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Samstag, 6. April 2024

Mediatheken-Tipps (6. April 2024)

Zeit der Unschuld (Romantisches Kostümdrama, 1993) Eines der größten Rätsel des digitalen Filmdiskurses sind für mich lautstark gegen andere Filmschaffende oder einzelne Filmreihen wetternde Martin-Scorsese-Fans, die sich in ihrer berechtigten Passion für die Regielegende aber ausschließlich auf seine Gangsterfilme beziehen. Damit ignorieren sie doch den Großteil seiner Vita! Mit Zeit der Unschuld hat 3sat derzeit einen der Macho-unfreundlichsten Filme Scorseses im Portfolio: Ein mit Daniel Day-Lewis, Michelle Pfeiffer und Winona Ryder formidabel besetztes, schwelgerisches ausgestattetes Liebesdrama mit famosen Bildern des Kameramanns Michael Ballhaus und einer Vision von Liebe, die zwischen irrational-intensiv und scheu-codiert-kommuniziert changiert. 3sat-Mediathek, abrufbar bis zum 7. April 2024

Herzensbrecher (Komödie, 2010) Xavier Dolan, mal von seiner leichten Seite - hinter und vor der Kamera einer Liebes-, Freundschafts- und Eifersuchtskomödie: Marie (Monia Chokri) und Francis (Xavier Dolan) sind eng befreundet, verlieben sich jedoch auf einer Party in denselben Typen - und das, obwohl sie beide auch einiges an ihm zu kritteln haben. Jugendlich-peppiger Film über Leute, die sich in ihren frühen 20ern noch eine pubertäre Kopflosigkeit in Liebesdingen bewahrt haben (respektive noch darunter leiden) - mit großem Stilwillen eines jung-ungestümen Regisseurs. ARD-Mediathek, abrufbar bis zum 17. April 2024

I Killed My Mother (Autobiografisch angehauchtes Drama, 2009) Im Heimkino sind einige Xavier-Dolan-Filme leider schwer zu ergattern. Umso schöner, dass die ARD-Mediathek derzeit alten Fans Rewatches ermöglicht und Dolan-Neugierigen es leicht macht, quer in seine Vita einzusteigen. I Killed My Mother ist Dolans womöglich persönlichster Film: Er verfasste das Skript im Alter von nur 16 Jahren und verarbeitete darin seine Beziehung zu seiner Mutter. Das Ergebnis: Ein eindrucksvolles Coming-of-Age-Drama mit ein paar harsch reingrätschenden, charismatischen Passagen voller Humor. ARD-Mediathek, abrufbar bis zum 17. April 2024

The Painter and the Thief (Dokumentation, 2020) Eine fesselnde, unfassbar-wahre Geschichte über Kunst, Rechtsprechung, Reue, Vergebung und Einfühlungsvermögen: Die Malerin Barbora Kysilkova wird bestohlen. Einer der Täter wird gefasst, ist voller Reue. Die Malerin ist gerührt und will ihn malen. Es entsteht eine sonderbare Freundschaft, die aber nicht frei von dornigen Momenten ist. Ungeheuerlich starker Film, eine meiner liebsten Dokumentationen des Jahrhunderts. arte-Mediathek, abrufbar bis zum 23. April 2024

Das Fest (Rabenschwarze Tragikomödie, 1998) Nicht Lars von Trier, sondern Thomas Vinterberg brachte Dogma 95 im Kino ins Rollen: Unter strengen (und oftmals gebrochenen) künstlerischen Gesetzen sollten pure, den Kunstschaffenden gehörende Filme entstehen. Dem auf dem ersten Blick doch was bitter-aufgesetzten Anklang der Dogma-95-Regeln zum Trotz eröffnete diese Bewegung mit einem finsterkomischen Film, der weniger nachdenklich ist, als unwohlig-fesselnde Erfahrung: Das Fest beginnt als Alltagssituation-Streitfilm über die sich anmaulenden Gästinnen und Gäste einer Familienfeier. Doch nach und nach kommen unschöne Wahrheiten ans Licht, die Vinterberg (wie er es generell so gut beherrscht) mit Respekt für das unbequeme Thema anfasst, und doch mit Galgenhumor versieht. Daher nicht zwingend geeignet für verletzte Seelen, auch wenn namhafte Größen im Bereich der Familienpsychologie dem Film attestieren, in seiner Darstellung erstaunlich akkurat zu sein. ARD-Mediathek, abrufbar bis zum 24. April 2024

Inside Llewyn Davis (Trockenkomisches Musikdrama, 2013) Herbstlich-spröder Einblick in eine turbulente Woche im Leben eines Folkmusikers (brillant: Oscar Isaac), der ein wenig vom Pech verfolgt ist, sich aber auch immer wieder selbst im Weg steht - ohne dass man ihn dafür hassen könnte. Ein Highlight im Schaffen der Coen-Brüder voller Ohrwürmer, Katzen-Content und dichter Atmosphäre. ARD-Mediathek, abrufbar bis zum 4. Mai 2024

Warum Mediatheken-Tipps? Die Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Sender sind ein unablässig sprudelnder Quell an sehenswerten Produktionen. Ob Spielfilm, Dokumentarfilm, Reportage, Konzertfilm, Serie, oder oder oder. Doch nicht nur, dass man da leicht den Überblick verlieren kann: Ich kenne einige Menschen, die den Mediatheken kaum oder gar keine Beachtung schenken. Mit dieser Artikelreihe möchte ich Orientierung bieten, ebenso wie Anreiz, sich vermehrt mit den Mediatheken zu befassen. Dazu gebe ich wöchentlich sechs Anschautipps.

Wieso sechs Tipps? Ich möchte, dass diese Artikelreihe händelbar bleibt. Für mich, damit ich sie neben meinen anderweitigen Verpflichtungen verfassen kann. Und für euch: Ich will euch nicht mit Anschautipps erschlagen. Sechs Tipps halte ich indes für umsetzbar: Selbst, wer alle Tipps ansprechend findet, kann sich täglich einen davon angucken, und hat dennoch bis zur nächsten Ausgabe der Reihe auch einen Tag "mediathekenfrei". 

Die Mediatheken-Tipps erheben selbstredend keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit. Es gibt viel mehr zu sehen, als ich hier Woche für Woche nennen könnte.

Dienstag, 22. Januar 2019

Die Nominierungen zu den 91. Academy Awards


Bester Film
BlacKkKlansman
Black Panther
Bohemian Rhapsody
The Favourite
Green Book
Roma
A Star Is Born
Vice
Slot neun und zehn bleiben leer
Prognosenerfolg: 9/10

Beste Regie
Adam McKay (Vice)
Alfonso Cuarón (Roma)
Pawel Pawlikowski (Cold War)
Yorgos Lanthimos (The Favourite)
Spike Lee (BlacKkKlansman)
Prognosenerfolg: 3/5

Beste Hauptdarstellerin
Yalitza Aparicio (Roma)
Glenn Close (Die Frau des Nobelpreisträgers)
Olivia Colman (The Favourite)
Lady Gaga (A Star Is Born)
Melissa McCarthy (Can You Ever Forgive Me?)
Prognosenerfolg: 4/5

Bester Hauptdarsteller
Christian Bale (Vice)
Bradley Cooper (A Star Is Born)
Willem Dafoe (At Eternity's Gate)
Rami Malek (Bohemian Rhapsody)
Viggo Mortensen (Green Book)
Prognosenerfolg: 3/5

Beste Nebendarstellerin
Amy Adams (Vice)
Marina de Tavira (Roma)
Regina King (Beale Street)
Emma Stone (The Favourite)
Rachel Weisz (The Favourite)
Prognosenerfolg: 4/5

Bester Nebendarsteller
Mahershala Ali (Green Book)
Adam Driver (BlacKkKlansman)
Sam Elliott für A Star Is Born
Richard E. Grant (Can You Ever Forgive Me?)
Sam Rockwell (Vice)
Prognosenerfolg: 4/5

Bester Song
"Shallow" aus A Star Is Born
"The Place Where Lost Things Go" aus Mary Poppins' Rückkehr
"I'll Fight" aus RBG
"All of the Stars" aus Black Panther
"When A Cowboy Trades His Spurs for Things" aus The Ballad of Buster Scruggs
Prognosenerfolg: 4/5

Beste Musik
Black Panther
BlacKkKlansman
Beale Street
Isle of Dogs
Mary Poppins' Rückkehr
Prognosenerfolg: 4/5

Bester Schnitt
BlacKkKlansman
Bohemian Rhapsody
The Favourite
Green Book
Vice
Prognosenerfolg: 2/5

Beste Kamera
Cold War
The Favourite
Werk ohne Autor
A Star Is Born
Roma
Prognosenerfolg: 3/5

Bestes Produktionsdesign
Black Panther
The Favourite
Aufbruch zum Mond
Mary Poppins' Rückkehr
Roma
Prognosenerfolg: 5/5

Bestes Make-up & Hairstyling
Border
Maria Stuart, Königin von Schottland
Vice
Prognosenerfolg: 2/3

Beste Kostüme
The Ballad of Buster Scruggs
Black Panther
The Favourite
Mary Poppins' Rückkehr
Maria Stuart, Königin von Schottland
Prognosenerfolg: 3/5

Bester Animationsfilm
Chaos im Netz
Mirai
Die Unglaublichen 2
Isle of Dogs
Spider-Man – A New Universe
Prognosenerfolg: 4/5

Bester fremdsprachiger Film
Capernaum
Cold War
Roma
Shoplifters
Werk ohne Autor
Prognosenerfolg:: 5/5

Beste Dokumentation
Free Solo
Hale County This Morning, This Evening
Minding the Gap
Of Fathers and Sons
RBG
Prognosenerfolg: 3/5

Bestes adaptiertes Drehbuch
BlacKkKlansman
The Ballad of Buster Scruggs
Can You Ever Forgive Me?
Beale Street
A Star Is Born
Prognosenerfolg: 4/5

Bestes Original-Drehbuch
The Favourite
First Reformed
Green Book
Roma
Vice
Prognosenerfolg: 4/5

Bester Tonschnitt
Black Panther
Bohemian Rhapsody
Aufbruch zum Mond
A Quiet Place
Roma
Prognosenerfolg: 3/5

Bester Ton
Black Panther
Bohemian Rhapsody
Aufbruch zum Mond
Roma
A Star Is Born
Prognosenerfolg: 4/5

Beste Effekte
Avengers | Infinity War
Christopher Robin
Aufbruch zum Mond
Ready Player One
Solo: A Star Wars Story
Prognosenerfolg: 3/5

Bester Animationskurzfilm
Animal Behaviour
Bao
Late Afternoon
One Small Step
Weekends
Prognosenerfolg: 3/5

Bester Kurzfilm
Detainment
Fauve
Marguerite
Mother
Skin
Prognosenerfolg: 3/5

Bester Doku-Kurzfilm
Black Sheep
End Game
Period. End of the Sentence.
Life Boat
A Night at the Garden
Prognosenerfolg: 3/5

Gesamtergebnis: 89/123

Donnerstag, 20. Dezember 2018

Oscars 2019: Wer wird in der Kategorie "Bester Song" nominiert?


Die Academy of Motion Picture Arts & Sciences macht es allen, die aus beruflichen Gründen oder schlicht zum Zeitvertreib Oscar-Nominierungen tippen, ein gutes Stück einfacher: Sie hat sogleich mehrere Shortlists veröffentlicht, darunter für die Kategorie "Bester Song". Aus den nachfolgenden 15 Titeln werden die fünf rausgesiebt, die in der so spannenden, aber auch so schwer vorherzusagenden Academy-Kategorie letztlich um den Goldjungen antreten. Im Rennen sind:

“When A Cowboy Trades His Spurs For Wings” aus “The Ballad of Buster Scruggs”
“Treasure” aus “Beautiful Boy”
“All The Stars” aus “Black Panther”
“Revelation” aus “Boy Erased”
“Girl In The Movies” aus “Dumplin’”
“We Won’t Move” aus “The Hate U Give”
“The Place Where Lost Things Go” aus “Mary Poppins Returns”
“Trip A Little Light Fantastic” aus “Mary Poppins Returns”
“Keep Reachin’” aus “Quincy”
“I’ll Fight” aus “RBG”
“A Place Called Slaughter Race” aus “Ralph Breaks the Internet”
“OYAHYTT” aus “Sorry to Bother You”
“Shallow” aus “A Star Is Born”
“Suspirium” aus “Suspiria”
“The Big Unknown” aus “Widows”

Disney hat einen großen taktischen Fehler begannen: Seit die Regel existiert, dass pro Film maximal zwei Lieder nominiert werden können (während die Grenze, wie viele zur Nominierung eingereicht werden dürfen, nach oben hin offen geblieben ist), versucht Disney öfters bei seinen großen Oscar-Hoffnungsträgern, sein Glück selbst in die Hand zu nehmen. Wiederholt kam es vor, dass Disney nur zwei Lieder zur Nominierung eingereicht hat, mutmaßlich, um so schon die Stimmen auf die vermeintlich sicheren Dinger zu konzentrieren.

Irgendwann musste es sich rächen. In meinen Augen hat Disney zwei der schwächeren Lieder aus Mary Poppins' Rückkehr eingereicht, und offenbar bin ich da nicht allein. Schon bei den Globes-Nominierungen ging das Rob-Marshall-Musical leer aus und laut den Awards-Experten von The Playlist kam auch bei diversen Academy-Mitgliedern A Cover Is Not The Book (alias: "Rob Marshalls unerwartete Chicago-Referenz) mit großem Abstand am besten an. Und, man, was hätte ich dafür getan, Emily Blunt und Lin-Manuel Miranda diese Nummer live während der Oscars performen zu sehen!

Aber gut. Es hat nicht sollen sein. Den Oscar hat Shallow aus A Star Is Born nun wohl so gut wie sicher, bleibt die Frage, welche anderen vier Titel mitmischen. Black Panther sammelte mit seinem (wie ich finde lahmen) Abspannsong schon viele Nominierungen ein, also ist er dabei. Beim Rest musste ich nach Bauchgefühl gehen.

Basierend auf früheren Oscar-Jahren sehe ich den Beschwörungssong aus Suspiria übrigens leider draußen, aber wer weiß, was die Umgestaltung des Voting-Blocks so alles bewirkt ...

“All The Stars” aus “Black Panther”
“Girl In The Movies” aus “Dumplin’”
“The Place Where Lost Things Go” aus “Mary Poppins Returns”
“I’ll Fight” aus “RBG”
“Shallow” aus “A Star Is Born”

Und was tippt ihr?

Dienstag, 18. Dezember 2018

Oscars 2019: Wer wird in der Kategorie "Beste Filmmusik" nominiert?


Die Academy of Motion Picture Arts & Sciences macht es allen, die aus beruflichen Gründen oder schlicht zum Zeitvertreib Oscar-Nominierungen tippen, ein gutes Stück einfacher: Sie hat sogleich mehrere Shortlists veröffentlicht, darunter für die Kategorie "Beste Filmmusik". Aus den nachfolgenden 15 Filmen werden die fünf rausgesiebt, die sich in der so spannenden, aber auch so schwer vorherzusagenden Academy-Kategorie letztlich um den Goldjungen antreten. Im Rennen sind:

“Annihilation”
“Avengers | Infinity War”
“The Ballad of Buster Scruggs”
“Black Panther”
“BlacKkKlansman”
“Crazy Rich Asians”
“The Death of Stalin”
“Fantastic Beasts: The Crimes of Grindelwald”
“First Man”
“If Beale Street Could Talk”
“Isle of Dogs”
“Mary Poppins Returns”
“A Quiet Place”
“Ready Player One”
“Vice”


Schwer, schwer, schwer. Abgesehen davon, dass A Quiet Place in dieser Kategorie meiner Ansicht nach nichts zu suchen hat, da der Score für mich eines der größten Probleme dieses Films ist, und ich zudem weder die Nennung von Fantastic Beasts (langweiliger Score) und Ready Player One (uninspirierter Score) verstehen kann, fallen mir sogleich mehrere Nennungen positiv auf. Avengers | Infinity War hätte ich niemals hier erwartet, doch Alan Silvestris energiereicher, in den richtigen Momenten aber auch dramatischer Score gehört zu meinen Favoriten des Jahres. Die Musik in Isle of Dogs ging mir persönlich zwischenzeitlich auf den Keks, ist aber schon sehr originell und treffend und Black Panther hat ebenfalls einen Spitzenscore (beide sind percussionlastig, und doch sehr unterschiedlich).

Ich bin überrascht, dass sich BlacKkKlansman durchgesetzt hat, ich hätte erwartet, dass er aufgrund zu vieler Rückgriffe auf bestehendem Material disqualifiziert wird. Aber, hey, gut, wenn es ihn nicht erwischt hat.

Meine Prognose wäre:

“Black Panther”
“BlacKkKlansman”
“First Man”
“Isle of Dogs”
“Mary Poppins Returns”

Was tippt ihr?

Dienstag, 7. März 2017

Meine Lieblingsfilme 2016 (Teil IV)

Weit sind wir gekommen, nun stehen bloß noch ein paar Ehrennennungen im Weg, bis wir endlich mein Lieblingsdutzend an neuen Produktionen aus dem deutschen Filmjahr 2016 abhaken können.

Da wäre etwa John Carneys Musikfilm Sing Street, der saustarke, eingängige Musik und liebenswerte Figuren beinhaltet, der mich allerdings als Story längst nicht so nachhaltig beeindruckt hat wie einige der innigeren Fans dieser Produktion. Nichts passiert ist eine schmucke, nicht hundertprozentig runde, deutschsprachige Mixtur aus pechschwarzer Komödie und Drama über einen hinterlistigen Verantwortungsverweigerer, Midnight Special ist ein ultracooler Film, der wie die Art Film wirkt, die Disney Anfang der 80er verzweifelt auf den Markt warf, um jugendaffin zu wirken - inklusive der Pacingprobleme vieler dieser Filme. Wild ist ein mutiges deutsches Psychogramm, das allerdings längst nicht so profund ist, wie es sich selber verkauft, Birnenkuchen mit Lavendel eine charmante Romantikdramödie, die noch minimal mehr Flair hätte haben dürfen, und Mahana ist ein in Lokal- und Zeitkolorit schwimmendes Maori-Familiendrama mit Charme und Aussagekraft, das hauchdünn an dieser Rangliste gescheitert ist.

Nun aber genug des Hinhaltens. Hier sind die Top 12 der Filme, die mein Cineastenherz 2016 am höchsten haben schlagen lassen!

Platz 12: Zoomania (Regie: Byron Howard & Rich Moore)

Ein Meisterwerk in Sachen Weltenbildung und zudem eine animationstechnische Augenweide, ist Zoomania zwischenzeitlich für meinen Geschmack zu sehr normales Buddy-Cop-Movie, und zu wenig die regelmäßig hier aufblitzende originelle Disney-Version dessen, als dass ich mich hinter diejenigen stellen würde, die die lautesten Lobeshymnen auf diese Animationskomödie singen. Aber das ist Meckern auf gehobenem Niveau. Denn als fein gegliederte, doch mächtig komische Analogie (nicht etwa als simpel übersetzte Fabel) über die Doppelmoral unserer Gesellschaft ist Zoomania einer der mutigeren Einträge in den Disney-Animationskanon und die schiere Menge an denkwürdigen Figuren, die Howard, Moore & Co. hier erschaffen haben, ist beeindruckend. Solide Action, scharfsinnige Alltagsbeobachtungen und lockere Dialoge runden den Gesamteindruck ab.

Platz 11: Junges Licht (Regie: Adolf Winkelmann)

In einem Jahr, in dem das deutsche Kino überdurchschnittlich viele bemerkenswerte Filme zu bieten hatte, beeindruckte mich keine Produktion aus der Bundesrepublik mehr als Adolf Winkelmanns doppelbödiges Loblied auf den Ruhrpott: Die Geschichte eines Sommers, in dem sich die Welt eines jungen Teenagers schleichend veränderte, ist in romantisierten Bildern eingefangen, wird mit dem Erzähltempo eines kontemporären Märchens abgewickelt und erklingt in verklärend-bezirzenden Tönen. Früher, da war alles besser. Und, hach, als Männer noch Männer waren und im Schweiße ihres verrußten Angesichts hart gearbeitet haben! Oder eben doch nicht, denn das Dialogbuch ist eine schonungslose, rekursive Bestandsaufnahme dessen, was die Gesellschaft in den frühen 60er-Jahren noch für angemessen hielt. Dieser Zusammenprall von Tonfällen, Farbästhetiken und Weltbildern ist als Film schwer zu fassen und noch schwerer rational zu erklären: Entweder nimmt man sich dieser Bauchgefühl-Auseinandersetzung mit dem Ruhrgebiet (und Deutschland) von damals auf assoziativer Ebene an, wird verzaubert und geistig angeregt. Oder man reibt sich wund, Junges Licht mittels des filmischen Einmaleins zu erörtern. Ich habe mich für Ersteres entschieden.

Platz 10: The Neon Demon (Regie: Nicolas Winding Refn)

Betörend schön fotografiert. Geisterhaft erzählt. Seelenlose Figuren. Perfekte, eiskalt-mechanisch bezirzende Musik. Und grotesk-makabrer Inhalt. Nach dem von mir nur mit einem desinteressierten Schulternzucken entgegengenommenen Only God Forgives haut Drive-Regisseur Nicolas Winding Refn mit The Neon Demon wieder einen starken Film heraus, der vor Atmosphäre trieft und eine eindringliche Verschmelzung aus Form und Thematik darstellt. Diese Schauermär vom Glitzer- und Glamour-Leben mag zwar einen Plot haben, der selbst den Body Mass Index der meisten Topmodels mächtig aussehen lässt, doch dies hat hier stylische Methodik. Cliff Martinez' Musik, diese kontrastreichen Farben und Elle Fannings schwer zu lesendes, dennoch reichhaltiges Spiel ergeben einen verqueren, kantigen Film, den jeder gesehen haben sollte, der sich an gewagtes Atmokino herantraut.

Platz 9: Arrival (Regie: Denis Villeneuve)

Anspruchsvolle, aber gefühlvolle Sci-Fi mit humanistischer Message, bei der nicht etwa technologische Errungenschaften oder naturwissenschaftliche Fragen im Mittelpunkt stehen, sondern die Macht geduldsamer Kommunikation sowie die Relevanz von Linguistik? Arrival trifft schon allein konzeptionell mehr als nur einen Nerv bei mir, und dank des stimmigen Scores, der hypnotischen Kameraarbeit sowie der menschelnden, facettenreichen Performances von Amy Adams (in einer ihrer besten Rollen!) und Jeremy Renner weiß auch die Umsetzung zu begeistern. Anders als bei vielen Arrival-Fans hat sich bei mir beim Rewatch leider ein minimaler Abnutzungseffekt eingeschlichen, trotzdem ist das minutiös konstruierte Storytelling dieses Dramas aus einer nahen Zukunft beeindruckend!

Platz 8: The Hateful Eight (Regie: Quentin Tarantino)

Zumindest in meinen Augen Quentin Tarantinos bislang nihilistischster Film, und dabei dank der berühmt-berüchtigten, markanten Feder des Oscar-Preisträgers dessen ungeachtet eine wahre Wonne: Dieser Kammerspiel-Rache-Schneewestern-Krimithriller in glorreichen 70mm mag zwar narrativ mehrmals auf der Stelle treten, doch Ennio Morricones brodelnder Score, der auftrumpfende Cast (insbesondere Samuel L. Jackson und Kurt Russell geben einprägsame Performances ab) und die harsch aufgeladenen Wortwechsel lassen darüber quasi hinwegsehen. The Hateful Eight ist Tarantino in Reinform: Das schlichte Grundkonzept seiner Anfänge, die ausladende Inszenierung seiner Spätzeit und die Dialoge sind eine Mixtur aus all seinen Schaffensperioden. Das ist zuweilen mehr Fingerübung als Geschichtenerzählen, aber einem Meister wie Tarantino schaut der geneigte Anhänger auch liebend gern bei Fingerübungen zu.

Platz 7: Demolition (Regie: Jean-Marc Vallée)

Ich bin mit dieser Position in einer verschwindend geringen Minderheit, aber das schüchtert mich nicht ein: Für mich ist der an den Kinokassen brutal aufgelaufene, von Kritikern weitestgehend missachtete Demolition der bis dato beste Film des Regisseurs Jean-Marc Vallée! Die skurril angehauchte Tragikomödie fühlt sich für mich so an, als hätte Gore Verbinski noch einmal einen Film im Stil von Weather Man drehen wollen und sich dieses Mal nach einem emotional angeknacksten Familienvater einen ratlos-apathischen Witwer als Hauptfigur ausgesucht. Jake Gyllenhaal gefällt mir außerordentlich als junger Mann, der den Unfalltod seiner Frau relativ gelassen hinnimmt - jedenfalls so lange, bis ihm sein Umfeld auf den Wecker geht, er müsse doch diese Tragödie irgendwie verarbeiten. Kaum lässt er sich davon anstecken, seziert er sein Leben, indem er die Aufforderung zur Analyse seiner Lage wortwörtlich und einfach alles auseinandernimmt. Was wiederum auch niemandem in seinem Sozialgefüge passt. Naomi Watts als Vielleicht-Geliebte-Vielleicht-platonische-Freundin spielt dem bittersüß-nachdenklich-staubtrocken-komischen Tonfall des Films angemessen verworren und der Flow von Demolition ist fantastisch. Vielleicht wird das irgendwann jemand anderes außer der werten Kollegin Antje und mir erkennen!

Platz 6: Hail, Caesar! (Regie: Ethan & Joel Coen)

Und wieder ein Fall, in dem ich zur Minderheit gehöre: Das True Grit-Remake hat mir zwar handwerklich gefallen, allerdings war es mir nicht besonders genug. Wenn ich einen Film von den Coen-Brüdern sehe, will ich etwas geboten bekommen, das so auch nur dieses Regiegespann verantworten kann. Mit Hail, Caesar! habe zumindest ich die Wiedergutmachung bekommen, die sonst kaum wer eingefordert hat: Mit Verve, Liebe zum Detail, einem augenzwinkernden, religiös aufgeladenen roten Faden, einer melancholisch-dramatischen Zwischennote und sehr spritzigem, albernen Humor verneigen sich die Coens vor dem Hollywoodkino zu Zeiten, als sich das klassische Studiosystem in seinen letzten Atemzügen befand. Mit genüsslich-bescheuerten Sketcheinlagen, einem launigen Starensemble und einem Feuerwerk an filmhistorischen Referenzen ist Hail, Caesar! zwar nicht der anspruchsvollste, wohl aber wenigstens für mich einer der erfrischendsten Coen-Filme.

Platz 5: Swiss Army Man (Regie: The Daniels)

Ein surrealer Traum. Eine erzählerische Glanzleistung, die derben Infantilhumor mit der detaillierten Skizzierung verletzlicher Gefühle vereint. Eine unter dem Mantel vulgärer Albernheit ins Kino geschmuggelte Philosophiestunde mit brillanten Dialogzeilen. Ein doppelbödiges Erzählexperiment, das dem Publikum vorführt, wie gerne es sich ködern lässt. Das alles. Und noch viel mehr. Mit einzigartiger Musikuntermalung und faszinierenderweise in mehreren Dutzend Grüntönen fotografiert ist Swiss Army Man ein außergewöhnlicher, komplexer, dennoch sehr zugänglicher, wundervoll bescheuerter, dämlich-smarter Ausnahmefilm. Einfach großartig!

Platz 4: Anomalisa (Regie: Charlie Kaufman)

Ein waschechter Charlie Kaufman: Eine surreale Geschichte, die einem streng durchdachten, absurden Konzept folgt, dient als Sprungbrett für eine höchstmenschliche, rührende Bestandsaufnahme für komplizierte Gefühlssituationen. Dieser Stop-Motion-Trickfilm, der auf einen winzig kleinen Sprechercast zurückgreift, erzählt von einem Kundendienst-Motivationsredner, der in einem Hotel mit dem schlechten Gewissen ob vergangener Entscheidungen und der klaffenden Leere in seinem Herzen konfrontiert wird - sowie mit dem zärtlichen Hoffnungsschimmer, den eine Zufallsbekanntschaft in ihm aufflackern lässt. Pointierte Situationskomik, gekonnt überspitzte Alltagsbeobachtungen und kunstvoll-poetisch-berührende, schräg-eigensinnige Ideen: Anomalisa ist ein einprägsamer, nachhallender Film, der Intellekt und Herz im Einklang räsonieren lässt.

Platz 3: Vaiana (Regie: Ron Clements & John Musker)

Selten hat bei einem Disney-Film die deutsche Synchronfassung solch eine Qualitätsschere provoziert: In der hiesigen Sprachversion hätte es Vaiana nicht in meine Topliste geschafft. Ich habe wirklich nichts gegen Andreas Bourani (in Baymax gefällt er mir sehr) und Lina Larissa-Strahl (wie sonst findet der dritte Bibi & Tina-Teil den Weg auf Rang 20 dieser Hitliste?), aber auf den Hauptfiguren dieses Disney-Musicalabenteuers sind sie einfach fehlbesetzt. Hinzu stößt eine für Disney-Maßstäbe wacklige Dialog- und Songtextübersetzung, wodurch der so wichtige Flair sowie allerhand charakterliche Nuancen dieses ersten Computeranimationsfilms der Aladdin-Regisseure völlig verweht werden. Im englischsprachigen Original indes segelt Ron Clements' und John Muskers' spaßige, gefühlvolle und so wunderbar schwungvolle Abenteuergeschichte locker am medial mehr beachteten Zoomania vorbei. Zumindest für mich. Eine der facettenreichsten Disney-Heldinnen, ein saukomischer Dummkopf von einem Gockel, ein cooler, leicht zwielichtiger Halbgott als Sidekick und berauschende Hintergründe vermengen sich hier zu einer Produktion, die teils Disney-typisch ist, teils die Formel auf den Kopf stellt, aber nur selten den Fokus darauf lenkt. Außerdem: Kokosnusspiraten!

Platz 2: The First Avenger: Civil War (Regie: Anthony & Joe Russo)

So mag ich meine Superheldenkonfliktfilme: Beide Seiten sind sympathisch und plausibel gezeichnet, mit tief sitzenden Überzeugungen, so dass es zwar leicht fällt, Partei zu ergreifen, dessen ungeachtet eben keine klassische Schwarz-Weiß-Dynamik entsteht (sonst könnte man ja auch einen normalen Superheldenfilm drehen), sondern eben doch ein komplexes Für und Wider entsteht. Das großartige Händchen Marvels bei der Besetzung seiner Helden macht sich hier doppelt und dreifach bezahlt, der Civil War-Cast ist einfach umwerfend, und das Zusammen- sowie Gegeneinanderspiel der Heroen macht nicht nur großen Spaß, sondern ist ebenso ideologisch wie auch persönlich motiviert, wodurch es mitreißend gerät. Die Action ist abwechslungsreich eingefangen und top choreografiert, die Dialogwechsel raffiniert und die Musik reicht zwar nicht an Henry Jackmans brillanten Winter Soldier-Sound heran, trotzdem ist sie besser als der Marvel-Alltag. #TeamCap!

Platz 1: Ghostbusters (Regie: Paul Feig)

Sollen die Hater nun doch an ihrer Galle verschlucken: Ghostbusters löste bei mir 2016 die positivste Reaktion des ganzen Filmjahres aus - und bestätigte dies bei zahlreichen Rewatches. Diese fantastische Geister-Gutelaunekomödie hat spaßige Figuren, Schnellfeuerdialoge und eine dreist-fröhlich grinsende Zwischenebene, die wonnig gelaunt über den Status des Films als Remake, schon in der Vorproduktion lauthals angefeindete Produktion mit Frauenensemble sowie Konventionen des Genres referiert. Theodore Shapiros Score fetzt, Kate McKinnon hat Holtzmann flott in meinen Olymp der Filmfiguren tanzen lassen und Chris Hemsworths Kevin ist der kurzweiligste Volltrottel der jüngeren Kinovergangenheit. Der Look der Geister ist top, das Sounddesign ist knackig und vom minimal stockenden Übergang zwischen Akt zwei und drei abgesehen hat Ghostbusters mächtig Schwung. Mir doch egal, was andere denken, ich schau mir diesen Film liebend gern noch viele, viele, viele Male an. Am liebsten im überragenden 3D!

Sonntag, 22. Januar 2017

Oscars 2017: Meine Prognose für die Nominierungen bei den 89. Academy Awards


Am Dienstagnachmittag ist es so weit: Die Oscar-Nominierungen werden verkündet - und zwar in einer neuen Form: Als vorproduziertes Video, in dem Experten aus verschiedenen filmischen Fachgebieten die Bedeutung dessen erklären. Ich bin gespannt, ob diese Form auf Dauer die Live-Verkündung in Form einer Präsentation ersetzen wird. Ebenso bin ich gespannt, wie gut meine Prognose dieses Jahr ausfällt ...

Bester Tonschnitt:
  • Arrival
  • Deadpool
  • Hacksaw Ridge
  • The Jungle Book
  • Rogue One: A Star Wars Story
Musicals spielen in dieser Kategorie bei den Oscars normalerweise keine Rolle, sondern laute, eine komplexe Klangkulisse aufweisende "Bester Film"-Anwärter im Drama- oder Genre-Segment sowie Action. Arrival sollte allein schon aufgrund der Aliengeräusche nahezu garantiert sein als Anwärter. Deepwater Horizon dürfte in dieser Kategorie Chancen haben, einen meiner fünf Filme rauszukegeln.

Bester Ton:

  • Arrival
  • Deepwater Horizon
  • Hacksaw Ridge
  • La La Land
  • Rogue One: A Star Wars Story
Alternativ könnten The Jungle Book, einer der "echten" Marvel-Filme, Deadpool oder Sully mitmischen.

Bester animierter Kurzfilm:
  • The Head Vanishes
  • Inner Workings
  • Pearl
  • Sour Tes Doigts
  • Piper
Beste Kurz-Dokumentation:
  • Extremis
  • 4.1 Miles
  • Joe's Violin
  • The Mute's House
  • Watani: My Homeland
Beste Dokumentation:
  • Cameraperson
  • I Am Not Your Negro
  • Life Animated
  • O.J.: Made in America
  • The 13th
Bester Kurzfilm:
  • Bon Voyage
  • Graffitti
  • Nocture in Black
  • Timecode
  • The Way of Tea
Bester fremdsprachiger Film:
  • Mein Leben als Zucchini, Schweiz
  • The Salesman, Iran
  • Tanna, Australien
  • Toni Erdmann, Deutschland
  • Unter dem Sand, Dänemark

Bester Animationsfilm:
  • Findet Dorie
  • Kubo - Der tapfere Samurai
  • The Red Turtle
  • Vaiana
  • Zoomania
Die Academy reagierte zuletzt abweisend auf Fortsetzungen, andererseits traf Findet Dorie in den USA ganz offensichtlich einen Nerv, wie die Kritiken und das Einspielergebnis zeigen. Ich wäre nicht überrascht, sollte Findet Dorie Platz für den Schweizer Film Mein Leben als Zucchini machen ...

Beste Effekte:
  • Arrival
  • Doctor Strange
  • The Jungle Book
  • Kubo - Der tapfere Samurai
  • Rogue One: A Star Wars Story
Zuletzt wurde Nightmare before Christmas als reiner Animationsfilm in dieser Sparte nominiert. Dass Kubo in der Shortlist ist und nach der miesen Kinoauswertung immer mehr in der Branche über ihn gesprochen wird, sehe ich als Indiz, dass er sehr geachtet wird und den Sprung in diese Liste schaffen könnte.

Bester Song:
  • Running aus Hidden Figures
  • Audition (The Fools Who Dream) aus La La Land
  • City of Stars aus La La Land
  • Drive It Like You Stole It aus Sing Street
  • How Far I'll Go aus Vaiana
Beste Originalmusik:
  • BFG - Big Friendly Giant, John Williams
  • Florence Foster Jenkins, Alexandre Desplat
  • Jackie, Mica Levi
  • La La Land, Justin Hurwitz
  • Moonlight, Nicolas Britell
John Williams wird praktisch immer nominiert, wenn er sich qualifiziert, also fürchte ich, dass auch seine miese BFG-Leistung eine Nominierung erhält. Jackie könnte durch den Score eines bekannteren Komponisten gekippt werden, nur bin ich ratlos, für wen genau ...

Beste Ausstattung:
  • Arrival
  • Hail, Caesar!
  • La La Land
  • Jackie
  • Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind
Bestes Make-up und Hairstyling:
  • Deadpool
  • Florence Foster Jenkins
  • Star Trek Beyond
Bester Schnitt:
  • Arrival
  • Hacksaw Ridge
  • Hell or High Water
  • La La Land
  • Manchester by the Sea
Beste Kostüme:
  • Florence Foster Jenkins
  • Hail, Caesar!
  • Hidden Figures
  • Jackie
  • La La Land
Beste Kamera:
  • Arrival, Bradford Young
  • Jackie, Stéphane Fontaine
  • Moonlight, James Laxton
  • La La Land, Linus Landgren
  • Lion, Greig Fraser

Bestes Original-Drehbuch:
- Hell or High Water, Taylor Sheridan
- Jackie, Noah Oppenheim
- La La Land, Damien Chazelle
- The Lobster, Efthymis Filippou & Yorgos Lanthimos
- Manchester By The Sea, Kenneth Lonergan

Bestes adaptiertes Drehbuch:
- Arrival, Eric Heisserer
- Fences, August Wilson
- Hidden Figures, Allison Schroeder und Theodore Melfi
- Lion, Luke Davies
- Moonlight, Barry Jenkins

Bester Nebendarsteller:
- Mahershala Ali, Moonlight
- Jeff Bridges, Hell or High Water
- Hugh Grant, Florence Foster Jenkins
- Lucas Hedges, Manchester By The Sea
- Dev Patel, Lion

Beste Nebendarstellerin:
- Viola Davis, Fences
- Naomie Harris, Moonlight
- Nicole Kidman, Lion
- Octavia Spencer, Hidden Figures
- Michelle Williams, Manchester by the Sea

Bester Hauptdarsteller:
- Casey Affleck, Manchester by the Sea
- Ryan Gosling, La La Land
- Andrew Garfield, Hacksaw Ridge
- Viggo Mortensen, Captain Fantastic
- Denzel Washington, Fences

Beste Hauptdarstellerin:
- Amy Adams, Arrival
- Isabelle Huppert, Elle
- Natalie Portman, Jackie
- Emma Stone, La La Land
- Meryl Streep, Florence Foster Jenkins

Beste Regie:
- Damien Chazelle, La La Land
- Barry Jenkins, Moonlight
- Kenneth Lonergan, Manchester by the Sea
- Denis Villeneuve, Arrival
- Denzel Washington, Fences

Die ersten vier halte ich für sicher, Washington könnte durch Garth Davis (Lion), Martin Scorsese (Silence), David Mackenzie (Hell or High Water), Pablo Larrain (Jackie), Mel Gibson (Hacksaw Ridge) oder Jeff Nichols (Loving) gekickt werden. Oder durch Tom Ford (Nocturnal Animals). Oder Clint Eastwood (Sully) ...

Bester Film:

  • Arrival
  • Fences
  • Hell or High Water
  • Hidden Figures
  • La La Land
  • Lion
  • Manchester by the Sea
  • Moonlight
  • (Slot neun bleibt leer)
  • (Slot zehn bleibt leer)
Alles, was ich im erweiterten Regie-Rennen habe, könnte auch beim besten Film mitmachen, und sollte es endlich wieder Zeit für einen Animationsfilm im Rennen sein, dann jetzt - Zoomania könnte einigen Oscar-Votern aus der besorgten Seele sprechen ...

Sonntag, 15. Januar 2017

Oscars 2017: Die möglichen Anwärter auf den Goldjungen in der Sparte "Beste Kostüme"


"Think big!" In kaum einer Kategorie hat diese Oscar-Weisheit solch eine Gültigkeit wie hier: Wer in der Kostüm-Sparte nominiert werden will, sollte auf Aufwand und Pracht setzen. Und da die Gilde der Kostümfachleute sogleich drei Filmkategorien bei ihrem Gewerkschaftspreis kennt, haben wir Oscar-Liebhaber einen umfangreichen Pool, aus dem wir die Filme für unsere Prognosen fischen können ... Dieses Jahr sind nominiert:

Bestes Kostümdesign in einem Historienfilm:
  • The Dressmaker – Marion Boyce, Margot Wilson
  • Florence Foster Jenkins – Consolata Boyle
  • Hail, Caesar! – Mary Zophres
  • Hidden Figures – Renee Ehrlich Kalfus
  • Jackie – Madeline Fontaine
Bestes Kostümdesign in einem kontemporären Film:
  • Absolutely Fabulous: The Movie – Rebecca Hale
  • Captain Fantastic – Courtney Hoffman
  • La La Land – Mary Zophres
  • Lion – Cappi Ireland
  • Nocturnal Animals – Arianne Phillips
Bestes Kostümdesign in einem Fantasyfilm:
  • Doctor Strange – Alexandra Byrne
  • Fantastic Beasts and Where to Find Them – Colleen Atwood
  • Kubo and the Two Strings – Deborah Cook
  • Miss Peregrine’s Home for Peculiar Children – Colleen Atwood
  • Rogue One: A Star Wars Story – David Crossman, Glyn Di
Üblicherweise setzen sich die Oscar-Nominierungen aus drei oder vier Historiennominierungen des Gewerkschaftspreises und einer beziehungsweise zwei Fantasynominierungen zusammen. Dieses Jahr dürfte aber eine Ausnahme darstellen: La La Land hat sehr farbintensive, einprägsame Kostüme, Bester-Film-Buzz und eine BAFTA-Nominierung, Filme wie Allied und Die Taschendiebin haben in dieser Sparte auch ohne Gewerkschaftsnominierung einen nicht zu verachtenden Oscar-Hype (jedenfalls in dieser Kategorie).

Um bei meiner Prognose nicht zu riskant zu zocken, bleibe ich dennoch allein beim obigen, 15 Filme umfassenden Pool. Mein Bauchgefühl sagt, dass Hail, Caesar! von den meisten Oscar-Experten unterschätzt wird: Trotz Veröffentlichung Anfang 2016, niedrigen Einnahmen und unsicherem Kritikertenor hat sich die Coen-Komödie bei den Gewerkschaftspreisen in Sachen Nominierungen toll geschlagen, zudem umfasst sie eine Vielzahl an authentischen sowie schrillen Kostümen. Darum rechne ich fest mit einer Oscar-Nominierung, ebenso für das ikonische Kennedy-Outfits imitierende Biopic Jackie und die sich wie ein typischer Anwärter in dieser Sparte anfühlende Tragikomödie Florence Foster Jenkins. Ist also nur die Frage: Der Publikumsliebling Hidden Figures oder Academy-Darling Colleen Atwood?

Meine Oscar-Prognose:
  • Florence Foster Jenkins – Consolata Boyle
  • Hail, Caesar! – Mary Zophres
  • Hidden Figures – Renee Ehrlich Kalfus
  • Jackie – Madeline Fontaine
  • La La Land – Mary Zophres

Dienstag, 3. Januar 2017

Oscars 2017: Wer wird für den besten Schnitt nominiert?


Die Gewerkschaft der amerikanischen Cutterinnen und Cutter hat gesprochen und die Nominierungen für ihren Gildenpreis bekannt gemacht, den Eddie! Der Gewerkschaftspreis der Cutter ist ein wertvoller Indikator dafür, welche Filme sich in der Schnitt-Sparte im Rennen befinden, sprechen doch für beide Awards oftmals dieselben Leute die Nominierungen aus. Daher liste ich nachfolgend alle Eddie-nominierten fiktionalen Filme auf, ehe ich auf etwaige Snubs eingehe und mich an einer Prognose wage:

Bester Schnitt eines Dramas
- Arrival, Joe Walker
- Hacksaw Ridge, John Gilbert
- Hell or High Water, Jake Roberts
- Manchester by the Sea, Jennifer Lame
- Moonlight, Nat Sanders & Joi McMillon

Bester Schnitt einer Komödie
- Deadpool, Julian Clarke
- Hail, Caesar!, "Roderick Jaynes"
- The Jungle Book, Mark Livolsi
- La La Land, Tom Cross
- The Lobster, Yorgos Mavropsaridis

Bester Schnitt eines Animationsfilms
Kubo - Der tapfere Samurai, Christopher Murrie
- Vaiana, Jeff Draheim
- Zoomania, Fabienne Rawley & Jeremy Milton

Bemerkenswerte Schnittarbeit leisteten zudem Blu Murray, der Sully prägnant und zügig hält, diversen Kritiken zufolge Thelma Schoonmaker in Silence (den ich noch nicht gesehen habe), Alexandre de Francheschi in Lion (dito) und Sebastián Sepúlveda in Jackie, der aus dem Film einen verständlichen Wust aus Assoziationen, Erinnerungen und Erzählebenen macht, der die traumatisierte Befindlichkeit der Titelfigur perfekt einfängt.

Von den genannten Eddie-Snubs traue ich Sully und Jackie durchaus zu, irgendwie mitzumischen, da sie sehr innige Liebhaber haben und zudem sehr von einer versierten Schnittarbeit abhängig sind. Jedoch ist schon das Eddie-Feld sehr angesehen und stark. Als gesetzt sehe ich das zurecht umjubelte Musical La La Land, den in Sachen Schnitt durchaus an Jackie erinnernden Sci-Fi-Film Arrival und den von vielen Seiten ob seines Handwerks geachteten Hacksaw Ridge.

Für die zwei übrig gebliebenen Slots heißt es: Abwägen. Manchester by the Sea hatte früher im Oscar-Rennen Buzz, aktuell befinden sich Hell or High Water und Moonlight im Aufwind. Daher glaube ich, dass zwei Filme aus diesem Trio weiterziehen werden. Da ich Hell or High Water und Moonlight erst später zu Gesicht bekomme, muss ich mich da auf die Kritiken verlassen, und tippe mit leichtem Bauchgrimmen auf dieses Oscar-Feld:
  • Arrival
  • Hacksaw Ridge
  • Hell or High Water
  • La La Land
  • Manchester by the Sea

Samstag, 31. Dezember 2016

Meine Filmhits 2016


Es ist Silvester. Traditionell der Tag, an dem ich hier im Blick die Filmbrille abnehme und auf meine liebsten Songs des Jahres zurückblicke. Ein Relikt aus Tagen, als dieser Blog ein wildes, ungeordnetes, persönliches Gedankensammelsurium war. Und aus Tagen, als ich mich noch nicht völlig aus der tagesaktuellen Musikwelt verabschiedet habe. Die letzten Jahre wurde es für mich zunehmend schwerer, abseits von Eurovision Song Contest-Nummern noch Favoriten für diese Liste zu finden, in der ich gemeinhin Filmsongs nicht zulassen wollte. Dieses Jahr habe ich es dann völlig aufgegeben: Natürlich gab es dieses Jahr neue Lieder, die mir gefallen haben. Doch zwei, drei Metal-Alben und etwas ESC mixen und in eine gezwungene Hitliste zu quetschen, wo ich doch zehn Minuten später die Rangfolge ganz anders formen würde, schien mir unergiebig.

Aber Musik gehört einfach zum Jahresausklang dazu - respektive eine Musikhitliste. Also nähere ich mich nun den Kernkompetenzen, die hier auf der Webseite hervorblitzen. Und schaue auf das filmmusikalische Jahr 2016. Genauer gesagt: Auf meine liebsten Originalsongs aus Filmen, die 2016 ihre deutsche Premiere hatten. Und um es etwas spannender zu machen (sowie mir Material für künftige Disney-Hitlisten offen zu halten) lege ich mir hier noch eine Regel auf: Pro Film ist nur ein Lied genehmigt. Gemein, ich weiß. Aber es erspart euch viel Leserei, denn ich fand 2016 in Sachen Originalmusik echt stark - so kommt ihr hier nur mit zehn Songs davon, die ich unbedingt nennen muss, weil ich meinen Silvesterjahresrückblick sonst als inkomplett empfinden würde!


Platz 10: Waving Goodbye (The Neon Demon)
Nach einer von eiskalter, harter, stylischer Elektromusik untermalten, gefühlskalten und finsteren Tour durch die Modelwelt rund um Los Angeles kommt Sias ruhig, mit dezent-warmem Timbre gesungenes Abspannlied in The Neon Demon einer Wohltat gleich. Ein freundliches Lied mit angenehmer Melodie und einem etwas abweisenden Beiklang, das erst recht durch seine Platzierung im Film doppelbödig wirkt.


Platz 9: Get Ghost (Ghostbusters)
Wie hält man sein Publikum auch während des Abspanns in den Kinosesseln? Erstens: Durch lustige Szenen. Zweitens: Durch einen kunterbunten, sich bewegenden Abspann, durch den Chris Hemsworth in enger Jeans und engem Shirt tanzt. Drittens: All dies, während ein munterer, schwungvoller Elektrofunkdancesong läuft, der den Ghostbusters-Song sampelt. Das macht Laune!



Platz 8:
Can't Stop The Feeling (Trolls)
Jeffrey Katzenbergs Abschiedsfilm aus den DreamWorks-Trickstudios ist zwar eine optisch starke, zuckersüße, seelenlose Geduldsprobe, die obendrein unfähig ist, Justin Timberlakes für ihn geschriebenen Hitsong so einzusetzen, dass er im Kontext nochmal zusätzlich an Feuer gewinnt. Aber Timberlake ist einfach ein Mordsentertainer, der mit seinen Nummern für Stimmung sorgt. Dieser Song ist zwar mehr ein Sammelsurium an Ansätzen aus Gute-Laune-Klassikern, trotzdem (oder gerade deswegen) geht er nicht nur ins Ohr, sondern auch in die Tanzmuskulatur.


Platz 7: The Ballad of Wiener-Dog (Wiener Dog)
Das stärkste Segment im pessimistisch-garstigen Episodenfilm Wiender Dog ist ausgerechnet die (bei einem so kurzen Film bewusst-unnötige) Pause, während der aus den Lautsprechern eine großartige, stilistisch trocken-geradlinige Parodie auf die ganzen, großen, pathetischen, ehrfürchtigen Western-Powerballaden dröhnt. Ja, ja, so ein Dackel ist schon ein episches Tier!


Platz 6: No Dames (Hail, Caesar!)
So hätte Magic Mike XXL wohl in den frühen 50er-Jahren ausgesehen. Und so ähnlich wird wohl das noch titellose, R-rated Channing-Tatum/Joseph-Gordon-Levitt-Musical aussehen: Der wundervolle Coen-Brüder-Film Hail, Caesar! stoppt mal eben für knapp fünf Minuten, um die teils dramatisch-inhaltsarmen, aber ausschweifend-fröhlichen, amüsant choreografierten Musicals des Goldenen Hollywoodzeitalters zu persiflieren. Inklusive dem mal unbewussten, mal extrem bewusst am Zensurkodex vorbeigemogelten homoerotischen Subtext. Und, hey, Channing Tatum singt und tanzt! Und, hey, alter Musicalstyle! Das allein reicht doch schon für einen Topsong!


Platz 5: Montage (Swiss Army Man)
Augenzwinkernde Montagesongs werden allmählich zu einer meiner favorisierten Gattung von Filmsongs, direkt hinter solchen Kloppern wie Disney-Schurkenliedern und Disney-Eröffnungsnummern. Nach Monatge aus Team America: World Police kommt hier ein neuer Topsong, der das durch Schnitte und treibender Musik erzielte Komprimieren der Erzählzeit liebevoll Hopps nimmt. Der Gag wird für mich so schnell einfach nicht alt!


Platz 4: Mädchen gegen Jungs (Bibi & Tina - Mädchen gegen Jungs)
Als ich den ersten Trailer zu Bibi & Tina - Mädchen gegen Jungs gesehen habe, dachte ich entnervt: "Also, von dir, lieber Detlev Buck, hätte ich wahrlich keinen dummen Geschlechterkampffilm erwartet!" Tja. Filmtitel und Trailer werden dem dritten Teil der Bibi & Tina-Reihe einfach nicht gerecht: Buck gießt eben nicht Öl ins Feuer der veralteten Geschlechterrollen. Eigentlich geht es in dem Film um eine Schnitzeljagd bei einem Sommercamp, unsere Titelheldinnen sind sogar in einem gemischtgeschlechtlichen Team. Nichts, was alte, dumme Konzepte verstärken würde. Doch Tina hat gerade Stress mit ihrem Freund, während Bibi in einem vorlauten Mitcamper einen angestrengten Kontrahenten findet. Verquickt mit der sich allmählich stärker bemerkbar machenden Pubertät unserer Protagonisten mündet diese Konfliktsituation schließlich in den obigen Titelsong, in dem sich die zwischenpersönlichen Differenzen aus Unfähigkeit (oder Unwillen?), sie explizit zu benennen, in einen vorgeschobenen Geschlechterkampf. Den betrachten manche der Camper mit frech-amüsiertem Blick, andere nennen ihn total albern - und als genau das erkennen ihn später auch die Titelfiguren. Also gibt's hier kein sozialpolitisches Problem, dafür aber eine mitreißende Melodie und einen flotten Beat.


Platz 3: Finest Girl (Bin Laden Song) (Popstar: Never Stop Never Stopping)
Es ist eine Schande, dass der Film der Comedy-Musikkombo The Lonely Island so dramatisch untergegangen ist. Er erfindet das Mockumentary-Rad zwar nicht ansatzweise neu, trifft aber mit absurden Figuren, herrlich-bescheuerten Dialogen und mehreren Ohrwurm-Hits, die wundervoll-verrückt sind. So wie diese Ballade mit gewaltigem Haken ...


Platz 2: Drive It Like You Stole It (Sing Street)
John Carney, Musikfilmspezialist: Nach Once und Can a Song Save Your Life? liefert der Ire erneut ab. Sing Street ist eine witzige, sich vor sämtlichen Musikströmungen der 80er verneigende Coming-of-Age-Geschichte über einen Bengel, der sich Freunde macht und seine musikalischen Talente entdeckt, um ein Mädel zu beeindrucken. Sing Street hat diverse, mal lustige, mal berührende Songs zu bieten, doch keiner ist so einprägsam und beeindruckend wie dieser vorwärtstreibende, flotte, beschwingte Synthie-Pop mit Mitklatsch- und Mitwippfaktor.


Platz 1: Shiny respektive Glänzend (Vaiana)
Absolute Außenseitermeinung, die ich hier vertrete: Mein liebstes Lied aus dem neuen Disney-Animationsfilmabenteuermusical Vaiana ist der (nahezu) aus dem Nichts kommende, fesch-exzentrische (und im Gegensatz zu den meisten anderen Nummern im Film auf Englisch UND auf Deutsch funktionierende) Fieslingssong Shiny. Disneymusical-Klangästhetik trifft Glamrock trifft Lin-Manuel Miranda. Und einen wunderbar amüsierten Jemaine Clement. Oder eben Tommy Morgenstern in der deutschen Fassung. Ein Lied, das ich dreckig-lächelnd in Dauerschleife abfeiern kann!

In diesem Sinne: Euch allen einen guten Rutsch und ein tolles 2017!

Mittwoch, 29. Juni 2016

Hail, Caesar!


Vier Filme, vier unterschiedliche Verleiher: Die aktuellsten Einträge in George Clooneys Schauspielvita erfolgten für Universal Pictures, Walt Disney Pictures, Columbia Pictures/20th Century Fox und Warner Brothers. Auch Clooneys Hail, Caesar!-Ensemblekollegin Scarlett Johansson wanderte in jüngster Vergangenheit munter durch Kinofilme verschiedenster Produktionsfirmen. Was in der modernen Medienwelt nicht weiter verwundert, war in einer früheren Phase der Filmgeschichte für Hollywood-Stars nahezu unmöglich. Denn zur Zeit des Studio-Systems standen Schauspielgrößen, Kreativschaffende sowie angesehene Handwerkskünstler üblicherweise bei einem der „Big Five“ unter Vertrag. Jeder Wechsel von einem Studio zum anderen wurde im Filmgeschäft daher als große Umwälzung betrachtet

Da das filmschaffende Personal der großen Hollywood-Studios eine entsprechend hohe Bedeutung für den Ruf der jeweiligen Unternehmen hatte, wurden berühmte Namen ganz anders beschützt als heutzutage. Haben gegenwärtig Stars, gemeinsam mit ihren Agenturen und Publizisten, ihr Image weitestgehend selbst in der Hand (zumindest so sehr, wie es die Klatschpresse erlaubt), achteten in der sogenannten Goldenen Ära Hollywoods die Studios mit Argusaugen auf ihre Schützlinge. Es hielt Skandale aus der Öffentlichkeit und diktierte im Gegenzug, was ein Star zu sagen, zu tragen, zu tun und zu lassen habe. Das Hollywood-Studio, der Polizeistaat.

Hail, Caesar! handelt von einem Mann, der während des Abklingens des güldenen Hollywood-Systems die anstrengende Aufgabe des Studio-Polizisten ausfüllt: Eddie Mannix (Josh Brolin), Produktionsvorsitzender und „Fixer“ von Capitol Pictures. Gefühlt arbeitet Eddie 30 Stunden am Tag, 12 Tage die Woche. Denn er ist es, der dafür sorgt, dass die Studiomaschine läuft wie frisch geschmiert. Wetterprobleme verzögern einen Dreh? Eddie findet eine Lösung. Das Skript zu einem kommenden Capitol-Pictures-Streifen kommt nicht in Schwung? Eddie findet eine Lösung. Das Studio braucht den Segen diverser religiöser Gruppen, um guten Gewissens einen Monumentalfilm mit Glaubensbotschaft ins Kino zu entlassen? Eddie regelt das!


Den Großteil seiner Zeit verbringt Eddie aber damit, für die Stars und Sternchen von Capitol Pictures die Kohlen aus dem Feuer zu holen. Eddie bewahrt Starlets davor, wegen unsittlichen Verhaltens eingebuchtet zu werden. Er findet rechtliche Schlupflöcher, um pikante Wahrheiten versacken zu lassen. Und er täuscht die Branchen- und Klatschpresse, wo er nur kann. Als Baird Whitlock (George Clooney) spurlos vom Set des Sandalenfilms Hail, Caesar! verschwindet, steht Eddie jedoch vor seiner bislang größten Herausforderung …

Eddie Mannix ist keine aus der Luft gegriffene Erfindung der mehrfach Oscar-prämierten Coen-Brüder, sondern eine dramaturgisch überspitzte Kombination aus dem echten Eddie Mannix und Publicitychef Howard Strickling. Gemeinsam hielten sie jahrzehntelang die MGM-Studios am Laufen und verhalfen deren Stars zu blütenreinen Westen. Wie es sich für die Fargo- und A Serious Man-Macher Joel & Ethan Coen gebührt, widmen sie Mannix und Strickling mit Hail, Caesar! jedoch kein alltägliches, cineastisches Denkmal. Das auf doppelbödige Filme spezialisierte Brüder-Gespann nimmt Mannix‘ Berufung als Ausgangspunkt für eine Ansammlung an leichtfüßig verbundenen, sketchartigen Szenen, die auf das Holllywood-Kino der frühen 50er-Jahre zurückblicken. Und dies in einem Tonfall, der sich irgendwo zwischen neckischer Hommage, humorvoll überbetonter Dramatik und liebevoller Parodie verorten lässt.

Die Einfälle der Coens sind mannigfaltig – und sie alle verneigen sich augenzwinkernd vor den Archetypen, die das Kinogeschäft hervorgebracht hat, sowie vor den Filmgenres, die vorübergehend Hollywood dominiert haben. So spaziert Mannix im Dienste seiner Pflicht am Set eines munteren Musicals vorbei – und schon wird dem Kinopublikum eine ausgedehnte Sequenz kredenzt, in der Magic Mike XXL-Sunnyboy Channing Tatum die Mentalität von Gene-Kelly-Filmen auf die Schippe nimmt. Mit schwungvollen Schritten und einer frivolen, doch unschuldig dargebotenen Choreografie gerät dieser Seitenhieb ebenso spitzbübisch wie ehrfürchtig. Ebenso amüsant sind die Szenen aus dem Film-im-Film namens Hail, Caesar!, welche voller Detailliebe Werke wie Ben Hur durch den Kakao ziehen. Und damit nicht genug: Mit versiertem, achtungsvollem Blick persiflieren die Coens auch simple Western, Bubsy-Berkeley-Wasserballette und galante, den Alltagsproblemen entrückte Dramen.

Diese fiktiven Filmproduktionen, die stets glaubwürdig den Look ihrer Vorbilder nachahmen, gehören zu den Höhepunkten von Hail, Caesar!, allerdings brillieren auch jene Szenen, in denen Mannix hinter den Kulissen seiner Arbeit nachgeht. Dies liegt nicht zuletzt am bestens aufgelegten Ensemble: Tilda Swinton gibt die zickigen Klatschpresse-Schwestern Thora und Thessaly Thacker genauso pointiert wie sich Scarlett Johansson als ungezügelte Filmikone mit Heile-Welt-Image durch ihre Szenen zetert. Und Alden Ehrenreich darf sich als Western-Mime Hobie Doyle, der in das Drama-Genre geschubst wird, in das ruhmreiche Coen-Filmpantheon gutherziger Dummköpfe einreihen. Dort bekommt er Gesellschaft von George Clooney: Der Superstar, den die Coens schon in O Brother, Where Art Thou?, Ein (un)möglicher Härtefall und Burn After Reading goldig herumhampeln ließen, agiert mit genüsslicher Spritzigkeit als verblendeter Spitzenschauspieler, der nach seiner Entführung die politische Welt mit neuen Augen sieht. Was nicht heißt, dass er plötzlich den Durchblick hat …

All dies untermalt Komponist Carter Burwell mit dynamischer, oftmals augenzwinkernd melodramatisch angeschlagener Musik – und somit trifft er genau den richtigen Ton: Die von Kameramann Roger Deakins (Sicario) in kontrastreichen Farben eingefangene Farce akzentuiert zwar in hoher Frequenz, welch teils absurden Eigenheiten das Hollywood der frühen 50er ausgemacht haben. Dennoch fungiert Hail, Caesar! als Liebesbrief an die behandelte Ära, denn die Coens verzichten durchgängig auf gehässige Pointen – viel mehr zeichnen sie die zahlreichen Figuren als quirlige Karikaturen. Wenn Ralph Fiennes als übertrieben höflicher Regisseur selbst die grausigsten Takes als „Sehr gut“ bezeichnet, greifen die Coens nicht etwa andere Filmemacher an, sondern halten lächelnd fest, wie es auf einem Filmset zugehen kann.

Nur eine Rolle weist in dieser Ansammlung an charmanten Witzfiguren so etwas wie Bodenhaftung auf: Josh Brolins Eddie Mannix. Mit energischem Blick und geschliffener Schlagfertigkeit (sei es verbal oder non-verbal) ist der „Fixer“ von Capitol Pictures nicht etwa ein wandelnder, respektvoller Scherz. Sondern ein nachdenklicher, sein Handeln hinterfragender und dennoch liebend gern erledigender Mann, der das Filmgeschäft todernst nimmt – und der beim Streben nach Erfolg mit Erschöpfungserscheinungen kämpft. Das gleicht Eddie Mannix, der liebende sowie gestrenge Freund und Helfer der Stars, aus, indem er mit trockenem Humor glänzt. Höchst kalkuliert, natürlich.

Und das ist wohl der listigste Geniestreich des Autorenfilmer-Duos in Hail, Caesar!: In dieser gewitzten Feier des Filmgeschäfts ist einzig und allein dem Vertreter einer dubiosen, ausgestorbenen Profession eine mehrdimensionale Persönlichkeit gestattet. Damit können sich die Coens ganz klar der Selbstbeweihräucherung freisprechen – immerhin sind alle Professionen, die Hollywood weiterhin anbietet, laut dieser Komödie mit Witzfiguren besetzt. Und Platz für Normale gab es, zumindest stellt es Hail, Caesar! so dar, nur in der Funktion des gerissenen Aufpassers. Das Hollywood-Studio, der Polizeistaat? Eher: Das Hollywood-Studio, der faszinierende, gefährliche Kindergarten!

Fazit: Ein Muss für Filmliebhaber und Freunde kreativer Komödien: Ethan und Joel Coen zünden ein Feuerwerk an ulkigen, neckisch-liebevollen Gags über Hollywood ab!

Donnerstag, 14. Januar 2016

Oscars 2016: Die Nominierungen für die 88. Academy Awards


Der heutige Tag ist einer, der Filmfans ein Wechselbad der Gefühle bescherte: So wurde am Nachmittag bekannt, dass Alan Rickman traurigerweise von uns gegangen ist. Neben dieser erschütternden Meldung, dass wir einen belesenen, talentierten, vielseitigen Mimen verloren haben, wurden aber auch die Oscar-Nominierungen verlesen. Für Filmliebhaber wie mich Jahr für Jahr ein kleiner, spannender Höhepunkt. Und selbst wenn es wieder einmal einige Kategorien gibt, wo ich persönlich anders entschieden hätte, so ist die diesjährige Auswahl insgesamt sehr ansehnlich und zudem mit einigen netten Überraschungen gespickt.

Bester Film
- The Big Short
- Bridge of Spies: Der Unterhändler
- Brooklyn - Eine Liebe zwischen zwei Welten
- Mad Max: Fury Road
- Der Marsianer - Rettet Mark Watney
- The Revenant
- Raum
- Spotlight
Prognosenerfolg: 7/10
Schon wieder schließt die Academy ein starkes Jahr damit ab, dass nur acht der zehn möglichen Slots vergeben werden. Es ist an der Zeit, wieder auf das System mit den gesetzten zehn (inklusive zehn Nominierungen im internen Wahlprozess) zurück zu schwenken, selbst wenn es bei älteren Mitgliedern verhasst war. Außerdem: Alles steht Kopf wurde beraubt! Wenn nicht dieser Animationsfilm, welcher soll es dann als nächstes schaffen?!

Bester Hauptdarsteller
- Bryan Cranston für Trumbo
- Matt Damon für Der Marsianer - Rettet Mark Watney
- Leonardo DiCaprio für The Revenant
- Michael Fassbender für Steve Jobs
- Eddie Redmayne für The Danish Girl
Prognosenerfolg: 5/5

Bester Nebendarsteller
- Christian Bale für The Big Short
- Tom Hardy für The Revenant
- Mark Ruffalo für Spotlight
- Mark Rylance für Bridge of Spies: Der Unterhändler
- Sylvester Stallone für Creed - Rocky's Legacy
Prognosenerfolg: 4/5

Beste Hauptdarstellerin
- Cate Blanchett für Carol
- Brie Larson für Raum
- Jennifer Lawrence für Joy: Alles außer gewöhnlich
- Charlotte Rampling für 45 Years
- Saoirse Ronan für Brooklyn - Eine Liebe zwischen zwei Welten
Prognosenerfolg: 4/5
Wow, obwohl Joy in den USA eher mäßig aufgenommen wurde, holt sich Lawrence eine verdiente Nominierung für ihre bislang beste Performance ab! Sie versaut mir so zwar die Prognose, aber ich freu mich für sie! 

Beste Nebendarstellerin
- Jennifer Jason Leigh für The Hateful Eight
- Rooney Mara für Carol
- Rachel McAdams für Spotlight
- Alicia Vikander für The Danish Girl
- Kate Winslet für Steve Jobs
Prognosenerfolg: 4/5
Ich habe sogar fünf von fünf Schauspielerinnen richtig vorhergesagt, nur dass ich Vikander in The Danish Girl als Hauptdarstellerin eingeordnet habe und sie hier für Ex Machina im Rennen sah. Die Academy und das Kategorienchaos mal wieder ...

Bester Animationsfilm
- Anomalisa
- Der Junge und die Welt
- Alles steht Kopf
- Shaun das Schaf - Der Film
- Erinnerungen an Marnie
Prognosenerfolg: 4/5

Beste Kamera
- Ed Lachman für Carol
- Robert Richardson für The Hateful Eight
- John Seale für Mad Max: Fury Road
- Emmanuel Lubezki für The Revenant
- Roger Deakins für Sicario
Prognosenerfolg: 5/5

Beste Kostüme
- Sandy Powell für Carol
- Sandy Powell für Cinderella
- Paco Delgado für The Danish Girl
- Jenny Beavan für Max Max: Fury Road
- Jacqueline West für The Revenant
Prognosenerfolg: 3/5

Beste Regie
- Adam McKay für The Big Short
- George Miller für Mad Max: Fury Road
- Alejandro G. Inarritu für The Revenant
- Lenny Abrahamson für Raum
- Tom McCarthy für Spotlight

Prognosenerfolg: 4/5

Bester Dokumentarfilm
- Amy
- Cartel Land
- The Look of Silence
- What Happened, Miss Simone?
- Winter on Fire: Ukraine's Fight for Freedom

Prognosenerfolg: 4/5

Bester Kurz-Dokumentarfilm
- Body Team 12
- War Withhin the Lines
- Claude Lanzmann: Spectres of the Shoah
- A Girl in the River: The Price of Forgiveness
- Last Day of Freedom

Prognosenerfolg: 3/5


Bester Schnitt
- Hank Corwin für The Big Short
- Margaret Sixel für Max Mad: Fury Road
- Stephen Mirrione für The Revenant
- Tom McArdle für Spotlight
- Maryann Brandon und Mary Jo Markey für Star Wars: Das Erwachen der Macht

Prognosenerfolg: 4/5
Obwohl Spotlight beim Cutter-Gewerkschaftspreis ausgelassen wurde, mischt er beim Oscar mit. Das spricht für großen Rückhalt bei den Academy-Mitgliedern und erhöht die statistischen Gewinnchancen enorm!

Bester fremdsprachiger Film
- Embrace of the Serpent (Kolumbien)
- Mustang (Frankreich)
- Son of Saul (Ungarn)
- Theeb (Jordanien)
- A War (Dänemark)

Prognosenerfolg: 3/5

Bestes Make-Up und Hairstyling
- Lesley Vanderwalt, Elka Wardega und Damian Martin für Mad Max: Fury Road
- Love Larson und Eva von Bahr für Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand
- Sian Grigg, Duncan Jarman und Robert Pandini für The Revenant

Prognosenerfolg: 2/3
Sowohl Mr. Holmes als auch Black Mass hätten es mehr verdient als Der Hundertjährige ...

Beste Originalmusik
- Thomas Newman für Bridge of Spies: Der Unterhändler
- Carter Burwell für Carol
- Ennio Morricone für The Hateful Eight
- Johann Johannsson für Sicario
- John Williams für Star Wars: Das Erwachen der Macht

Prognosenerfolg: 3/5

Bester Original-Song
- Earned It für Fifty Shades of Grey
- Manta Ray für Racing Extinction
- Simple Song #3 für Ewige Jugend
- Til It Happens to You für The Hunting Ground
- Wirting's On the Wall für Spectre

Prognosenerfolg: 2/5

Beste Ausstattung
- Adam Stockhausen, Rena DeAngelo und Bernhard Henrich für Bridge of Spies: Der Unterhändler
- Eve Stewart, Michael Standish für The Danish Girl
- Colin Gibson und Lisa Thompson für Max Max: Fury Road
- Arthur Max, Celia Bobak für Der Marsianer - Rettet Mark Watney
- Jack Fisk und Hamish Purdy für The Revenant

Prognosenerfolg: 2/5

Bester Kurz-Animationsfilm
- Bear Story
- Prologue
- Sanjay's Super Team
- We Can't Live without Cosmos
- World of Tomorrow

Prognosenerfolg: 5/5

Bester Kurzfilm
- Ave Maria
- Day One
- Alles wird gut
- Shok
- Stutterer

Prognosenerfolg: 4/5

Bester Tonschnitt
- Mark Mangini und David White für Mad Mad: Fury Road
- Oliver Tarney für Der Marsianer - Rettet Mark Watney
- Martin Hernandez und Lon Bender für The Revenant
- Alan Robert Murray für Sicario
- Matthew Wood und David Acord für Star Wars: Das Erwachen der Macht

Prognosenerfolg: 4/5

Bester Ton
- Andy Nelson, Gary Rydstrom und Drew Kunin für Bridge of Spies: Der Unterhändler
- Chris Jenkins, Gregg Rudloff und Ben Osmo für Mad Max: Fury Road
- Paul Massey, Mark Taylor und Marc Ruth für Der Marsianer - Rettet Mark Watney
- Jon Taylor, Frank A. Montano, Randy Thom und Chris Duesterdiek für The Revenant
- Andy Nelson, Christopher Scarabosio und Stuart Wilson für Star Wars: Das Erwachen der Macht

Prognosenerfolg: 3/5

Beste Effekte
- Andrew Whitehurst, Paul Norris, Mark Ardington und Sara Bennett für Ex Machina
- Andrew Jackson, Tom Wood, Dan Oliver und Andy Williams für Max Max: Fury Road
- Richard Stammers, Anders Langlands, Chris Lawrence und Steve Warner für Der Marsianer - Rettet Mark Watney
- Rich McBride, Matthew Shumway, Jason Smith und Cameron Waldbauer für The Revenant
- Roger Guyett, Patrick Tubach, Neal Scanlan und Chris Corbould für Star Wars: Das Erwachen der Macht

Prognosenerfolg: 4/5

Bestes adaptiertes Drehbuch
- Charles Randolph und Adam McKay für The Big Short
- Nick Hornby für Brooklyn - Eine Liebe zwischen zwei Welten
- Phyllis Nagy für Carol
- Drew Goddard für Der Marsianer - Rettet Mark Watney
- Emma Donoghue für Raum

Prognosenerfolg: 4/5
Wow, Aaron Sorkin würde für Steve Jobs übergangen! Auch wenn der Film in den USA unterging, hätte ich das nie erwartet!

Bestes Original-Drehbuch
- Matt Charman, Ethan Coen und Joel Coen für Bridge of Spies: Der Unterhändler
- Alex Garland für Ex Machina
- Peter Docter, Meg LeFaure, Josh Cooley, Ronnie del Carmen für Alles steht Kopf
- Josh Singer und Tom McCarthy für Spotlight
- Jonathan Herman, Andrea Berloff, S. Leigh Savidge und Alan Wenkus für Straight Outta Compton

Prognosenerfolg: 3/5
Keine Nominierung für Quentin Tarantino und während ich die Sicario-Liebe an anderer Stelleunterschätzt habe, habe ich sie hier überschätzt. Schade. Hätte es wenigstens einem der beiden Filme gegönnt, an Stelle von Bridge of Spies genannt zu werden!

Gesamt: 90/123
also ca. 73,2 Prozent der Nominierungen richtig getippt.