweise wenigstens im Ansatz nachvollziehen könnt! Alles klar? Na dann: Los geht's!

Platz 20: Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln (Regie: James Bobin)
Ein Schritt vor, zwei Schritte zurück: Im Gegensatz zum Tim-Burton-Film hat die Fortsetzung keine 08/15-Fantasygeschichte über die auserwählte Normalsterbliche, die ein Fantasiereich zu beschützen hat, sondern eine der Vorlage wenigstens ansatzweise gerecht werdende Chaoshandlung. Doch Linda Woolverton, die seit ihren Beiträgen zur Disney-Renaissance nur noch wirtschaftlich, nicht aber qualitativ ablieferte, scheitert auch mit diesem Zeitreise-Tohuwabohu, verirrt sich das Skript doch in Allgemeinplätzen und haarsträubenden Expositionsdialogen. Bobin tauscht die aggressive Flut an CG-Tricks gegen einen unsteten Mix aus günstig aussehenden Kulissen und ansehnlicher Effektarbeit, feiert gelegentlich den Irrsinn der Alice-Geschichten, bleibt aber viel zu lang bei hysterischen Randfiguren kleben, die nur noch tönen und chargieren. Eine Handvoll wunderschöner Kostüme sowie sämtliche Szenen mit dem genüsslich aufspielenden Sacha Baron Cohen sorgen wenigstens für einen Hauch Qualität: Irgendwo in diesem Wust aus Ödnis und Nervereien steckt ein gelungener, kurzer, knackiger Fantasyfilm – aber die Störfaktoren sind einfach zu lang und intensiv, um dieses Sequel vor einem Rang in meiner Flopliste zu bewahren!

Platz 19: Trolls (Regie: Mike Mitchell, Walt Dohrn)
Das rund 125 Millionen Dollar teure DreamWorks-Animation-Projekt hat einige Pluspunkte, die für es sprechen. So bricht der letzte unter Jeffrey Katzenbergs Führung fertiggestellte Streifen des ewigen Disney-Konkurrenten mit dem üblichen CG-Look, und lässt seine Figuren sowie deren Welt in einer flauschig-filzig-glitzernden Bastelmaterial-Optik über die Leinwand tanzen. Darüber hinaus platzt der Soundtrack vor lauter Feel-Good-Songs und der US-Cast ist bestechend (in der deutschen Fassung punktet wiederum Lena Meyer-Landrut, während sich Mark Forster durchwachsen durch seine Takes kämpft). Und dennoch gehört Trolls zu den Filmen des Jahres, bei denen ich mich am meisten gegen einen Rewatch sträuben würde: Die Story ist ein konsequenzloses, weichgespültes Märchen, dessen „Wir alle sollten öfter glücklich sein!“-Moral mir rasch auf den Keks geht – aber nicht so sehr wie die Catchphrases reinbrüllende Ansammlung an Randfiguren, die jeden noch so kleinen Anflug von Dramatik zerstört. Kunterbunt, debil-glückselig und überdeutlich auf Merchandisingmöglichkeiten gebürstet: Mit seinem letzten Film liefert Katzenberg die Antithese zu seinem (vermeintlichen?) Arbeitsethos ab. Traurig.

Platz 18: Ma Ma – Der Ursprung der Liebe (Regie: Julio Medem)
Eine behäbige, bedeutungsschwanger inszenierte Arthouse-Seifenoper mit Metaphern, die selbst Postkartenschreibern zu abgegriffen wären: Penélope Cruz rackert sich redlich ab, um der zentralen Figur dieses Melodramas Charakter zu verleihen – und dies gelingt ihr durchaus. Bedauerlich, dass der in einem stählernen Blau gehaltene, sich im Elend der Protagonistin suhlende, mit weltfernen, schalen Dialogen ausgestattete Film Cruz‘ Darbietung nicht gerecht wird.

Platz 17: Assassin’s Creed (Regie: Justin Kurzel)
Videospielverfilmungen können funktionieren! Man blicke nur auf Jerry Bruckheimers Abenteuerspaß Prince of Persia – Sand der Zeit oder auf das bessere Fast & Furious namens Need for Speed. Und selbst wenn Paul W. S. Anderson in der Resident Evil-Reihe die Vorlage achtkantig aus dem Fenster pfeffert, sind einige der Actionhorrorspektakel echt unterhaltsam geraten. Die Köpfe hinter Assassin’s Creed können sich also nicht am Umstand festklammern, halt mit einer Gamingvorlage arbeiten zu müssen und sich so für ihren spannungsbefreiten, hanebüschenen Abenteuerfilm rechtfertigen. Dass ihre Big-Budget-Produktion so lasch ist, haben sie sich selbst zuzuschreiben: Sie nehmen eine abgefahrene, Sci-Fi- und mythologisch an den Haaren herbeigezogene Historienabenteuer-Story, packen sie dann aber nicht in eine „Edge of Tomorrow trifft Indiana Jones“-Stimmung. Stattdessen ertränken sie den Film in einer staubtrockenen, bleiernen Atmosphäre, in der Humor nicht existiert und nahezu alle Darsteller so wirken, als hätte man ihnen die Lebensfreude ausgesaugt, damit das alles auch ja ernst wirkt. Hinzu kommen Bilder, die wahlweise so aussehen, als hätte man die Kamera in Halbfettmargarine getunkt (in den Historienszenen) oder in das berüchtigt-grüne Badewasser der Olympischen Spiele von Rio (in den Gegenwartsszenen).

Platz 16: Verrückt nach Fixi (Regie: Mike Marzuk)
Die letzte männliche Jungfrau eines Abiturjahrgangs wird auf dem Abschlussball vor versammelter Mannschaft gedemütigt: Von einem früheren Freund, der eine Geschenkeverwechslung in Kindstagen noch immer nicht verdaut hat, bekommt er als „Ehrenpreis“ eine Gummipuppe namens Fick sie, äh, Fixi verliehen. Frustriert zieht es unseren Protagonisten in ein verruchtes Etablissement, wo ihm ein weiser asiatischstämmiger Mitmensch mystische Ratschläge erteilt. Am nächsten Morgen wacht der unberührte, unglücklich verliebte Schulabsolvent auf, während er einen Blowjob bekommt – von einer drallen Brünetten, die sich als seine menschgewordene Gummipuppe, öhm, entpuppt. Verrückt nach Fixi ist eine High-Concept-Sexkomödienidee, die Regisseur Mike Marzuk durch eine unerwartet züchtige Inszenierung, überdeutlich vorabtelegrafierten Plotelementen und keinerlei Pepp aufwartenden Gags zur unattraktiven Luftnummer verwandelt. Besonders lästig: Der von Jascha Rust gespielte Star der Story handelt im Umgang mit seinem besten Freund (liebenswert: Roland Schreglmann) nicht nur wider jegliche reale Vernunft. Selbst die Logik dieser anspruchslosen „Sex kommt und geht, also achte deine Freunde und halte die Augen offen nach Menschen, deren Herz du berührst!“-Morallektion befolgend benimmt er sich noch dumpfbackiger als die Titelfigur. Und die ist schon ziemlich blöd (von einer Montagesequenz, in der sie Bücher verschlingt, abgesehen – da der Film nie wieder darauf eingeht, ist sie eh nicht von Belang). Was für eine Verschwendung der talentierten Hauptdarstellerin Lisa Tomaschewsky!

Platz 15: Batman v Superman: Dawn of Justice (Regie: Zack Snyder)
Ich mag Man of Steel. Und wurde daher im Fahrwasser des Kinostarts beschimpft, weil ich einen Film unterstützen würde, der Superman zerstöre. Nach meiner negativen Batman v Superman: Dawn of Justice-Kritik wurde ich monatelang in den Quotenmeter.de-Kommentaren verrissen, weil ich Sturkopf eh nur Marvel mögen würde und als übellauniger Kerl nicht aufgeschlossen genug für Zack Snyders Stil sei. Oder sowas in der Art. Joah, wie man’s macht … Um es erneut zu betonen: Ich habe nicht das geringste Problem damit, wie Zack Snyder Superman uminterpretiert – kann aber jene Puristen verstehen, die sich aufregen. Ich als jemand, der Superman als einseitig skizziertes Saubermann-Maskottchen von DC Comics betrachte, freue mich, dass Snyder etwas Zunder in die Darstellung des übermächtigen Aliens packt. Und auch Snyders Bildsprache sagt mir meistens zu. In Batman v Superman: Dawn of Justice hat er sich schlichtweg ordentlich verzockt: Der Superheldenblockbuster besteht zum Großteil aus ikonografischen Einzelbildern, die eine unheilvolle Stimmung haben – ohne dass diese Bildsprache inhaltlich ausreichend gestützt wird und die Einzelsequenzen flüssig zusammengeführt werden.

Dort, wo Konflikte sein sollten, werden ungelenke Vorboten kommender Filme platziert (abseits des miesen Iron Man 2 reserviert Marvel dies wenigstens für die Abspannszenen) oder lachhafte Konfliktproblembehebungen in den Raum gebrüllt („Martha!“). So fantastisch Hans Zimmers finster-kaputter Score sein mag, so cool Gal Gadot auch als Wonder Woman ist und egal, wie viel Spaß ich an Jesse Eisenberg als Lex Luthor und Ben Affleck als Batman habe: Der behäbig erzählte, mit steifen Dialogen (es ist so, als nehme man dem druckreifen Nolan-Sprech den phonetischen Schwung) daherpolternde Plot und der von Minute zu Minute lästigere abschließende Akt (widersprüchliche Darstellung von Superfähigkeiten! ein hässliches CG-Ungetüm! Tränenzieherei! Jesus-Allegorien!) lassen Batman v Superman: Dawn of Justice in meine Flops donnern!

Platz 14: Underworld: Blood Wars (Regie: Anna Foerster)
Attraktive Menschen stolzieren in schmucken Gothic-Kostümen ziellos durch monotone Kulissen und besprechen in bleischweren Dialogen langweilige Möchtegern-Game of Thrones-Intrigen. Zwischendurch wird dann in schwach choreografierten Sequenzen gekämpft – unfertig animierte, aber genüsslich überzogene Gewaltspitzen hauchen dem Ganzen dann ganz kurz Leben ein. Gäbe es einen Preis für die beste Garderobe in einem miesen Film, der fünfte Underworld hätte Spitzenchancen, wenigstens diesen Award zu gewinnen.

Platz 13: Point Break (Regie: Ericson Core)
Das an den Kinokassen gewaltig gegen die Wand gefahrene Gefährliche Brandung-Remake hat einen klares Proargument in seiner Ecke stehen: Die 3D-Aufnahmen der wunderschönen Landschaften und spektakulären Extremsport-Stunteinlagen, die Ericson Core hier aufs Publikum loslässt, sind äußerst imposant. Gelungene 3D-Bilder allein machen aber noch lange keine sehenswerte Popcornunterhaltung: Figuren, die inkonsequent handeln, wenn sie nicht gerade langweilen. Ein Storytelling, das vor sich hinplätschert, und verboten steif-spröde Dialoge. So dröge kann Extremsport sein.

Platz 12: Bad Santa 2 (Regie: Mark Waters)
Das nette, wenngleich in meinen Augen bereits ziemlich überbewertete, Original erzählt eine weihnachtliche Gangsterposse, deren räudiges Dialogbuch kreative Beschimpfungen beinhaltet und all diese Bitternis benötigt, um zu einem dunklen, aber pochenden Herzen vorzudringen. Der viele Jahre später garantiert nicht, niemals nie aus geldgierigem Kalkül verwirklichte zweite Teil besteht aus einer haltlosen, witzlosen, kakophonischen Beschimpfungsparade, die Billy Bob Thornton sichtbar jegliches Engagement raubt. Der mäandernde Plot ist mit der heißen Nadel gestrickt und die Figuren sind flacher als Geschenkpapier. Aber eine kleine Handvoll rabenschwarzer Situationskomik-Momente und alle Szenen über Brett Kellys liebenswert naiven Thurman Merman helfen (um Rentierhaaresbreite) Bad Santa 2 besser abzuschneiden, als die nun sofort folgende Vulgärkomödie …

Platz 11: Dirty Cops – War on Everyone (Regie: John Michael McDonagh)
Seit ich Jahr für Jahr meine Negativliste für diesen Blog erstelle, findet sich mindestens ein Film auf ihr wieder, der mich so sträflich langweilte, wie diese pseudoprovokante Kriminalkomödie. Üblicherweise landen diese keinerlei Esprit und inszenatorischen Pepp aufweisenden Schlaftabletten irgendwo im Feld von Rang neun bis zwei. Dass John Michael McDonagh verschlafener Versuch, den Quentin Tarantino der 90er-Jahre zu imitieren, nicht einmal meine Flop Ten knackt, zeigt, wie schlecht meine Anti-Favoriten 2016 ausgefallen sind. Irgendwo muss dieses Jahr halt seinen negativen cineastischen Ruf herkriegen, selbst wenn es tatsächlich sehr viele gute Filme zu sehen gab. Dieser stümperhaft geschnittene, ohne jeglichen narrative Rhythmus hingeschluderte „Korrupte Cops machen ausnahmsweise ihren Job“-Streifen hätte mit geschliffeneren Dialogen, einer lebhafteren Inszenierung, weniger flachen Bildern und angeregteren Performances dazugehören können. Angesichts der erschreckend starren, amateurhaften Umsetzung krepieren hingegen selbst einige absurde Gags, die auf dem Papier wie garantierte Lacher für mich klingen. Gähn!

Fortsetzung droht ...

Mittwoch, 14. Dezember 2016

Oscars 2017: Die 145 möglichen Nominierungen für "Beste Musik"


Weiter geht er, der Reigen an Oscar-Shortlists. Dieses Mal findet ihr hier die 145 Scores, die als beste Originalmusik für den Academy Award nominiert werden dürfen. Wie immer: Erst die komplette Liste, danach findet ihr meine Prognose.

Interessant ist übrigens: Arrival wurde wegen zu ausführlichem Gebrauchs bereits existierender Musik nicht durch gewunken.

The Abolitionists, Tim Jones

Absolutely Fabulous The Movie, Jake Monaco

The Accountant, Mark Isham

Alice through the Looking Glass, Danny Elfman

Allied, Alan Silvestri

Almost Christmas, John Paesano

American Pastoral, Alexandre Desplat

The Angry Birds Movie, Heitor Pereira

Anthropoid, Robin Foster

Armenia, My Love, Silvia Leonetti

Assassin's Creed, Jed Kurzel

Autumn Lights, Hugi Gudmundsson and Hjörtur Ingvi Jóhannsson

The BFG, John Williams

Believe, Michael Reola

Ben-Hur, Marco Beltrami and Buck Sanderss

Bilal, Atli Ӧrvarsson

Billy Lynn's Long Halftime Walk, Mychael Danna and Jeff Danna

The Birth of a Nation, Henry Jackman

Bleed for This, Julia Holter

The Boss, Christopher Lennertz

Bridget Jones's Baby, Craig Armstrong

The Bronze, Andrew Feltenstein and John Nau

Captain America: Civil War, Henry Jackman

The Charnel House, Todd Haberman

The Choice, Marcelo Zarvos

Collateral Beauty, Theodore Shapiro

The Conjuring 2, Joseph Bishara

Criminal, Brian Tyler and Keith Power

Deadpool, Tom Holkenborg

Deepwater Horizon, Steve Jablonsky

Denial, Howard Shore

Doctor Strange, Michael Giacchino

The Dressmaker, David Hirschfelder

Eddie the Eagle, Matthew Margeson

The Edge of Seventeen, Atli Ӧrvarsson

Elle, Anne Dudley

Eye in the Sky, Paul Hepker and Mark Kilians

Fantastic Beasts and Where to Find Them, James Newton Howard

Fences, Marcelo Zarvos

Finding Dory, Thomas Newman

The First Monday in May, Ian Hultquist and Sofia Hultquist

Florence Foster Jenkins, Alexandre Desplat

Floyd Norman: An Animated Life, Ryan Shore

The Founder, Carter Burwell

Free State of Jones, Nicholas Britell

Ghostbusters, Theodore Shapiro

The Girl on the Train, Danny Elfman

Gleason, Dan Romer and Saul Simon MacWilliams

Gold, Daniel Pemberton

Greater, Stephen Raynor-Endelman

Hacksaw Ridge, Rupert Gregson-Williams

Hail, Caesar!, Carter Burwell

The Handmaiden, Cho Young-wuk

Hands of Stone, Angelo Milli

Hell or High Water, Nick Cave and Warren Ellis


Hidden Figures, Pharrell Williams and Benjamin Wallfisch


High-Rise, Clint Mansell

How to Be Single, Fil Eisler

Hunt for the Wilderpeople, Lukasz Buda and Samuel Scott

The Huntsman: Winter's War, James Newton Howard

Ice Age: Collision Course, John Debney

Independence Day: Resurgence, Thomas Wander and Harald Kloser

Indignation, Jay Wadley

The Invitation, Theodore Shapiro

Ithaca, John Mellencamp

Jack Reacher: Never Go Back, Henry Jackman

Jackie, Mica Levi

Julieta, Alberto Iglesias

The Jungle Book, John Debney

Keeping Up with the Joneses, Jake Monaco

Kicks, Brian Reitzell

Krisha, Brian McOmber

Kubo and the Two Strings, Dario Marianelli

La La Land, Justin Hurwitz

Land of Mine, Sune Martin

Landfill Harmonic, Michael A. Levine

The Legend of Ben Hall, Ronnie Minder

The Legend of Tarzan, Rupert Gregson-Williams

Life, Animated, Dylan Stark and T. Griffins

The Light between Oceans, Alexandre Desplat

Lights Out, Benjamin Wallfisch

Lion, Dustin O'Halloran and Hauschkas

The Little Prince, Hans Zimmer and Richard Harvey

Live by Night, Harry Gregson-Williams

Loving, David Wingo

Maggie's Plan, Michael Rohatyn

Me before You, Craig Armstrong

The Meddler, Jonathan Sadoff

Midnight Special, David Wingo

Mike and Dave Need Wedding Dates, Jeff Cardoni

Miracles from Heaven, Carlo Siliotto

Miss Peregrine's Home for Peculiar Children, Mike Higham and Matthew Margeson

Miss Sloane, Max Richter

Mr. Church, Mark Isham

Moana, Mark Mancina

Money Monster, Dominic Lewis

The Monkey King 2, Christopher Young

A Monster Calls, Fernando Velázquez

Moonlight, Nicholas Britell

Morgan, Max Richter

My Big Fat Greek Wedding 2, Christopher Lennertz

The Neon Demon, Cliff Martinez

The Nice Guys, John Ottman

No Letting Go, Alain Mayrand

Nocturnal Animals, Abel Korzeniowski

Now You See Me 2, Brian Tyler

O.J.: Made in America, Gary Lionelli

Off the Rails, Steve Gernes and Duncan Thum

The Other Side of the Door, Joseph Bishara

The Ottoman Lieutenant, Geoff Zanelli

Ouija: Origin of Evil, Taylor Stewart and John Andrew Grush

Our Kind of Traitor, Marcelo Zarvos

Passengers, Thomas Newman

Paterson, Carter Logan and Jim Jarmusch

Patriots Day, Trent Reznor and Atticus Ross

Pelé: Birth of a Legend, A. R. Rahman

Pete's Dragon, Daniel Hart

Po, Burt Bacharach

Queen of Katwe, Alex Heffes

Race, Rachel Portman

The Red Turtle, Laurent Perez Del Mar

Ride Along 2, Christopher Lennertz

Rogue One: A Star Wars Story, Michael Giacchino

Sausage Party, Alan Menken and Christopher Lennertz

The Secret Life of Pets, Alexandre Desplat

Silicon Cowboys, Ian Hultquist

Sing, Joby Talbot

Snowtime!, Eloi Painchaud and Jorane

Southside with You, Stephen James Taylor

Star Trek Beyond, Michael Giacchino

Storks, Mychael Danna and Jeff Danna

Suicide Squad, Steven Price

Sully, Christian Jacob

Swiss Army Man, Andy Hull and Robert McDowell

Teenage Mutant Ninja Turtles: Out of the Shadows, Steve Jablonsky

10 Cloverfield Lane, Bear McCreary

10 Days in a Madhouse, Jamie Hall

13 Hours: The Secret Soldiers of Benghazi, Lorne Balfe

Trolls, Christophe Beck

20th Century Women, Roger Neill

Warcraft, Ramin Djawadi

Whiskey Tango Foxtrot, Nick Urata

X-Men: Apocalypse, John Ottman

Zoolander 2, Theodore Shapiro

Zootopia, Michael Giacchino

Meine Prognose - die Academy wird an ihren Favoriten festhalten, selbst wenn sie es teilweise nicht verdient haben, da dieses Jahr viel bessere Scores entstanden sind (meine Hitliste folgt später):
  • American Pastoral, Alexandre Desplat
  • The BFG, John Williams
  • Hail, Caesar!, Carter Burwell
  • La La Land, Justin Hurwitz
  • Patriots Day, Trent Reznor and Atticus Ross

Dienstag, 13. Dezember 2016

Oscars 2017: Die 91 möglichen Nominierten in der Kategorie "Bester Song"


Sie wird geliebt. Sie wird gehasst. Sie ist zweifelsfrei keine der Oscar-Kategorien, die die Zuschauer kalt lässt. Und sie ist eine der Sparten, die noch allerhand Überraschungen und Academy-Award-untypische Einträge erlaubt: Die Song-Kategorie! Wie jedes Jahr veröffentlicht die Academy of Motion Picture Arts & Sciences eine Vorauswahl aller Lieder, die für eine Nominierung zugelassen sind. Aus den dieses Mal 91 vornominierten Songs wird eine Jury aus Musikexperten innerhalb der Academy in einem Bewertungsprozess die fünf Finalisten bestimmen.

Was ist nötig, um einen Song hier zu platzieren? Kurzfassung: Er muss für einen Film geschrieben sein - und obendrein explizit eingereicht werden. Und hier beginnt bereits die Oscar-Politik: Manche Verleiher reichen sämtliche Originalsongs ein. Disney hingegen seit der Verwünscht-Schlappe (drei Nominierungen, 0 Siege) nicht: Bei ihren großen Filmen wägt Disney im Vorfeld ab, welche Lieder eingereicht werden. Und somit werden wir der Möglichkeit beraubt, dass Dwayne Johnson bei den Oscars den nominierten Titel You're welcome aus Vaiana vorträgt ...

Hier sind alle qualifizierten Songs:

Just Like Fire aus Alice through the Looking Glass
Rise aus American Wrestler: The Wizard
Friends aus The Angry Birds Movie
Flicker aus Audrie & Daisy
Seconds aus Autumn Lights
A Minute To Breathe aus Before the Flood
Glory (Let There Be Peace) aus Believe
Mother’s Theme aus Believe
Somewhere aus Believe
The Only Way Out aus Ben-Hur
Still Falling For You aus Bridget Jones’s Baby
F That aus The Bronze
Torch Pt. 2 aus Citizen Soldier
Drift and Fall Again aus Criminal
Take Me Down aus Deepwater Horizon
Land of All aus Desierto
Sad but True (Dreamland Theme) aus Dreamland
Angel by the Wings aus The Eagle Huntress
Blind Pig aus Fantastic Beasts and Where to Find Them
One Frame at a Time aus Floyd Norman: An Animated Life
I’m Crying aus Free State of Jones
Gold aus Gold
Champion aus Hands of Stone
Dance Rascal, Dance aus Hello, My Name Is Doris
I See a Victory aus Hidden Figures
Runnin aus Hidden Figures
Sixty Charisma Scented Blackbirds aus How to Let Go of the World and Love All the Things Climate
Can’t Change

My Superstar aus Ice Age: Collision Course
Seeing You Around aus Ithaca
The Empty Chair aus Jim: The James Foley Story
Audition (The Fools Who Dream) aus La La Land
City of Stars aus La La Land
Start a Fire aus La La Land
Cateura Vamos a Soñar (We Will Dream) aus Landfill Harmonic
Better Love aus The Legend of Tarzan
Never Give Up aus Lion
Equation aus The Little Prince
Turnaround aus The Little Prince
Moonshine aus Live by Night
Loving aus Loving
Hurry Home aus Max Rose
Gone 2015 aus Miles Ahead
Wish That You Were Here aus Miss Peregrine’s Home for Peculiar Children
I’m Still Here aus Miss Sharon Jones!
How Far I’ll Go aus Moana
We Know the Way aus Moana
Even More Mine aus My Big Fat Greek Wedding 2
Waving Goodbye aus The Neon Demon
I’m Back aus Never Surrender
Find My Victory aus Olympic Pride, American Prejudice
On Ghost Ridge aus 100 Years: One Woman’s Fight for Justice
Ordinary World aus Ordinary World
Devil’s Girl aus Outlaws and Angels
Levitate aus Passengers
Ginga aus Pelé: Birth of a Legend
Nobody Knows aus Pete’s Dragon
Something Wild aus Pete’s Dragon
Dancing with Your Shadow aus Po
I’m So Humble aus Popstar: Never Stop Never Stopping
Stay Here aus Presenting Princess Shaw
Celebrate Life aus Queen Mimi
Back to Life aus Queen of Katwe
Let the Games Begin aus Race
Think About It aus The Red Pill
The Rules Don’t Apply aus Rules Don’t Apply
The Great Beyond aus Sausage Party
Faith aus Sing
Set It All Free aus Sing
Drive It Like You Stole It aus Sing Street
Go Now aus Sing Street
The Veil aus Snowden
Hymn aus Snowtime!
Kiss Me Goodnight aus Southwest of Salem: The Story of the San Antonio Four
Holdin’ Out aus Storks
Heathens aus Suicide Squad
Flying Home aus Sully
Montage aus Swiss Army Man
Petit Metier aus They Will Have to Kill Us First — Malian Music in Exile
Letter to the Free aus 13th
Down with Mary aus Too Late
Can’t Stop the Feeling aus Trolls
Get Back Up Again aus Trolls
Smile aus The Uncondemned
We Will Rise aus Veeram-Macbeth
LA Venus aus We Are X
New Dogs, Old Tricks aus What Happened Last Night
Runnin’ Runnin' aus What Happened Last Night
What’s Happening Today aus What Happened Last Night
Who I Am aus What Happened Last Night
The Ballad of Wiener-Dog aus Wiener-Dog
Try Everything aus Zootopia

Welche Songs werden eurer Erwartung nach nominiert? Lasst es mich wissen!

Meine Prognose lautet übrigens:
Audition (The Fools Who Dream) aus La La Land
City of Stars aus La La Land
How Far I’ll Go aus Moana
Drive It Like You Stole It aus Sing Street
Can’t Stop the Feeling aus Trolls

Aber nach so einem songtechnisch gelungenen Jahr hätte ich eigentlich nichts gegen weitere Nominierungen. Nur geht das Spiel so nicht ...

Die 74. Golden Globes: Meine Prognose der Kino-Gewinner


Bestes Drama
- Hacksaw Ridge
- Hell or High Water
- Lion
- Manchester by the Sea
- Moonlight
Beste Komödie / bestes Musical
- Deadpool
- Florence Foster Jenkins
- La La Land
- Sing Street
- 20th Century Women
Bester fremdsprachiger Film
- Devine
- Elle
- Neruda
- The Salesman
- Toni Erdmann
Beste Regie
- Damien Chazelle, La La Land
- Tom Ford, Nocturnal Animals
- Mel Gibson, Hacksaw Ridge
- Barry Jenkins, Moonlight
- Kenneth Lonergan, Manchester by the Sea
Bestes Drehbuch:
- La La Land
- Nocturnal Animals
- Moonlight
- Manchester by the Sea
- Hell or High Water
Beste Hauptdarstellerin (Drama)
- Amy Adams, Arrival
- Jessica Chastain, Miss Sloane
- Isabelle Huppert, Elle
- Ruth Negga, Loving
- Natalie Portman, Jackie
Beste Hauptdarstellerin (Komödie / Musical)
- Annette Bening, 20th Century Women
- Lily Collins, Rules Don’t Apply
- Hailee Steinfeld, Edge of Seventeen
- Emma Stone, La La Land
- Meryl Streep, Florence Foster Jenkins
Bester Hauptdarsteller (Drama)
- Casey Affleck, Manchester By the Sea
- Joel Edgerton, Loving
- Andrew Garfield, Hacksaw Ridge
- Viggo Mortensen, Captain Fantastic
- Denzel Washington, Fences
Bester Hauptdarsteller (Komödie / Musical)
- Colin Farrell, The Lobster
- Ryan Gosling, La La Land
- Hugh Grant, Florence Foster Jenkins
- Jonah Hill, War Dogs
- Ryan Reynolds, Deadpool
Beste Nebendarstellerin
- Viola Davis, Fences
- Naomi Harris, Moonlight
- Nicole Kidman, Lion
- Octavia Spencer, Hidden Figures
- Michelle Williams, Manchester by the Sea
Bester Nebendarsteller
- Mahershala Ali, Moonlight
- Jeff Bridges, Hell or High Water
- Simon Helberg, Florence Foster Jenkins
- Dev Patel, Lion
- Aaron Taylor-Johnson, Nocturnal Animals
Beste Musik
- Nicholas Britell, Moonlight
- Jutin Hurwitz, La La Land
- Johan Johansson, Arrival
- Hauschka, Dustin O'Halloran, Lion
- Hans Zimmer, Pharrell Williams, Benjamin Wallfisch, Hidden Figures
Bester Song
- Can’t Stop the Feeling – Trolls
- City of Stars – La La Land
- Faith –Sing
- Gold – Gold
- How Far I’ll Go – Vaiana
Bester Animationsfilm
- Kubo - Der tapfere Samurai
- My Life as a Zucchini
- Sing
- Vaiana
- Zootopia