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Montag, 23. Februar 2015

Die 87. Academy Awards: Die Gewinner!

Die Oscars liegen hinter uns, und sie haben meinem Prognosenschnitt nicht gut getan. Sehenswert waren sie trotzdem! Ich hätte gern mehr Boyhood und weniger Budapest gehabt, trotzdem ist dies hier keine Siegerliste, die mich verärgert:

Bester Film
- American Sniper
- Birdman
- Boyhood
- Grand Budapest Hotel
- The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben
- Selma
- Die Entdeckung der Unendlichkeit
- Whiplash

Bester Hauptdarsteller
- Steve Carell für Foxcatcher
- Bradley Cooper für American Sniper
- Benedict Cumberbatch für The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben
- Michael Keaton für Birdman
- Eddie Redmayne für Die Entdeckung der Unendlichkeit

Beste Hauptdarstellerin
- Marion Cotillard für Zwei Tage, Eine Nacht
- Felicity Jones für Die Entdeckung der Unendlichkeit
- Julianne Moore für Still Alice
- Rosamund Pike für Gone Girl
- Reese Witherspoon für Der große Trip - Wild

Bester Nebendarsteller
- Robert Duvall für Der Richter - Recht oder Ehre
- Ethan Hawke für Boyhood
- Edward Norton für Birdman
- Mark Ruffalo für Foxcatcher
- J. K. Simmons für Whiplash

Beste Nebendarstellerin
- Patricia Arquette für Boyhood
- Laura Dern für Der große Trip - Wild
- Keira Knightley für The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben
- Emma Stone für Birdman
- Meryl Streep für Into the Woods

Bester Animationsfilm
- Baymax - Riesiges Robowabohu
- Die Boxtrolls
- Drachenzähmen leicht gemacht 2
- Song of the Sea
- Die Legende der Prinzessin Kaguya

Beste Kamera
- Emmanuel Lubezki für Birdman
- Robert Yeoman für Grand Budapest Hotel
- Lukasz Zal und Ryszard Lenczewski für Ida
- Dick Pope für Mr. Turner - Meister des Lichts
- Roger Deakins für Unbroken

Bestes Kostümdesign
- Milena Canonero für Grand Budapest Hotel
- Mark Bridges für Inherent Vice - Natürliche Mängel
- Colleen Atwood für Into the Woods
- Anna B. Sheppard und Jane Clive für Maleficent - Die dunkle Fee
- Jaqueline Durran für Mr. Turner - Meister des Lichts

Beste Regie
- Alejandro G. Iñárritu für Birdman
- Richard Linklater für Boyhood
- Bennett Miller für Foxcatcher
- Wes Anderson für Grand Budapest Hotel
- Morten Tyldum für The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben

Bester Dokumentarfilm
- CitizenFour
- Finding Vivian Maier
- Last Days in Vietnam
- Das Salz der Erde
- Virunga

Beste Kurz-Dokumentation
- Crisis Hotline: Veterans Press 1
- Joanna
- Our Curse
- The Reaper
- White Earth

Bester Schnitt
- Joey Cox und Gary D. Roach für American Sniper
- Sandra Adair für Boyhood
- Barney Pilling für Grand Budapest Hotel
- William Goldenberg für The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben
- Tom Cross für Whiplash

Bester fremdsprächiger Film
- Ida (Polen)
- Leviathan (Russland)
- Mandariinid (Estland)
- Timbuktu (Mauritius)
- Wild Tales: Jeder dreht mal durch! (Argentinien)

Bestes Make-Up und Hairstyling
- Bill Corso und Dennis Liddiard für Foxcatcher
- Frances Hannon und Mark Coulier für Grand Budapest Hotel
- Elizabeth Vianni-Georgiou und David White für Guardians of the Galaxy

Bester Score
- Alexandre Desplat für Grand Budapest Hotel
- Alexandre Desplat für The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben
- Hans Zimmer für Interstellar
- Gary Yershon für Mr. Turner - Meister des Lichts
- Jóhann Jóhannsson für Die Entdeckung der Unendlichkeit

Bester Song
- Shan Patterson mit "Everything is Awesome" für The Lego Movie
- John Stephens und Lonnie Lynn mit "Glory" für Selma
- Diane Warren mit "Grateful" für Beyond the Lights
- Glen Campbell und Julian Raymond mit "I'm Not Gonna Miss You" für Glen Campbell… I'll be me
- Gregg Alexander und Danielle Brisbois mit "Lost Stars" für Can a Song Save Your Life?

Bestes Produktionsdesign
- Adam Stockhausen und Anna Pinnock für Grand Budapest Hotel
- Maria Djurkovic und Tatiana Macdonald für The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben
- Nathan Crowley und Gary Fettis für Interstellar
- Dennis Gassner und Anna Pinnock für Into the Woods
- Suzie Davis und Charlotte Watts für Mr. Turner - Meister des Lichts

Bester Kurz-Animationsfilm
- The Bigger Picture
- The Dam Keeper
- Feast
- Me and My Moulton
- A Single Life

Bester Kurzfilm
- Aya
- Boogaloo and Graham
- Butter Lamp
- Parvaneh
- The Phone Call

Bester Tonschnitt
- Alan Robert Murray und Bub Asman für American Sniper
- Martin Hernandez und Aaron Glascock für Birdman
- Brent Burge und Jason Canovas für Der Hobbit: Die Schlacht der fünf Heere
- Richard King für Interstellar
- Becky Sullivan und Andrew DeCristofaro für Unbroken

Bester Tonmix
- John Reitz, Gregg Rudloof und Walter Martin für American Sniper
- Jon Taylor, Frank A. Montanp und Thomas Varga für Birdman
- Gary A. Rizzo, Gregg Landaker und Mark Weingarten für Interstellar
- Jon Taylor, Frank A. Montano und David Lee für Unbroken
- Craig Mann, Ben Wilkins und Thomas Curley für Whiplash

Beste visuelle Effekte
- Dan DeLeeuw, Russell Earl, Bryan Grill und Dan Sudick für The Return of the First Avenger
- Joe Letteri, Dan Lemmon, Daniel Barrett und Erik Winquist für Planet der Affen: Revolution
- Stephane Ceretti, Nicolas Aithadi, Jonathan Fawkner und Paul Corbould für Guardians of the Galaxy
- Paul Franklin, Andrew Lockley, Ian Hunter und Scott Fisher für Interstellar
- Richard Stammers, Lou Pecora, Tim Crosbie und Cameron Waldbauer für X-Men: Zukunft ist Vergangenheit

Bestes adaptiertes Drehbuch
- Jason Hall für American Sniper
- Graham Moore für The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben
- Paul Thomas Anderson für Inherent Vice - Natürliche Mängel
- Anthony McCarten für Die Entdeckung der Unendlichkeit
- Damien Chazelle für Whiplash

Bestes Original-Drehbuch
- Alejandro G. Iñárritu, Nicolás Giacobone, Alexander Dinelaris, Jr. und Armando Bo für Birdman
- Richard Linklater für Boyhood
- E. Max Frye und Dan Futterman für Foxcatcher
- Wes Anderson und Hugo Guinness für Grand Budapest Hotel
- Dan Gilroy für Nightcrawler - Jede Nacht hat ihren Preis

Prognosenergebnis 16/24

Liveblogging: Die 87. Academy Awards



Samstag, 21. Februar 2015

Oscar 2015: Meine Prognose der Gewinner


In der Nacht vom 22. auf den 23. Februar ist es endlich wieder so weit: In Los Angeles findet die Verleihung der Academy Awards statt! Die 87. Oscarnacht ist für Filmfans eine regelrechte Zitterpartie, schließlich ließen uns die üblichen Indikatoren ziemlich im Stich! Richard Linklaters Boyhood kann eigentlich nicht gewinnen, da er weder den Ensemblepreis der Schauspielgewerkschaft, noch den Award der Regiegewerkschaft, noch die Statuette der Produzentengewerkschaft einheimste. Die Showbiz-Satire Birdman ist statistisch gesehen raus aus dem Rennen, da sie weder eine Oscar-Schnittnominierung aufzuweisen hat, noch den Golden Globe für die beste Komödie gewann. Seit über 30 Jahren gewann kein Film mehr den Hauptpreis, auf den diese Faktoren zutreffen. Allerdings stehen die restlichen sechs nominierten Filme noch mieser dar, da sie bislang kaum große Auszeichnungen abstaubten.

Sofern also nicht irgendein Wunder geschieht und es zu Stimmengleichheit kommt, müssen sich passionierte Oscar-Zuschauer allmählich entscheiden worauf sie tippen. So auch ich. Und daher präsentiere ich nun, mit einem leichten Grummeln in der Magengegend, meine Vorhersage der (fett markierten) Gewinner bei der hochspannend klingenden 87. Verleihung der Academy Awards!

Bester Film
- American Sniper
- Birdman
- Boyhood
- Grand Budapest Hotel
- The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben
- Selma
- Die Entdeckung der Unendlichkeit
- Whiplash

Zwei Favoriten, statistisch gesehen sind sie beide unytpische Gewinner. Welcher Film also setzt sich durch? Ich versuche, es mir wie folgt zu erklären: Birdman wird zwar von vielen Gewerkschaftsmitgliedern (ziemlich offensichtlich) geliebt, doch blickt man auf die cineastische Debatte innerhalb der Branche und ihr nahe stehenden Kreisen, so wird ersichtlich, dass diese schwindelerregende Satire durchaus polarisiert. Sie nutze ein schales Gimmick, ihr loser Bezug zur Realität und zum Realismus sei verwirrend und der Drum-Score verursache Kopfschmerzen. Die Kategorie 'Bester Film' ist die einzige, in der aktuell via Rangliste gewählt wird, was bedeutet, dass nicht nur die Erstplatzierungen bedeutend sind. Sofern der Gewinnerfilm keine überragende Mehrheit der Stimmen erhält, zählen auch Rang zwei, Rang drei, und so weiter. Birdman hat seine Fans und wird daher gewiss diverse No.1-Stimmen erhalten. Wer den Film aber nicht liebt, wird ihn wohl eher weiter unten in seiner Liste platzieren. Boyhood derweil wird geliebt und respektiert – auch hier lassen sich Gegner finden, dennoch ist es ein größerer Konsensfilm, zudem wird ihm schon jetzt eine Hohe filmhistorische Bedeutung zugesprochen. Zweit- und Drittstimmen könnten ihn somit zum Sieg tragen. Letztes Jahr gewann ja auch ein inhaltlich bemerkenswertes Drama, während ein technisch virtuoses, inhaltlich nicht auf den Kopf gefallenes Experiment 'nur' den Regie-Oscar erhielt …

Bester Hauptdarsteller
- Steve Carell für Foxcatcher
- Bradley Cooper für American Sniper
- Benedict Cumberbatch für The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben
- Michael Keaton für Birdman
- Eddie Redmayne für Die Entdeckung der Unendlichkeit

Ich mache es mir einfach: Redmayne gewann die meisten Indikatorpreise, darunter den Globe und den Screen Actor's Guild Award. Auch wenn ich ihn nicht wählen würde, so ist der Zug wohl bereits abgefahren – und immerhin ist er ein Gewinner, über den ich mich nicht ärgern würde.

Beste Hauptdarstellerin
- Marion Cotillard für Zwei Tage, Eine Nacht
- Felicity Jones für Die Entdeckung der Unendlichkeit
- Julianne Moore für Still Alice
- Rosamund Pike für Gone Girl
- Reese Witherspoon für Der große Trip - Wild 

In meinen Augen sollte es zwar Rosamund Pike sein, die den Oscar absahnt, doch wenn ich meinen Wunsch schon nicht in Erfüllung gehen sehe, dann darf es sehr gerne die Frontrunnerin sein: Julianne Moore spielt in Still Alice fantastisch und sie hat nach ihren Dutzenden von Auszeichnungen für die Rolle einer frühen Demenzkranken zudem allerbeste Karten.

Bester Nebendarsteller
- Robert Duvall für Der Richter - Recht oder Ehre
- Ethan Hawke für Boyhood
- Edward Norton für Birdman
- Mark Ruffalo für Foxcatcher
- J. K. Simmons für Whiplash

Alles andere wäre ein regelrechter Oscar-Schocker!

Beste Nebendarstellerin
- Patricia Arquette für Boyhood
- Laura Dern für Der große Trip - Wild
- Keira Knightley für The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben
- Emma Stone für Birdman
- Meryl Streep für Into the Woods

Arquette macht das Paket komplett: Wie ihre drei Schauspielkollegen gewann auch sie bereits unzählige Preise, und es wäre kurios, würde die Academy anders entscheiden. Zumal ich ja Boyhood als besten Film vorhersage, und der Preis bringt üblicherweise auch mindestens einen Darsteller-Oscar mit sich.

Bester Animationsfilm
- Baymax - Riesiges Robowabohu
- Die Boxtrolls
- Drachenzähmen leicht gemacht 2
- Song of the Sea
- Die Legende der Prinzessin Kaguya

Vielleicht lasse ich mich hier zu sehr von meinem Disney-Fanherzen leiten, ich weiß es nicht. Doch der Annie-Sieg der Drachen überzeugt mich einfach nicht, zu oft setzte sich DreamWorks beim Branchenpreis durch, ohne auch die Academy für sich zu gewinnen. Und dieses Mal geht es immerhin um eine Fortsetzung, was bei den Oscars historisch gesehen auch nicht zu fiel bedeutet. Die Boxtrolls könnten natürlich als strahlende Dritte aus dem Rennen hervorgehen, genauso wie die beiden Zeichentrickwerke, allerdings hat Baymax die Stimmen von CG-Fachmännern hinter sich, die schon für den VES-Erdrutschsieg sorgten … Schwierig, schwierig!

Beste Kamera
- Emmanuel Lubezki für Birdman
- Robert Yeoman für Grand Budapest Hotel
- Lukasz Zal und Ryszard Lenczewski für Ida
- Dick Pope für Mr. Turner - Meister des Lichts
- Roger Deakins für Unbroken

Lubezki gewann bereits zahlreiche Awards und ist mit seinen perfekt choreographierten Kamerabewegungen einer der Hauptgründe, weshalb Birdman funktioniert. Ein Sieg ist ziemlich sicher!

Bestes Kostümdesign
- Milena Canonero für Grand Budapest Hotel
- Mark Bridges für Inherent Vice - Natürliche Mängel
- Colleen Atwood für Into the Woods
- Anna B. Sheppard und Jane Clive für Maleficent - Die dunkle Fee
- Jaqueline Durran für Mr. Turner - Meister des Lichts

Eine der kniffligeren Kategorien. Gegen Atwood zu wetten, ist selten eine gute Idee, Sheppard ist ebenfalls zu einem großen Namen geworden, ebenso wie Durran und Bridges. Auch Canonero hat mehrere Oscar-Nominierungen in der Tasche sowie bislang drei Siege. Bei dem hohen Ansehen der Wes-Anderson-Komödie sehe ich diese Leistung vorne, aber ich würde spontan nicht zu viel Geld darauf verwetten.

Beste Regie
- Alejandro G. Iñárritu für Birdman
- Richard Linklater für Boyhood
- Bennett Miller für Foxcatcher
- Wes Anderson für Grand Budapest Hotel
- Morten Tyldum für The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben

Schon wieder diese Frage: Boyhood oder Birdman? Ich orientiere mich in meiner Prognose an der vergangenen Verleihung und sehe einen Split vorher. Die technisch größere Herausforderung, die mühevolle Choreographie von Bewegung und Stimmung setzt sich ab, während Linklater für sein filmhistorisch bedeutsames Projekt den Hauptoscar gewinnt. Dass er ein Drama zwölf Jahre lang am Laufen hielt, ist eine immense Regieleistung, rein inszenatorisch ist aber Birdman knapp vorne, und in einem so engen Jahr wie diesem traue ich mich einfach mal, die Stimmen zu tauschen. Wenn am Ende Linklater der beste Regisseur und Birdman der beste Film wird, stehe ich verdutzt dar, aber wenn alles kommt, wie ich es vorhersage, stehe ich umso besser da. Insofern ... ich bin gespannt!

Beste Dokumentation
- CitizenFour
- Finding Vivian Maier
- Last Days in Vietnam
- Das Salz der Erde
- Virunga

Die Edward-Snowden-Doku hat zwar viele Preise gewonnen, jedoch ist die Dokubranche durchaus fähig, mit Überraschungen um sich zu werfen, und dies dann gerne mal zum Leidwesen politisch-wichtiger Filme. Wenn The Act of Killing leer ausgeht, damit eine bloß solide gemachte Musikdoku gewinnt, dann halte ich es für gut möglich, dass eine Doku, die der in den USA kontrovers betrachteten Person Edward Snowden recht nahe steht, durchfällt. Aufgrund mangelnder Distanz. Finding Vivan Maier ist sehr gut gemacht und beliebt - ob dies den Sieg bedeutet?

Beste Kurz-Dokumentation
- Crisis Hotline: Veterans Press 1
- Joanna
- Our Curse
- The Reaper
- White Earth

Crisis Hotline hat das, denke ich, die Oscar-Wähler am ehesten ansprechende Thema. Simple as that.

Bester Schnitt
- Joey Cox und Gary D. Roach für American Sniper
- Sandra Adair für Boyhood
- Barney Pilling für Grand Budapest Hotel
- William Goldenberg für The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben
- Tom Cross für Whiplash

Jeder könnte es werden. Der Schnitt von American Sniper ist extrem effektiv (und für mich mit das Beste am Film), Whiplash ist extrem mitreißend, Grand Budapest Hotel lebt bei einigen seiner Gags vom Schnitt, Imitation Game wird vom Schnitt sehr gut in Form gehalten und bei Boyhood galt es Unmengen von Material in eine fließende Narrative zu quetschen. Seit 2000 ging der Schnitt an den 'Bester Film'-Gewinner, und wenn ich an meiner Boyhood-Prognose festhalten will, halte ich es statistisch für nicht unklug, nun auf Gewinn No. 8 zu setzen.

Bester fremdsprachiger Film
- Ida (Polen)
- Leviafan (Russland)
- Mandariinid (Estland)
- Timbuktu (Mauritius)
- Wild Tales: Jeder dreht mal durch! (Argentinien)

Ida hat von diesen Filmen die beste Awards-Historie. Knapp vor Leviafan.

Bestes Make-Up und Hairstyling
- Bill Corso und Dennis Liddiard für Foxcatcher
- Frances Hannon und Mark Coulier für Grand Budapest Hotel
- Elizabeth Vianni-Georgiou und David White für Guardians of the Galaxy

Die klügere Vorhersage wäre Grand Budapest Hotel, da der Preis sehr häufig an den 'Bester Film'-nominierten Eintrag geht (vorausgesetzt, es mischt einer mit). Jedoch ist Guardians of the Galaxy ein immens populärer Blockbuster und zudem einer, der via Make-Up auch Kreaturen erschafft, die heutzutage zumeist mit CG kreiert werden. Ob die Academy dies zu entlohnen weiß?

Beste Musik
- Alexandre Desplat für Grand Budapest Hotel
- Alexandre Desplat für The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben
- Hans Zimmer für Interstellar
- Gary Yershon für Mr. Turner - Meister des Lichts
- Jóhann Jóhannsson für Die Entdeckung der Unendlichkeit

Für mich nach Yershons Komposition die schwächste der nominierten Filmmusiken, aber sie hat enormen Buzz hinter sich, also muss sie ja einigen Entscheidungsträgern besonders gefallen haben. Darüber hinaus ist sie bereits preisgekrönt ...

Bester Song
- Shan Patterson mit "Everything is Awesome" für The Lego Movie
- John Stephens und Lonnie Lynn mit "Glory" für Selma
- Diane Warren mit "Grateful" für Beyond the Lights
- Glen Campbell und Julian Raymond mit "I'm Not Gonna Miss You" für Glen Campbell… I'll be me
- Gregg Alexander und Danielle Brisbois mit "Lost Stars" für Can a Song Save Your Life?

Glen Campbells letzte Komposition und ein waschechter "Oscar-Sound" treffen zusammen. Ich würde mich zwar am meisten für Lost Stars freuen, während die angesichts der bisherigen Saison bessere Prognose Selma ist, aber Globe-prämierten Liedern traue ich bei den Academy Awards nicht blind! Zu oft kam es zu unterschiedlichen Entscheidungen. So auch dieses Jahr?

Bestes Produktionsdesign
- Adam Stockhausen und Anna Pinnock für Grand Budapest Hotel
- Maria Djurkovic und Tatiana Macdonald für The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben
- Nathan Crowley und Gary Fettis für Interstellar
- Dennis Gassner und Anna Pinnock für Into the Woods
- Suzie Davis und Charlotte Watts für Mr. Turner - Meister des Lichts

Wes Andersons Puppenhäuschenwelt wurde noch nie so sehr gefeiert wie nun. Da ist der Oscar doch naheliegend ... oder?

Bester animierter Kurzfilm
- The Bigger Picture
- The Damkeeper
- Feast
- Me and My Moulton
- A Single Life

Feast ist der heiterste und bekannteste Beitrag und hat zudem etwas Paperman-DNA. Und der Film wurde ja ebenfalls prämiert.

Bester Kurzfilm
- Aya
- Boogaloo and Graham
- Ein Bild für die Ewigkeit
- Parvaneh
- The Phone Call

The Phone Call hat den Promi-Bonus, allerdings wurde in den vergangenen Monaten sehr, sehr viel Positives über Boogaloo and Graham gesagt. Es ist also ein Film, der sich in der Filmindustrie ins Gedächtnis gearbeitet hat. Ob das was bedeutet?

Bester Tonschnitt
- Alan Robert Murray und Bub Asman für American Sniper
- Martin Hernandez und Aaron Glascock für Birdman
- Brent Burge und Jason Canovas für Der Hobbit: Die Schlacht der fünf Heere
- Richard King für Interstellar
- Becky Sullivan und Andrew DeCristofaro für Unbroken

Imposante Soundeffekte haben sie alle zu bieten, doch Sniper scheint besonders einschneidend zu wirken.

Bester Ton
- John Reitz, Gregg Rudloof und Walter Martin für American Sniper
- Jon Taylor, Frank A. Montanp und Thomas Varga für Birdman
- Gary A. Rizzo, Gregg Landaker und Mark Weingarten für Interstellar
- Jon Taylor, Frank A. Montano und David Lee für Unbroken
- Craig Mann, Ben Wilkins und Thomas Curley für Whiplash

Whiplash lässt Musik, Dialoge, Atmo-Sound und Effekte grandios verschmelzen. Und hat, anders als Interstellar, keine idiotische Debatte über seinen Klang hinter sich.

Beste visuelle Effekte
- Dan DeLeeuw, Russell Earl, Bryan Grill und Dan Sudick für The Return of the First Avenger
- Joe Letteri, Dan Lemmon, Daniel Barrett und Erik Winquist für Planet der Affen: Revolution
- Stephane Ceretti, Nicolas Aithadi, Jonathan Fawkner und Paul Corbould für Guardians of the Galaxy
- Paul Franklin, Andrew Lockley, Ian Hunter und Scott Fisher für Interstellar
- Richard Stammers, Lou Pecora, Tim Crosbie und Cameron Waldbauer für X-Men: Zukunft ist Vergangenheit

Ich würde mich ja für die beiden Marvel-Studios-Filme freuen, dennoch ist die realistische, nahtlose Effektarbeit von Interstellar eine wuchtige Leistung, die schwer zu übersehen ist.

Bestes adaptiertes Drehbuch
- Jason Hall für American Sniper
- Graham Moore für The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben
- Paul Thomas Anderson für Inherent Vice - Natürliche Mängel
- Anthony McCarten für Die Entdeckung der Unendlichkeit
- Damien Chazelle für Whiplash

Whiplash gehört ja eigentlich in die Original-Sparte, dafür fehlt hier Gone Girl. Nun ist das Kind aber schon in den Brunnen gefallen und verreckt. Whiplash wird von vielen eher für eine Umsetzung als für seine Story oder Dialoge geliebt, Inherent Vice ist zu sehr ein Nischending, Die Entdeckung der Unendlichkeit hat jeglichen Buzz verloren und American Sniper ist zu polarisierend. Imitation Game hat einige feine Wortwechsel und eine sehr gute Struktur. Ich setze auf das Weinstein-Pferd!

Bestes Original-Drehbuch
- Alejandro G. Iñárritu, Nicolás Giacobone, Alexander Dinelaris, Jr. und Armando Bo für Birdman
- Richard Linklater für Boyhood
- E. Max Frye und Dan Futterman für Foxcatcher
- Wes Anderson und Hugo Guinness für Grand Budapest Hotel
- Dan Gilroy für Nightcrawler - Jede Nacht hat ihren Preis

Ganz ehrlich? Ich kann mir einen Grand Budapest Hotel-Gewinn nicht erklären. Die Dialoge und die Dramaturgie sind für Wes-Anderson-Verhältnisse flach und die Story würde eigentlich katastrophal bei der Academy durchfallen, wäre sie nicht in einen solchen Look gehüllt. Die verzweifelte, heitere Suche nach einem MacGuffin wird sonst kaum nominiert, nun soll sie sogar gewinnen? Im luftleeren Raum würde ich auf Birdman tippen, mit seinen literarischen Anspielungen und brillanten Monologen, ich würde es auch Nightcrawler vom ganzen Herzen gönnen. Doch Grand Budapest Hotel hat den Buzz hinter sich, gewann unter anderem den Preis der Autorengewerkschaft und den BAFTA und wäre die ideale Möglichkeit, Anderson einen "Trost-Oscar" zu geben, nachdem man ihn so lang übergangen hat ... Der Wind weht in Richtung Budapest.

Was sind eure Prognosen? Auf welche Kategorien freut ihr euch besonders? Und seid ihr bereit für die große Oscar-Nacht, vom 22. auf den 23. Februar? ProSieben berichtet ab 0.30 Uhr aus Los Angeles, und wenn die Technik mitspielt, blogge ich wieder live mit!

Donnerstag, 15. Januar 2015

Oscar 2015: Die komplette Liste der Nominierungen


Die Nominierungen für die 87. Academy Awards stehen fest. Und wieder einmal sorgte die Oscar-Auslese für ein Wechselbad der Gefühle. Einerseits haben es viele gute Filme ins Rennen geschafft, darunter auch manche, die keine typische Academy-Ware sind und daher bei den Prognosen auf der Kippe standen. Andererseits sind viele gute Leistungen übersehen worden.
Das Hauptproblem des untenstehenden Oscar-Felds ist, und das muss man ja auch einmal loben, nicht etwa, dass zu viele missratene Produktionen mitmischen. Ja, Ausnahmen gibt es. Beispielsweise hat sich Maleficent
mit seinen mittelmäßigen Kostümen rein gemogelt, trotzdem ist es, blickt man allein auf die nominierten Filme, ein solides bis gutes Jahr. Es mischt kein Extrem laut und unglaublich nah mit. Und das Oscar-Jahr 2015 liegt meilenweit über dem der 81. Academy Awards, als Frost/Nixon (zumindest in meinen Augen) die beste Produktion in der Hauptkategorie war.

Der kritische Punkt ist dieses Jahr, welche Filme fehlen. Und dahingehend ist das Nominiertenfeld 2015 überaus schmerzhaft. Einige Filme, die hier und da eine Nennung hätten erhalten dürfen, schnitten dieses Jahr dermaßen gut ab, dass viele bemerkenswerte Produktionen raus fielen. Exempel: Weniger Foxcatcher und Die Entdeckung der Unendlichkeit
, mehr Gone Girl und Nightcrawler, das hätte sein dürfen …

Bester Film
- Der Scharfschütze - American Sniper
- Birdman
- Boyhood
- Grand Budapest Hotel
- The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben
- Selma
- Die Entdeckung der Unendlichkeit
- Whiplash
Prognose: 8/10
Ich habe zwei Produktionen zu viel vorhergesagt, und ausgerechnet zwei Filme, denen ich es besonders gegönnt hätte, sind raus geflogen. In jüngerer Vergangenheit wurden wenigstens neun Filme nominiert, nicht nur acht. Und gerade 2015 hätte es aufgrund der Menge an guten Filmen gerne auch zehn werden dürfen ... 

Bester Hauptdarsteller
- Steve Carell für Foxcatcher
- Bradley Cooper für Der Scharfschütze - American Sniper
- Benedict Cumberbatch für The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben
- Michael Keaton für Birdman
- Eddie Redmayne für Die Entdeckung der Unendlichkeit
Prognose: 3/5
Autsch. Das hat man wohl davon, wenn man sich darauf verlässt, dass Foxcatcher an Kraft verloren, Nightcrawler dagegen gewonnen haben soll. Und Bradley Cooper ist nun endgültig ganz, ganz oben angekommen.

Beste Hauptdarstellerin
- Marion Cotillard für Zwei Tage, Eine Nacht
- Felicity Jones für Die Entdeckung der Unendlichkeit
- Julianne Moore für Still Alice
- Rosamund Pike für Gone Girl
- Reese Witherspoon für Der große Trip - Wild
Prognose: 4/5
So viel dazu, dass Kritiker nichts zu sagen haben: Cotillard verzichtete diese Saison auf Kampagnenarbeit (anders als die übergangene Jennifer Aniston), hatte aber eine laute Lobby unter den US-Kritikern ... 

Bester Nebendarsteller
- Robert Duvall für Der Richter - Recht oder Ehre
- Ethan Hawke für Boyhood
- Edward Norton für Birdman
- Mark Ruffalo für Foxcatcher
- J. K. Simmons für Whiplash
Prognose:5/5
Irgendwo muss man ja einen Volltreffer landen ...

Beste Nebendarstellerin
- Patricia Arquette für Boyhood
- Laura Dern für Der große Trip - Wild
- Keira Knightley für The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben
- Emma Stone für Birdman
- Meryl Streep für Into the Woods
Prognose: 4/5
Nicht Rene Russo zog an der von der Schauspielergewerkschaft nominierten Naomi Watts vorbei, sondern Laura Dern. Schade, aber hinnehmbarer als das Fehlen Gyllenhaals bei den Hauptdarstellern.

Bester Animationsfilm
- Baymax - Riesiges Robowabohu
- Die Boxtrolls
- Drachenzähmen leicht gemacht 2
- Song of the Sea
- Die Legende der Prinzessin Kaguya
Prognose: 3/5
Und ich Idiot hatte Song of the Sea so lange auf dem Zettel! Naja, mein Ärger darüber, dass ich ihn doch noch gegen Manolo und das Buch des Lebens eingetauscht habe, ist ein Witz gegen den lauten Aufschrei, weil The LEGO Movie fehlt. Ich habe ja auch mit ihm gerechnet, aber rückblickend: Reine Comedyfilme nominiert die Academy selbst in dieser Sparte ungern. Naja, von manchen peinlichen Ausnahmen abgesehen ... Etwa, wenn DreamWorks einen Will-Smith-Fisch animiert ... Schlimmer als das Fehlen LEGOs finde ich das Dabeisein der Boxtrolls ... 

Beste Kamera
- Emmanuel Lubezki für Birdman
- Robert Yeoman für Grand Budapest Hotel
- Lukasz Zal und Ryszard Lenczewski für Ida
- Dick Pope für Mr. Turner - Meister des Lichts
- Roger Deakins für Unbroken
Prognose: 4/5
Fremdsprachiger Schwarz-Weiß-Film mit hervorragender Komposition. Schön, dass so etwas berücksichtigt wird, schade derweil, dass Interstellar den Sprung nicht geschafft hat. 

Bestes Kostümdesign
- Milena Canonero für Grand Budapest Hotel
- Mark Bridges für Inherent Vice - Natürliche Mängel
- Colleen Atwood für Into the Woods
- Anna B. Sheppard und Jane Clive für Maleficent - Die dunkle Fee
- Jaqueline Durran für Mr. Turner - Meister des Lichts
Prognose: 4/5
Selma flog für den exzentrischeren Paul-Thomas-Anderson-Film Inherent Vice. Schade, hätte er nicht besser Maleficent rauskegeln können?

Beste Regie
- Alejandro G. Iñárritu für Birdman
- Richard Linklater für Boyhood
- Bennett Miller für Foxcatcher
- Wes Anderson für Grand Budapest Hotel
- Morten Tyldum für The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben
Prognose: 4/5
Die von mir vorhergesagte Ava DuVernay flog für Bennett Miller. Das wird man der Academy noch lange nachtragen ... 

Beste Dokumentation
- CitizenFour
- Finding Vivian Maier
- Last Days in Vietnam
- Das Salz der Erde
- Virunga
Prognose: 2/5
Glückwünsche an Werner Herzog und John Maloof (Finding Vivian Maier ist großartig). Aer wo zum Teufel ist Life Itself abgeblieben?

Beste Kurz-Dokumentation
- Crisis Hotline: Veterans Press 1
- Joanna
- Our Curse
- The Reaper
- White Earth
Prognose: 4/5
Bekomme ich hierfür etwas?

Bester Schnitt
- Joey Cox und Gary D. Roach für Der Scharfschütze - American Sniper
- Sandra Adair für Boyhood
- Barney Pilling für Grand Budapest Hotel
- William Goldenberg für The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben
- Tom Cross für Whiplash
Prognose: 2/5
Autsch. Das tut ungeheuerlich weh. Nicht nur, weil ich so sehr daneben getippt habe, sondern auch, weil ich gerne meine Prognose in der Realität umgesetzt sehen wollte (was ja nicht in jeder Kategorie der Fall ist). 

Bester fremdsprachiger Film
- Ida (Polen)
- Leviafan (Russland)
- Mandariinid (Estland)
- Timbuktu (Mauritius)
- Wild Tales: Jeder dreht mal durch! (Argentinien)
Prognose: 4/5
(Gut gemachter) Herzschmerz aus Mauritius schlägt Kritikerliebling, der an einem Beziehungsstreit die gegenwärtige menschliche Verfassung auseinander nimmt. Emotion statt Theorie. Juche?!

Bestes Make-Up und Hairstyling
- Bill Corso und Dennis Liddiard für Foxcatcher
- Frances Hannon und Mark Coulier für Grand Budapest Hotel
- Elizabeth Vianni-Georgiou und David White für Guardians of the Galaxy
Prognose: 2/3
Da gibt es eine Kategorie (neben 'bester Hauptdarsteller'), in der ich es Die Entdeckung der Unendlichkeit gegönnt hätte, und ausgerechnet da ist Steve Carell mit einer Nasenlänge voraus ... 

Beste Musik
- Alexandre Desplat für Grand Budapest Hotel
- Alexandre Desplat für The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben
- Hans Zimmer für Interstellar
- Gary Yershon für Mr. Turner - Meister des Lichts
- Jóhann Jóhannsson für Die Entdeckung der Unendlichkeit
Prognose: 4/5
Ich finde Mr. Turner ja sehr gut, aber diese Nominierung kann ich kaum nachvollziehen. Sehr schwerfällig und eintönig, mitunter vom Film ablenkend ...

Bester Song
- Shan Patterson mit "Everything is Awesome" für The Lego Movie
- John Stephens und Lonnie Lynn mit "Glory" für Selma
- Diane Warren mit "Grateful" für Beyond the Lights
- Glen Campbell und Julian Raymond mit "I'm Not Gonna Miss You" für Glen Campbell… I'll be me
- Gregg Alexander und Danielle Brisbois mit "Lost Stars" für Can a Song Save Your Life?
Prognose:3/5
Ich freue mich, dass meine Noah-Vorhersage widerlegt wurde. Aber, wirklich? Everything is Awesome, ein absichtlich mieser Song, ist drin, der dazugehörige Film nicht? Das verwundert mich. Naja, egal, dann warte ich nun halt gebannt auf die Liveperformance. Lasst euch was einfallen!

Bestes Produktionsdesign
- Adam Stockhausen und Anna Pinnock für Grand Budapest Hotel
- Maria Djurkovic und Tatiana Macdonald für The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben
- Nathan Crowley und Gary Fettis für Interstellar
- Dennis Gassner und Anna Pinnock für Into the Woods
- Suzie Davis und Charlotte Watts für Mr. Turner - Meister des Lichts
Prognose: 4/5
Man tausche Birdman (meine Prognose) gegen Mr. Turner
. Ich habe angesichts des Hypes um ersteren und die Stille um zweiteren nicht dran geglaubt, finde es aber völlig in Ordnung.

Bester animierter Kurzfilm
- The Bigger Picture
- The Damkeeper
- Feast
- Me and My Moulton
- A Single Life
Prognose: 3/5
Ich vermisse Glen Keanes Regiedebüt!

Bester Kurzfilm
- Aya
- Boogaloo and Graham
- Ein Bild für die Ewigkeit
- Parvaneh
- The Phone Call
Prognose: 4/5
Parvaneh hatte ich lange auf meinem Zettel. Ich hätte ihn drin lassen und Boogaloo and Graham trotzdem in meine Liste aufnehmen sollen. Carry On war es nämlich, den ich überschätzt hatte ... 

Bester Tonschnitt
- Alan Robert Murray und Bub Asman für Der Scharfschütze - American Sniper
- Martin Hernandez und Aaron Glascock für Birdman
- Brent Burge und Jason Canovas für Der Hobbit: Die Schlacht der fünf Heere
- Richard King für Interstellar
- Becky Sullivan und Andrew DeCristofaro für Unbroken
Prognose: 3/5
Marvel habe ich überschätzt, Mittelerde und Unbroken unterschätzt. Schade. Meine Liste gefiel mir mehr!

Bester Ton
- John Reitz, Gregg Rudloof und Walter Martin für Der Scharfschütze - American Sniper
- Jon Taylor, Frank A. Montanp und Thomas Varga für Birdman
- Gary A. Rizzo, Gregg Landaker und Mark Weingarten für Interstellar
- Jon Taylor, Frank A. Montano und David Lee für Unbroken
- Craig Mann, Ben Wilkins und Thomas Curley für Whiplash
Prognose: 3/5
Verflucht, du schon wieder, Unbroken. Ein Hoch derweil auf Whiplash, unerwartet, aber sehr verdient!

Beste visuelle Effekte
- Dan DeLeeuw, Russell Earl, Bryan Grill und Dan Sudick für The Return of the First Avenger
- Joe Letteri, Dan Lemmon, Daniel Barrett und Erik Winquist für Planet der Affen: Revolution
- Stephane Ceretti, Nicolas Aithadi, Jonathan Fawkner und Paul Corbould für Guardians of the Galaxy
- Paul Franklin, Andrew Lockley, Ian Hunter und Scott Fisher für Interstellar
- Richard Stammers, Lou Pecora, Tim Crosbie und Cameron Waldbauer für X-Men: Zukunft ist Vergangenheit
Prognose: 3/5
So lasse ich mir gerne meine Prognose vermiesen. Adieu, Hobbit und Godzilla, ahoi,  The Return of the First Avenger und X-Men. Nun muss mein Favorit (Return) nur noch gewinnen, und ich jubel mich heiser.

Bestes adaptiertes Drehbuch
- Jason Hall für Der Scharfschütze - American Sniper
- Graham Moore für The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben
- Paul Thomas Anderson für Inherent Vice - Natürliche Mängel
- Anthony McCarten für Die Entdeckung der Unendlichkeit
- Damien Chazelle für Whiplash
Prognose: 4/5
Heilige Sektflasche, was zum Henker? Wo ist Gone Girl, alias "Eine Schriftstellerin perfektioniert ihr Werk für die Leinwand"?

Bestes Original-Drehbuch
- Alejandro G. Iñárritu, Nicolás Giacobone, Alexander Dinelaris, Jr. und Armando Bo für Birdman
- Richard Linklater für Boyhood
- E. Max Frye und Dan Futterman für Foxcatcher
- Wes Anderson und Hugo Guinness für Grand Budapest Hotel
- Dan Gilroy für Nightcrawler - Jede Nacht hat ihren Preis
Prognose: 4/5
Wirklich? Foxcatcher? Damit war zwar ein Stück weit zu rechnen, trotzdem hätte ich gut ohne gekonnt ...

Prognose gesamt: 88/123 oder 71,54 Prozent. Letztes Jahr sah es für mich etwas besser aus. Leider nicht so gut, wie ich es gern hätte. Mein Ziel sind stets die 75 Prozent. Trotzdem ein solides bis gutes Ergebnis, finde ich.

Mittwoch, 14. Januar 2015

Oscar 2015 - Die Nominierungen: Meine finale Prognose


Am 15. Januar 2015, um 14.30 Uhr deutscher Zeit, werden die Nominierungen zur 87. Oscar-Verleihung verlesen. In den vergangenen Monaten habe ich mir hier im Blog wiederholt den Kopf zerbrochen, wie das Feld in vereinzelten Kategorien aussehen könnte. Nun ist es Zeit, meine Vorhersage zu vollenden. Mal schauen, wie hoch meine Trefferquote sein wird ...

Bester animierter Kurzfilm

  • Feast (Liebe geht durch den Magen)
  • Duet
  • The Bigger Picture
  • The Damkeeper
  • Symphony No. 42
Bester Animationsfilm
  • Baymax- Riesiges Robowabohu
  • The LEGO Movie
  • Drachenzähmen leicht gemacht 2
  • Die Legende der Prinzessin Kaguya
  • Manolo und das Buch des Lebens
Meine ursprüngliche Prognose sah noch anders aus, seither habe ich jedoch einige weitere Filme aus der Liste qualifizierter Produktionen nachholen können. Nun stellt sich mir aber die Frage, welches Werk bei den Stimmberechtigten besser ankommt. Der aufwändige Boxtrolls (der bei den Annies gut dasteht), der visuell andersartige Manolo und das Buch des Lebens oder der heimliche Das Geheimnis von Kells-Nachfolger Song of the Sea? Ich tippe mit leichten Zweifeln auf Manolo, da er den richtigen Mix aus Originalität und Popularität trifft. Jedoch traue ich es auch den beiden anderen Filmen zu, das Rennen zu machen ...

Bester Kurzfilm
  • Aya 
  • Ein Bild für die Ewigkeit 
  • Carry On 
  • Boogaloo and Graham 
  • The Phone Call
Auch hier eine Abweichung von meiner ersten Prognose: Ich tausche die Toleranzgeschichte Pavaneh gegen den humorvolleren Kurzfilm Boogaloo and Graham aus, der zuletzt verstärkt gehypt wurde.

Beste Kurz-Dokumentation
  • Crisis Hotline: Veterans Press 1
  • White Earth
  • The Reaper
  • The Lion's Mouth Opens
  • Joanna
Beste Dokumentation
  • Finding Vivan Maier
  • Citizen Four
  • Life Itself
  • Keep On Keepin' On
  • The Overnighters
Die Dokumentation The Case Against 8 über die Homoehe verlor zuletzt an Buzz, während sich die spannende und erhellende Doku Finding Vivan Maier zuletzt wieder recht gut bei nennenswerten Branchenpreisen schlug. Also auch hier etwas Tuning gegenüber meiner letzten Prognose.

  • Interstellar
  • Planet der Affen: Revolution
  • Guardians of the Galaxy
  • Der Hobbit: Die Schlacht der fünf Heere
  • Godzilla
Beste Musik
  • Grand Budapest Hotel - Alexandre Desplat
  • Gone Girl - Trent Reznor und Atticus Ross
  • The Imitation Game - Alexandre Desplat
  • Interstellar - Hans Zimmer
  • Die Entdeckung der Unendlichkeit - Jóhann Jóhannsson
Mitte Dezember habe ich noch die Liebe für Grand Budapest Hotel unterschätzt. Mittlerweile wurde ich eines besseren belehrt und glaube an den doppelten Desplat. 

Bester Song
  • Lost Stars aus Can a Song Save Your Life?
  • I'm Not Gonna Miss You aus Glen Campbell: I'll Be Me
  • I’ll Get You What You Want (Cockatoo in Malibu) aus Muppets Most Wanted
  • Mercy Is aus Noah 
  • Glory aus Selma
Der an Alzheimer erkrankte Countrymusiker Glenn Campbell bekommt seit einigen Wochen ordentlich Rückenwind seitens Oscar-Experten. Zudem ist es sein Abschiedssong, daher sollte man mit einer Nominierung rechnen. Es könnte aber genauso gut jeder andere Song aus der langen Liste an qualifizierten Nummern nominiert werden. Diese Sparte ist nicht umsonst so spannend und unberechenbar.

Bester Ton
  • American Sniper
  • Birdman
  • Interstellar
  • Guardians of the Galaxy
  • Into the Woods
Mögliche Überraschungen: Whiplash, Der Hobbit, Transformers, Unbroken, The Imitation Game und Planet der Affen. Dieses Jahr gab es viel satten Sound mit unterschiedlichster Wirkung ...

Bester Tonschnitt
  • Herz aus Stahl
  • Birdman
  • Interstellar
  • American Sniper
  • Guardians of the Galaxy
Auch hier überschlagen sich die Alternativen. Ich habe leider recht wenig Vertrauen in meine diesjährige Ton-Prognose.

Bestes Make-Up und Haarstyling
  • Grand Budapest Hotel
  • Guardians of the Galaxy
  • Die Entdeckung der Unendlichkeit
Seit meiner Prognose verlor Foxcatcher rapide an Aufmerksamkeit, umso mehr Raum blieb, um die wenigen negativen Ressentiments bezüglich der künstlichen Nase Steve Carells nachhallen zu lassen. Im Gegenzug gewann Grand Budapest Hotel an Zugkraft. Also: Lasst uns die Titel tauschen!

  • Argentinien, Wild Tales
  • Mauritius, Timbuktu 
  • Polen, Ida
  • Russland, Leviathan
  • Schweden, Höhere Gewalt
Das estländische Kriegsdrama Tangerines über einen Farmer, der einen verwundeten Mann bei sich aufnimmt, hat eine kleine, aber sehr passionierte Fanbase. Eigentlich sollte eine Nominierung drin sein, doch welcher Film muss für ihn weichen?

  • Birdman
  • Boyhood
  • Gone Girl
  • Nightcrawler
  • Whiplash
  • Birdman
  • Grand Budapest Hotel
  • The Imitation Game
  • Interstellar
  • Into the Woods
  • Grand Budapest Hotel - Milena Canonero
  • Selma - Ruth E. Carter
  • Maleficent - Anna B. Sheppard, Jane Clive
  • Into the Woods - Colleen Atwood
  • Mr. Turner - Jacqueline Durran
  • Unbroken - Roger Deakins
  • Birdman - Emmanuel Lubezki
  • Interstellar - Hoyte Van Hoytema
  • Mr. Turner - Dick Pope
  • Grand Budapest Hotel - Robert D. Yeoman
Bestes adaptiertes Drehbuch
  • Die Entdeckung der Unendlichkeit - Anthony McCarten
  • Gone Girl - Gillian Flynn
  • The Imitation Game - Graham Moore
  • American Sniper  - Jason Hall
  • Whiplash - Damian Chazelle
Eigentlich würde ich auf Der große Trip - Wild setzen, aber durch die plötzliche Passion, die American Sniper geschenkt bekommt, steht der Film auf der Kippe. Alternativ: Whiplash fliegt, weil zu wenig Stimmberechtigte wussten, dass sie unsinnigerweise in dieser Kategorie für ihn zu voten haben ...

Bestes Original-Drehbuch
  • Boyhood - Richard Linklater
  • Birdman - Alejandro González Iñárritu, Nicolás Giacobone, Alexander Dinelaris, Armando Bo
  • Grand Budapest Hotel - Wes Anderson & Hugo Guiness
  • Nightcrawler - Dan Gilroy
  • Mr. Turner - Mike Leigh
Alternativen: Foxcatcher, Selma, A Most Violent Year und Ida ...


Bester Nebendarsteller
  • J.K. Simmons - Whiplash
  • Edward Norton - Birdman
  • Ethan Hawke - Boyhood
  • Mark Ruffalo - Foxcatcher
  • Robert Duvall - Der Richter
Eigentlich ist Steve Carell der beste Nebendarsteller in Foxcatcher, aber da heftig für ihn als Hauptdarsteller geworben wurde, dürften sich wohl die Stimmen splitten.

Beste Nebendarstellerin
  • Patricia Arquette - Boyhood
  • Keira Knightley - The Imitation Game
  • Emma Stone - Birdman
  • Rene Russo - Nightcrawler
  • Meryl Streep - Into the Woods
Die Rolle der SAG-Anwärterin Naomi Watts in St. Vincent erscheint mir, gemessen am Geschmack der Academy, als zu banal. Aber wer ersetzt sie, um neben dem relativ sicheren SAG-Quartett Knightley/Streep/Stone/Arquette nominiert zu werden? Jessica Chastain könnte sich für A Most Violent Year ins Feld mischen. Sie ist eine von der Academy geliebte Aktrice. Rene Russo aber spielt im beliebteren Film mit ... 

Bester Hauptdarsteller
  • Michael Keaton - Birdman
  • Eddie Redmayne - Die Entdeckung der Unendlichkeit
  • Benedict Cumberbatch - The Imitation Game
  • Jake Gyllenhaal - Nightcrawler
  • David Oyelowo - Selma
Bradley Cooper wird durch die späte Beachtung von American Sniper zur Gefahr für dieses Quintett, ebenso Ralph Fiennes, der die Comedyabneigung in dieser Sparte bezwingen könnte. Und was ist mit Steve Carell, wird er mit der Kraft der "For Your Consideration"-Kampagnen hier auftauchen?

Beste Hauptdarstellerin
  • Rosamund Pike - Gone Girl
  • Julianne Moore - Still Alice
  • Felicity Jones - Die Entdeckung der Unendlichkeit
  • Jennifer Aniston - Cake
  • Reese Witherspoon - Der große Trip - Wild
Die Kategorie, die seit der Bekanntgabe der Screen Actors Guild Awards eingefroren schein!

  • Richard Linklater - Boyhood
  • Alejandro Gonzalez Inarritu - Birdman
  • Wes Anderson - Grand Budapest Hotel
  • Morten Tyldum - The Imitation Game
  • Ava DuVernay - Selma
Bester Film
  • Boyhood
  • Birdman
  • The Imitation Game
  • Grand Budapest Hotel
  • Die Entdeckung der Unendlichkeit
  • American Sniper
  • Nightcrawler
  • Selma
  • Whiplash
  • Gone Girl
Im Moment überhäufen sich die Fragen: Ist Gone Girl zu Oscar-untypisch, waren die fehlenden Nominierungen für den Preis der Regiegilde und den Golden Globe die überdeutlichen Hinweise? Oder ist die Mischung aus Düsternis, Humor, Spannung, Zeitgeistkommentar, Cleverness und Publikumserfolg sehr wohl perfekt für den Oscar? Ist der American Sniper-Hype ab Donnerstagnachmittag wieder nur Schall und Rauch? Nach der Bekanntgabe der Nominierungen wird alles klar erscheinen ... 

Dienstag, 13. Januar 2015

Oscar 2015: Wer wird für die beste Regie nominiert?


Die Director's Guild of America hat gesprochen und ihre fünf Favoriten nominiert, die fünf Regisseure, die ihrer Ansicht nach die besten Leistungen des US-Kinojahres 2014 vollbrachten. Am Donnerstag wird die Academy of Motion Picture Arts & Sciences folgen und sämtliche Oscar-Nominierungen kundtun, darunter natürlich auch in der wichtigen Regie-Kategorie. Nun stellt sich allen Filmverrückten die Frage: Wie ähnlich werden sich das DGA- und das Oscar-Feld sein?

Dass Clint Eastwood von der Regiegewerkschaft für American Sniper nominiert wurde, stieß bei Kritikern und einigen Oscar-Experten auf großes Gelächter. Nicht zuletzt, weil sie dem Biopic über einen ungewöhnlichen Scharfschützen des US-Militärs zwar thematisch Anklang fand, jedoch häufig als uninspiriert inszeniert abgetan wird. Wenn jedoch die DGA Eastwood berücksichtigt, muss man wohl oder übel auch mit einer Oscar-Nennung rechnen, nominierte die Academy den alten Haudegen bereits einmal häufiger für seine Regiearbeit als die Regiegilde. Oder ist es nun doch Zeit für den Ausgleich?

Mit den restlichen vier Nominierten für den DGA-Award haben dagegen viele gerechnet: Richard Linklater für Boyhood, Wes Anderson für Grand Budapest Hotel, Alejandro Gonzalez Inarritu für Birdman und Morten Tyldum für The Imitation Game. Diese vier Regisseure habe ich auch fest auf dem Zettel für den Oscar, nicht zuletzt, weil ihre Filme auch in einigen weiteren Kategorien mitmischen werden. Wer aber kämpft mit Eastwood um den fünften Rang?

Spitzenkandidatin dürfte Ava DuVernay für das von Kritikern gefeierte Rassenpolitik-Drama Selma sein, der nicht nur als wichtiger, sondern auch als emotional effektreicher Film umjubelt wird. Jedoch scheint diese Produktion unter einem schlechten Stern zu stehen: Paramount Pictures versäumte es, die Sichtungs-DVDs früh genug zu verschicken, um dem Film bei zahlreichen Kritiker- und Gewerkschaftspreisen eine Chance zu geben. Daher glänzte Selma bei vielen Awards mit Abwesenheit. Was kaum gesehen wurde, wird halt auch wenig nominiert. Erst kürzlich gerieten die Discs in Umlauf, leider erst, nachdem eine heftige Schmuddelkampagne gegen den Film gestartet wurde.

Damien Chazelle wiederum erhielt für den mitreißenden Drummerfilm Whiplash viel Lob, ist aber bislang ein recht unbekannter, junger Wilder. In einem unberechenbaren Jahr wie diesem kann das ein Vor- oder ein Nachteil sein, das weiß bislang wohl keiner. Ebenso zu beachten ist David Finchers "Ich kümmere mich nicht um Preisverleihungen"-Attitüde, die er derzeit an den Tag legt. Unentschlossene Stimmungsberechtigte könnten daher versucht sein, ihre Stimme lieber jemandem zu geben, der sich über eine Nominierung freuen könnte. Andererseits ist Gone Girl ein Kritikererfolg, der auch an den Kinokassen gut abschnitt. Ohne zu erfolgreich zu sein. Also ist er eigentlich perfekt für eine Oscar-Nominierung ...

Als Überraschungen könnten auch James Marsh (Die Entdeckung der Unendlichkeit) oder Dan Gilroy (Nightcrawler) auftauchen, wobei erstgenannter Film zwar typische Oscarware ist, jedoch schnell in Vergessenheit gerät. Während letztgenanntes, ebenfalls passioniert besprochenes Werk von manchen seiner Fans als "Jake-Gyllenhaal-One-Man-Show" verstanden wird - so, als habe die Regie keinen Vorrang. Das beides lässt die Karten der Regisseure trotz der Achtung, die ihre Filme erhalten, nicht zu rosig aussehen. Raus aus dem Rennen scheinen schlussendlich Christopher Nolan (Interstellar), Angeline Jolie (Unbroken) und Bennett Miller (Foxcatcher), deren Regiearbeiten erstaunlich rasch aus dem Diskurs verschwanden.

Bei solch einem engen Rennen glaube ich, dass ein Film mit (verhältnismäßig) kleiner, dafür aber lauter Fanbase unter den Regisseuren den fünften Slot sichern könnte. Dafür halte ich American Sniper für zu schwach, womit es Whiplash, Selma (wenig gesehen, durch die Schmutzkampagne klein gehalten, aber jene, die ihn gesehen haben, lieben ihn!) oder Nightcrawler werden könnte. Basierend auf der Thematik tippe ich, wenn auch mit Bedenken angesichts der genannten Fakten, auf Selma ...

Meine Prognose lautet also:

  • Richard Linklater für Boyhood 
  • Alejandro Gonzalez Inarritu für Birdman 
  • Wes Anderson für Grand Budapest Hotel
  • Morten Tyldum für The Imitation Game
  • Ava DuVernay für Selma

Donnerstag, 8. Januar 2015

Oscar 2015: Die möglichen Nominierungen für "das beste Kostüm"


Und weiter geht er, der bunte Reigen an Oscar-Vorhersagen. Erneut präsentiert von einer Gewerkschaft, dieses Mal von der Costume Designer Guild, welche dieses Jahr zum 17. Mal ihren eigenen Preis vergibt. Ähnlich wie die Produktionsgestalter verteilen auch die Kostümdesigner Preise in drei Filmsparten: Kontemporär, historisch und fantastisch. Ehe wir uns also Gedanken um den Oscar machen, hier die Nominierten für den Gewerkschaftsaward ...

Kontemporär

  • Birdman (Albert Wolsky)
  • Boyhood (Kari Perkins)
  • Gone Girl (Trish Summerville)
  • Interstellar (Mary Zophres)
  • Der große Trip - Wild (Melissa Bruning)
Ein Feld, das gerne unterschätzt wird. Auch Filme, die im Heute und in "normalen" Milieus spielen, statten sich nicht von alleine aus. Die Mode muss genau durchdacht sein, sollte etwas über die Figuren, die Handlung, den Schauplatz aussagen. Und gut aussehen (oder absichtlich schlecht). Gone Girl etwa ist ein Spitzenbeispiel, mit vortrefflichen Gagshirts, Nicks so schlichtem, doch so vielsagendem Jedermann-Outfit oder Amy Dunnes Bilderbuchgarderobe in den Rückblicken auf die ersten Beziehungsjahre zwischen ihr und Nick. Auch Birdman ist brillant, mit Klamotten, die einen benebelnden Balanceakt zwischen theatralisch und alltäglich gehen. Klasse!

Historisch

  • Grand Budapest Hotel (Milena Canonero)
  • The Imitation Game (Sammy Sheldon Differ)
  • Inherent Vice (Mark Bridges)
  • Selma (Ruth E. Carter)
  • Die Entdeckung der Unendlichkeit (Steven Noble)
Grand Budapest Hotel hätte auch keinesfalls fehlen dürfen! Das historische Maler-Biopic Mr. Turner indes wird hier vermisst, wird er doch auch andernorts berechtigt für seine Kostüme gewürdigt.

Fantastisch

  • Guardians of the Galaxy (Alexandra Byrne)
  • Der Hobbit: Die Schlacht der fünf Heere (Bob Buck, Lesley Burkes-Harding, Ann Maskrey)
  • Die Tribute von Panem - Mockingjay: Teil I (Kurt and Bart)
  • Into the Woods (Colleen Atwood)
  • Maleficent (Anna B. Sheppard, Jane Clive)
Jede Nominierung für Maleficent ist eine böse Nominierung. Aber gut, Masse statt Klasse ... Panem hat sich die Nominierung beim Fachpreis redlich verdient, hat jedoch keine Oscar-Chancen. Wenn schon die auffälligeren ersten Teile nichts bekamen, wieso dann der subtilere dritte Film? Die Guardians of the Galaxy indes wären in einer idealen Filmwelt Teil des Oscar-Portfolios. Starlords Outfit allein ist schon ikonisch genug.

Ich denke, die hier nominierten, nicht kontemporären Produktionen und Mr. Turner sind es auch, die sich um die fünf Oscarslots prügeln. Gegenwartsfilme haben bei den Academy Awards ja erfahrungsgemäß nur Hoffnung, wenn sie sehr exzentrisch sind, und da gab es 2014 nichts nennenswerteres. Gone Girl und Birdman sollten meiner Ansicht nach dabei sein, aber das hier ist ja eine Vorhersage. Kein Wunschkonzert.

Also tippe ich auf die dauernominierte Colleen Atwood, die mit Into the Woods einmal mehr in ihrem Spezialgebiet wildert und somit wohl beste Chancen hat, auf das verspielte Grand Budapest Hotel und das in Sachen Kostümarbeit detail- und abwechslunsgreiche Politdrama Selma als sichere Kandidaten. Auch Mr. Turner sehe ich trotz fehlender Gewerkschaftsnennung als recht fest im Sattel, dafür trifft er einfach zu sehr das, was sonst der Nerv der Academy ist. Für Slot fünf hingegen habe ich keinen Plan. Britisches Biopic oder Blockbuster ..? Ich bin mal pessimistisch und nehme die schlimmste Option ... 

Meine Oscar-Prognose:

  • Grand Budapest Hotel (Milena Canonero)
  • Selma (Ruth E. Carter)
  • Maleficent (Anna B. Sheppard, Jane Clive)
  • Into the Woods (Colleen Atwood)
  • Mr. Turner (Jacqueline Durran)

Oscar 2015: Wer macht das Rennen in den Kategorien "Bestes Original-Drehbuch" und "Bestes adaptiertes Drehbuch"?


Die Academy muss ja irgendwas verbocken, wie sonst sollen Filmvernarrte über sie meckern, was ja zu ihren liebsten Beschäftigungen gehört ... Und ich meine nicht die Webseite Die Academy, sondern die Academy of Motion Picture Arts & Sciences. Streitpunkt des Moments: Das Drehbuch zum Drummer-Drama Whiplash. Da das fertige Drehbuch zwar als sehr gut angesehen wurde, sich jedoch kein Studio bereit erklärte, es ohne einschneidende Veränderungen zu verwirklichen, drehte Regisseur Damien Chazelle einen Kurzfilm, für den eine kondensierte Version des Skripts erstellt wurde. Als dieser Kurzfilm beim Sundance Film Festival einschlug, fanden sich dann doch noch Produzenten, die das ursprüngliche, abendfüllende Drehbuch als bereit für die große Leinwand befanden.

Das Skript zu Whiplash ist also ganz klar ein Original, es basiert auf keinem anderen Werk. Aber da der Langfilm Whiplash gewissermaßen ein Remake des Kurzfilms Whiplash ist, parkte die Academy das Drehbuch in der Sparte für adaptierte Drehbücher. Als einige Academy-Mitglieder, die für Whiplash stimmen wollten, und dieser nicht als qualifiziert für die Original-Kategorie bezeichnet wurde, herrschte verständlich große Verwirrung. Vereinzelte Experten munkeln, dass daher eine Neuabstimmung in den Drehbuchkategorien nötig sein wird, ehe die Nominierungen als ausgezählt und gesetzt gelten, beziehungsweise der Öffentlichkeit preisgegeben werden. Ein offizielles Oscar-Statement bleibt dagegen bislang aus.

Die Gewerkschaft der Drehbuchautoren dagegen hat alles richtig gemacht. So sehen die Nominierungen für den Gildenpreis in der Kategorie für Originale aus:

  • Boyhood (Richard Linklater)
  • Foxcatcher (E. Max Frye & Dan Futterman)
  • Grand Budapest Hotel (Wes Anderson & Hugo Guiness)
  • Nightcrawler (Dan Gilroy)
  • Whiplash (Damien Chazelle)
Zu den großen Favoriten, die aber nicht WGA-berechtigt sind, zählen Ida, Mr. TurnerSelma und Birdman. Qualifiziert war dagegen Interstellar, doch da die WGA das Weltraumepos ignorierte, stehen die Chancen auf eine Oscar-Nominierung wohl nahezu bei Null.

WGA-nominiert als beste adaptierte Drehbücher sind derweil:
  • American Sniper (Jason Hall)
  • Gone Girl (Gillian Flynn)
  • Guardians of the Galaxy (James Gunn & Nicole Perlman)
  • The Imitation Game (Graham Moore)
  • Der große Trip - Wild (Nick Hornby)
Hier disqualifiziert, aber dessen ungeachtet im Gespräch für eine Oscar-Nominierung, sind unter Die Entdeckung der Unendlichkeit und A Most Wanted Man. Zudem fehlt Inherent Vice, den auch viele als gesichert gesehen haben. Ebenso wie das Alzheimerdrama Still Alice. Wichtiger aber ist: Wow, die WGA hat Guardians of the Galaxy nominiert, das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen! Nun gut, ich fand den neuen Captain America-Film besser geschrieben, trotzdem freut es mich ungemein für James Gunn, Nicole Perlman, Marvel und generell für lustige, verrückte Blockbuster.

So. Kommen wir nun aber zur Oscar-Prognose. Und da unklar ist, ob die Academy auf den Protest bezüglich Nightcrawler reagieren wird, erlaube ich es mir, pro Drehbuch-Kategorie zwei Prognosen zu erstellen.

Wenn die Academy bei ihrer Regulierung bleibt, tippe ich auf:

Bestes Original-Drehbuch (Fall: Whiplash gilt als Adaption)
  • Boyhood (Richard Linklater)
  • Birdman (Alejandro González Iñárritu, Nicolás Giacobone, Alexander Dinelaris, Armando Bo)
  • Grand Budapest Hotel (Wes Anderson & Hugo Guiness)
  • Nightcrawler (Dan Gilroy)
  • Mr. Turner (Mike Leigh)
Bestes adaptiertes Drehbuch (Fall: Whiplash gilt als Adaption)

  • Die Entdeckung der Unendlichkeit (Anthony McCarten)
  • Gone Girl (Gillian Flynn)
  • The Imitation Game (Graham Moore)
  • Der große Trip - Wild (Nick Hornby)
  • Whiplash (Damian Chazelle)
Und alternativ:

Bestes Original-Drehbuch (Fall: Whiplash gilt nicht als Adaption)
  • Boyhood (Richard Linklater)
  • Birdman (Alejandro González Iñárritu, Nicolás Giacobone, Alexander Dinelaris, Armando Bo)
  • Grand Budapest Hotel (Wes Anderson & Hugo Guiness)
  • Nightcrawler (Dan Gilroy)
  • Whiplash (Damian Chazelle)

Bestes adaptiertes Drehbuch (Fall: Whiplash gilt nicht als Adaption)
  • Die Entdeckung der Unendlichkeit (Anthony McCarten)
  • Gone Girl (Gillian Flynn)
  • The Imitation Game (Graham Moore)
  • Inherent Vice (Paul Thomas Anderson)
  • Der große Trip - Wild (Nick Hornby)
Mal schauen, was passieren wird ...

Oscar 2015: Die potentiellen Nominierungen für "die beste Kamera"


Am 15. Januar werden endlich die Oscar-Nominierungen bekannt gegeben. Bis dahin gilt es, noch einige Kategorien unter die Lupe zu nehmen und vorherzusagen. Glücklicherweise nehmen die zahlreichen Gewerkschaftspreise uns Academy-Award-Beobachtern die Arbeit ein Stück weit ab. So auch die American Society of Cinematographers, die folgende fünf Künstler für ihren eigenen Award vorschlug:

  • Roger Deakins für Unbroken
  • Óscar Faura für The Imitation Game
  • Emmanuel Lubezki für Birdman
  • Dick Pope für Mr. Turner
  • Robert D. Yeoman für Grand Budapest Hotel
Kein schlechtes Feld. Deakins ist eine lebende Legende, auch wenn ich hoffe, dass er nicht ausgerechnet für Unbroken seinen ersten Oscar erhält. Eine Nominierung sollte aber drin sein. Lubezkis Arbeit gehört zu den tragenden Pfeilern von Birdman, die Kinematografie in Mr. Turner ist bildschön und atemberaubend. Und Yeoman ist für Wes Andersons Schaffen nahezu unerlässlich. Bloß Imitation Game fügt sich nicht so ganz ins Feld, als dass er optisch zwar keinesfalls schlecht ist, sich die Kritiken aber auch nicht vor Lob für die visuelle Arbeit überschlagen.

Doch das Filmjahr hatte mehr zu bieten als nur die ASC-Auswahl. Auch Hoyte Van Hoytema leistete fantastische Arbeit (Interstellar), Robert Elswit drehte gleich zwei visuell sehr verschiedene, aber sehr einprägsame Filme (Nightcrawler und Inherent Vice), zudem hat auch Benoît Delhommes Leistung in Die Entdeckung der Unendlichkeit einige Anhänger. Selma und A Most Violent Year brachten darüber hinaus Bradford Young gewissen Hype, Foxcatcher indes verlor zwar rasch an Hype, aber Greig Frasers Beleuchtung zählt zu den Stärken des Films ...

Ich glaube daher, dass Imitation Game aus dem obigen Feld raus fällt und beim Oscar Raum für ein anderes Werk macht. Bloß für welches, wenn alle genannten Filme ähnlich gute Kameraarbeit aufweisen? Ich tippe (mit leichtem Bedenken) auf Interstellar, da Van Hoytema schon länger an der Tür zur Oscaranerkennung klopft, und nun mit Interstellar wuchtig bewies, Wally Pfisters Erbe als Nolans Stammkameramann antreten zu können, sofern er wollte.

Meine Oscar-Prognose:

  • Roger Deakins für Unbroken
  • Emmanuel Lubezki für Birdman
  • Hoyte Van Hoytema für Interstellar
  • Dick Pope für Mr. Turner
  • Robert D. Yeoman für Grand Budapest Hotel

Montag, 5. Januar 2015

Oscar 2015: Die möglichen Nominierungen in der Sparte "Bestes Produktionsdesign"


Die Gewerkschaft der US-Produktionsgestalter hat sich zu Wort gemeldet und die Nominierungen zu ihrem jährlichen Gildenpreis bekannt gegeben. Somit dürfen sich Oscar-Fans wieder über einige relevante Tipps für ihre Prognose freuen. Die ADG verleiht Jahr für Jahr drei Kinopreise, und zwar in den Kategorien "Kontemporär", "Historisch" und "Fantastisch". Während sich die zwei letztgenannten Sparten wohl von selbst erklären, wurde für erstgenannte Kategorie dieses Jahr eine neue Definition eingeführt: Als kontemporär gelten alle Kinofilme, die im Jahr ihres Erscheinens, zwanzig Jahre früher oder zwanzig Jahre später spielen und dabei realistisch gestaltet sind. The Return of the First Avenger etwa spielt im Heute, hat aber so viele teils subtile, teils selbstbewusst-pompöse Elemente fiktionaler Technologie zu bieten, dass er als "Fantastisch" eingestuft wurde.

Wie dem auch sei, dies sind die 15 Nominierten:

Kontemporär:

  • "American Sniper" (James J. Murakami, Charisse Cardenas)
  • "Birdman" (Kevin Thompson)
  • "Foxcatcher" (Jess Gonchor)
  • "Gone Girl" (Donald Graham Burt)
  • "Nightcrawler" (Kevin Kavanaugh) 
Historisch:

  • "The Grand Budapest Hotel" (Adam Stockhausen)
  • "The Imitation Game" (Maria Djurkovic)
  • "Inherent Vice" (David Crank)
  • "Die Entdeckung der Unendlichkeit" (John Paul Kelly)
  • "Unbroken" (Jon Hutman)
Fantastisch:

  • "The Return of the First Avenger" (Peter Wenham)
  • "Planet der Affen - Revolution" (James Chinlund)
  • "Guardians of the Galaxy" (Charles Wood)
  • "Interstellar" (Nathan Crowley)
  • "Into the Woods" (Dennis Gassner)
So sehr ich Nightcrawler auch mag, verwundert mich seine Nominierung für den ADG-Preis durchaus, da das Produktionsdesign zwar gut ist, aber nicht zu den kreativsten, auffälligsten des Jahres zählt. Da hätte ich lieber Can a Song Save Your Life? mit seinen so stimmigen Wohnungseinrichtungen oder Only Lovers Left Alive mit seinem Goth-Look nominiert gesehen. Außerdem vermisse ich Snowpiercer, Under the Skin und Mr. Turner, wobei ich letzteren mit seinem Detailreichtum auch nicht völlig aus dem Oscar-Rennen sehe. Eine Nominierung würde mich wahrlich nicht überraschen - dennoch lassen mich diese Nennungen genügend zweifeln, um ihn nicht in meine Oscar-Prognose aufzunehmen. 

Stattdessen setze ich auf den schillerndsten der kontemporären Filme (Birdman) und den noch durchgedrehteren Grand Budapest Hotel. Sowie auf das Musical Into the Woods, da Dennis Gassner gern berücksichtigt wird und er zudem die schwierige Aufgabe hatte, einen Balanceakt zwischen theatral und filmisch, realistisch und fantasievoll zu leisten. Welche Filme die zwei restlichen Slots erhalten? Schwer zu sagen. Mein Bauchgefühl glaubt an Imitation Game (subtile Eleganz) und Interstellar (kreative, aber plausible Welten; verlebte Erde und Zukunftsvision der Raumfahrttechnologie)

Meine Oscar-Prognose lautet also:
  • Birdman
  • Grand Budapest Hotel
  • The Imitation Game
  • Interstellar
  • Into the Woods